• Der Spiegel


    steh auf, steh vor dem Spiegel,
    seh aus wie Kreide bleich.
    Denk hin, denk her, sinniere,
    doch scheint alles so weich.


    Ist alles gar nicht wichtig,
    leb du dein Leben nur.
    Meins ist verwirkt…
    seit ich dich kenn?
    Verlor von da an meine Spur?!


    Ja, DU, mein Spiegelbild,
    solltest mir zeigen mein Gesicht,
    doch was ich fand zu lange Zeit,
    war das, was sehen wollte ich.


    Jetzt grinst du hämisch und mir schwant,
    dass ich es war, die sich vergaß.
    Vergaß in all den Lügen,
    die andere kundgetan.
    Sie wollten mich so sehen.
    Ich fand Gefallen dran.


    Dein Grinsen ist nicht auszusteh’n!
    so nehm ich kurzerhand ein Tuch.
    Dies Grinsen muss jetzt geh’n.
    Geschlossen dieses Buch!


    Jetzt lächele ich,
    ich sehe mich
    und Tränen steigen auf,
    Verblasst sind falsche Jahre,
    auf die ich einstmals aufgebaut.


    So will ich sein,
    so wie ich bin!
    So wie ich denk und fühle,
    so wie ich lache und auch weine,
    wie ich ernst bin und sinniere.


    Denn das bin ICH,
    einmalig, unverwechselbar!