• Welches Gedicht hier sicherlich sehr gut zum Thema passt - nämlich war, oder falsch... denk... Ich setz es mal rein... Denke, jeder hat die Möglichkeit, sich die Tür auszusuchen, durch die ER dann geht.



    Die Tür



    Es war ein wunderschöner Raum,
    warm, wohlig anzuseh’n,
    die Fenster hell und hoch. Davor ein Baum,
    der grad begann, in voller Blüte da zu steh’n.


    Dort drüben an der ander’n Wand,
    befand sich eine Tür,
    leicht angelehnt, so stand sie.
    Ich wägte ab wider und für,
    und öffnete sie leise.


    Ganz noch von Lieb und Anmut herzerfüllt,
    spürt nun die Klinke ich in der Hand,
    ich schob mich vor,
    bis diese Tür ganz offen stand.


    Nun stand ich da
    Und starrte nur.
    War, was ich sah, denn wirklich wahr?
    Von Lieb und Anmut keine Spur.


    Ein Berg, erschaffen aus Kanten und Eis
    ließ fröstelnd schaudern mich.
    Erhaben stand er dort, in purem Weiß,
    Der Boden der schwärzesten Nacht so sehr glich.


    Was war jetzt Traum?
    Und was war Wirklichkeit?
    War es der blütenreiche Baum
    Oder doch diese eisige Bitterkeit?


    Nur eins galt noch,
    Hier wollt ich weg.
    Zurück in Wärme, Liebe,
    etwas zwang mich hinzusehen doch,
    versetzte meinem Herzen Hiebe.


    Ein leichtes… Feuer? Mehr ein Glühen?
    Ein arg verirrtes Licht?
    Was hatte es in diesem Berg verloren?
    Ich ließ die Neugier siegen,
    verschaffte mir mehr Sicht.


    Der Berg aus purem Eis erbaut,
    glatt, rutschig, fast perfekt,
    so hatte dieser Haufen Eis
    das Lichtlein eingedeckt.


    Der Raum davor, er gab mir Mut,
    ließ meine Hände gleiten,
    Und wo den Berg ich auch berührte,
    so taute auf der kalte Stein.


    Er war so riesig, so erhaben!
    Und doch,
    so dacht ich an den Baum,
    will dieses Licht auch Leben haben.


    Ich war besessen von dem Wunsch.
    Es durfte doch nicht sterben!
    So rieb ich mir die Hände wund,
    bis dass sie taub waren vor Schmerzen.


    Ich hauchte, legt’ mich auf den Stein,
    nur Wärme konnt’ vertreiben,
    was dieses Glimmen eingesperrt,
    ich wusst’, ich wollte bleiben.

    Allmählich nun die Sinne schwanden,
    Ich lag, ich konnt nicht mehr.
    So schlief ich ein,
    sollt meine Wärm doch diesem Funken
    die einz’ge Hoffnung sein.


    Nun träumte mir,
    ein Berg aus eis’gem Stein,
    schloss einen Funken zart und warm,
    in seinem Herzen ein.


    Als ich dies sah,
    da weinte ich,
    all meine ungeweinten Tränen
    liefen heiß mir über das Gesicht.


    Nun wurd ich wach
    Und schmeckte Salz auf meinen Lippen.
    Die Tränen hatten schwach, ganz schwach,
    ein Loch ins Eis gebrannt.


    Jetzt hört ich es, das Glimmen,
    zart, fein und noch von fern,
    es wimmerte vor Schmerzen
    und von erlitt’ner Pein.



    Etwas lag in der Stimme,
    was Funken sprühen ließ,
    wie tausend Blütenknospen
    Geborgenheit verhieß.



    Ich grub mit nackten Händen,
    wollt Freiheit ihm verleihn.
    Der Wahn, dem herrlichen Glitzern
    ganz schnell ganz nah zu sein.


    Es war geschafft,
    ein anmutsvolles Feuer
    war aus dem Funken entfacht.


    Es flackerte gar herrlich,
    so derart ungestüm,
    es wärmte meine Hände
    und ließ die Wangen glüh’n.


    Glück, Liebe, Wunderschönes
    erhoffte nun ich mir,
    hatt ich doch so geschunden,
    für dies, mein Lichtlein hier.


    Ich hob die Hand,
    die Schwäche zwang mich nieder noch,
    bat liebevoll um Hilfe,
    doch alles was ich hört, war Spott,
    harte bittere Worte.


    Die Lüge wars, die mich verführte,
    sie täuscht’ ein Fünkchen vor,
    welch wurde großes Feuer
    und mich verbrannt und schmor.


    So sitz ich hier, ich Narr!
    Und starre in die Glut,
    enttäuscht und innerlich so leer,
    Nahm es mir meinen Mut?


    Zu glauben an das Schöne?
    Die blütenreiche Pracht?
    Die Liebe, warm und reichlich,
    die Geborgenheit und Wärme schafft?


    Allmählich nun die Sinne schwanden,
    Ich lag, ich konnt nicht mehr.
    So schlief ich ein,
    und dieses Mal, da träumte mir
    ein Meer von Sonnenschein
    auf einer blumenreichen Wiese
    mit einem blütenreichen Baum.