Selbstwert/Selbstliebe

  • Hallo Leute,
    da hier oft der Begriff Selbstwert thematisiert wird, möchte ich dem gerne mal einen thread widmen.


    Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen ihren Selbstwert entweder isoliert aus sich selbst (d.h. ihrer Selbstschau/dem Selbstbild) beziehen zu müssen meinen, oder aber aus ihrer Funktion innerhalb der menschlichen Gesellschaft und deren Wertesystemen (Erfolg, Selbständigkeit, Unabhängigkeit, Stärke und ähnliche standardisierte Begriffe).


    Ich habe andern orts schonmal erwähnt, dass meiner Ansicht nach Selbstliebe sehr viel mit LEBENSFREUDE zu tun hat.


    Irgendwo las ich kürzlich, dass sich der Selbstwert vor allem darüber definiert: zu wissen, was diese Welt einem wert sein kann.


    Ich denke, man sollte darüber mal nachdenken, in all dem Selbstfindungs-Wust an egoverhafteten Beurteilungen von vergangenem oder aktuellem Persönlichkeitszustand oder individuellen Entwicklungen oder Zielen.


    Ein Mensch, der sich selbst liebt, liebt nicht eine ganz bestimmte Version seiner selbst. Er liebt alles.
    Ein entspanntes und alles einschließendes JA zu seiner Existenz.


    Ist es nicht so, dass man die pure Freude am Dasein vor allem dann empfinden kann, wenn man sie sich nicht erst durch Leistungen erarbeiten musste? Wenn man das geniessen kann, was sich einem ganz von allein bietet, jeden Tag und überall?


    Und ist es nicht so, dass man im Kontakt mit dieser Welt, mit dem was ganz von allein und völlig unabhängig von unserer Existenz ist, und in der Fürsorge - und damit dem Wert, welchen man allem Leben in dieser Welt beimisst - auch seine Selbstliebe ausdrückt? Und wenn es nur der Regenwurm ist, den man an einem grauen Schmutzwettertag vor dem Überfahrenwerden rettet, weil man zufällig grad den Blick gesenkt hielt?

  • mich hat es sehr weitergebracht, dass ich in meinem leben bestimmte dinge erreicht hab, für die ich hart arbeiten musste. und ich hab mich anfangs allein darüber definiert, aber es hat mein selbstvertrauen gestärkt, und auch mein wissen darüber, was ich kann, und wer ich bin. was ich brauche, und was mir schadet.
    ein urvertrauen zu besitzen wäre natürlich noch besser :) aber ich denke, auch personen die ein hohes maß daran besitzen, können äußere lebensumstände dazu bringen, es zu verlieren.
    ich denke, es gibt kein entweder selbstwertgefühl oder kein selbstwertgefühl. manche haben davon sehr viel, manche sehr wenig, jeder kann erschüttert werden, aber man kann daran arbeiten es zu vergrößern.


    und du hast recht, die lebensfreude ist ein so wichtiger bestandteil eines lebenswerten lebens und fühlt sich außerdem einfach so gut an :)

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    "In pain and sorrow lies truth"
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  • hm, das glaube ich so nicht.
    auch urvertrauen ist nicht einfach da oder nicht, sondern mehr oder weniger stark entwickelt.
    (schon weil keine kindererziehung der welt perfekt ist, und dementsprechend kein "perfektes urvertrauen" möglich.)


    sicher haben personen mit einem starken urvertrauen ein gesünderes selbstgefühl, werden sich dementsprechend gesunde beziehungen aufbauen und dieses forum eher nicht benötigen.


    aber traumatische erlebnisse können auch einen menschen mit einem starken urvertrauen zerbrechen, z.b. kriege oder sonstwas. sie sind nicht automatisch davor geschützt.


    und ebenso können personen mit einem geringen maß an urvertrauen daran arbeiten.
    und äußere umstände helfen dabei. wenn ich etwas erreicht hab, auf das ich stolz bin, dann stärkt mich das, auch langfristig.
    und etwas erreichen, im sinne positive erfahrungen machen, das kann man auch auf der ebene der beziehungen zu anderen menschen.
    (z.b. hab ich irgendwann festgestellt, dass die meisten anderen menschen mich mögen. das musste ich erst lernen. das macht ebenfalls selbstbewusster und mein vertrauen in die anderen menschen ist dadurch definitiv gestiegen)


    derzeit lerne ich die gründe für meine angst vor nähe kennen.
    die verarbeitung dieser ängste ist ein weiterer schritt, weil ich mich selber besser kennenlerne, und mehr vertrauen in mich, und meinen umgang mit der welt, entwickle.


    die persönliche entwicklung ist zwar in kinderzeiten am stärksten, aber niemals abgeschlossen.

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  • Zitat von wiesenblume


    Es kommt gar nicht erst dazu, das man so sehr leiden muss in einer Beziehung oder immer wieder in ein destruktives Muster fällt. Oder eben monatelang versuchen will, zu verstehen.


    das hierfür notwendige selbstwertgefühl, urvertrauen (oder wie immer du es nennen willst) ist definitiv auch später noch erlernbar.
    jedenfalls nach meiner eigenen erfahrung.

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  • Ich glaube, meinen Weg zu einem gesunden Selbstwert suche ich bei allem gegenwärtig etwa in der Mitte.


    Zitat von Tinadreena


    Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen ihren Selbstwert entweder isoliert aus sich selbst (d.h. ihrer Selbstschau/dem Selbstbild) beziehen zu müssen meinen, oder aber aus ihrer Funktion innerhalb der menschlichen Gesellschaft und deren Wertesystemen (Erfolg, Selbständigkeit, Unabhängigkeit, Stärke und ähnliche standardisierte Begriffe).


    Natürlich kann man versuchen, seinen Selbstwert ausschließlich durch Selbstschau und -bewertung zu gewinnen.


    In der grundsätzlichen Tendenz ist diese Idee ja auch keine schlechte. Wenn man sich selbst nun gar nicht leiden kann, nutzen die liebsten Mitmenschen und die schönsten Lebensumstände nichts. Man wird sich und alles andere mehr oder minder scheiße finden. Weiterhin ist man auch der erste und wohl leider auch der letzte Mensch in jeglicher Lebenssituation, der geburtbedingt immer und vollends die Möglichkeit hat, für sich zu sorgen. Möglicherweise ist man sogar dazu verurteilt.


    Einen hübschen Selbstwert zu erreichen und Lebensliebe zu empfinden zu versuchen, indem man ausschließlich in Eigenregie ausschließlich auf sich Bezug nimmt, ist meiner Ansicht aber zum Scheitern verurteilt. Wir sind eben immer auch soziale Wesen (jedenfalls bin ich es), die nicht vollends unabhängig von anderen Wesen existieren (können? und/oder sollen?) Natürlich entsteht durch das Lob eines anderen Menschen Freude, die da vorher nicht war und die ohne den anderen auch nicht entsstanden wäre. Natürlich hebt die Zuwendung eines anderen Menschen die Stimmung auf eine Weise, die man mit sich selbst im Dunkelkämmerchen nur schwer nachbauen kann: Da mag man die Gummi-Puppe "Petra" noch so liebevoll schminken und anziehen, für hübsches Kerzenlicht und ein schick serviertes Gericht für zwei Personen sorgen und noch Leonard Cohen selbst zum Fideln in die Ecke stellen; echte Romantik will nicht aufkommen. Spätestens bei der Konversation mischen sich erste Zweifel in die Erwartung eines gelungenen Abends...


    Gefährlich wird es natürlich, wenn man seinen Selbstwert ausschließlich durch andere zu beziehen gezwungen ist. Auch diese Vorgehensweise ist zum Scheitern verurteilt. Daher denke ich, Selbstwert und Lebensliebe sollten aus sich selbst und anderen in gesunder Mischung gewonnen werden. Das gesunde Mischungsverhältnis zu finden, ist dann wieder die Aufgabe eines jeden Menschen. Und bestimmt nicht ganz leicht.


    Zitat von Tinadreena


    Ich habe andern orts schonmal erwähnt, dass meiner Ansicht nach Selbstliebe sehr viel mit LEBENSFREUDE zu tun hat... zu wissen, was diese Welt einem wert sein kann....
    Ich denke, man sollte darüber mal nachdenken, in all dem Selbstfindungs-Wust an egoverhafteten Beurteilungen...
    Ein Mensch, der sich selbst liebt, liebt nicht eine ganz bestimmte Version seiner selbst. Er liebt alles.
    Ein entspanntes und alles einschließendes JA zu seiner Existenz.


    Jedenfalls glaube ich, dass Selbstliebe und Lebensfreude sich gegenseitig erheblich beeinflussen und sich gewissermaßen gegenseitig aufs Pferd helfen können (oder sich eben auch gegenseitig runtertreten). Vielleicht handelt es sich bei einem weiteren Verständnis auch um ein und denselben Bewusstseinsanteil. Jedenfalls wird man sich selbst nicht lieben können, wenn man seine Existenz nicht im Grundsatz als sinnvoll empfindet und seinen Platz in der Welt als - hm -irgendwie passend.


    Zitat von Tinadreena


    Ist es nicht so, dass man die pure Freude am Dasein vor allem dann empfinden kann, wenn man sie sich nicht erst durch Leistungen erarbeiten musste? Wenn man das geniessen kann, was sich einem ganz von allein bietet, jeden Tag und überall?


    Hier würde ich für mich wieder den Mittelweg als goldenen vermuten - mit etwas größerem Anteil des "leistungsfreien" Glückserwerbs.


    Auch hier gilt: Wer in seinem Wert ausschließlich davon abhängig ist, von anderen gute Leistungen bestätigt zu bekommen, lebt gefährlich. Die sog. Leistungsträger sind nämlich gar nicht stets die Fähigsten und "Besten". Voraussetzung für die Zugehörigkeit zu Ihnen sind nämlich auch Seilschaftsmanagement und Konformismus. Wohlgemerkt: Auch. Das heißt objektiv gute Leistungen werden gar nicht per se auch als solche anerkannt.


    Deshalb ist es sehr gut, sich an einem schönen Sonnenaufgang ernsthaft erfreuen zu können. Der ist nämlich auf recht faire Weise zu erlangen. Auch Atompilze sollen zu den Naturschauspielen der bunteren Art gehören. Allerdings muss man sich dabei mit dem Freuen etwas beeilen, da nicht nicht allzu viel Zeit dazu bleibt.


    Selbstwert und Lebensfreude gänzlich unabhängig von Leistung zu generieren birgt natürlich die Gefahr, sich mit einem Leben in der Regentonne "begnügen" zu müssen. Vielleicht ist das der einzige Weg zu maximalem Glück! Ich glaub, Diogenes war so drauf. Und das Krümel-Monster. Übel wird`s nur, wenn man neue Kniegelenke braucht. Oder eine neue Tonne.


    heute vergeblich auf den Sonnenstrahl wartend,
    Nestor

  • Zitat von wiesenblume

    Perfektes Urvertrauen?
    Wenn ich jedoch keins habe, dann kann ich es nur versuchen, aufzubauen und zu stärken, es wird jedoch warscheinlich nie so werden, als hätte ich einfach eins.
    Ich muss also immer mehr aufpassen als andere.
    Ich muss immer mehr hinterfragen.
    Was andere natürlicherweise durch die Entwicklungsgeschichte mit ihren Eltern kennengelernt haben, fällt bei mir weg und so bin ich nie natürlicherweise davor geschützt, in destruktive Beziehungen zu geraten.


    ja, so ist das.
    damit muss man einfach leben und das beste draus machen. 8-)
    ne alternative gibts sowieso nicht

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  • Zitat von wiesenblume

    Aber....haben wir hier fast alle nicht ein fehlendes Selbstwertgefühl?


    Denke ich nicht.
    Ich kenne keinen Menschen mit "fehlendem" Selbstwertgefühl.
    Vermutlich hat sogar ein Selbstmordattentäter irgendeine Art von Selbstwertgefühl, auch wenn sein Verhalten nicht direkt darauf schliessen lässt, dass es auf Selbstliebe basiert. Wohl eher zu sehr auf den äußeren Wertesystemen (in dem Fall fanatische) und zu wenig auf der Lebensfreude oder der Achtung vor dem Leben - also alles in allem primär auf dem Selbstbild, dem Image (in dem Fall das des "Märtyrers" oder sowas).


    Zitat von wiesenblume

    Ich denke, allein Lebensfreude als Indiz für eine hohe Selbstliebe langt hier nicht aus.


    Ich meine, dass Lebensfreude die Grundvoraussetzung dafür ist, ein gesundes Selbstverständnis, Selbstliebe und damit einen stabilen Selbstwert zu finden.
    Sartre sagte einst sinngemäß, dass jeder Mensch selbst eine Rechtfertigung seines Daseins finden muss.
    Diese Rechtfertigung im biophilen Sinne zu finden, dürfte allerdings schwer fallen, wenn man seinem irdischen Dasein bisher so gar nichts glückliches oder angenehmes abgewinnen konnte.


    Zitat von wiesenblume

    Denn warum fühlt man sich von jemanden angezogen, wenn man selbst über ein enormes Urvertrauen und über einen stabilen Selbstwert verfügt?


    Tja, warum fühlt man sich von jemandem angezogen? Das Phänomen Liebe lässt sich leider immernoch nicht ganz pauschal und vollständig wissenschaftlich oder psychologisch erklären.

    Im übrigen gehe ich davon aus, dass jeder Mensch irgendeine Meise hat. Keiner wächst paradiesisch auf, ohne Ängste, ohne Traumata. ANGST ist von Natur aus ein essentieller Bestandteil des Daseins, denn ohne Angst liesse sich der Lebenserhaltungstrieb gar nicht realisieren.


    Ich finde, man sollte hier vorsichtig sein und nicht jede schlimme zwischenmenschliche Erfahrung gleich auf psychische Macken oder gar fehlendes Urvertrauen zurück führen.
    Spreu vom Weizen trennen kann man nur durch Übung: indem man es tut. Es gibt vielerlei Arten Spreu und Weizen, die kann man dann kennenlernen.


    Der Mensch ist außerdem nicht ausschliesslich triebgesteuert, und somit auch nicht völliges Opfer seines Unbewussten.
    Von daher stimmt die Hypothese nicht ganz, dass jeder Mensch mit Selbstwertproblemen sich destruktive Beziehungen sucht - genau so wenig wie es stimmt, dass jemand, der eine solche mal erlebt hat, einen erheblichen Schaden verbirgt, der ihn sozusagen zum selbstschutzmäßigen Versager oder beziehungstechnischen Gefahrengut macht.


    Man beachte die vielen Abstufungen und Kombinationen auf der Ebene zwischen "gestört" (nekrophil/destruktiv) und "gesund" (biophil/konstruktiv) - und vor allem die Tatsache, dass es bei den meisten Menschen, auch denen mit nicht einwandfreiem psychischem Background, in den meisten Fällen einfach dennoch prima klappt.
    Findet sich das passende Deckelchen, so gestört es auch sein mag, fühlen sich beide in der Beziehung wohl und entwickeln sich dadurch positiv - und nur das zählt.


    Zitat von wiesenblume

    wie kann man sich durch einen anderen menschen derart aus den tritt bringen lassen, dass ein Urvertrauen zerstört wird? es heisst ja nicht zufällig Urvertrauen. dieses Urvertrauen schützt ja gerade davor bzw. befähigt einen menschen, auf sich gut zu achten und eben diese verletzungen und demütigungen nicht zuzulassen, oder?


    Das Urvertrauen unterstützt enorm dabei, nicht völlig neurotisch oder psychotisch durch die Welt zu laufen.
    Dass jeder Mensch, der das Haus verlässt, automatisch ein größeres Risiko auf sich nimmt, im Straßenverkehr oder bei einem Terroranschlag zu verunglücken, leuchtet ein.
    Ähnlich befähigt einen das Urvertrauen überhaupt erst, sich auf unbekannte, unvorhersehbare Situationen und Menschen einzulassen und damit automatisch mögliche Enttäuschungen oder Verletzungen des Selbstwertgefühls/der Lebensfreude in Kauf zu nehmen.
    Das Urvertrauen und vor allem die Lebensfreude tragen aber zugleich auch erheblich dazu bei, sich im Anschluss an Verletzungen und Enttäuschungen wieder zu regenerieren.


    Lebensfreude und Selbstliebe hängen eng zusammen.
    Nicht umsonst enden viele Menschen mit schweren Depressionen, die nachweislich keine Lebensfreude empfinden, im Suizid.
    Lebenslust ist der Urtrieb, die Energie, die die Entwicklung des Urvertrauens erst motiviert. Säuglinge, deren Lebenstrieb durch existentielle Frustrationen (Mangel an Kontakt/Liebe/Freude) depriviert wurde, sterben häufig - ohne organische Ursachen.


    Auch ein intaktes Selbstwertgefühl und Urvertrauen können erschüttert werden.
    Jemand, der völlig gesund und voller Urvertrauen ist, wird nach einer grausamen Folterung seelisch gebrochen sein - aber seine Chancen, zu heilen, sind besser als bei jemandem, der sich bis dahin nicht ganz so stabil entwickelt hat und nur über mangelndes Urvertrauen verfügt.


    Zitat von wiesenblume

    und ein gesunder, gewachsener selbstwert schützt eben auch vor diesen destruktiven beziehungen. ich lasse sie nicht zu. ich entziehe mich, grenze mich gesund ab.


    Das stimmt wohl, im Idealfall. Aber das bedeutet nicht, dass man keinen Menschen mehr begegnet, die einen in eine destruktive Beziehung hineinziehen können.
    Es ist ausschlaggebend, ob man in der Lage ist, die fortschreitende Entwicklung zu erkennen und rechtzeitig gegen zu steuern.
    Das kann man m.E. vor allem durch trial-error, sprich Erfahrungen und LERNPROZESS.
    Das Grundprinzip, was hinter einer Paarung mit "destruktivem Potential" steckt, ist doch, dass beide unbewusst Erlösung suchen.
    Wenn zwei Menschen sich magisch anziehen, so haben sie meistens ähnliche Grundkonflikte. Das ist nicht komplett sinnfrei. Nur, manchmal sind beide oder einer von beiden eben so unreflektiert und untranszendiert, dass es sich verhakt.
    Genau darum ist es ja so wichtig, SelbstBEWUSSTSEIN zu entwickeln, sprich transzendierenden (im Sinne von Erkenntnis) und vor allem emotionalen Zugang zu seinem Unbewussten zu haben.


    Wie gesagt, kein Mensch ist frei von Mustern, auch nicht von destruktiven.
    Und die Destrudo/der Todestrieb steckt in allen Menschen, genauso wie die Libido/der Lebenstrieb.
    Die unterschiedlich starke Ausbildung der beiden Kontrahenten ist eben individuell durch die Entwicklung geprägt.
    Man könnte das mit einem Schachspiel vergleichen: Anfangs sind die Chancen gleich, alle Züge möglich, der Ausgang des Spiels ist ungewiss. Mit fortschreitendem Spiel entsteht eine Tendenz, und irgendwann ist der Punkt erreicht, wo es keine Umkehr mehr gibt - und den gilt es zu verhindern, indem man frühzeitig der "guten" Partei einen Vorsprung verschafft. Das gelingt je nach Stadium nur noch mit sehr viel Bewusstseinsarbeit.
    Menschen, deren Entwicklung zugunsten der "bösen" Partei verläuft, gehen manchmal bis zum Schachmatt. Die Menschen landen dann als Psychopathen im Hochsicherheitstrakt, oder sprengen sich in die Luft, um andere zu töten.


    Zitat von wiesenblume

    Ich denke, wenn ich das schaffe, unabhängig von äußeren Faktoren, die zusätzlich Stabilität bieten können, dann kann ich sicher sagen, ja, ich nehme mich so an, wie ich bin, ich besitze ein stabiles Selbstwertgefühl. Die Fähigkeit dazu habe ich sicher, ich kann vieles annehmen, genießen, spüre Lebendigkeit und Lebensfreude in mir, aber allein das langt meines Erachtens nicht aus.


    "Unabhängig von äußeren Faktoren" bist Du als sozial lebendes Wesen und Bestandteil Deiner Umwelt niemals.
    Was willst Du denn erreichen? Mir gefällt diese zwanghafte "Selbstoptimierung" nicht.
    Wer sich selbst liebt, nimmt sich ganz an - in seiner Unvollkommenheit, mit seinen Schwächen, Mängeln und Fehlern, jederzeit - und grübelt nicht darüber, wie er mehr Selbstwertgefühl erreichen kann. Er hat einfach das Basispaket, weil er gern in der Welt ist, sein Glück spürt und die Welt liebt. Und wer dementsprechend mit der Welt interagiert, der wird auch viele Erfahrungen machen, die sein Selbstwertgefühl stärken.

  • Liebe Wiesenblume,


    Mich beschleicht der Eindruck, dass du immer noch sehr um deine Stabilität kämpfst und du dir selbst gegenüber noch recht hart bist in deinen Einstellungen bzgl. dieser BÄ-Erfahrung - möglicherweise um dich zu stärken. Kann hilfreich sein.
    Kann es sein, dass du dir (und ihm ... aber das ist eine ganz andere Sache) selbst noch nicht verziehen hast?


    Wenn es stimmte, dass man das nicht aufholen kann, was man als Kind versäumt hat, dann wäre der Psychologen/Psychotherapeuten-Beruf ziemlich frustrierend ....


    Urvertrauen betrifft nicht nur Menschen sondern das Leben an sich. Dieses kann auch - wie schon geschrieben - durch ein Traumata (Tsunami mit Verlust von Familienangehörigen z.B) so gestört werden, dass manche kaum mehr ins Leben zurück finden.
    Glücklich, wer genug Urvertrauen mitbekommt - der tut sich im Leben viel leichter .... kann aber ggfs. aber noch viel mehr abstürzen ...

    Meine Erfahrung ist (das hätte ich als Jugendliche weit von mir gewiesen :wink: ), dass kein Extrem - egal ob auf der guten oder bösen Seite - langfristig sowohl für den Einzelnen als auch für eine Gesellschaft optimal und sinnvoll ist. Wichtig ist für mich, dass eine Bewegung im weiteren Mittelbereich zwischen den Extremen möglich ist, sodaß man je nach Situation adäquat reagieren kann.
    Also bei ersten BÄ-Anzeichen die Flucht ergreifen, bei einem liebevollen Menschen aber da bleiben können.


    Judith

  • Hallo Judith,


    hmm, eigentlich nicht. Ich hab mir das verziehen, eigentlich gibt es da ja auch gar nichts zum verzeihen, sag ich mal....das war jetzt nicht so das Problem für mich. Oder nicht mehr. Sagen wir es so, ich hab mich mittlerweile mit der Vergangenheit ein bißchen versöhnt und in was ich da für destruktiven Muster dringehängt bin.


    Kontakt möchte ich jetzt trotzdem keinen mehr haben mit ihm. Das ist aber eine bewusste Handlung und kommt nicht von ungefähr.


    ( Kleiner Zusatz: Ich denke, für mich war das Hauptproblem an dieser ganzen Beziehungsverarbeitung dieser totale Kontaktabbruch, der von ihm immer wieder einfach angesetzt wurde, damit bin ich ganz schlecht klargekommen.
    Probleme bearbeitet und verarbeitet man ja normalerweise durch miteinander sprechen in einer Beziehung und wenn dies vollkommen wegfällt, löst sich dieser Knackpunkt in einem nur schwer, es steht dem loslassen zu einem eigenständigen, freien Leben im Weg....man "wartet" irgendwie noch auf was, keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll, aber manchmal dachte ich wirklich, diese Totalkontaktabbrüche sind von ihm inszeniert, weil er eben auch nicht loslassen kann, er steht sich und seiner Verarbeitung damit selbst auch im Weg )


    Aber es interessiert mich halt dennoch ( trotz dieser ganzen Erklärungsansätze in mir ), was noch in mir vorgegangen ist, das ich mich so lange nicht habe lösen können? Und das nur mit Liebe zu erklären oder mit "nicht wissen, was diese Ambivalenz zu bedeuten hatte" langt mir nicht aus.
    Und ich finde es übrigens auch irgendwie komisch, das von dir fehlende Stabilität eingeschätzt wird, denn ich denke, das man gerade, wenn man wieder stabil und reflektiert auf die Beziehung zurück blicken kann, anfängt, sich mit seinem Eigenanteil zu beschäftigen.
    Es bietet sich doch gerade dann die Chance, sich mit seinen eigenen Defiziten zu beschäftigen, nein, es ist sogar sehr wichtig, um nicht wieder in die nächste Falle zu tappen....und es kann mir doch hier keiner erzählen, das man sich monatelang um ein Verstehen-wollen dreht, weil bei einem selbst alles in Butter ist und weil man ja so viel Lebensfreude empfindet. Diese Leichtigkeit und Lebensfreude ist ja oft die Illusion, die uns davon abhält, sich wirklich mit sich selbst zu beschäftigen.


    Aber das ist ja hier eigentlich auch nicht das Thema, aber darauf wollte ich jetzt dann doch was sagen. Wie gesagt, ich kann eben nur von mir ausgehen, aber wenn es jemand fertig bringt, mein Leben so derart aus den Angeln zu heben, dann muss ich mich mit mir selbst und meinen Eigenanteil beschäftigen.


    Zitat

    Wenn es stimmte, dass man das nicht aufholen kann, was man als Kind versäumt hat, dann wäre der Psychologen/Psychotherapeuten-Beruf ziemlich frustrierend ....


    Also wenn ich hier allein im Forum lese, wie viel Menschen nicht wahrheitsgemäß bei ihren Therapeuten sprechen können, dann sag ich mal so, ja, der Beruf kann ziemlich frustrierend sein. Für mich wäre es nichts.


    Eigentlich hab ich ja im vorherigen Post schon erwähnt, das ich nicht denke, das es nicht aufgebaut werden kann, aber jetzt dann nochmal, doch, das glaube ich schon auch. :)
    Meiner Meinung nach merkt man aber halt erst in einer Krise, das es eben doch nicht so stark vorhanden ist, wie man meinte. Das ist ja auch die Chance, sich weiter zu entwickeln.


    Zitat

    Glücklich, wer genug Urvertrauen mitbekommt - der tut sich im Leben viel leichter .... kann aber ggfs. aber noch viel mehr abstürzen ...


    Also den ersten Teil des Satzes stimme ich dir zu, aber wie meinst du das mit dem.....kann aber ggfs. noch viel mehr abstürzen?
    Hab ich jetzt nicht verstanden, du meinst also, das ein "mittleres" Urvertrauen optimal und sinnvoll wäre? Damit man noch nach oben und unten agieren kann?

    **oft muss man erst den falschen Weg gehen, um den richtigen zu finden**

  • Liebe Wiesenblume,
    es ist halt nichts konstant. Jedes noch so gute Selbstwertgefühl wird mal erschüttert, jede Wahrnehmung ist mal getrübt, jeder Mensch verliert mal das Gleichgewicht - und es ist immer ein ständiges Auf und Ab im Leben.
    Wichtig ist, dass Du das so annehmen kannst. Und Dich selbst auch.


    Ich habe den Eindruck, dass Du Dir noch nicht verziehen hast - jedenfalls nicht gefühlt.
    Mir ist vor einiger Zeit mal aufgefallen, dass Du immer noch Scham empfindest und Schuld (die beiden gehören zusammen), weil Du Dich schwach, mies, schlecht verhalten hast. Mensch, Du konntest nicht anders, mach Dich deswegen nicht so fertig.
    Mit Dir ist mehr in Ordnung, als Du glaubst. Du bist einfach ein bißchen psychisch hypochonder, weil Du mit Schuldgefühlen zu kämpfen hast.

  • Guten Morgen,


    echt, hast du auch den Eindruck?
    Woran merkt man das bei mir?
    Ich frag deswegen, weil ich es gar nicht direkt fühle, das ich mir noch nicht verziehen habe.


    Mit der Schuld und Scham könntest du schon recht haben. Denn vor allem hatte ich ja ( wie schon so oft erwähnt ) unglaubliche Schuldgefühle nach der Beziehung und in der Beziehung natürlich auch schon. Kein wunder, wurde mir natürlich richtiggehend eingeimpft.


    Das ich das so angenommen hab und mich innerlich nicht richtig gegen diese Gefühle wehren konnte, liegt eventuell daran, das ich eine ältere Schwester habe, die mir das ( als ich noch klein war und später, in der Pupertät sowieso, ich war ein ziemlicher Dickkopf plus ziemlich frech ) immer aufs Tablett geschmiert hat, als ich mich gegen die "Tyrannerei" von meinem Dad gewehrt hab und mir versucht habe, nichts gefallen zu lassen.
    Ich möchte natürlich nicht alles mit der kindheit erklären, aber ich spüre gegen sie ab und zu immer noch Hassgefühle, weil sie nicht zu mir gestanden hat. Sie verleugnet das bis heute und sagt einfach, kein Wunder, das du soviel Stress daheim hattest, du warst einfach nicht ohne...dabei stimmt das nicht. Sowas kommt einfach nicht von ungefähr.
    ( das jetzt einfach mal so als Erklärungsansatz )


    Die Scham hab ich überhaupt nicht gefühlt, ehrlich gesagt. Also auf jeden Fall nicht diese Scham,die zur Schuld gehört, was falsch gemacht zu haben. Nur die Scham, was ich alles gemacht habe, das er sich eben nicht trennt. Also dieses hinterherlaufen, vor der Wohnungstür stehen und reden wollen, ich hab mich für meine Bedürftigkeit geschämt.


    Zitat

    Mensch, Du konntest nicht anders, mach Dich deswegen nicht so fertig.


    Danke, liebe Tina.
    Aber mich beschäftigt halt die Frage, mensch, aber warum konnte ich denn nicht anders? Es war, als wär ich fremdgesteuert gewesen, der absolute Wahnsinn, sowas sitzt einfach tief. Echter Kontrollverlust in den Zeiten, wo ich so bedürftig war. Das empfand ich einfach als nicht mehr so normal. Wirklich jetzt.


    Zur Zeit gehts mir aber auch wirklich gut, ich kann mir auch gerade z.B. überhaupt nicht vorstellen, das mir DAS in irgendeiner Form nochmal so passiert. Vielleicht überschätze ich mich da auch, aber ich hoffe nicht.


    Liebe Grüße an alle, wiesenblume

    **oft muss man erst den falschen Weg gehen, um den richtigen zu finden**

  • Hi Wiesenblume,
    Du hattest mal erzählt, dass Du Dich irgendwann selber manipulativ verhalten und im totalen Kontrollverlust oft Überreaktionen gezeigt hast.
    Das ist natürlich logisch, dass man sich schämt dafür, wenn man das im Nachhinein feststellt (und feststellen tut man das ja meistens, wenn man sich mit den "Fehlern" des anderen auseinandersetzt: man merkt, dass man selber auch Fehler gemacht hat. Wenn man halbwegs gesund ist zumindest ;)).
    Daran ist aber nichts "pathologisch" - denn jeder Mensch macht erstens Fehler und zweitens ist auch jeder Mensch manchmal manipulativ, rastet aus etc., wir sind ja keine Heiligen, sondern mehr oder weniger auch von Emotionen gesteuert. Du musst Dir das verzeihen. Du hattest guten Grund, die Kontrolle zu verlieren.


    Sei also nicht so streng mit Dir selber. Es ist nachvollziehbar, dass man so streng mit sich ist wie mit anderen bzw. umgekehrt - rein gerechtigkeitshalber ;).
    Aber diese Strenge mit Dir selbst ist vermutlich auch noch ein Überbleibsel aus Deiner Kindheit/Jugend.
    Wenn man für Äußerungen des eigenen Selbst (dazu gehört auch Protest, Gegenwehr oder Abgrenzung gegen ein Elternteil) bestraft oder kritisiert wurde, dann neigt man dazu, dieses bescheuerte Über-Ich zu entwickeln - vor allem dann, wenn man selber glaubt, versagt zu haben.
    Du kannst aber diese Haltung Dir selbst gegenüber ablegen.
    Du hast nicht versagt, im Gegenteil. Du hast geliebt, warst bedürftig und hast Dich verrannt/gegen Windmühlen gekämpft. Sowas passiert auch Menschen ohne Komplementärmeise.


    Zitat von wiesenblume

    Aber mich beschäftigt halt die Frage, mensch, aber warum konnte ich denn nicht anders? Es war, als wär ich fremdgesteuert gewesen, der absolute Wahnsinn, sowas sitzt einfach tief. Echter Kontrollverlust in den Zeiten, wo ich so bedürftig war.


    Du konntest nicht anders, weil Du ein Mensch bist. Ein Mensch, dessen empfindliche Punkte getroffen wurden, der sich verausgabt hat, der den Halt verloren hat, der bedürftig und damit kontrollierbar und erpressbar war.
    Ich weiß, was Du meinst - ich hab mich auch sehr geschämt für diesen gefühlten Selbstverlust, der mir so unvereinbar mit meinem sonstigen Zustand schien.
    Das Gefühl, seiner Würde beraubt worden zu sein, ist furchtbar beschämend.
    Aber weißt Du was, ich glaube dass das alles in der Realität halb so schlimm war, wie es sich im Nachhinein anfühlt. Dein Verhalten war eine natürliche psychische Reaktion, menschlich und verzeihbar.
    Und Du bist ja aus diesem Zustand auch wieder rausgekommen.
    Dein Ex war ein Manipulierer und hat Dich eben bis ganz nach unten gerissen, und das hätte er wahrscheinlich bei hundert anderen auch geschafft, das war nicht Deine Schuld.
    Du hast Dir eben ordentlich die Pfoten verbrannt, und Du wirst sicher zukünftig daran denken, mehr hinter deiner Würde stehen und rechtzeitig die Notbremse ziehen. Man lernt aus Erfahrung.


    Wichtig ist, seine Selbstsicherheit wiederzufinden, und dazu muss man diese strengen, verurteilenden Stimmen aus seinem Kopf raus treiben, denn die haben nicht recht.
    Du hast das Recht, Fehler zu machen, genau so wie Du das Recht hattest, Dich gegen Deinen Vater aufzulehnen.
    Also scheiß mal schön auf das harte Urteil Deiner Schwester.


    Ich gehe doch davon aus, dass diese Kontrollverlust-Erfahrung in einer Beziehung die erste ihrer Art bei Dir war?
    Falls ja, mach Dir keine Sorgen.


    Tina

  • der eigenanteil ist meist größer als man selber einschätzt.


    ich meine auch, dass diese emotionalen krisen, wie sie fast alle hier erlebt haben, mehr sind als kontrollverluste vorübergehender art. sie setzen genau da an, wo unsere lücken sind. das sind emotionale lücken, die einem nicht bewusst sind. die dramen die daraus entstehen, müssen noch nicht mal bewusst oder unbewusst gesucht sein, sie ergeben sich logisch aus dem, wozu man nicht fähig ist.
    es ist sehr hilfreich, sich vor augen zu führen, was man selbst nicht vermocht hat. dort findet man seine lücken.


    leider sind sie damit nicht automatisch geschlossen.
    man muss die gründe hierfür finden, die eigentlich immer auf emotionale verletzungen zurückzuführen sind. in der kindheit oder später.
    und diese emotionalen verletzungen müssen nachempfunden werden. das ist ganz wichtig, dass man die schmerzen, die man damals empfunden hat, noch einmal spürt. nur dann kann man sie bewusst verarbeiten.


    ich hab das selbst nicht geglaubt, und dachte auch immer, ich wäre über meinen exfreund hinweg. bis ich herausgefunden hab, dass ich den schmerz, den er oder die beziehung die wir hatten, niemals wirklich gespürt hatte. der schmerz war die ganze zeit noch dagewesen, hat in mir dumpf gesessen, und ich war mir dessen nicht bewusst.
    ich musste ihn erst suchen, dann konnte ich ihn finden und zulassen.


    dieses suchen von verdrängten schmerzen ist allerdings das schwierigste am ganzen. (sonst wäre es nicht so gut verdrängt)
    es ist das was man hilfe eines therapeuten macht. man kann es aber auch ohne versuchen.


    und definitiv ist man befreiter wenn man das geschafft hat.
    es ist schwer zu beschreiben. aber du solltest es in dieser richtung versuchen. auch auf mich wirkt, was du schreibst, noch sehr so, als wäre sehr viel unverarbeitetes in deiner vergangenheit, was dein gegenwärtiges leben besetzt, und dich beschwert.
    aber du bist auch auf dem richtigen weg. dass du dich damit so viel beschäftigt, zeigt, dass etwas in dir nach den schmerzen sucht.


    man klingt das alles verrückt - vor solchen leuten wie mir bin ich früher immer weggelaufen :P

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    "In pain and sorrow lies truth"
    "You can´t stop the waves but you can learn to surf"
    "Sometimes the object of the journey is not the end, but the journey itself"


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  • Hi karli,
    stimmt absolut - unsere Lücken zu erkennen und wahrzunehmen ist ein großes Geschenk, denn es verhilft uns dazu, unsere Persönlichkeit weiter zu entwickeln - eine weitere Ebene der Reife und Transzendenz zu erreichen.


    Ich selber bin sehr dankbar dafür, dass ich an diese Punkte gestoßen bin - denn was ich über mich selbst und über meine "verdrängten" Anteile gelernt habe, und was mir alles bewusst geworden ist, hat mich positiv verändert, vor allem in meinem Selbstverständnis.


    Die Folgen davon zeigen sich seitdem auch positiv in meinem Umgang und meinen Erfahrungen mit meinen Mitmenschen und mit mir selber.
    Meine Selbstliebe ist gewachsen, ein Stück stabiler geworden.


    Riesen-Chance also, und kein Grund, sich mies oder gar krank zu fühlen.

  • ja, die krisen sind wohl notwendig, um sich selbst zu erkennen.


    aber man muss sie erst zu nutzen lernen.
    freut mich, dass du das geschafft hast!


    aber es ist harte arbeit, oder?
    hätte niemals gedacht, dass man soviel kraft dafür braucht, aber auch nicht, dass ich soviel kraft hab.


    viel erfolg weiterhin!

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