Ich und mein BA sind glücklich

  • Na wenn Ihr euch in dem Punkt mit den Ringen einig seid, dann spricht natürlich nichts dagegen :wink: .


    Ich hab´ ja nichts gegen Tattoos, aber der Name eines Partners ist schon ein Risiko. Wenn du dir sicher bist, lass´ es machen. Es gibt halt niemals eine Garantie für die Ewigkeit. Ich hoffe natürlich, dass du es nicht bereust und es für immer hält.

  • Babsi, die gibt es in meinem Umfeld genauso wie es die Paare gibt, die schon seit Jahrzehnten zusammen sind. Ich hab mehrere Freunde, die in meinem Alter schon 15 Jahre und länger zusammen sind ( und ich bin 31!). Und wenn ich in jeder Beziehung schon dran denken würde, dass die ja auch mal kaputt gehen könnte ( nur weil es bei anderen eben nicht geklappt hat) ja dann brauch ich eine Bindung eigentlich gar nicht erst wieder eingehen und schon gleich gar nicht heiraten oder Kinder kriegen. Wenn ich eines gelernt habe dann ist es im Jetzt und Hier zu leben und nicht schon in angsterfüllten Gedanken in der Zukunft und ständig mit ungelegten Eiern zu leben.


    Selbst wenn diese Beziehung scheiteren sollte oder eben unsere Ehe, dann ist dieser Mann einen Teil meines Weges in meinem Leben mit mir gegangen und verdient diesen Platz in diesem Stern mehr als nur. Er ist in vielen Dingen der erste Mensch in meinem Leben, ich fühle mich das erste Mal in meinem Leben sicher, geborgen und angekommen und angenommen wie ich bin. Er liebt mich bedigungslos. Sollte das mal nicht mehr so sein, wird mich dieses Tattoo dennoch immer daran erinnern dass es diesen Teil meines Lebens gab in dem ich so glücklich war.


    Und für den Fall dass aus Liebe Haß wird, was mir noch nie im Leben passiert ist dann kann man das immer noch überstechen lassen. Selbst ein Tattoo ist heute keine Einbahnstraße mehr. Mein Entschluss steht jedenfalls fest - seiner übrigens auch, er wills auch machen ;)

  • Zitat

    ...angsterfüllten Gedanken in der Zukunft und ständig mit ungelegten Eiern zu leben.


    Ich denke auch nicht an die Zukunft, sondern lebe jetzt.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • ich halte mir schon immer vor augen, daß eine Beziehung jederzeit zerbrechen kann. steigere mich da aber auch nicht rein. aber ich will auch in einer Beziehung immer plan b haben, wenn sie doch mal zerbricht. ich habe gerne in jeder lebenssituation plan b und vielleicht auch noch plan c. so zu tun, als könnte im leben nie was schlechtes kommen, halte ich für blauäugig und unrealistisch. ich schnalle mich ja auch bei jeder Autofahrt an, obwohl ich nie angst habe, es könnte was passieren. kann aber eben doch mal. drum habe ich jetzt auch nicht vorm autofahren angst, bin mir aber bewußt, daß das durchaus böse ausgehen kann.


    also wegen so was oberflächlichem wie ringe würde ich mir keine großen Gedanken machen. solche Äußerlichkeiten sind für mich im leben relativ unwichtig. meine Ehemann hatte seinen ring immer am finger, ich fast nie. ER hat die Scheidung eingereicht, ich wäre vermutlich heute noch mit ihm verheiratet. da sieht man sehr deutlich, daß solche Sachen null Aussagekraft haben.

  • Liebe Eisfee,


    ich freue mich sehr für Euch Beide. Manchmal lohnt sich der Kampf eben doch. Genau dafür war die Rubrik auch gedacht. Leider gibts nur wenige solcher Erfolgsgeschichten. Wobei es natürlich auch ein Erfolg ist, sich von einem BA endgültig zu lösen und jemanden zu finden mit dem es besser passt. Siehe Sugarlea.


    Das mit dem Ehering würd ich in Deinem Fall auch nicht so tragisch sehen. Dieses bisschen "Freiheitsgefühl" würde ich ihm auch lassen. Ich selbst habe auch einen Ring von meinem On-Off Freund bekommen vor 2 Jahren, aber ich trage ihn auch nicht. Ein Grund ist, dass wir eben zu oft getrennt sind und der andere ist ganz simpel: Mich stört es einfach am Finger, weil ich so viele Jahre keine Ringe mehr getragen habe. Es macht mich einfach nervös wenn da was um meinen Finger baumelt ;-) Wobei es wahrscheinlich nur eine Sache der Gewohnheit ist. Ich kenne aber auch viele, die glücklich verheiratet sind und keinen Ring tragen. Letztlich kommt es auf andere Dinge an, die die Verbundenheit ausmachen. Wieviele Leute tragen ihren Ehering beim Fremdgehen...


    Also, ich wünsche Euch ganz viel Glück!!!


    Schade mit dem Buch, aber kann ich schon verstehen.

  • ich messe dem Ehering, dem äußeren Zeichen, auch keine große Beudeutung zu. Meine Eltern wollten auch nie einen Ring tragen und sind immer noch glücklich zusammen :flower:

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Sukramine: Nicht umsonst, wird es gesagt, eine Beziehung ist eine Arbeit, weil man dran arbeitet :flower: das geht nur, wenn beide es tun und nicht nur Einer.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Babsi, man muss ja nicht warten. Man hat ja in den vielen Sendepausen genug Zeit um sein Leben zu leben. Siehe mein Beitrag in Griseldas Thread.


    Sukramine, was Du geschrieben hast, finde ich sehr interessant. Ich bin mit meinem nun auch schon 8,5 Jahre "zusammen". Er ist zwar nicht der klassische BA wie hier oft beschrieben, aber er hat auch eine Art von Bindungsangst. Vielleicht ich auch ein kleines bisschen, aber auch nicht so klassisch. Was ich gerade feststelle, als ich Deine Zeilen las: Ich bin jetzt das erste mal innerlich soweit, dass ich ihn (nach 4 Moanten Trennung mal wieder) so sehen kann wie er eben ist. Von echter Harmonie mag ich mal noch nicht sprechen und es sind ganz viele alte Wunden da und die Empfindlichkeit entsprechend hoch. Aber irgendwie ist jetzt in mir mehr Ruhe, weniger Erwartungen. Also nicht generell weniger Erwartungen im Leben, sondern an ihn in Bezug auf das was er eben geben kann und wie er nun eben mal ist. Dadurch brause ihc nicht mehr so auf und dadurch wiederum, nehme ich Dinge wahr, die ich früher oft vor Wut und Enttäuschung übersehen habe. Wie soll ich das sagen.. es ist als hätte ich endlich seine Sprache verstanden ... oder vielleicht noch besser gesagt, bin ich eher bereit, seine Sprache zu sprechen, ohne Angst dass ich mich dabei verliere oder zu kurz komme. Es ist schwer zu erklären, zumal diese Erkenntnis ja gerade erst kam als ich Deinen Beitrag las.

  • Zitat von Sukramine

    Ich frag mich grade, wenn man mal einen Blick aus einer anderen Perspektive auf BÄ wirft, ob nicht das dann genau, in Form von BÄ, passiert. Der BÄ signalisiert: Ich hab andere Bedürfnisse, ich brauche Freiheit und Unverbindlichkeit, warum erfüllst du mir diese nicht? Der Partner: Ich hab das Bedürfnis nach Nähe und Verbindlichkeit, warum erfüllst du mir das nicht? Und jeder besteht auf seinem "Recht" und versucht es durchzusetzen. Also, ist BÄ-VÄ nicht vielleicht irgendwo ein "normaler (und wichtiger) Machtkampf" in der (langen) Anfangsphase einer Beziehung, wenn auch recht extrem?


    Einerseits scheint mir da was dran zu sein, da Beziehungen ja wirklich auch so etwas wie Aushandlungsprozesse sind. Und ängstliche Menschen reagieren halt extrem, also in unseren Fällen z.B. mit extrem langen (wochenlangen, monatelangen) Rückzügen, wo es "normalen" Menschen reichen würde, einfach mal ein Wochenende was mit FreundInnen zu machen, wenn ihnen der Partner auf den Wecker geht.


    Andererseits fürchte ich, daß man das ganz so auch wieder nicht sehen kann, weil BÄler ja in der Regel selbst leiden. Sie wollen ja eine Bindung, Nähe, Glück mit dem Partner für immer und ewig. Eigentlich ist DAS ja ihr Bedürfnis, und die Forderungen nach Freiheit und Unverbindlichkeit sind Teil der "Angstsymptomatik". So habe ich es mit den therapieerfahrenen BÄlern erlebt, die ich kenne, und so lese ich auch die verzweifelten postings vieler BÄler hier im Forum. Wie sagte mein aktueller BÄler? "Das mit der Freiheit, das ist eigentlich Quatsch."

  • Zitat von Bianca

    Ich bin mit meinem nun auch schon 8,5 Jahre "zusammen".
    (nach 4 Moanten Trennung mal wieder)
    bin ich bereit, seine Sprache zu sprechen


    Hat er in all den Jahren denn auch Schritte auf Dich zu gemacht?


    Bist Du mit der Qualität der "Beziehung" jetzt so zufrieden, glücklich? Ich kenne ja Eure ganze Geschichte nicht. So drängt sich mir der Gedanke auf, ob Du nicht inzwischen auch schon ein wenig resigniert hast...?

  • Meine Geschichte ist hier nicht am Stück drin, nur kleine Teilchen vertreut, weil meine Beziehung nicht unter die Bindungsangstthematik fällt wie hier beschrieben wird. Natürlich ist er auch auf mich zugegangen, sogar zu 90%. Unsere Trennungen entstehen nicht aus Angst-Rückzügen sondern durch Streit und manchmal scheinende unüberbrückbare Differenzen ;-)


    Und ob ich mir der Qualität der Beziehung JETZT zufrieden bin? Nein, bin ich nicht. Aber darum gehts nicht. Es ging mir darum, was Sukramine schrieb, dass man in eine Phase kommt, wo man einiges nochmal anders betrachtet. Ob er während der Trennngen andere Frauen traf? Ich geh mal davon aus. Ich gehe aber ebenso davon aus, dass da nicht viel lief. Dafür kenne ich ihn inzwischen gut genug. Mehr will ich darüber auch nicht (mehr) wissen, denn Trennung ist Trennung. Da steht es jedem frei. In den ersten Jahren hab ich das auch anders betrachtet als in den letzten Jahren.


    Und ja, ich bin zwischendurch sehr sehr oft resigniert. Trotzdem ging es weiter. Und zur Zeit fühle ich mich nicht mehr resigniert. Ich kann anders damit umgehen wenn ich ihn halt nehme wie er ist und eben versuche seine sprache zu sprechen. DAs hat nichts mit verbiegen zu tun, sondern einfach mal das klügste was ich in den Jahren gemacht habe und schon längst hätte tun sollen. Ich meine ich bin auch noch veränderungsbereiter-und fähiger als er. er hat SEHR eingefahrene Verhaltensweisen. Und da er schon ein paar Jährchen älter ist, wird da wohl nicht mehr viel anders werden ;-) Ich hingegen sehe vieles als Herausforderung, eigne mir gern mal neue Verhaltensweisen an, um flexibler zu sein. Ich finde das spannend, für mich ist das wie ne Feldstudie. Das gilt generell, nicht nur für die Beziehung mit ihm.

  • Zitat von Sukramine

    Der BÄ signalisiert: Ich hab andere Bedürfnisse, ich brauche Freiheit und Unverbindlichkeit, warum erfüllst du mir diese nicht? .


    Das Problem beim BÄ ist, dass er ganz viele unterschiedliche, sogar widersprüchliche Bedürfnisse signalisiert. Es werden Regeln aufgestellt, dann wieder verworfen, dann tauchen plötzlich neue auf, von denen der Partner gar nichts wusste und folglich auch keine Chance hatte, darauf Rücksicht zu nehmen. Die Regel ist: Es gibt keine Regeln.
    Selbst wenn man versucht, die Bedürfnisse des BÄ zu erfüllen, ist Harmonie kaum möglich. Der BÄ versteht sich meistens selbst nicht und weiß nicht was er will. Wie soll er dann seine Bedürfnisse kommunizieren können? Seine Bedürfnisäußerungen sind immer nur Momentaufnahmen, darauf kann man keine Beziehung aufbauen.
    Beziehungen leben von Vertrauen und Verbindlichkeit und Verlässlichkeit. Das kann ein BÄ nicht bieten.

    “All men should strive to learn before they die, what they are running from, and to, and why.”
    – James Thurber

  • Zitat von Caramel


    Selbst wenn man versucht, die Bedürfnisse des BÄ zu erfüllen, ist Harmonie kaum möglich. Der BÄ versteht sich meistens selbst nicht und weiß nicht was er will. Wie soll er dann seine Bedürfnisse kommunizieren können? Seine Bedürfnisäußerungen sind immer nur Momentaufnahmen, darauf kann man keine Beziehung aufbauen.


    Caramel, das deckt sich 100%ig mit meinen Erfahrungen und es ist die Crux dieser Ambivalenz.


    Wenn das Nähe- und Freiheitsbedürfnis beider Seiten sich anfangs so deutlich unterscheidet, wie es Sukramine beschrieben hat, könnten beide aufeinander zugehen. Nicht so weit, dass es sich als Verbiegen anfühlt, aber in gewisser Weise Eingehen auf die Bedürfnisse des Gegenübers. Wenn man dann die Bedürfnisäußerungen beim Wort nimmt und darauf eingehen will, passieren meiner Erfahrung nach alternativ oder kombiniert folgende zwei Dinge:


    1) Der BÄ kann sich nicht mehr daran erinnern, dieses Bedürfnis geäußert zu haben, weil es zu dem aktuell gefühlten Bedürfnis nicht passt und er es sich deshalb unmöglich vorstellen kann, zuvor etwas anderes gesagt zu haben. Die Erinnerung an vorherige Gespräche ist verblasst/verzerrt, selbst wenn das letzte Gespräch - und das ist der Unterschied zu moderaten Gefühlsschwankungen und wechselnden Bedürfnissen, die jeder mal hat - gerade erst am Vortag war. Und spätestens bis man auf das neue Bedürfnis eingehen könnte, hat es sich wieder binnen kürzester Zeit geändert.


    2) Wenn die Erinnerung noch dunkel vorhanden ist oder der BÄ es einem trotz fehlender Erinnerung glaubt, so eine Aussage vorher getätigt zu haben, kommt bei ihm das schlechte Gewissen hoch, dass sich jemand für ihn angepasst bzw. verbogen (Eingehen auf Bedürfnisse ist dann meistens negativ konnotiert) hat. Dann fühlt sich der BÄ als Last und verantwortlich für die Gedanken und Bemühungen, die sich der andere gemacht hat.


    Am besten kombiniert als "Jetzt willst du mir ein schlechtes Gewissen machen. Außerdem habe ich das so nie gesagt."


    Ein gesundes Austarieren und Kommunizieren der Bedürfnisse ist eigentlich unmöglich. Der einzige Weg, der einigermaßen funktioniert, ist meines Erachtens sein eigenes Leben so aktiv auf der Grundlage eigener Bedürfnisse zu betreiben, dass der BÄ nicht mehr so hohe Nähebedürfnisse wahrnimmt und dadurch weniger Druck verspürt. Nicht als Taktik, um den BÄ zu ändern, sondern für eine dauerhaft gesündere Balance. Das nimmt ein wenig Druck raus, vermittelt ihm aber weder das Gefühl, zu sehr im Fokus zu stehen, noch dass der Partner sich schleichend abwendet oder Spielchen spielt. Das ist quantitativ ein Weniger, aber nicht weniger herzlich. Und es kommt deswegen auch nicht als Verzicht rüber, wodurch das schlechte Gewissen verringert werden kann.


    Da ein Orientieren an den ambivalenten Bedürfnisäußerungen ein Rennen ist, bei dem der BÄ einem immer voraus ist, kann, wenn überhaupt, nur eine eigens vorgelebte Kontinuität (die gegen ambivalente Botschaften Bestand hat) zumindest für eine gewisse Stabilität sorgen. Das ist dann auch ein Eingehen auf die Unterschiedlichkeit der Bedürfnisse, aber eben eines, das man wenigstens selber in der Hand hat.