Hallo Mary,
Zitat von mary12345Dann scheint ba bei nem borderliner erst in einer späteren phase aufzutreten.
Ein BLer will einerseits viel Nähe, andererseits hat er große Ängste, vor dem Verlassenwerden und davor,
von seinem Partner verschlungen zu werden.
Ein BLer dosiert von Anfang an Nähe und Distanz, er hat Angst, dass sein Partner seine innere Leere und seine fehlende
Ich-Identität bemerkt und ihn dann verläßt.
Mein Ex hat sich nach ca.3 Monaten sexuell verweigert und das ziemlich heftig.
Wann der erste Rückzug war, kann ich nicht mehr sagen.
Es gibt auch Borderliner, die sich nicht mehr richtig auf eine Beziehung einlassen. BLer können sehr unterschiedlich sein.
ZitatEin bä will auf gar keinen fall symbiose.
Hier wird die Symbiose erklärt:
Sie definiert den Beginn der symbiotischen Phase etwa im zweiten Lebensmonat, innerhalb der oralen Phase. In dieser Zeit ist das Kind körperlich und seelisch von der Mutter abhängig. Es erlebt sich noch als mit der Welt verbunden. Es kann noch nicht zwischen Innen und Außen unterscheiden, zwischen sich und Gegenständen, zwischen sich und der Mutter. Es erlebt die Mutter noch als Teil seiner Person, sich als untrennbare, symbiotische Einheit mit ihr.Die Mutter muss sich in die Bedürfnisse des Kindes einfühlen, um für deren Befriedigung sorgen zu können, da sie dem Kind selbst noch nicht bewusst sind. Steht die Mutter dem Kind in der symbiotischen Phase angemessen zur Verfügung, kann es das grundlegende Sicherheitsgefühl und Urvertrauen entwickeln. Diese Beziehung zwischen Mutter und Kind bildet die Grundlage für spätere Beziehungen.
Beim Borderliner wurde diese Symbiose mit der Mutter frühzeitig beendet, und die Sehnsucht, diese unerfüllte symbiotische Bindung, die wichtig für weitere Entwicklung ist, fehlt! Diese Symbiose wurde von der Mutter unterbrochen, und ein Borderliner sucht sein Leben lang danach.
Bei Abbruch einer symbiotischen Bindung mit der Mutter, entsteht ein Schmerz, weckt Todesangst nicht überleben zu können… und das Kind fühlt sich nicht mehr mit der Mutter verbunden, sondern mit der ganzen Welt…da die Mutter fehlt.
Und ein Borderliner bleibt emotional GENAU da stehen! Er sucht zwanghaft nach Zugehörigkeit, nach der Mutter und der Bindung, die das Leben bedeutet… Er sucht diese Bindung in jeder Beziehung, und trotzdem fühlt er sich verbunden mit der Welt, aber allein gelassen… alles verwirrend und ambivalent…
Anfangs in einer Beziehung fühlt sich der Borderliner gut aufgehoben… Verschmelzung, Symbiose… genau da wo es damals aufgehört hat… Nach einer gewisser Zeit, nach der Idealisierungsphase wenn die „Normalität“ einkehrt, bekommt der Borderliner Todesangst, die Angst die er schon so gut kennt, die Angst die ihn die Schutzmechanismen um zu überleben „beschert“ hat und was macht er dann? Er aktiviert wieder die Schutzmechanismen die ihm damals das Leben gerettet haben... Er geht abrupt auf Rückzug…er macht GENAU das was die Mutter damals getan hat…er bricht die Symbiose ab, aus Angst nicht zu überleben, und projiziert alle negativen Emotionen auf den Partner… Emotionen, die eigentlich unbewusst an die Mutter gerichtet sind (denn der Partner hat in den Moment diese Rolle unbewusst übernommen). Als Säugling weiß man nicht was hassen ist, man weiß als Kind nicht was passiert… nur Angst und Überleben… mehr nicht… alle anderen Emotionen konnte er nicht spüren, da er ums reine Überleben kämpfen musste… Und jeder Partner der mit ihm Symbiose eingeht, reaktiviert diese Angst und alle anderen Mechanismen die das pure Überleben bedeuten!!!!
Diese negativen Emotionen, die der Partner als Hass und Abwertung erlebt, sind Schutzmechanismen, die aus dieser Urangst heraus reaktiviert werden… Angst vor dem Schmerz den man damals mit der abrupten Trennung von der Mutter erlebt hat, Angst vor dem Alleinsein in dieser Welt, Angst vor dem Tod! Wann hätte das Kind andere Emotionen kennen lernen können? Es hat erfahren dass es nur Gut und Böse gibt (Mutter ist da - gut, Mutter ist weg - böse), andere Emotionen wurden im Keim erstickt.
Ich wußte nicht, dass er mit mir eine Symbiose eingeht oder andersherum. Ich war einfach nur verliebt.
Ich habe ihn aber einmal, als wir nebeneinander lagen, gefragt: Suchst du eine Mutter?
Die Frage war natürlich nicht ganz ernst gemeint und ich habe auch keine andere Antwort erwartet als "Nein".
Aber ich habe noch keinem früheren Partner so eine Frage gestellt.
Es ist auch nicht so, dass wir ständig aufeinander gehockt haben. Einen Abend in der Woche und am Wochenende von
Samstag ca.20 Uhr bis Sonntagmittag.
Ich brauche auch meinen Freiraum, ich habe auch viele andere Dinge zu tun. Ich hatte sogar manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn wir uns für den Abend verabredet haben und ich dann telefonisch abgesagt habe, weil ich es zeitlich einfach nicht geschafft habe oder sehr müde war.
Oder als wir eine Woche zusammen im Urlaub waren und ich gelesen habe und das Buch einfach nicht weglegen konnte,
habe ich ihn gefragt, ob ihn das nervt, dass ich die ganze Zeit lese. Hat es natürlich nicht, er war bestimmt heilfroh .
Ich trage meinen Partner im Herzen und mein Herz habe ich ja immer dabei.
ZitatJetzt wäre es natürlich interessant zu wissen, wie man einen bl gleich am anfang erkennt.
Deshalb informiere ich mich auch über diese Persönlichkeitsstörung, damit ich keine Angst mehr davor haben muss.
Und ich höre jetzt immer auf meinen Magen-Darm-Trakt, auf den ist ja Verlaß.
ZitatAußerdem hasse ich diese verliebtheitsphase.
Ich finde das schön, ich sehe das auch nicht als Phase, sondern als schönes Gefühl.
ZitatAber nichts gefühlsmäßiges auf und ab, sondern einfach so ein ruhiges wohlfühlen
Ja, das brauche ich auch.
ZitatSei mal echt froh, daß du von dem bl-typ weg bist. Hast noch hin und wieder „entzugserscheinungen“ oder bist du schon wieder auf normalniveau?
Ich bin froh und mir geht es eigentlich wieder ziemlich gut ohne Entzugserscheinungen.
Auch körperlich bin ich wieder richtig fit und nicht immer soo müde.
Ich habe aber sehr gelitten, dass ist mir auch erst im Nachhinein richtig bewußt geworden.
Einmal habe ich ihn in einer Rückzugsphase angerufen und er war so eiskalt und abweisend,
dass ich geweint habe und ihm sagte: "Mein Herz tut so weh"
Ich mußte den Satz ein paar Mal wiederholen, weil er vor lauter Heulen nichts verstehen konnte.
Und ich bin wirklich nicht nah am Wasser gebaut.
Die Beziehung kommt mir jetzt auch so unrealistisch vor und wie ein schlechter Film, den man
am besten schnell wieder vergisst.
Ich kann meinen Ex als Mensch auch nicht beschreiben, er ist liebevoll-lieblos, verständnisvoll-abweisend, mitfühlend-gefühlskalt, zuverlässig-unzuverlässig, er war mir so nah und er ist mir so fremd.
Hilfsbereit war er immer, selbst in Rückzugs-oder Depri-Phasen.
Ich bin auch nicht mehr wütend auf ihn, er hat seine Krankheit für sein ganzes Leben, er ist schwer gestraft.
Liebe Grüsse