Was ist der Auslöser für eine Verbesserung bei BA?

  • Hallo ihr Lieben,


    mich würde mal von den BÄs interessieren, was für Euch der Auslöser war, dass ihr bereit wart, Euch Eurer Angst zu stellen und daran zu arbeiten?


    Gab es einen Auslöser bzw. Grund, der zu einer Verbesserung geführt hat.


    Liebe Grüße


    LadyT

  • hi


    ich habe meine Verhaltensmuster erst kürzlich erkannt und daraufhin entschieden mich meiner Angst zu stellen, mich mit mir selber auseinander zu setzen und mich mit diesem Thema zu befassen.


    Auslöser war das kurz hintereinander zwei sehr kurze Beziehungen, welche noch in der Kennenlernphase waren in die Brüche gingen. Sie gingen beide nach den selben Muster in die Brüche. Nur beim aktuellen mal hat es mir sehr weh getan... Es hat mich aber auch wachgerüttelt und mich eben dafür bereit gemacht mich meinen Ängsten zu stellen.


    lg reisen

  • Hallo Reisen,


    Danke für Deine Antwort. Darf ich Dich etwas fragen? Wer hat jeweils die Beziehungen beendet? Und warum hat es bei der letzten so weh getan? Wie bist Du darauf gekommen, dass es Bindungsangst ist? Gäbe es für Dich ein zurück in die Beziehung?


    LG LadyT


  • Hallo LadyTashina !


    Ich bin offensichtlich selber BÄler, und finde mich in dieser Situation als Neuling wieder.


    Es gibt einen Auslöser bzw. Grund, der zu einer Verbesserung führt: sie/er muss es sein. Liebe über alles zählt !


    Alles andere ist ein mühsamer zäher zermürbender Weg über die Therpie.


    LG
    T1200

  • Tja, nur kann ein BÄ wirklich Liebe empfinden? Schon klar, dass ein BÄ das kann und das Gefühl der Liebe immer wieder von einem Gefühl von Angst überlagert wird. Nur wie weiß ein BÄ, dass er wirklich liebt?


    LG
    LadyT

  • Hi LadyTashina !


    Das geht nur dann, wenn die Angst - neben - dem BÄler/BÄlerin steht.


    Das geht nicht, wenn die Angst im Inneren immer und ewig des BÄlers/BÄlerin herum getragen wird.


    LG T1200

  • Zitat

    mich würde mal von den BÄs interessieren, was für Euch der Auslöser war, dass ihr bereit wart, Euch Eurer Angst zu stellen und daran zu arbeiten?


    Mein Partner hat sich immer wieder über die selben Sachen beschwert und ich hatte keine Antwort oder Erklärung für mein Verhalten - nicht mal für mich selbst. [Das ist ungewöhnlich, da ich mich viel und wirklich auch gern hinterfrage, da das sehr oft zu positiven Ergebnissen führt.]
    Zusätzlich hab ich aber jedes Mal bemerkt, dass ich mich echt beschissen fühle. Das hat mich genervt, weil ich in guten Phasen, die Gott sei Dank überwiegen, ganz anders bin.
    Und da mir meine Beziehung sehr viel bedeutet, ich hier unglaubliches Entwicklungspotienzial sehe, ich mich so wohl fühle, wie in keiner anderen, weil ich einen sehr geduldigen Partner habe, fing ich an, zu lesen.
    Es hat nicht lang gedauert, bis ich hierauf gestoßen bin.


    Tja, und schon wieder holt mich die Vergangenheit ein. Aber wenigstens weiß ich jetzt, worin meine "Fehlprogrammierung" begründet ist. Sich der Dinge bewußt werden, ist zwar nicht alles, aber mit das Wichtigste, denke ich.
    So kann ich mit dem Bugfixen anfangen und Wege finden, damit leichter umzugehen... :study:
    Ich bin zuversichtlich :cheers:

  • Dass ich BA habe, habe ich schon immer unbewusst geahnt - nur kurze Beziehungen. Erst durch die Beschäftigung von BA in Literatur komme ich mir immer mehr selbst auf die Spur. Ausgelöst wurde diese Beschäftigung mit BA durch meine aktuelle (Ex-)Freundin. Ihr Verhalten passt in vielfältiger Weise auf BA. Und durch intensive Auseinandersetzung mit Literatur und sehr viel auch mit meinen Gefühlen denke ich bestimmt sagen zu können, dass ich nicht nur VA, sondern auch BA habe.


    BA vorwiegend in der vorherigen Beziehung als aktiver Vermeider gelebt habe.


    Die aktuelle (Nicht-)Beziehung hält mir den Spiegel vors Gesicht und ich erkenne mich in ihren Verhaltensweisen wieder.


    Spiegelung und Selbsterkenntnis-/reflexion sind sicherlich Auslöser, dass man eigene BA-Anteile erkennt. Seelischer Leidensdruck ein weiterer Faktor. Dauerhafte Verbesserung tritt sicherlich erst mit therapeutischer Auseinandersetzung ein. In einer aktuellen Beziehung ist es sicherlich hilfreich, nach Erkenntnis mit dem Partner über seine Ängste zu reden.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Dass ich BA habe, habe ich schon immer unbewusst geahnt - nur kurze Beziehungen. Erst durch die Beschäftigung von BA in Literatur komme ich mir immer mehr selbst auf die Spur. Ausgelöst wurde diese Beschäftigung mit BA durch meine aktuelle (Ex-)Freundin und die starken positiven sowie negativen Gefühle, die sich in mir ausgelöst hat. Ihr Verhalten / ihre Vita passt in vielfältiger Weise auf BA. Und durch intensive Auseinandersetzung mit Literatur und sehr viel auch mit meinen Gefühlen denke ich bestimmt sagen zu können, dass ich nicht nur VA, sondern auch BA habe.


    BA vorwiegend in der vorherigen Beziehung als aktiver Vermeider gelebt habe.


    Die aktuelle (Nicht-)Beziehung hält mir den Spiegel vors Gesicht und ich erkenne mich in ihren Verhaltensweisen wieder.


    Spiegelung und Selbsterkenntnis-/reflexion sind sicherlich Auslöser, dass man eigene BA-Anteile erkennt. Seelischer Leidensdruck ein weiterer Faktor. Dauerhafte Verbesserung tritt sicherlich erst mit therapeutischer Auseinandersetzung ein. In einer aktuellen Beziehung ist es sicherlich hilfreich, nach Erkenntnis mit dem Partner über seine Ängste zu reden.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Ihr Lieben,


    ich finde es wirklich bewundernswert, dass ihr Euer Problem erkannt habt und Euch damit auseindersetzt. Ihr habt meinen vollen Respekt! Ich wünsche Euch ganz viel Erfolg und dass ihr es schafft eine glückliche und erfüllte Beziehung zu führen.


    Mein BÄ hätte es so sehr verdient, aber er will sich wohl einfach nicht mit sich auseinandersetzen...


    LG LadyTashina

  • Ich bin jemand der bei zuviel Nähe auf Rückzug geht und bei zu viel Distanz Verlustängste erleidet. Als ich auf einen extremen BAler traf und er "abgetaucht" ist und nicht zu erreichen war (eine volle Woche), habe ich meine erste Panikattacke bekommen. Und da wusste ich: Es stimmt was nicht mit mir, die Reaktion ist dem Vorfall zu unangemessen. Ab da habe ich mich immer mehr mit mir und dem Muster beschäftigt und nun bin ich in Therapie.

  • Zitat von RafaelaSpaeth

    : Es stimmt was nicht mit mir, die Reaktion ist dem Vorfall zu unangemessen. Ab da habe ich mich immer mehr mit mir und dem Muster beschäftigt und nun bin ich in Therapie.

    Exakt das habe ich auch empfunden, als meine BA-Ex nur den Wunsch nach weniger Nähe äußerte. Das war wie innerliches Sterben und da wusste ich, diese Frau ist wichtig für mich, um diesem Schmerz auf die Spur zu kommen. Habe ihn jetzt nach langer, langer Zeit auflösen können. Verlustangst, die ihre Wurzeln in meiner Kindheit hat. Habe sehr viele Ereignisse der Vergangenheit lokalisieren können. Und da VA und BA mitunter gepaart sind, habe ich auch dieses Muster und seine Ursachen erkannt. Bin jetzt in einer neuen Therapie. Nachdem in der vorherigen meine Ursachenforschung ziemlich abgeschlossen war und ich selbst viel herausgefunden habe danach, geht es mir jetzt darum, eine Verhaltensänderung zu bewirken.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat von Ratsuchend

    (...) als meine BA-Ex nur den Wunsch nach weniger Nähe äußerte. Das war wie innerliches Sterben (...)

    Ja und bei mir geht unter Verlustangst das Gefühl weg, ob ich gemocht werde. Dass ich jemanden mag oder liebe, kann ich immer sehr gut fühlen. Doch es kommt bei Verlustangst bei mir nicht mehr an, wenn der andere mich mag oder mich liebt. Also die Zweifel oder das Nicht-Mehr-Fühlen-Können, das jemand mit BA nach außen auf den anderen richtet, richte ich nach innen gegen mich.


    Viele Grüße
    Mawa

  • Ich konnte vieles aus diesem Artikel auf mein Leben beziehen (Kur, Krankenhausaufenthalte in früher Kindheit):


    http://www.t-online.de/eltern/…fuer-das-ganze-leben.html


    Wer Angst vor dem Verlust des Partners hat, geht möglicherweise keine oder keine innige Beziehung mehr ein - womit der Sprung von VA zu BA vollzogen ist...oder aber er klammert (wie im Artikel beschrieben und löst den Trennungsprozess dadurch erst aus)...

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Hallo Ratsuchend,


    woher meine VA kommt und dass VA in BA übergehen kann, weiß ich sehr gut und bin auch in der Therapie an den Auslösern dran. Ich möchte nur nicht öffentlich so viel über Extremsituationen aus meinem Leben Preis geben. Nicht gleich aufzuzählen, was mir alles passiert ist, wie ich mich damit auseinandersetze, bedeutet hier also nur, dass ich darüber nicht öffentlich schreibe. In der Therapie z. B. ist es Thema.


    Ich hatte hier geschrieben, dass auch VA Gefühle nicht spürbar machen kann, weil im Forum immerzu nur betont wird, dass jemand mit BA die Liebe zu einem anderen Menschen nicht mehr spüren kann, wenn sie von der Angst überlagert wird, aber dass VA ebenso Gefühle überlagert - nämlich sich geliebt zu fühlen - das vermisste ich beim Lesen im Forum hier oft.
    Jede Angst (auch vor der Zukunft, Krankheit u. v. a.) und auch jede Extremsituation kann andere Gefühle verbergen - die aber weiter da sind und wieder spürbar, wenn die Angst - und sei es wenigstens erst einmal für eine Weile - nicht mehr so groß ist.


    Zum Klammern ein Gedanke noch: Wer spüren kann, den anderen zu lieben, aber aus Angst nicht mehr wahrnehmen kann, selbst geliebt zu werden, kann in Gefahr laufen, dem anderen immer und immer mehr seine eigene Liebe zeigen zu wollen, weil man glaubt, dann doch eine Reaktion bekommen zu müssen und immer krampfhafter versuchen, doch spüren zu wollen, wie der andere zu einem steht und ob man selbst geliebt wird. Das ist das Klammern. Herausfinden wird man es aber nicht durch das Klammern, sondern eher, indem man sich selbst aus der Angst herausholt und wenn es erst einmal vorübergehend ist durch Bewegung oder etwas Entspannendes.

    Viele Grüße
    Mawa

  • Hallo Mawa, danke für den Beitrag. Hast Du was zum Lesen für mich zum Thema "Verlustangst"? Du hast recht, das Thema ist zu wenig beleuchtet. Wie ein blinder Fleck. Zum Beispiel die Frage: Wie äußert sich Verlustangst, wenn es mal nicht um das Thema "Eifersucht" geht? Ich selbst zum Beispiel bin nicht besonders eifersüchtig, habe aber auf jeden Fall deutlich Verlustangst.

  • Hallo Rafaela,


    eifersüchtig bin ich auch nicht sehr, aber dennoch mit großer VA. Ich reagiere dann eher mit Panik und depressiv.


    Ich habe dieses Buch hier http://www.buch.de/buch/15196/…n__klett_cotta_leben.html gelesen. Es ist einerseits ganz gut, denke ich. Ich habe damit einmal zusammengetragen, was mir für Auslöser meine Verlustangst einfielen. Das war überwältigend viel - war mir zwar vorher schon einzeln klar gewesen, aber so geballt hatte ich mir das nie vor Augen geführt.
    Leider hat das Buch zumindest mir nicht geholfen, mit meiner VA besser klarzukommen. Aber das geht bei der Stärke der Ursachen wohl auch nur mit Therapie, die ich ja mache.


    Viele Grüße
    Mawa