Kontaktsperre - was bedeutet das genau?

  • Hallo,


    ich lese hier im Forum immer so viel über die "Kontaktsperre"... Ich bin ja nun ziemlich frisch von meiner Freundin getrennt. Sie hat BA.


    Nun hat sie natürlich noch Sachen bei mir und es ist dann zunächst ja erstmal unumgänglich, dass wir noch weiter Kontakt haben. Solange bis die Sachen dann endgültig raus sind.
    Das werde ich natürlich forcieren, um es nicht unnötig in die Länge zu ziehen.


    Nun weiß ich aber nicht, wie ich mich ihr gegenüber dann weiter verhalten soll. So wie ich es bis jetzt verstehe sollte ich dann eine "Kontaktsperre" durchziehen. Vor allem, um mich auch selbst zu schützen...


    Meine Vorstellung im Moment sieht so aus: Dass ich ihr an dem Tag, wo sie ihre letzten Sachen bei mir raus holt sage, dass wir erstmal keinen Kontakt haben werden. Sie soll von ihrem Therapeuten eine stationäre Therapie machen. Das würde ich ganz gerne als Meilenstein für die Kontaktsperre setzen. Die soll jetzt irgendwann im Herbst sein. 3 Monate lang. Würde ihr dann eigentlich gerne sagen, dass wir danach gerne wieder Kontakt haben können. Nun ist sie sich noch nicht sicher, ob sie diese stationäre Behandlung angehen will. Und das würde dann ja bedeuten, dass wir dann also nie wieder Kontakt haben würden... Ist hart, aber eigentlich doch der richtige Weg... Oder? Verstehe ich das jetzt falsch? Was soll die Kontaktsperre genau bewirken? Rede ich da überhaupt mit ihr drüber, oder sitze ich sie einfach aus, wenn sie schreibt?



    Gruß,
    Arlong

  • Die Kontaktsperre soll bewirken, dass man sich entliebt. Das man die Trennung verarbeiten kann, dass die Wunden heilen können und nicht durch neuen Kontakt, der möglicherweise falsche Hoffnungen schürt, wieder aufgerissen werden. Am Ende der Kontaktsperre vermisst man den Partner möglicherweise nicht mehr und jeder geht seine eigenen Wege. Oder aber man kann auf freundschaftlicher Basis in Kontakt bleiben - und daraus erwächst möglicherweise eine neue Beziehung.


    Die Kontaktsperre kann aber auch dazu dienen, dass sich jeder Partner Gedanken macht, was ihm in der Beziehung fehlt, ob er die Beziehung fortführen will - und unter welchen Voraussetzungen. Zeit zum Nachdenken, analysieren und reflektieren. Am Ende solch einer Kontaktsperre kann dann allerdings auch eine Trennung stehen - die eine weitere Kontaktsperre auslöst - s.u.


    Und deine Aussage "Sie hat BA" ist meines Erachtens nicht in Stein gemeißelt, dazu habe ich in deinem anderen Thread schon etwas geschrieben.


    Möglicherweise ist eine Kontaktsperre in der Zeit eines stationären Aufenthaltes hilfreich. Sie kann sich dann ganz auf sich und ihre Probleme und ihre Heilung konzentrieren.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat von Jojo200

    So scheint es bei dir, bzw euch nicht zu sein....und vielleicht gibt es ihr Zuversicht wenn du vorerst einmal in Hintergrund , ohne Druck für sie da bist, wenn sie dich braucht....


    Warum meinst du, dass es bei uns nicht so zu scheint? Magst du mir das bitte nochmal begründen?

  • Zitat von Jojo200

    Du erscheinst mir noch stark und überlegt, bist noch besonnen.
    Sie ist merkt wohl, dass mit ihr irgendwas nicht stimmt, rudert zurück., distanziert sich.....aber hm wie soll ich das ausdrücken....es ist nicht so zerstörend, entäuschend ja.....ich denke dass, wenn sie eine Therapie macht, ihr eine reelle Chance habt.....



    Danke für deine Einschätzung...


    Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir die Trennung in meiner Stärke doch einen ganz schön harten Schlag versetzt hat. Als wir noch offiziell zusammen waren, hatte ich etwas, wofür ich kämpfen wollte und konnte. Jetzt habe ich nichts mehr. Nur noch Ungewissheit. Ich hätte zu dem Zeitpunkt noch viel mehr Kraft aufbringen können. Ich hätte es sogar akzeptiert, wenn wir uns jetzt erstmal nur ein mal die Woche gesehen hätten und das dafür dann eben ein "normaler" Tag zwischen uns gewesen wäre... Aber selbst dafür konnte sie keine Kraft mehr aufbringen...


    Sie hat dabei wohl auch stark an mich gedacht. Sie könne "der Beziehung nicht mehr gerecht werden". Würde mich "zu sehr belasten". Ich habe versucht ihr das auszureden, damit sie zumindest daran festhält, dass wir ein Paar bleiben, egal wie schlecht es ihr im Moment geht.


    Ich bin mir noch nicht ganz klar, wie ich mit der Situation verbleiben soll... Da ich ja im Moment urlaubsmäßig unterwegs bin, habe ich auch noch ein wenig Zeit mir dessen klar zu werden, weil es im Moment ja eh keine Möglichkeit gibt, dass wir uns sehen könnten.


    Mein Therapeut hat mich in der letzten Sitzung gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, "meine Liebe zu ihr auf Eis zu legen". In dem Sinne, dass wir uns jetzt erstmal aus dem Weg gehen und eben das Eis nicht zwischendurch immer wieder antauen lassen. In dem Sinne, dass ich mir aber trotzdem vorstellen könnte diese Liebe bei einem Wiedersehen nach entsprechender Besserung ihrerseits ggf. wieder neu zuzulassen. Ich meinte, dass ich dazu bestimmt in der Lage wäre, da ich soetwas schon ein mal erlebt habe und es damals auch funktioniert hat. Also waren er und ich eigentlich so verblieben, dass ich die Sache so am besten behandel. Ihr noch ihre letzten Sachen gebe aus der Wohnung und den Kontakt dann erstmal komplett sperren. Grundsätzlich habe ich diesen Gedanken aber hervorgebracht, weil ich mich ja nun vorher schon ein wenig mit dem Thema BA auseinandergesetzt habe. Er selbst kennt sich mit diesem Thema nicht aus...


    Ich habe mir jetzt hier im Forum die verschiedensten Meinung angehört. Wie jetzt z.B. dass ich mich im Hintergrund halten soll. Freundschaftlich für sie da sein soll. Vielen Dank an dieser Stelle für die Ansätze. Da kommen natürlich dann etwas schwierigere Faktoren zusammen. Ich bin mir z.B. bewusst, dass ich jetzt zu diesem Zeitpunkt keine Freundschaft möchte, sondern eine Beziehung. Ich könnte mir bestimmt irgendwann eine Freundschaft vorstellen, aber nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Dafür war die Beziehung schon zu fortgeschritten. Vor allem auch gedankenmäßig. Andererseits denke ich auch immernoch für sie da sein zu wollen, wenn sie jemanden braucht. Jedoch hat sie dafür auch ihre Freunde. Mich als Freund und nicht als Partner bräuchte sie nicht. Und ich will jetzt nicht auf einmal der Typ sein, der angerufen wird, wenn sie ein Problem mit ihrem Computer hat...

  • Hallo arlong,


    ich denke, nicht für jeden ist eine kontaktsperre gut. ist es dir während der beziehung schlecht gegangen? Daß du gemerkt hast, du beziehung an sich hat dir nicht gutgetan? Daß dich ihre depression runtergezogen hat, ist wohl eher eine begleiterscheinung ihrer depression, nicht der beziehung an sich. Könntest du dir vorstellen, wenn ihre depressionen geheilt würden, daß du in dieser beziehung glücklich sein könntest?


    Es scheint ja nichts wirklich schlimmes vorgefallen zu sein, sie ging nicht fremd, kein on / off, das zermürbt. Du solltest dir überlegen, ob du mit den eskalierenden streits, wie du sie beschrieben hast, zurechtkommen könntest, oder ob dich das fertigmacht.


    Du hast geschrieben, daß sich mit ihrem auszug am anfang nicht wirklich was geändert hat, sie wäre nach wie vor immer bei dir über nacht gewesen. Das ganze scheint ja eher zu ihrer eigenen beruhigung gewesen zu sein, daß sie nicht von dir abhängig ist. du solltest dir einfach überlegen, ob du eine beziehung ohne kinder und mit getrennten wohnungen auch ok für dich wär.


    Wenn ja, brauchst du ja keine kontaktsperre, weil du dir ja vorstellen könntest, wenn ihre depressionen besser werden, wieder eine beziehung mit ihr zu führen. Eine kontaktsperre soll ja dazu da sein, sich vom anderen zu „entwöhnen“, weil er einem nicht gut tut.


    Bei meinem letzten ex (auch bä) hätte ich mir mit ner kontaktsperre nur selbst geschadet. Die beziehung und er taten mir ja gut. kein on / off, kein fremdgehen, keine streits. Als er dann schluß gemacht hat, war es gerade die hoffnung, die mir auftrieb gegeben hat. Er hat mir ja die freundschaft angeboten, und aus freundschaft könnte ja evtl doch wieder beziehung werden. Wenn er knallhart gesagt hätte, er wolle nie mehr was mit mir zu tun haben, wäre es mir so richtig schlecht gegangen. Ich hatte natürlich den vorteil, in etwa zu verstehen, wie er als bä fühlt, weil ich selbst ba habe.


    Überlege dir einfach für dich, was für dich das beste ist. ein gewisser anteil an gesundem egoismus wäre da angebracht. In 1. linie mal auf dein gefühl und deinen verstand hören, was für dich momentan am besten ist. jeder ist erst mal für sich selbst verantwortlich.


    Ich wünsche dir erst mal, daß du für dich klarheit bekommst, deinen weiteren weg klar erkennst.


    Schönen abend noch.
    Lg
    Mary

  • Zitat von mary12345


    ich denke, nicht für jeden ist eine kontaktsperre gut. ist es dir während der beziehung schlecht gegangen? Daß du gemerkt hast, du beziehung an sich hat dir nicht gutgetan? Daß dich ihre depression runtergezogen hat, ist wohl eher eine begleiterscheinung ihrer depression, nicht der beziehung an sich. Könntest du dir vorstellen, wenn ihre depressionen geheilt würden, daß du in dieser beziehung glücklich sein könntest?


    nein, in der beziehung, als sie noch normal lief, ist es mir nicht schlecht gegangen... die depression hat aber auch ganz schön an mir gezerrt. das stimmt wohl... aber ich habe eben versucht es so zu sehen, dass sie im moment nicht die person ist, die sie eigentlich ist... sondern quasi von der krankheit beherrscht wird... dass nicht mehr sie, wie ich sie kennen und lieben gelernt habe, die entscheidungen trifft, sondern die krankheit...


    Zitat von mary12345


    Es scheint ja nichts wirklich schlimmes vorgefallen zu sein, sie ging nicht fremd, kein on / off, das zermürbt. Du solltest dir überlegen, ob du mit den eskalierenden streits, wie du sie beschrieben hast, zurechtkommen könntest, oder ob dich das fertigmacht.


    ja, was schlimmes ist nicht vorgefallen... die streits haben sie ja auch nicht zufrieden gestellt... war halt immer so schade, dass man ein thema hatte, wo man sich uneinig war und ich dann im endeffekt immer auf der couch gelandet bin... und dann eskalierte es ja immer erst, wenn ich gemerkt habe, dass der streit zu nichts führt und gegangen bin... dann kam meist eine nachricht aufs handy von wegen auszug und so... und dann ging es ja erst richtig los mit dem streit... und im endeffekt bin ich dann doch wieder auf der couch gelandet und das thema wurde wieder ausgeschwiegen... bei dem thema, waren wir uns aber bis vor kurzem noch einig, dass wir daran arbeiten müssen und zielführender streiten müssen... das würden wir glaube ich in den griff bekommen, wenn sie in der lage wäre sich irgend einem problem zu stellen...


    Zitat von mary12345


    Du hast geschrieben, daß sich mit ihrem auszug am anfang nicht wirklich was geändert hat, sie wäre nach wie vor immer bei dir über nacht gewesen. Das ganze scheint ja eher zu ihrer eigenen beruhigung gewesen zu sein, daß sie nicht von dir abhängig ist. du solltest dir einfach überlegen, ob du eine beziehung ohne kinder und mit getrennten wohnungen auch ok für dich wär.


    nein und nein! ich könnte sicherlich eine zeit damit klar kommen, dass wir erstmal wieder in getrennten wohnungen leben würden... aber nicht auf dauer... und kinder sind für mich wichtig... und für sie eigentlich auch... diese signale hat sie ganz klar ausgesandt... ich habe mir bereits ein entsprechende auto gekauft. sie hat bei der suche nach einem neuen auto bereits auf kindertauglichkeit geachtet... sie hatte mich vor ein paar monaten gefragt, ob sie mit dem verhüten aufhören soll... wir haben über namen für kinder gesprochen... wir waren uns einig, dass wir sogar ein kind adoptieren würden als lösung dafür, dass sie nur ein mal schwanger sein möchte und ich aber 2 kinder möchte... alles ganz tolle themen, die mir auch das gefühl gegeben haben, dass sie die richtige ist... aber wo ist diese person hin, die ich kennen und lieben gelernt habe???


    Zitat von mary12345


    Wenn ja, brauchst du ja keine kontaktsperre, weil du dir ja vorstellen könntest, wenn ihre depressionen besser werden, wieder eine beziehung mit ihr zu führen. Eine kontaktsperre soll ja dazu da sein, sich vom anderen zu „entwöhnen“, weil er einem nicht gut tut.


    Ja natürlich kann ich mir das grundsätzlich vorstellen... ich bin ja überzeugt von ihren werten, die sie mir vermittelt hat... sie wird mich ja jetzt nicht 1,5 jahre anschwindelt haben und mir was vorgespielt haben... und das ist auch der einzige grund, warum ich das hier alles mache...

  • Hallo arlong,


    richtig streiten kann man lernen, das sollte nicht das problem sein. aber unterschätze es nicht. auch sachen, die ich definitiv ändern will, mache ich 9x falsch, erst beim 10. mal mache ich es richtig, dann wieder 9x falsch usw. dauert alles seine zeit, eine gewohnheit lässt sich nicht so schnell ändern.


    Wenn sie zu depressionen neigt, kann es aber sein, daß sie immer mal wieder in belastungssituationen eine neue depression bekommt. Wenn ihr dann mal kinder habt, und sie bekommt wieder eine schwere depression wäre das natürlich äußerst schlecht für die kinder.


    Das problem mit der wohnung ließe sich lösen. Wenn sie wirklich so viel sicherheit braucht, könnte sie die wohnung ja allein kaufen, und du miete zahlen. Im notfall müsstest du ausziehen, und sie könnte dann die wohnung entweder allein abzahlen oder eben verkaufen. Da hätte sie die volle kontrolle über alles. So eine vorstellung kann unheimlich beruhigend wirken.


    Mir gehört auch meine wohnung allein. Bis jetzt haben immer die partner ausziehen müssen, wenn’s nicht gepasst hat. So fühl ich mich wohler. Wenn’s eh schon schwierig ist, dann muß ich nicht auch noch den umzugsstreß haben. Und wenn ich mal zu nem mann ziehen würde, würde ich wahrscheinlich die wohnung sicherheitshalber leerstehen lassen, daß ich nicht mal irgendwann auf der straße stehe.


    Kinder adoptieren ist in deutschland fast unmöglich. Gibt viel zu wenig adoptivkinder. Und die auflagen sind so streng, daß sie die wenigsten erfüllen können. Wenn man mal über 30 ist, bekommt man auch kein baby mehr, sondern nur ein älteres kind. Und wer weiß, wie viele leute da schon erziehungsfehler gemacht haben. Wie es mit ausländischen kindern (afrika, asien) ist, weiß ich nicht. Angeblich soll es leichter sein, ein kind in bulgarien zu adoptieren. Pflegekinder bekommt man leicht, aber die können einem jedem moment wieder weggenommen werden.


    Ich würde mich da mal genau erkundigen, sonst ist die enttäuschung dann später groß, wenn es nicht klappt. Und bei meinem besten kumpel ist die beziehung (beiderseits die große liebe) am kinderwunsch gescheitert. Sie wollte kinder, er nicht. das war der trennungsgrund.


    alles ganz tolle themen, die mir auch das gefühl gegeben haben, dass sie die richtige ist... aber wo ist diese person hin, die ich kennen und lieben gelernt habe???


    entweder es liegt wirklich an ihrem momentanen schlechten zustand, oder sie hat kalte füße bekommen. Ich hab mir auch schon öfter mal was gewünscht, und wenn ich ganz kurz davor gestanden bin, hab ich gemerkt, daß das doch nicht das ist, was ich wirklich will. von weitem sieht vieles gut aus, aber wenn man dann die ganzen konsequenzen durchdenkt…..


    ich glaube auch nicht, daß sie dir was vorgespielt hat. 1,5 jahre lügen, da müsste sie schon eine sehr gute schauspielerin sein. ich würde an deiner stelle erst mal abwarten, was in nächster zeit passiert. Frag sie, ob du dich lieber zurückziehen sollst, weil ihr zur zeit alles zuviel ist. oder ob sie deine hilfe will. laß sie entscheiden, sie muß wissen, was momentan das beste für sie ist. sie muß erst mal wieder auf die füße kommen. Erst dann solltet ihr entscheiden, wie es weitergeht.


    Mach dir mal nen plan, was du machst, wenn das schlimmste eintritt: also sie nicht mehr mit dir zusammensein will, oder keine kinder mehr will, oder ihre depressionen nicht loskriegt. Dann muß es ja trotzdem für dich weitergehen, nicht daß du auch noch zusammenklappst.


    Es ist schon richtig, wie du es machst. Erst mal über alles informieren, über ba, depressionen, schilddrüsenkrankheiten. Dann kannst du schon mal besser damit umgehen, wenn eine dieser diagnosen sich bestätigt. Und hier im forum mit betroffenen reden. über meine ba, wie sich das bei mir auswirkt, kann ich dir berichten, vielleicht hilft dir das ja ein bisschen, die „schrulligen“ gedanken und empfindungen eines bä besser zu verstehen. Und da ihr ja doch zusammengewohnt hat, scheint sie, wenn überhaupt, eher ne leichte ba zu haben. Dafür gibt es lösungen. Ich sehs ja bei mir, oft sind es so kleine psychologische tricks, dann fühlt sich die sache für den bä gleich wieder viel sicherer an.


    hab da noch 2 gute sprüche für dich:
    Auf das schlimmste gefasst machen und auf das beste hoffen.
    Und der von meiner oma: es hängt nicht immer nur auf eine seite.


    Kopf hoch, wird schon wieder. Ich schätze die lage mal gar nicht so schlecht ein. Wenn es ihr wieder besser geht, bekommt ihr das sicher alles gut hin. scheint mir eher eine momentane größere krise zu sein, weil sie psychisch / gesundheitlich nicht gut drauf ist zur zeit.


    Lg
    Mary

  • Zitat von mary12345


    Das problem mit der wohnung ließe sich lösen. Wenn sie wirklich so viel sicherheit braucht, könnte sie die wohnung ja allein kaufen, und du miete zahlen. Im notfall müsstest du ausziehen, und sie könnte dann die wohnung entweder allein abzahlen oder eben verkaufen. Da hätte sie die volle kontrolle über alles. So eine vorstellung kann unheimlich beruhigend wirken.


    Mir gehört auch meine wohnung allein. Bis jetzt haben immer die partner ausziehen müssen, wenn’s nicht gepasst hat. So fühl ich mich wohler. Wenn’s eh schon schwierig ist, dann muß ich nicht auch noch den umzugsstreß haben. Und wenn ich mal zu nem mann ziehen würde, würde ich wahrscheinlich die wohnung sicherheitshalber leerstehen lassen, daß ich nicht mal irgendwann auf der straße stehe.


    Ja, das könnte in der Tat ein Problem gewesen sein. Wir waren uns über die Finanzierung nicht einig. Sie meinte tatsächlich, dass sie sich das so vorstellt, dass einer von uns die Wohnung kauft. Egal, ob sie oder ich. Ich war anderer Meinung und wollte das "gemeinsam" durchziehen... Das könnte einer der Auslöser für die beginnende Distanzierung gewesen sein...


    Zitat von mary12345


    ich glaube auch nicht, daß sie dir was vorgespielt hat. 1,5 jahre lügen, da müsste sie schon eine sehr gute schauspielerin sein. ich würde an deiner stelle erst mal abwarten, was in nächster zeit passiert. Frag sie, ob du dich lieber zurückziehen sollst, weil ihr zur zeit alles zuviel ist. oder ob sie deine hilfe will. laß sie entscheiden, sie muß wissen, was momentan das beste für sie ist. sie muß erst mal wieder auf die füße kommen. Erst dann solltet ihr entscheiden, wie es weitergeht.


    ich glaube ich komme so langsam in die phase der wut. bin heute wieder nach hause gekommen und hatte post für sie in meinem Briefkasten. Das hätte ich am liebsten sofort verbrannt. Wollte es dann einer Freundin von ihr bringen. Die war leider nicht da. Wollte ihr das aber auf gar keinen Fall schreiben... Das muss sie jetzt langsam mal umstellen mit der Adresse... Ist für mich ja sonst echt unnötiger Stress...


    Wie sie es sich vorstellt hat sie mir eigentlich schon gesagt: Sie will erstmal ihren eigenen Weg gehen und muss damit alleine klar kommen. Will sich aber trotzdem gelegentlich mit mir treffen. Aber keine Hilfe von mir.


    Ich glaube langsam, dass es wohl eher das beste ist, dass ich den Kontakt erstmal abbreche, sobald die letzten Sachen bei mir raus sind. Im Endeffekt wird sie mir ja doch nicht das geben können, was ich möchte. Distanz schön und gut und damit komme ich auch gut klar. Aber irgendwann gewöhnt man sich in einer normalen Beziehung ja aneinander. Entscheidet sich dafür sich mit den störenden Kleinigkeiten des Partners zu arrangieren. Und in dieser Partnerschaft müsste man ja ständig wachsam sein. Bloß nichts "falsches" machen, was sie wieder verunsichert und in die Distanz treibt.


    Ich habe ihr jetzt so viel meine Hilfe angeboten und ich wollte die Beziehung ja mit aller Macht aufrecht erhalten, auch wenn dies bedeutet, dass sie sich erstmal sehr stark zurückzieht. Das hat wohl eine Art Angst in ihr geweckt. "Scheiße, der liebt mich ja wirklich und meint das ja wirklich ernst mit mir. Ich mach mich lieber ausm Staub." Also habe ich ihr ggf. eine Art Verlustangst demonstriert. Was ja mit der eigentlichen Verlustangst gar nichts am Hut hat. Ich wollte sie mit ihrem Problem nur einfach nicht im Stich lassen. Ihr zeigen, dass ich sie trotzdem liebe. Das war wohl "falsch" im Umgang mit einem BÄ... Kein Plan, ob das alles so passt.


    Zitat von mary12345


    Mach dir mal nen plan, was du machst, wenn das schlimmste eintritt: also sie nicht mehr mit dir zusammensein will, oder keine kinder mehr will, oder ihre depressionen nicht loskriegt. Dann muß es ja trotzdem für dich weitergehen, nicht daß du auch noch zusammenklappst.


    Was soll ich mir das für einen Plan machen? Wenn es nicht mehr passt, passt es nicht mehr. Dann muss ich das akzeptieren und ich mache mich wieder auf den Weg. Muss mich damit abfinden, aber ich werde mich deswegen nicht eingraben oder so...


    Zitat von mary12345


    Es ist schon richtig, wie du es machst. Erst mal über alles informieren, über ba, depressionen, schilddrüsenkrankheiten. Dann kannst du schon mal besser damit umgehen, wenn eine dieser diagnosen sich bestätigt. Und hier im forum mit betroffenen reden. über meine ba, wie sich das bei mir auswirkt, kann ich dir berichten, vielleicht hilft dir das ja ein bisschen, die „schrulligen“ gedanken und empfindungen eines bä besser zu verstehen. Und da ihr ja doch zusammengewohnt hat, scheint sie, wenn überhaupt, eher ne leichte ba zu haben. Dafür gibt es lösungen. Ich sehs ja bei mir, oft sind es so kleine psychologische tricks, dann fühlt sich die sache für den bä gleich wieder viel sicherer an.


    Mary


    Danke, dass du mich damit unterstützt. Das hilft mir schon sehr, Einblick in die Gedankenwelt zu bekommen. So. Ich muss mal langsam schlafen...


    Gruß,
    Arlong

  • Hallo arlong,


    na ja, das mit der wohnungs-finanzierung, da kann man viel reininterpretieren. Sie hatte vielleicht einfach angst, daß du sie sozusagen mit soviel gemeinsamkeit regelrecht wie mit stricken gefangen nehmen willst. Ich weiß ja nicht, wodurch sie ihre ba hat, wahrscheinlich ist es was aus der kindheit. Mir wurde von meinen eltern vorgeschrieben, was ich tun, denken und sogar fühlen sollte. Ich wurde nie als individuum wahrgenommen, ich war nie ich selbst, sondern immer nur das kind meiner eltern. Und da tut es gut, jede mögliche form zu nutzen, zu zeigen, daß man ein individuum ist. die verschmelzung mit einer anderen person, davor hat ein ba angst, weil er es eben schon als so bedrohlich und schädigend erlebt hat.


    Und gemeinsame finanzierung fühlt sich eben bedrohlich an. Sie müsste sich dann immer mit dir absprechen. Und das fühlt sich an wie verlust der eigenen meinung, verlust der eigenen entscheidungsfreiheit.



    Ein gutes beispiel bei mir ist mein auto. Mein vater hatte nen führerschein, die mutter nicht. wenn wir wo hin fuhren, dann hat immer der vater bestimmt, wo und wie lange usw. im winter hat mich als kind oft so gefroren. Aber meinen vater interessierte das nicht. er hatte das auto, also auch die befehlsgewalt. Mit 18 hab ich den führerschein gemacht und schnellstmöglich ein auto gekauft. Auto war für mich der inbegriff der freiheit. Endlich im winter heimfahren zu können, wenn mich friert. Nicht mehr abhängig von der gnade des vaters sein. ich mag auch zug- und busfahren nicht gern. Da bin ich abhängig vom fahrplan. Ohne auto fühle ich mich irgendwie verloren und bisschen hilflos. Egal, wohin ich fahre, es beruhigt mich unheimlich, wenn mein „fluchtauto“ vor der tür steht. So kommen oft die komischen verhaltensweisen von bä zustande, weil mich als kind immer so furchtbar gefroren hat.


    Wie hat es sich denn für dich angefühlt, als sie vorgeschlagen hat, die wohnung solle nur einer kaufen? Was ging dir dabei durch den kopf? Ist ja eigentlich nichts schlimmes. Warum wolltest du denn gemeinsam finanzieren? Hast du vielleicht auch irgendwie angst, daß du dann evtl von ihrer entscheidung abhängig bist? oder evtl du dann kein mitspracherecht mehr hast? Oder angst, daß sie sich wieder von dir trennen könnte? Das kann man aber auch trotz gemeinsam finanzierter wohnung. Wenn wer wirklich gehen will, wird der sich durch nichts aufhalten lassen, auch durch finanziellen verlust nicht.

    Schick ihr die post doch einfach in einem großen kuvert kommentarlos zu. Ich kann das schon verstehen, daß du jetzt sauer bist. Erst will sie unabhängig sein, aber die post kommt schon noch zu dir. Die erinnerung tut ja auch noch weh.


    Könnte sein, daß sie sich nicht ernst genommen fühlt, wenn du ihr helfen willst. So nach dem motto: der denkt wohl, daß ich zu blöd dazu bin, mich um mich selbst zu kümmern. Sie fühlt sich dann evtl wie ein unmündiges kind behandelt, nicht wie ein erwachsener mit gewisser intelligenz. Ist nicht deine absicht, kommt aber evtl bei ihr so komisch an. Und dann will sie keinen klinikaufenthalt, du fändest das aber gut. sie denkt evtl, daß du ihr schaden willst, oder sie loswerden. Sie hat ihren grund, warum sie nicht stationär gehen will, und du solltest ihre gefühle da respektieren.


    Ich bin einmal versuchsweise in so ne ambulante tagesklinik gegangen. Untertags in der klinik, abends durfte man dann heim und zuhause übernachten. Innerhalb von nur 2 tagen, hat sich mein zustand extrem verschlechtert. Ich bekam atemnot, hatte das gefühl zu ersticken, panikattacken der übelsten sorte, herzrasen, von massiven magenbeschwerden ganz zu schweigen. So kraß gings mir nicht mal nach der trennung meines ex-ehemannes und dem tod meiner geliebten oma (innerhalb von 6 monaten beides). Und das waren für mich damals wirkliche heftige schicksalsschläge. Ambulante psychotherapie dagegen finde ich gut. und da kann man ja auch schauen, daß man evtl sogar 2 – 3mal in der woche drankommt, daß das ganze bisschen intensiver ist, wenn sie es braucht.


    Erstmal keinen kontakt finde ich auch gut, dann könnt ihr euch beide beruhigen. Wieder zu sich selbst finden. Es waren in letzter zeit zu viele negative emotionen da, die müssen sich erst mal legen. Das wichtigste ist meiner meinung nach eine sehr gute kommunikation. Daß man dem anderen ganz offen und ehrlich sagt, was man fühlt und denkt, und warum man so fühlt. Damit diese ganzen mißverständnisse und das reininterpretieren ein ende hat. Das ist gift.


    Hatte was ähnliches vor einem jahr mit meiner vorgesetzten. Sie hat sich mir gegenüber ekelhaft benommen, ich habs als mobbing gesehen und hab den ganzen tag nur aufgepasst, was sie denn jetzt wieder gegen mich macht. Meine nerven lagen blank, wollte schon den job schmeissen. Bin dann zum betriebsrat. Dort hab ich gesagt, ich möchte noch den urlaub meiner chefin abwarten. Und danach war sie tatsächlich wieder ganz normal. Anfang diesen jahres hat sich mal die gelegenheit ergeben, daß wir ein gutes gespräch hatten. Da hab ich sie gefragt, was denn letztes jahr los war. Es hat sich rausgestellt, daß ich nur versehentlich der blitzableiter für ihren eigenen riesenstreß war, den sie mit ihrem vorgesetzten hatte. Sie hat das nicht mal mit absicht gemacht.


    Und seitdem hab ich mir geschworen, wenn ich nicht weiß, wie ich das verhlalten eines anderen menschen deuten soll, dann frage ich. Gut, wenn der mich dann anlügt, oder gar nichts sagt, kann ich es nicht ändern. Aber oft lassen sich da krasse mißverständnisse klären. Und meine nerven schonen.


    Ich hab mal gelesen, daß ein bä sich sehr oft angegriffen fühlt, weil er das verhalten von anderen menschen nicht richtig deuten kann. Bei mir ist das auf jeden fall so. ich interpretiere oft was viel schlimmeres rein, als in wirklichkeit ist. ich sehe oft monster, wo gar keine sind.


    Mit plan machen, meine ich, daß du dir was überlegst, wie du mit dem kummer im schlimmen fall umgehen kannst. Ich geh da von mir aus. Wenn ich starken kummer habe, bin ich manchmal fast wie gelähmt. Da hab ich null initiative. Und da ist es gut, wenn ich weiß (für mich zumindest hilfreich), daß ich in so nem fall erst mal meine freunde anrufe. Das lenkt mich ab, die geben mir auch manchmal nen nötigen fußtritt, mich nicht so hängen zu lassen. denn während der kummerphase kann ich nicht mehr überlegen, was mir gut tut. Das muß ich mir schon vorher zurechtgelegt haben, sonst fehlt mir die energie. Jetzt weiß ich aus erfahrung, was mir beim letzten kummer gutgetan hat, und das werde ich wieder machen, wenn ich mal wieder kummer haben sollte.


    Wenn dir meine schilderungen wenigstens ein bisschen helfen, dann hat meine blöde ba ja wenigstens ein bisschen was gutes. Mir tut es dagegen auch mal gut, die gefühle und gedanken von nicht-bä zu erfahren. Dann kann man andere besser verstehen und sich auch irgendwie drauf einstellen, vielleicht einen besseren umgang miteinander zu bekommen.


    Und wenn du meinst, du kommst mit der komischen denkweise von einer bä-frau nicht zurecht, dann ist es sicher besser, schluß zu machen, bevor ihr euch gegenseitig quält. Aber ich würde vorher auf jeden fall mal ne aufrichtige aussprache vorschlagen, um zu schauen, ob ihr euch einen gemeinsamen lebensweg vorstellen könnt oder ob es eben gar nicht geht.


    Ich auf jeden fall wünschte mir, ich hätte so nen partner, mit dem man so gut reden kann, wie mit dir oder einigen anderen leuten hier im forum. Einen so offenen direkten umgang mit gefühlen und ängsten und sich drüber so konstruktiv austauschen können.


    Wünsch dir noch nen schönen abend.
    Lg
    Mary

  • Zitat von mary12345

    Ich weiß ja nicht, wodurch sie ihre ba hat, wahrscheinlich ist es was aus der kindheit.


    Ja, ist so. Sie ist adoptiert und hat eben diese prägenden Jahre noch bei ihren leiblichen Eltern verbracht. Was da genau passiert ist, weiß ich nicht…


    Zitat von mary12345

    Wie hat es sich denn für dich angefühlt, als sie vorgeschlagen hat, die wohnung solle nur einer kaufen? Was ging dir dabei durch den kopf? Ist ja eigentlich nichts schlimmes. Warum wolltest du denn gemeinsam finanzieren? Hast du vielleicht auch irgendwie angst, daß du dann evtl von ihrer entscheidung abhängig bist? oder evtl du dann kein mitspracherecht mehr hast? Oder angst, daß sie sich wieder von dir trennen könnte? Das kann man aber auch trotz gemeinsam finanzierter wohnung. Wenn wer wirklich gehen will, wird der sich durch nichts aufhalten lassen, auch durch finanziellen verlust nicht.


    Nun ja, ich wollte ja eigentlich noch nicht in eine Eigentumswohnung ziehen. Grundsätzlich ja, es erschien mir aber noch zu früh. Gerade auch vor dem Aspekt der „gemeinsamen“ Finanzierung. Was habe ich dabei gedacht? Eigentlich habe ich mich so gefühlt, als sei sie noch nicht so weit für diese „gemeinsame“ Finanzierung. Ob ich selbst vllt. auch Angst habe/hatte, versuche ich gerade nachzuvollziehen. Glaube es aber eigentlich nicht. Eher so:
    Wir hatten uns ja nun dazu entschieden zusammen zu sein. Gemeinsam zu leben. Gemeinsam die Zukunft zu verbringen. Warum sollte man da nicht auch gemeinsam die Wohnung finanzieren? Und die gibst die Antwort ja selber: Wenn jemand gehen will, geht er. Egal, wie die Finanzierung geregelt ist. Also, wo ist denn da das Problem der gemeinsamen Finanzierung im Endeffekt?


    Zitat von mary12345

    Schick ihr die post doch einfach in einem großen kuvert kommentarlos zu. Ich kann das schon verstehen, daß du jetzt sauer bist. Erst will sie unabhängig sein, aber die post kommt schon noch zu dir. Die erinnerung tut ja auch noch weh.


    Sie hat wohl bei ihrer Wohnung noch keinen Briefkasten. Fand sie wohl auch nicht so toll, dass ich das einfach zu ihrer Freundin gebracht habe, ohne ihr Bescheid zu geben. Sie meinte, sie hätte das auch abholen können. Aber genau das ist es ja, was ich nicht möchte. Also sobald sie hier ihre letzten Sachen raus holt, wird das mit der Post und allem auch geklärt. Das muss ja nun möglichst kurzfristig aufhören. Naja, und dieses kontroverse Verhalten hat sich ja auch z.B. mit meinen Wohnungsschlüsseln abgespielt. Als sie mit mir Schluss gemacht hat, hat sie die Schlüssel behalten. Denke sie wollte hinter meinem Rücken noch Zugang zur Wohnung haben, um sich hier raus zu suchen, was sie noch alles mitnehmen will. Wohnungsschlüssel und Briefkastenschlüssel konnte ich ihr dann aber noch abnehmen. Die Schlüssel für den Keller hat sie noch immer. Da stehen auch die meisten ihrer Sachen noch drin. Aber wozu wollte sie die Schlüssel noch behalten? Frage der Kontrolle?


    Zitat von mary12345

    Ist nicht deine absicht, kommt aber evtl bei ihr so komisch an. Und dann will sie keinen klinikaufenthalt, du fändest das aber gut. sie denkt evtl, daß du ihr schaden willst, oder sie loswerden. Sie hat ihren grund, warum sie nicht stationär gehen will, und du solltest ihre gefühle da respektieren.


    Natürlich ist das ihre Entscheidung. Ich habe ihr auch versucht das zu erklären, dass sie das nicht zu einem schlechteren Menschen macht in meinen Augen und so. Gedrängt habe ich es nie, nur betont, dass ich es gut finden würde. Was wahrscheinlich schon gereicht hat, damit sie mir wieder sagen kann, dass ich sie unter Druck setze. Tolle Abwehrreaktion. Der Typ will was? Das setzt mich unter Druck… Ich hau ab… Mir ist es inzwischen egal, ob sie stationär geht oder nicht. Für mich wird sich hier ja wohl eh nichts mehr ändern…


    Zitat von mary12345

    Ambulante psychotherapie dagegen finde ich gut. und da kann man ja auch schauen, daß man evtl sogar 2 – 3mal in der woche drankommt, daß das ganze bisschen intensiver ist, wenn sie es braucht.


    Macht sie ja auch. Zuletzt, soweit ich es mitbekommen habe, auch tatsächle 3 mal pro Woche. Aber da hatte sie auch Urlaub.


    Ist halt nur sehr schwierig, da sie diese psychischen Probleme und das Besuchen eines Therapeuten ja als sehr negativ empfindet. Es wissen glaube ich 2 Personen davon. Ihre beste Freundin und ich. Sie hat Angst diese Schwäche/Krankheit zu akzeptieren und zumindest einigermaßen offen damit umzugehen, dass sie sich da professionelle Hilfe holt.


    Zitat von mary12345

    Erstmal keinen kontakt finde ich auch gut, dann könnt ihr euch beide beruhigen. Wieder zu sich selbst finden. Es waren in letzter zeit zu viele negative emotionen da, die müssen sich erst mal legen. Das wichtigste ist meiner meinung nach eine sehr gute kommunikation.


    Ja, erstmal keinen Kontakt sollte mir vor allem gut tun. Ich habe nun von ihrer Freundin erfahren, dass sie jetzt schon nicht so gut damit klar kommt, dass ich mich gar nicht mehr melde und „ihr am Arsch lecke“. Ich denke nur über den Zeitraum nach, den ich nennen soll. Denke im Moment so an 2-3 Monate.


    Das Ding mit der Kommunikation ist tatsächlich wohl ein echtes Problem. Sie lässt mich, bzw. überhaupt niemanden, nicht an diesen Gefühlen teilhaben. Sie ist nicht in der Lage da vernünftig drüber zu sprechen.

    Zitat von mary12345

    Ich hab mal gelesen, daß ein bä sich sehr oft angegriffen fühlt, weil er das verhalten von anderen menschen nicht richtig deuten kann. Bei mir ist das auf jeden fall so. ich interpretiere oft was viel schlimmeres rein, als in wirklichkeit ist. ich sehe oft monster, wo gar keine sind.


    Hatte immer das Gefühl, dass sie sich angegriffen gefühlt hat bei allem, was ich angesprochen habe, was mich stört…


    Zitat von mary12345

    Und wenn du meinst, du kommst mit der komischen denkweise von einer bä-frau nicht zurecht, dann ist es sicher besser, schluß zu machen, bevor ihr euch gegenseitig quält. Aber ich würde vorher auf jeden fall mal ne aufrichtige aussprache vorschlagen, um zu schauen, ob ihr euch einen gemeinsamen lebensweg vorstellen könnt oder ob es eben gar nicht geht.


    Also Schluss ist ja eh schon. Eine Beziehung will und kann sie im Moment gar nicht führen. Da scheinen ja noch mehr Probleme ein Rolle zu spielen, als „nur“ die BA. Deswegen ist im Moment auch eine ausführliche, aufrichtige Aussprache sehr schwierig. Das sollten wir dann auf den Zeitraum nach der Kontaktsperre legen. Dann sollte sie sich ja hoffentlich wieder einigermaßen gefangen haben. Ob ich mit der komischen Denkweise klarkommen würde? Ja, bestimmt. Irgendwann. Aber will ich das? Nein, das will ich nicht. Ich möchte eine „richtige“ Beziehung haben. Ohne diese Angst. Mit einer gemeinsamen Wohnung. Mit einer gemeinsamen Planung. Mit einer gemeinsamen Familie. Und ich denke nicht, dass sie mir jemals diese Wünsche erfüllen kann. Da habe ich mich wohl lange in die Irre führen lassen, weil sie mir ja genau diese Sachen vermittelt hat. Und je mehr ich mich mit dem Thema BA befasse, umso mehr wird mir klar, dass die „Heilung“ hier wohl eher nicht möglich ist. Dass die Angst immer bleibt. Und nein, damit möchte ich nicht leben. Es war ein wirklich toller Aspekt in unserer Beziehung. Lange Zeit. Es war sehr entspannt zwischen uns. Sie war gefühlt halt schon erwachsen. Hat mir keinen Stress gemacht und ich habe ihr keinen Stress gemacht. Wir haben in so vielen Dingen harmoniert. Und plötzlich ging es bergab. In der Beziehung und aber auch ganz massiv mit ihrer Gesundheit.


    Zitat von mary12345

    Ich auf jeden fall wünschte mir, ich hätte so nen partner, mit dem man so gut reden kann, wie mit dir oder einigen anderen leuten hier im forum. Einen so offenen direkten umgang mit gefühlen und ängsten und sich drüber so konstruktiv austauschen können.


    Also ich bin froh, wenn ich hier auch helfen kann. Ich habe mich ja nun primär an dieses Forum gewandt, um selber Hilfe zu bekommen. Wenn ich nun etwas davon zurückgeben kann, ist das doch toll. Wenn du also noch konkrete Fragen hast, frag einfach.



    Lg,
    Arlong

  • Habe mal eine Frage... kann ein unsicherer Mensch mit eine Kontaktsperre umgehen?
    Bei mir ist die letzte Beziehung ca ein Monat her kaputtgegangen (er Alkoholiker und wollte nicht mehr kämfpen, sondern hat die Flasche gewählt) Seit dem Schluss war, hat er sich aber immer wieder gemeldet und wollte was zusammen unternehmen als Kollegen, was mir nur wehgetan hat, also hab ich ne Kontaktsperre eingeleitet. Was ihm nicht gefallen hat, er fühlt sich verletzt und findet mich kindisch... Das die KS für mich trotzdem gut ist, bezweifle ich nicht, weil so kriege ich Abstand zum ganzen Beziehungsstress, aber hatte mich schon gehofft, das er auch sieht, was er an mich hatte... Das wird wohl aber nicht so sein, wenn er das ganze als Beleidigung sieht...er ist halt immer Opfer und muss seine Entscheidungen nie überlegen... am Schluss ist immer der Gegenpart der Böse..
    Viellicht gilt das für alle BÄs... weil die meist ja auch das Gefühl haben, die haben keine Kontrolle über andere Leute (was oft nicht wahr ist). In dem Fall würde man ja sehr wenig erreichen, wenn man sich rar macht - was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Oder was meint ihr BÄler?

  • Hallo zusammen,


    meine meinung: das kommt auf das wesen des betreffenden menschen an, ob eine kontaktsperre gut für ihn ist oder nicht. mir tut sie auf keinen fall gut, wenn der partner schluß gemacht hat. mir ist es lieber, es läuft eine beziehung langsam aus, bzw. man hat danach noch immer mal wieder kontakt. Wenn ich allerdings selbst schluß gemacht habe, habe ich ja innerlich das ganze schon abgeschlossen. Dann verweigere ich dem anderen definitiv jeden kontakt. Ich hatte ja nen wichtigen grund, drum hab ich ja schluß gemacht.


    Wenn einer der beiden definitiv keinen kontakt mehr will, dann kann man es nicht ändern. Man kann ja niemand zum kontakt zwingen.


    Ich finde, jeder sollte genau auf sich, seinen körper und sein gefühl hören, was ihm gut tut. Ein bisschen gesunder egoismus ist da schon angebracht.




    @ kerran:


    ich habe leichte ba. Ich für meinen fall will auf keinen fall die kontrolle über andere leute haben. Was hätte ich da davon (auf finanzielle vorteile bin ich nicht aus, da mag kontrolle über andere vielleicht gut sein). Aber ich will die kontrolle über http://mein eigenes leben haben. Und wenn mich jemand nervt, drängelt oder zu überreden versucht, http://empfinde ich das als krasses beschneiden meiner rechte, mein leben selbst zu gestalten.http://Ich fühle mich unterdrückt und ausgenutzt. Meine meinungsfreiheit und bewegungsfreiheit wird mir genommen, zumindest fühle ich das so. Dann wehre ich mich natürlich, und das empfindet der andere vielleicht als kontrolle. Man kann niemand zu was zwingen, was der andere nicht will, auch wenn man es selbst gerne möchte.


    Schönen Sonntag euch allen.
    Lg
    Mary

  • Zitat von mary12345

    kann mir mal jemand sagen, wie man was wichtiges hervorheben kann? großschreiben gilt ja als schreien. aber wie geht unterstreichen oder andere farbe? bin da technisch leider ne niete. danke


    Grundsätzlich sind oben im Menü Knöpfe für Fettdruck und Schriftfarbe und so, wenn du auf Antwort klickst...


    Ansonsten Beispiele:
    Fettdruck: [ b ] [ /b ] --> musst die Leerzeichen natürlich weg lassen
    Unterstreichen: [ u ][ /u ]

  • Hallo missing,


    hört sich das so egoistisch an? Ich denke, der andere hat ja auch das recht, mir zu sagen, daß er keinen kontakt mehr will, oder einfach meinen kontaktversuch nicht zu beantworten. Das steht doch jedem frei. Das ganze funktioniert eh nur, wenn beide den kontakt auch wollen.


    Und es kommt ja immer drauf an, wegen was schluß war. Ich habe definitiv nur dann schluß gemacht, wenn die situation sehr unangenehm war. Einer hat mich regelmäßig verprügelt, der andere ständig mit mir gestritten und mich beleidigt. Das waren die krassen fälle, wo ich wirklich danach auf weiteren kontakt verzichten konnte.


    Wenn es so wie bei meinem besten kumpel ist, daß sie kinder wollte und er nicht, sonst ist nichts schlimmes vorgefallen, spricht doch nichts dagegen, daß man weiterhin freundschaftlich in kontakt bleibt. Da hat halt das grundsätzliche lebensziel nicht zusammengepasst. Oder bei mir und meinem letzten ex. Da ist nichts schlimmes vorgefallen. Er hat mir die freundschaft angeboten, ich fand das gut. drum haben wir noch bisschen kontakt. Kommt ja immer auf den einzelfall an.


    Du hast halt mit dem kontakt halten schlechte erfahrung gemacht. Aber du kannst nicht alle über einen kamm scheren. Mein ex hat sich fair und korrekt verhalten. Sowohl während der beziehung als auch danach. Die nicht-bä waren die, die mich unfair und teilweise wie ein stück dreck behandelt haben. Soll ich deshalb allen nicht-bä in zukunft aus dem weg gehen. Wohl kaum, man darf nicht alle über einen kamm scheren. Wir haben doch alle nicht schon 20 dutzend beziehungen hinter uns, daß wir da ne statistik aufstellen können. Die paar beziehungen, die wir haben, sind doch alles einzelfälle. Wäre doch unfair, einem neuen keine chance mehr zu geben, nur weil er ein merkmal mit einem unserer exen gemeinsam hat.


    Bei dir ist das ganze ja noch relativ frisch, nur zu verständlich, daß da wut ist. für dich mag das kontaktabbrechen ja gut sein, für andere ist es das eben nicht. da muß doch jeder entscheiden, was er für sich selbst will. man kann doch keinem anderen seine lebensphilosophie überstülpen. Einer hat ne erdbeerallergie, sollen deshalb alle leute keine erdbeeren mehr essen, nur weil einer sie nicht verträgt? ür andere sind erdbeeren ein absoluter leckerbissen und vitaminspender. leben und leben lassen.


    Lg
    Mary

  • Oh Missing, dann hast du jetzt das selbe "Glück" wie ich erfahren... Wie sehr sich deine und meine Geschichte gleicht. Ich entdecke in all deinen Äußerungen so viel gleiches. Auch wie wichtig man für diese Person ist. Ich möchte nicht wissen, wie sie Leute behandeln, die ihnen unwichtig sind...


    Erst seitdem ich Tacheles geredet habe, wird kein Kontakt mehr gesucht. Müsste man sich ja mal wirklich dem Problem stellen. Also schnell zu dem nächsten flüchten, der von all dem noch nichts ahnt, was ihm noch so bevorsteht...


    Ich konnte mich erst durch erstmals rigoros eingehaltene Kontaktsperre mehr und mehr von ihr lösen und merken, wie sehr ich mich für sie verbogen habe.


    Und wenn ich Gefahr laufe, einzuknicken, halte ich mir vor Augen, wie die letzte Zeit gelaufen ist und wie scheiße sie mich behandelt hat - und schon fällt es mir wieder leichter, keinen Kontakt zu suchen.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"