hallo zusammen,
ich bin recht neu hier, habe einiges hier gelesen und mir drängt sich inzwischen eine frage auf, die ich - seit 5 jahren partnerin eines mannes, der alle 5-7 monate ohne vorwarnung, ohne gespräch darüber den kontakt zu mir abbricht - bisher nie gestellt habe:
haben menschen mit bindungsangst sozusagen "zwei persönlichkeiten" ???
mein "partner" teilt das leben mit ihm in zwei aggregatzustände:
in dem einen zustand (hell) ist er zugewandt, liebevoll, intim, will mir gutes tun, sieht sich gern als mein retter, "sieht" in gewisser weise auf meine seele und besteht darauf, daß ich ich selbst werde, fordert sozusagen meine innere entwicklung aus freude über mich als menschen. in dieser zeit macht er komplimente, ist hilfsbereit, schmiedet gemeinsame zukunftspläne, genießt die verbindung zwischen uns, unsere nähe, unsere wärme, unser "wir". er sieht mich als bereicherung, sich selbst weiterzuentwickeln, ist dankbar für meine hartnäckigkeit, meinen glauben an uns, meine hingabe.
in dem anderen zustand (dunkel) wendet er sich von mir ab, ist unterschwellig aggressiv und misstrauisch, ich kann ihm nichts recht machen, er unterstellt mir untreue; behauptet wahlweise, ich könne ihm nicht genug bieten oder würde umgekehrt von ihm zu viel verlangen, fühlt sich zu langsam und zu schwach mir gegenüber, behauptet, er müsse mich ständig bewachen und käme deshalb überhaupt nicht zu seinem eigenen leben und zieht am ende immer den schluss daraus, daß er sich von mir trennen müsse, um sein leben leben zu können. er nimmt sich kalt und ohne rücksicht auf meine gefühle, unsere pläne und den fortlauf unserer beziehung das recht, von heute auf morgen und auf unbestimmte zeit (!) den kontakt abzubrechen. trifft er mich zufällig auf der straße oder im sportclub, tut er so, als kennen wir uns nicht.
bisher habe ich immer wieder den kontakt aufgenommen, weil ich nicht glauben und fassen konnte, daß dieser mann, der mir gestern noch schrieb, mich gebe er niemals mehr her, mich zwei tage später nicht mehr kennt.
darauf gab es zwei verschiedene reaktionen: entweder traf ich den "hellen" anteil an, der glaubte, die beziehung könne nicht mehr fortgesetzt werden wegen dem großen leid, das er mir angetan habe mit seinem verhalten. diesem teil in ihm mußte ich verzeihen und geradezu begreiflich machen, daß ich ihn immer noch will, damit er bereit war, sich wieder auf uns einzulassen. dieser "helle" anteil in ihm war anschließend immer zutiefst berührt von meiner zugehörigkeit zu ihm und meinem glauben an uns.
oder ich traf den "dunklen" teil in ihm an - der tat einfach so, als sei überhaupt nichts passiert, als sei alles in bester ordnung, als sei diese form von umgang miteinander eine nette besonderheit in seinem wesen und ich solle doch froh sein, daß ich das nur alle 5-7 monate mit ihm erlebe, während seiner ehe sei er alle zwei monate "ausgestiegen". dieser "dunkle" teil ist auch der, der von sich aus schon den kontakt wieder aufgenommen hat - plötzlich steht er unangemeldet vor der tür und will da weitermachen, wo er vor wochen aufgehört hat.
ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir helfen würdet, dieses verhalten, diese "sorte" mensch, diese art von persönlichkeit(sstörung?) einzuordnen... ich bin völlig rat- und orientierungslos.
herzlichen dank...