VA & BA - und ohne Lebenskonzept

  • Zitat von gigola

    Deine Beziehungen scheitern, weil Du sie nicht auf Augenhöhe führst.


    Dem stimme ich ncht zu. Ich führe meine Beziehungen auf Augenhöhe. Ich weiß nicht, woher Du Deine Argumente nimmst. Wenn Du sie hier aus den Taxten nimmst, dann verstehe ich Deine Ansicht.


    Zitat von gigola

    Das hast Du ja in die eine Richtung ja selbst schon erkannt, als Du gemerkt hast, Frauen wollen keine Baby. Aber, was Du betreibst, um die Babyrolle loszuwerden würde Adler auch Überkompensation/Überlegenheitskomplex nennen.


    Ich kenne Adler nicht, auch sagt mir der Begriff recht wenig. Vielleicht magst Du es mir erläutern?


    Zitat von gigola

    Du siehst eine Frau nicht als eigenständiges Wesen mit ernstzunehmenden Gedanken und Gefühlen, sondern als Manipulationsobjekt.


    Okay, das geht vielleicht aus den letzten Posts heraus. Dem ist aber im Normalfall nciht so. Ich muss zugeben, in den letzten Beiträgen steckt eine gewisse Manipulation mit drin.


    Zitat von gigola

    Deshalb wenden sich Frauen von dir ab. Keine frau will einen Mann, der sie nicht ernst nimmt und der ihr überlegen sein will, sondern einen, der sie mit ehrlichem Respekt behandelt.


    Da hast Du recht. Nur bin ich das nicht, ich respektiere eine Frau und bin auch auf Augenhöhe mit ihr. Das ist aber aus den Beiträgen hier nicht ersichtlich und war auch nie Thema hier.


    Zitat von gigola

    Übrigens ist mein bindungsängstlicher Freund, mit dem ich seit paar Jahren "zusammen" bin, unlogisch und chaotisch, was seiner Männlichkeit keinen Abbruch tut :mrgreen:


    Meine Ex hat keine BA, sondern wir passen einfach nicht zusammen. Und ich wollte das nicht kapieren. So traurig es auch war, so groß der Schmerz auch war, ich wollte diese Trauer nicht fühlen. Daher bin ich immer wieder zu ihr hin, habe um eine Chance gebten und sie hat sich meist hergegeben. Wir haben dennoch sehr viel gegenseitigen Respekt miteinander gehabt, auch gerade in Zeiten, in denen wir wieder etwas mehr zusammen waren. Letztlich habe ich sie jedoch mehr geliebt als sie mich. So sind wir durch unsere Naivität und durch unser Nicht-los-lassen-wollen immer wieder neu zusammen gekommen und sie musste dann doch feststellen, dass es bei ihr einfach nicht passt.
    Wir sind derzeit in einer Kontaktsperre, damit wir die letzten Fäden, die uns verbinden, wieder lösen können. Dass wir beide diese hin und wieder brechen, zeigt, dass unser Herz immer noch die gleiche Sprache spricht. Dennoch sehe ich dies als den einzigen Weg für uns beide. Danach sehe ich für uns in ein paar Jahren eine gute Freundschaft, die aber nicht mehr einen solchen Stellenwert haben wird, wie das jetzt immer der Fall war.

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Zitat von nichtmeinewelt


    Dem stimme ich ncht zu. Ich führe meine Beziehungen auf Augenhöhe. Ich weiß nicht, woher Du Deine Argumente nimmst. Wenn Du sie hier aus den Taxten nimmst, dann verstehe ich Deine Ansicht.


    Ja, aus Deinen Texten, wie Du schreibst, dass Du entweder zum Baby wirst oder aber auf der anderen Seite Äußerungen oder Verhaltensweisen einer Frau übergehst und nicht ernst nimmst, weil Du meinst damit mehr zu erreichen oder das Verhalten, was Du Dir bei der Frau wünschst, wie Du schreibst, dass Du konkurrierst (3:1 für mich) und wie Du Dich selbst als logisch und unchaotisch und die Frauen als unlogisch einstufst. Da stellst Du Dich über Deine Freundin und bist mit ihr nicht auf Augenhöhe. (Ja, ich hab über meinen Freund auch gesagt, dass er unlogisch und chaotisch ist, ich fühl mich ihm aber trotzdem nicht überlegen, da er eine sehr starke Intuition hat, die ihn dazu befähigt, bessere Entscheidungen zu treffen und genau das richtige zu tun, ohne intellektuell genau begründen zu können, warum er das macht)
    Wenn Du meine Ansicht verstehst, wenn ich sie aus den Texten entnehme, Du in Wikrlichkeit aber anders bist, heißt das dann wohl, dass die hier geschrieben Texte alle Fiktion sind, der Schreiber nicht das reale Du, sondern Dein lyrisches Ich sind, dass ganz anderes denkt und fühlt als Dein Reales Selbst- korrigier mich, wenn ich das falsch verstanden habe.


    Zitat von nichtmeinewelt


    Ich kenne Adler nicht, auch sagt mir der Begriff recht wenig. Vielleicht magst Du es mir erläutern?


    Also Alfred Adler hat vor ca 100 Jahren gelebt und viel wertvolle Texte verfasst (zum Beispiel "Menschenkenntnis") und mit Überkompensation meint er, dass Menschen, die glauben in der unterlegenen Position zu sein ("Babyrolle") dazu neigen, diese Unterlegung nicht einfach nur zu kompensieren und auszugleichen, indem sie auf Augenhöhe kommen, sondern über das Ziel hinaus schießen und überlegen sein wollen. Dazu gehört dann auch das Phänomen des andere Abwertens("Frauen sind unlogisch und chaotisch"), um sich selbst aufzuwerten.

  • Mir ist klar geworden, dass, wenn ich stehen bleibe, der Schmerz groß ist und überhaupt nicht weggehen will. Auch wenn ich zurückschaue, ist der Schmerz sehr groß. Auch ist der Schmerz sehr groß, wenn ich mich in Fantasien verstricke, die mit einer Hoffnung auf ein Comeback einhergehen. Dieser Schmerz ist dann, wenn ich in diesem Stadium leben will, Auslöser für Drama. Dieses Drama ist völlig deplaziert, weil es nicht in einer Realität passiert, sondern durch die Bilder in mir aus meiner Vergangenheit gebildet wird und den schon vorhandenen Schmerz nur triggert. Würde ich in dieser Weise in das Leben meiner Ex eindringen, wäre dies nur zum Schaden für alle Beteiligten. Denn ich bringe nicht mich ein, sondern ein Drama, welches sich lediglich aus Szenen in meinem Kopf gebildet hat. Mit in Augenhöhe hat das dann gar nichts mehr zu tun. Also ich lass das bleiben!


    Dass dies alles immens viel Kraft kostet und völlig unsinnig ist, wissen wir eh alle.


    Wenn ich mich mit etwas beschäftige, was vorne, also in der Zukunft (ohne sie) liegt, ist der Schmerz weitaus geringer. Ich kann sogar sagen, dass er mitunter gar nicht mehr auffällt.
    Den Schlussstrich ziehen, kann ich, wenn ich in die Zukunft schaue und gehe, also mich nach vorne hinwende in die mich zu erwartenden Situationen, an denen ich mitwirken kann. Insofern muss ich diese nicht passiv erleben, sondern bringe mich ein. Ich werde wieder aktiv.


    So long!

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Heute ist ein schlimmer Tag!


    Habe mich heute mit der Kindsmutter verweorfen, weil ich dort in keiner Weise beachtet werde. Sie sagt nur, sie sei nichtmein Terminkalender. Ausgemacht war, dass ich mit meinem Sohn zum Schwimmen gehe. Als ich gegen fünf Uhr fragte, sagte sie nur achselzuckend: "Tja..." Das war's. Von ihr kam keinerlei Sachenpacken, wie sie es sonst immer tat für ihn. Im Gegenzug sollte ich Pakete mit nach Deutschland nehmen. Die habe ich wieder ausgeladen, weil ich nicht einsehe, ihr einen Gefallen zu tun, wo sie mir auch keinen tut.
    Mag sein, dass das alles wie Drama klingt, aber es war so, dass mein Körper, meine Stimme, es ihr einfach sagte, dass ich die Pakete nicht mitnehmen würd. Ich musste dann das Haus verlassen und den Schlüssel abgeben.


    Den ganzen Tag bin ich schon daneben. Denn heute ist der Tanzabend, wo ich normalerweise auf meine Ex treffe. Ich habe aber beschlossen, nicht hinzugehen. Es ist mir zwar eine Qual, denn es ist der einzige Tag in der Woche, wo ich all meine Bekannten treffe. Aber ich will ihr nicht schon wieder über den Weg laufen. Und will auch nicht schon wieder zwei Stunden mit ihr tanzen, wo wir uns am Ende dann wieder fast küssen und ich dann von ihr wieder so eine Scheiss Verabschiedung hingelegt bekomme.
    Das kann es einfach nicht sein!


    Die nächsten vier Wochen werde ich da nicht aufkreuzen. Auch habe ich schon diverse andere Partys gestrichen, wo sie auftauchen könnte. Mir geht es nicht gut damit. Ich hab auch meine Leutchen da und die mag ich gern sehen, aber so sitze ich hier in meinem Kämmerlien und schiebe frust! Schlimm ist das!

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Ich kannnicht sagen, seit wann genau, aber ich bin seit Tagen im Rückfall. Heule ständig und meine Gedanken kreisen ununterbrochen, nicht nur nachts, sondern auch tagsüber. Ich hab zu nichts mehr Lust, verkrache mich mit fast jedem, der mir uber den Weg läuft und bin ein einziges Scheusal.


    Tagsüber zu müse, meine Arbeit zu machen, sitze ich nur herum und die Gedanken kreisen unaufhörlich. Wenn ich eine Audio CD über irgendein Thema höre, bin ich abgelenkt, aber in Wirklichkeit macht mich das auch nur müde. Ich schaffe es nicht, meine Gedanken abzustellen, mich mit Zukunft zu beschäftigen. Alles scheint immer mehr zusammen zu stürzen.


    Meine ganze Situation, alles kommt nun auf einen Punkt.
    Ich lebe neben der Kindsmutter in einer dunklen Wohnung, wo ich mich nicht wohlfühle. In einem kleinen Kaff, ca 50 km von der nächsten Großstadt weg in Österreich. Ich lebe nun fünf Jahre hier. Vor anderthalb Jahren bin ich, nachdem die Affäre nicht mehr wegzulügen war, ausgezogen. Seither gibt es dieses Hin und Her mit der Ex, der Affäre, die zwar anfangs eine Beziehung mit mir wollte, darum ich auch ausgezogen bin, aber dann war ihr das alles nicht gut genug. Sie ließ mich fallen. Okay, es war das erste Mal in einer langen Kette von Enttäuschungen und Wiedervereinigungen. Und ich machte mir immer wieder Hoffnungen. Ich kam nicht weg von ihr.


    Ich sollte noch mehr mein Leben ändern und noch mehr. Immer, wenn ich einen Shritt, ja jeder kleine Schritt fiel mir sehr schwer, in ihre Richtung machte, war es aber immer noch nicht genug. Ich fragte mich immerzu, warum wir nicht einfach zusammen sein könnte, warum immer so ein Aufwand um irgendwelche Äußerlichkeiten gemacht wurde? Antwort fand ich keine. Nie hat mich eine Frau so sehr um Veränderung gebeten, die, wenn erfüllt, umsonst war.


    Nach dem letzten großen Schluss wollte sie mich als Freund in ihrem Leben haben, als guten Freund, weil sie mich doch so mochte. Nach kurzer Zeit schrieb sie mir, dass sie mich noch genauso lieben würde, wie ich sie. Das passte überhaupt nicht zusammen. Ich sagte ihr damals, dass ich für Guter Freund nicht zu haben sei, weil ich sie liebte und nicht der nette Freund sein könne. Sie kam da nur mit Tränen. Wir hatten eine kleine Auszeit und sahen uns zufällig und flirteten sofort wieder miteinander. Da begann ihre Gute Freund Zeit und meine Wir versuchen es nochmal Zeit. Die endete natürlich wieder im Bett. Und natürlich konnte ich da schon den Wecker stellen, wie lange es denn noch dauern würde, bis zum nächsten Ich muss hier raus!


    Seitdem liege ich flach, habe mal ein paar Tage Sonnenschein und wirklich tolle Erlenntnisse, aber meistens liege ich im Koma. Letzte Nacht war auch so eine Nacht, wieder Mal.


    Das Interessante, als ich vorgestern beschloß, nach Deutschland in meine Heimat zu fahren, dauerte es keine drei Stunden und ich bekam schon Anfragen, wann ich denn wieder mal zu Hause wäre. Ohne dass ich was gesagt hätte. Das macht mir zu schaffen, denn ich spüre, wie sich das ausbreitet. Ich kann es gar nciht richtig beschreiben. Wenn ich nach Österreich fahre, bekomme ich nie so eine Anfrage und auch sonst habe ich nie eine Frage bekommen, wann ich denn wieder Mal hier in Österreich sei. Schon merkwürdig. Die ersten Tage in Bonn sind nun alle schon ausgebucht. So ein Leben hätte ich gerne hier in Österreich. Freunde, die mich sehen wollen. Oder die ich sehen wollte. Menschen, die sich freuen, mich zu sehen oder wo ich gerne hingehe. Das alles gibt es hier nicht, nicht mal im Dorf. Hier grüßt man sich freundlich, wenn man durchs Dorf geht, aber das war es auch schon. Für mich ist das hier eine Qual.
    Und meinen Sohn? Ich sehe ihn sehr unregelmäßig. Es gibt keine Umgangsvereinbarung, nichts wird abgesprochen. Wenn die Kindsmutter einen braucht, macht sie schnipp und ist sauer, wenn ich nicht da bin. Habe versucht mit ihr was zu vereinbaren, aber keine Lösung in Sicht. Immer geht es gleich in die Verletzung hinein, die ich ihr damals angetan hab, in die Schuld, die ich auf mich geladen haben soll usw.


    Ich habe mich bestimmt hundert Mal bei ihr entschuldigt, dafür, dass wir nicht mehr zusammen sind und dass da auch keine Liebe mehr ist. Habe immer wieder Brücken gebaut, aber sie ist verstockt, wie dieses Dorf hier. Mein bester Freund sagt, ich soll meine Koffer packen und nach Hause kommen.


    In Österreich habe ich Depressionen, eigentlich seit ich mit der Affäre, also der Ex was ernsthaftes im Sinn habe. Seither sitze ich da, bin nicht mehr in meiner Mitte und schiebe eine Depri nach der anderen. Eine Minute mit ihr und ich blühe auf. Weil ich ebennur noch wegen ihr hier bin. Seit sie weg ist, sehe ich keinen Sinn mehr, hier zu sein. Gibt es einfach keinen Sinn mehr, ausgezogen zu sein. Ich bin aber ausgezogen, also von der Kindsmutter richtig getrennt. Und ich gehe da auch nicht hin zurück. Meine Ex meinte, ich solle doch zu ihr zurück gehen. Wie unsensibel ist das denn? Wieso sagt sie so etwas? Weiß sie nicht, wie weh das tut?


    Gestern nun bin ich nicht ausgegangen, obwohl es der einzige Tag in der Woche ist, wo ich andere leute, die ich kenne, sehen kann. Ihr und mir zuliebe. Nein, eigentlich, um ihr nicht den Abend zu versüßen und mir wieder den Ausgleich zu geben. Eigentlich nur, um danach nicht wieder abzustürzen in unendlich tiefe Löcher. Dieses Selbstmitleid, was ich hier im Loch entwickle, ist schon echt krank!
    Ich muss da was ändern, unbedingt!


    Wieso hänge ich immer noch so an dieser Frau? Immer größer scheint der Druck zu sein, immer schlimmer die Qual, dass ich sie nicht sehe. War es richtig, nicht hinzugehen? Meine Vernunft sagt: "Ja, es war richtig." Mein Herz schreit nach ihr. Sie kann es sicher hören. Oder auch nicht, wer weiß das schon.
    Einsamkeit, selbstgemachte Einsamkeit. Wieso schaffe ich es nciht, rauszugehen und Leute kennen zu lernen? Anstatt dessen sitze ich im Cafe im nächstgrößeren Dorf, halte die Klappe, zwischen all den Senioren, die hier dort ihre Kur machen. Niemand, den ich sehe, den ich kenne, niemand zum Reden. Einsamkeit, überall nur Einsamkeit. Ich brauche Gespräche!


    Ich brauche Liebe! Und ich liebe mich nicht mehr!
    Vor einer Woche oder so, konnte ich es noch. Ich erinnere mich nicht mehr, wie es mir gelang. Es war einfach da, wie ein Sprung aus einer Rolle heraus in die andere Rolle, die gute Rolle, die gelassene Rolle, die beliebte Rolle? Keine ahnung, die Tränen sind derzeit mein ärgstes Thema, denn ich kann sie nicht verbergen mehr. Alles in mir schreit nach der Ex. Als wollte ich aufstehen und zu ihr hin fahren, aber da sagt mir meine innere Stimme: "Nein!"


    Ich fühl mich nicht gut!

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Ok, nicht meine Welt.
    Du hast eine depressive Erkrankung und deshalb erscheint Dir auch alles so schwer und tragisch. Da ich selber schon einmal eine mittelschwere Depression hatte, weiß ich, wie schlecht man sich fühlen kann. Ich weiß auch, dass einen diese Erkrankung dazu zwingt oder dazu führt, Ansichten über sich und die Welt zu entwickeln, die einfach überhaupt nicht stimmen, die einem aber total real vorkommen, wenn man die Depression gerade hat. Im Nachhinein kann ich nur den Kopf über mich selbst schütteln, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, was ich in der Depression alles so für die Realität gehalten habe. Also ein Ortswechsel, Interaktion mit anderen Leuten und Sport(!), auch wenn man sich dazu kaum aufraffen kann im depressiven Zustand helfen. Ansonsten ist es auch einfach ein Mangel an Serotonin oder Dopamin, der dich dazu zwingt, bestimmte Gedanken zu haben. Deshalb ist es sicher gut, auch für eine Weile Antidepressiva einzunehmen. Allerdings bin ich mir bei Dir nicht sicher, ob Du Deine Depression wirklich loswerden willst oder ob Du sie als Teil von Dir betrachtest, auf den Du in gewisser Weise auch stolz bist. Letzteres ist meiner Meinung nach eine der Hauptursachen, warum jemand seine psychischen Probleme nicht los wird. Jedenfalls hast Du hier glaube ich irgendwo in deinem Eingangspost geschrieben, dass Du selbst weißt, dass Du Dich in der Depression suhlst. Im Zustand psychischer Gesundheit hat man Lebensfreude, freut sich auf den nächsten Tag und auf alles, was man tun kann am Tag, freut sich auf die Natur, das Meer und die Sonne und auf gute Gespräche mit Freunden. Als Depressiver vergisst man, dass das normal ist und denkt, man hat keine Möglichkeit aus dem eigenen Zustand herauszukommen. Doch man kann. Auch Du! lg

  • Hi gigola,


    ich war heute beim Arzt und hab mir was gegen Grübeln verschreiben lassen! Da bin ich sehr stolz drauf, dass ich das hinbekommen habe.
    Und dann wollte er wissen warum ich das brauche. Ich habe nur drei Minuten mit ihm geredet und sofort gespürt, wie mir das gut tut. Keinen zum Reden zu haben, mich hier niemandem anvertrauen zu können, ist etwas anderes als Schreiben. Es ist anders und es erhellt sofort den Geist und den Blick nach vorn oder ins Jetzt zumindest.


    Zitat von gigola

    Ich weiß auch, dass einen diese Erkrankung dazu zwingt oder dazu führt, Ansichten über sich und die Welt zu entwickeln, die einfach überhaupt nicht stimmen, die einem aber total real vorkommen, wenn man die Depression gerade hat.


    Ich hab fürchterlichen Liebeskummer, keinen Job und viel Zeit, alles in mich reinzufressen. Das ist nicht okay. Sport mache ich, wenn ich rausgehe oder auf den Berg gehe. Gemeinsamen Sport weiß ich nicht, wie das hier geht. Dazu braucht man Sportpartner, Freunde. Das alles fehlt mir hier. Ich weiß, dass ich in vielen Dingen hier auf mich selbst gestellt bin, wäre auch sofort irgendwo, wo ich Anschluss bekommen würde. Doch wenn ich abends in die Stadt fahre, sind es immer die gleichen Orte, die mich anlocken: Salsapartys. Da kenne ich mich aus, weiß, wie ich mich geben muss, um das angenehme der anderen Menschen zu erleben, auch wenn ich dann allein nach Hause fahre in der Nacht. In Discos war ich lange nicht mehr, hatte aber den zuletzt gewonnen Eindruck, dass man eh nicht reden kann, immer nur wieder bestärkt bekommen. Ich muss unter Leute, das weiß ich. Nur, wie kommt man soomir nichts dir nichts unter Leute? In die Stadt gehen? Nein, da sind nur Leute unterwegs, jeder mit sich selbst beschäftigt. Im Grunde bin ich allein unter vielen. In der noch größeren Stadt wie Köln in der Hohestrasse, der Einkaufsmeile von Köln, merke ich das dann ganz gewaltig.


    Ich muss mich irgendwo anschliessen.
    Bisher gefunden hab ich da noch nichts. Also bleiben immer nur wieder die Salsapartys... und ich fahre mitunter 400 km um den Ort, die party und die Leute zu wechseln. Alles nicht in meinem Umfeld! Immer nur zu weit weg und zwar schön, aber nichts, womit ich Freunde in mein soziales Umfeld ziehen kann. Das soziale Umfeld, das fehlt mir. Leider kann man sich kein Schild aufsetzen, wo das drauf steht.


    Zitat von gigola

    Also ein Ortswechsel, Interaktion mit anderen Leuten und Sport(!), auch wenn man sich dazu kaum aufraffen kann im depressiven Zustand helfen.


    Ja, so einen Ortswechsel mache ich morgen, wenn ich nach Köln fahre. Da sind auch freunde und bekannte Gesichter.


    Zitat von gigola

    Ansonsten ist es auch einfach ein Mangel an Serotonin oder Dopamin, der dich dazu zwingt, bestimmte Gedanken zu haben. Deshalb ist es sicher gut, auch für eine Weile Antidepressiva einzunehmen.


    Antidepressiva nehme ich, aber wo bekomme ich Serotonin und Dopamin her?


    Zitat von gigola

    Allerdings bin ich mir bei Dir nicht sicher, ob Du Deine Depression wirklich loswerden willst


    Ich hab im Anfang geschreiben, dass ich mich darin suhle, aber das nur, weil ich es da so erlebt habe. Nicht, weil ich das liebe und Nein, ich will es nicht behalten. Wenn es ein Projekt gäbe, wo ich mich anschliessen könnte, um wieder glücklich und frei im Denken werden könnte, SOFORT!
    Nein, ich mag die Depression nicht. Egal, wie sie sich anfühlt, sie ist mir unangenehm. Sie lähmt mich und macht mich müde.


    Aber der Liebeskummer, denich derzeit immer so habe, der macht auch die Depression stark. Und manchmal denke ich, dass es einfach nur der Liebeskummer ist, nicht mehr und nciht weniger. Dass ich in einer abhängigen Beziehung war und dass dies besonders viel Schmerz mit sich bringt und demnach der Loslöungsprozess auch verdammt hart und schwer ist. Das denke ich oft und dann kommen mir auch so Gedanken, dass es eigentlich keine richtige Depression ist, sondern der Liebeskummer, der depressive Zustände mit sich bringt. Also die Depression zu lösen, heißt nicht, dass der Liebeskummer weg ist. Eher denke ich, wenn der Liebeskummer weniger oder weg ist, dann geht auch die Depression. Hab es j aschon desöfteren so erlebt.


    Zitat von gigola

    Im Zustand psychischer Gesundheit hat man Lebensfreude, freut sich auf den nächsten Tag und auf alles, was man tun kann am Tag, freut sich auf die Natur, das Meer und die Sonne und auf gute Gespräche mit Freunden.


    Wenn ich in der Heimat bin, ist das mein normaler Tag. Ich sprühe da förmlich von Energie. Wenn ich nach Österreich fahre, beginnt ab der Grenze die Enge.
    Warum fahre ich nach Österreich? Um meinem Sohn nahe zu sein und der damals der Ex. Aus keinem anderen Grund tue ich das.


    Zitat von gigola

    Als Depressiver vergisst man, dass das normal ist und denkt, man hat keine Möglichkeit aus dem eigenen Zustand herauszukommen. Doch man kann. Auch Du! lg


    Ja, ich denke auch, dass es Möglichkeiten gibt. Leider ist mein Liebeskummer im Weg. Auch will ich keine andere als sie. Das ist Fakt, obwohl große Kacke. Ich bin nicht frei (von ihr). Also bin ich nicht gelöst von ihr. Also muss ich noch weiter ihre Wege meiden.


    Das alles erfüllt mich nicht großartig. Es macht alles krank. Es sind krankmachende Faktoren. Das Wohnen hier, wo ich kraftlos bin. Das Warten auf den Sohn und das nicht mehr sehen können der Ex. Alles Faktoren, die nicht zum Glück führen.


    Ein Leben nach egoistischen Zügen, wo ich der Hauptdarsteller bin? Ja, das wär mal wieder was. Wo die Ex keinen Zugang hat und ich dennoch im Guten bin. Das wär was! Auch wenn ich dann als Egoist bezeichnet würde, egal. Hauptsache nicht mehr leiden.


    Die drei Minuten Reden mit dem Arzt haben mir wirklich geholfen. Ich glaube, ich rufe jetzt die Seelsorge an!

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Zitat von nichtmeinewelt


    Antidepressiva nehme ich, aber wo bekomme ich Serotonin und Dopamin her?


    Antidepressiva greifen eigentlich in die Regelung des Serotoninshaushaltes ein.


    Sport kurbelt die Produktion der körpereigenen Wohlfühl-Hormone an. Ist inzwischen lieber "verordnet" als Antidepressiva bei Depressionen.


    http://www.zentrum-der-gesundheit.de/serotonin-ia.html


    Dopamin schießt hoch, wenn man verliebt ist - Liebeskummer senkt den Pegel und das fühlt sich wie Entzug an....auch hier: Sport


    http://noradrenalin.org/die-folgen-von-dopaminmangel/

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Danke für die tollen Links.
    Habe nun einen weiteren gefunden, der mir ziemlich Zugang zu mienen Ressourcen und dem Ursprung meiner Minderwertigkeit lieferte:
    http://www.aufrecht.net/utu/selbstwert.html


    aus dem Gesamtangebot von: http://www.aufrecht.net/


    Seit ich das gelesen habe, spüre ich Kraft und Energien, die lange verschüttet waren. Nachdem ich mehrere Stunden gelesen hatte, tanzte ich heute Abend eine Stunde mit meinem Sohn (3) freudig und ausgelassen, was ich mir eigentlich schon nicht mehr vorstellen konnte.

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Zitat von nichtmeinewelt

    Danke für die tollen Links.
    Habe nun einen weiteren gefunden, der mir ziemlich Zugang zu mienen Ressourcen und dem Ursprung meiner Minderwertigkeit lieferte:
    http://www.aufrecht.net/utu/selbstwert.html


    also hier geht es ja um sexuellen Missbrauch, bist Du denn sexuell missbraucht worden?


    Zitat von nichtmeinewelt

    Seit ich das gelesen habe, spüre ich Kraft und Energien, die lange verschüttet waren. Nachdem ich mehrere Stunden gelesen hatte, tanzte ich heute Abend eine Stunde mit meinem Sohn (3) freudig und ausgelassen, was ich mir eigentlich schon nicht mehr vorstellen konnte.


    hm, als ich glaube Ratsuchend hat Recht: das hört sich jetzt doch ein wenig nach manisch- depressiv an

  • Hallo,


    wenn ich das richtig verstehe lebt deine Familie und Lebensfreude in Köln??
    Und nur der Sohn hält dich in Österreich?


    Warum ziehst du dann nicht nach Köln? Ich meine klar siehst du den Sohn dann weniger... Aber es hat doch auch keinen Sinn "im Sumpf" zu bleiben.


    Machst du eine Therapie??


    Zu dem Manisch-Depressiven: Im Normalfall hat man eine ca. 6 Monatige depressive Phase und anschließend für ca. 3 Monate eine manische Phase, and so on...
    Ein Wechsel der Episoden an einem Tag ist äußerst selten.
    Warst du schonmal bei einem Psychiater?

    "Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird."

  • Zitat von many

    wenn ich das richtig verstehe lebt deine Familie und Lebensfreude in Köln??


    Mein Vater lebt dort, ich hab mich bei Geburt des zweiten Sohns für Österreich entschieden, Wohnung samt Interieur verkauft und lebe nun dort.
    Meine alten Freunde sind natürlich im Raum Köln daheim.


    Zitat von many

    Und nur der Sohn hält dich in Österreich?


    Ja, der zweite. Der erste lebt in der Nähe von Köln, ist aber schon groß.


    Zitat von many

    Warum ziehst du dann nicht nach Köln? Ich meine klar siehst du den Sohn dann weniger... Aber es hat doch auch keinen Sinn "im Sumpf" zu bleiben.


    Meine Entscheidung war und ist fix: Die ersten 50 Jahre in Deutschland, die nächsten 50 in Österreich.
    Ich werde mich hier verändern müssen/wollen und bleibe in der Nähe vom 2. Sohn. Jobmäßig verlege ich mich nach Köln und Linz, von daher kann ich regelmäßig bei meinen Söhnen und bei meinen Freunden sein.


    Zitat von many

    Machst du eine Therapie??


    Ja


    Zitat von many

    Warst du schonmal bei einem Psychiater?


    Ja

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Zitat von nichtmeinewelt

    Meine Entscheidung war und ist fix: Die ersten 50 Jahre in Deutschland, die nächsten 50 in Österreich.
    Ich werde mich hier verändern müssen/wollen und bleibe in der Nähe vom 2. Sohn. Jobmäßig verlege ich mich nach Köln und Linz, von daher kann ich regelmäßig bei meinen Söhnen und bei meinen Freunden sein.


    Gemäß deine Aussage hört sich das nach Midlife-Crisis an - was aber auch ganz normal ist. Du hast einen großen Umbruch in deinem Leben vorgenommen, dein gewohntes Umfeld verlassen und musst quasie bei Null starten. Und deine Aussage "Ich werde mich hier verändern müssen/wollen" ist doch auch ganz rational. Du hast die Entscheidung getroffen, nach Österreich zu wollen und musst dich jetzt auch den Konsequenzen stellen. Und dann kommt es darauf an, ob die eher die optimistische Sichtweise (das Glas ist halbvoll) oder die pessimistische Sichtweise (das Glas ist halbleer) hast.


    Du lernst eine neue Kultur kennen, einen anderen Dialekt und neue Landschaften. Also schon mal viel zum Erkunden. Vielleicht musst du deine Kölner Zeit noch ein wenig betrauern, um das Kapitel als abgeschlossen ansehen zu können und komplett bereit für das neue Leben zu sein. Und Freunde, besonders echte Freunde findet man nicht an jeder Straßenecke. Da musst du vielleicht noch etwas geduldig sein.


    Hinzu kommt eine ungewisse Perspektivlosigkeit bzgl. Partnerschaft und Job. Ist doch klar, dass bei all den Verlusten sich die Verlustangst meldet. Aber vielleicht hilft es dir, das "verlorene" nicht als Verlust zu sehen, sondern als Veränderung, denn Leben ist Veränderung.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat von Ratsuchend

    Du hast einen großen Umbruch in deinem Leben vorgenommen, dein gewohntes Umfeld verlassen und musst quasie bei Null starten. Und deine Aussage "Ich werde mich hier verändern müssen/wollen" ist doch auch ganz rational. Du hast die Entscheidung getroffen, nach Österreich zu wollen und musst dich jetzt auch den Konsequenzen stellen. Und dann kommt es darauf an, ob die eher die optimistische Sichtweise (das Glas ist halbvoll) oder die pessimistische Sichtweise (das Glas ist halbleer) hast.


    Nach den ersten Erfahrungen war ich bisher in der pessimistischen Sichtweise gefangen. Nach den letzten Erkenntnissen über meine Persönlichkeit ändert sich nun aber einiges. Mein Selbstwert ist wieder vorhanden. Jeden Tag, den ich mehr schaffe, die Ex nicht zu kontaktieren, maccht mich innerlich stolzer auf mich selbst. Ist aber nur ein Faktor von mehreren. Hab meine Selbstwertschwäche knacken können, seither ist der pessimistische Satz in mir futsch, auch meine Körperhaltung ist anders.
    Ich gehe mal davon aus, wenn man sich verändert, gehen auch andere Türen auf.


    Zitat von Ratsuchend

    Hinzu kommt eine ungewisse Perspektivlosigkeit bzgl. Partnerschaft und Job. Ist doch klar, dass bei all den Verlusten sich die Verlustangst meldet. Aber vielleicht hilft es dir, das "verlorene" nicht als Verlust zu sehen, sondern als Veränderung, denn Leben ist Veränderung.


    Ja, die VA war schlimm. Sehe es jetzt viel klarer, warum die VA bei mir sich so stark aussgeprägt hatte. Aber ich denke, es hat mit der ganzen vorigen Konstellation zu tun. Alles gehört irgendwie zusammen. Interessanterweise fühle ich mich gerade etwas reifer und erwachsener. Natürlich hoffe ich, dass nicht nur das Gefühl bleibt, sondern auch der Reifezustand.

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Zitat von nichtmeinewelt

    Natürlich hoffe ich, dass nicht nur das Gefühl bleibt, sondern auch der Reifezustand.


    Das ist auch meine Hoffnung. Und ich denke auch, dass es nicht nur eine Hoffnung bleibt. Wer einmal Fahrrad fahren gelernt hat, verlernt es nicht. Wichtig ist, wenn man hingefallen ist, aufstehen und weiter machen. Und in punkto Verlustangst sind wir bislang wahrscheinlich immer liegen geblieben bzw. haben den Lernfaktor nicht verstanden. Erst, als wir komplett am Boden lagen und realisiert haben, so geht es nicht weiter und wir den Lernfaktor dabei begriffen haben, hat sich diese Lernaufgabe in Luft aufgelöst. Und so werden wir zukünftig wissen, dass die Pedale keinen Rücktritt hat und rechtzeitig die Bremse benutzen. Egal, ob es hoch oder runter geht, wir wissen besser, wann es Zeit ist zu bremsen oder in die Pedale zu treten - und da wir jetzt auch mit Helm fahren, tut der nächste Sturz, sollte er doch passieren, nicht mehr so weh wie bislang. So, das war mein Wort zum Sonntag :flower:

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Immer wieder falle ich von einer Stimmung in die andere, ohne den Punkt zu bemerken. Ich wache morgens auf und die Sehnsucht nach ihr ist so gross, dass ich es kaum aushalte, sie nicht anzurufen oder sonstwas zu starten. Auch merke ich, wenn ich mit anderen zusammen bin, was sie mir alles geben konnte und diese anderen einfach nicht drauf haben. Dann habe ich den Eindruck, dass ich mich mit den falschen Menschen umgebe und die Sehnsucht nach ihr wird unermesslich hoch.


    Dann gibt es wieder Tage, an denen ich mich gut ums verletzte innere Kind kümmere und da hab ich überhaupt keine Sehnsucht nach der Ex. Dann will ich aber auch niemand anderen sehen.


    Habe Kontakt zu einer Frau bekommen, die ähnlich wie meine Ex mit dem Schlussmachen verfährt. Ist schon interessant, es aus 1:1 Sicht zu erfahren, wie so was abgeht. Sie schrieb, dass sie, wenn sie Schluss maxhte, sich auf keinen Fall mehr melden würde, auch wenn sie noch so leiden würde. Wenn er sich dann bei ihr meldete, reagierte sie und landete über kurz oder lang wieder im Bett. Dann kam die Enge und schwupps... das kennen wir ja schon. Bei ihr war dieses On Off wieder und wieder, immer nach dem gleichen Schema. Und immer meldete er sich nach ein paar Wochen oder Monaten wieder und dann ging alles von vorne los. Genau wie bei mir, nur dass ich mich jetzt nicht mehr blicken lasse, mich nicht melde und auch nicht ihre Kreise störe. Es ist aber kaum auszuhalten, zu wissen, der natürliche Partner wohnt 25 km entfernt und mich zerreisst es hier!

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Es scheint besser zu werden. Meine schlimme innere Stimmung ist futsch. Es ging ab dem Zeitpunkt besser, an dem ich lernte, die bedingungslose Liebe zu üben, also diese Atemübung uns das in Resonanz ghen. Das hat mir echt geholfen.


    Im Anschluss traf ich dann die Ex beim tanzen wieder. Ich wollte mir die ganze Zeit über sagen, dass ich mit der bedingungslosen Liebe in Resonanz gehe, aber es sagte in mir immer, dass es die persönliche Liebe sei. Das fand ich bemerkenswert. Erst als ich von ihr weg war, ging es wieder.


    Ich habe Verhaltensweisen rausgefunden, wie ich sozialen Kontakt bekomme und derzeit viele schöne und neue Kontakte. Ich muss einfach dreimal zum selben Ort gehen, also Bar, Kneipe, whatever. Dann so langsam kommen die Leute auf mich zu. Einmal reicht nicht. Das war mir nicht so klar. Wenn ich weg ging, zog ich um die Häuser und war enttäuscht, am Abend mit keinem geredet zu haben.


    Die Ex wird unwichtiger. Sie ist, wie sie es mir immer wieder, wenn wir uns sehen, schildert, noch sehr gefangen von mir. Das war mir nicht bewusst. Ich dachte immer, sie geht einfach so und weg ist sie. Aber genau das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Sie hat mächtig um die Ohren. Der von als Trennungsgrund genannte Freiraum ist nicht mehr da, sondern es jagt, wie bekannt bei ihr, ein Termin den anderen. Bei Männern würde ich jetzt mal sagen, der steuert direkt auf den Herzinfarkt hinzu. Bei Frauen scheint das ja wohl anders so zu sein.


    Jedenfalls ist der große Druck und Schmerz weg. Ich bin viel unterwegs, was Freunde betrifft, interessiere mich aber inzwischen auch wieder für andere. Das ist wie ein Magnet für Freundschaft. Jetzt fehlt nur noch die soziale Aktivität, dann ist es rund.

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Zitat von Ratsuchend

    Meine Sammlung an "Neins" von ihr ist vollständig - ich brauche kein weiteres von ihr.


    Meine Ex hat mich letztens mit einer anderen Frau gesehen und mich im Nachhinein angeschrieben, dass sie sich verletzt fühlen würde, wenn sie das mit ansehen müsste. In der Folge wollte sie dann "getröstet" werden und ich hab das auch noch voll mitgemacht. Einen TV Abend mit anschl. Kuscheln. Ich weiß nicht, wieso ich der Auffassung war, dass ich das mal so eben abkönnte und ihr "Freunde sein Angebot" mal eben so wegzustecken. Meiner neuen Bekanntschaft hab ich davon nichts erzählt, sondern nur, dass ich an dem Abend, wo eigentlich alle weggehen, nicht könnte.


    Jetzt, nach einer Woche Abstand kommt alles wieder in Schwung, der ganze Kopfsalatmist. Ich sage meinen Gedanken jedes Mal, dass die Gesichter alle als bunte Kartoffeln dargestellt werden sollen, was es etwas einfacher macht, weil dann alles so Comicartig wirkt, aber die enttäuschten Gefühle, die speziell mein verletztes inneres Kind ansprechen, da bin ich wieder voll im Kopfkino drin. Und mache mir selbst den Tag schwer. Suche zwar keinen Kontakt mehr, aber es arbeitet in mir drin. Alles wie gehabt...


    Enttäuschend, wie unreif ich mich ihr gegenüber immer noch verhalte. Dass ich andern locker gegenüber sagen absagen kann, ihr aber höchste Priorität gebe, da tu ich mir selbst mir weh, bekomme es nicht mal in Gedanken hin, alles hinzuschmeissen und wieder meinen eigenen Weg uz gehen, den ich doch als viel besser und erfolgreicher erkannt und wahrgenommen habe in den letzten Wochen ohne sie.

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Interessant! Nach dem letzten, schwierigen Rückfall komme ich doch recht schnell wieder zu mir zurück. Es tut nicht mehr weh, merke ich. Es isnd immer die gleichen Schmerzen und die kann ich mittlerweile zuordnen. Es sind Erinnerungsschmerzen an Kindheitstrauma, die meine Ex auslöst. Hat also nichts mit ihr zu tun. Wenn das, auf was ich mich mit ihr einlasse, mir schmerzen bereitet, hat sie damit wenig zu tun. Es sind meine Verletzungen, die da wieder angesprochen werden. Immer spüre ich sie und weiß, wo sie herkommen. Sie sind uralt. Das kann ich keiner Ex in die Schuhe schieben, dafür kann ich sie nicht hassen. Dafür nicht!
    Es zeigt sich, dass ich mit der Atemübung recht schnell wieder zurück zu mir komme. Wie einfach das doch ist... WOW!

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Eine Weile nicht hier gewesen und dennoch ist alles beim Alten!


    Es hat sich nichts verändert, bis auf...


    Ich hab mich gesehen!
    Ich durfte mich erleben, wie ich die Rolle einnehme, die bei mir die Ex inne hat. Diese Gefühle erleben, die sie wahrscheinlich immer wieder erlebt hat. Und ich konnte sehen, wie es sich anfühlt, wenn sich ein bettelnder Partner, den man wegschicken kann und der immer wieder ankommt, auch wenn man diese Gleichgültigkeit ihm gegenüber entwickelt, anfühlt. Und andererseits diesen Partner doch zu sehr mag, als das man ihn so einfach siner Wege gehen lassen mag.


    Das hat mir sehr geholfen! Das hat mir sehr die Augen geöffnet. Ich WEISS nun, dass das mit meiner Ex nie was werden wird, nie, nie, nie...


    Und doch hat sich meine Welt, nachdem ich all das herausgefunden hatte, wieder einmal in eine Wollke voller Glück verwandelt - meine Ex und ich waren (für eine kurze Weile natürlich nur) dicker zusammen, als ich mir das je habe nochmal träumen lassen. Und doch wieder nur zum Schein, wie es schien. Als ich letzte Woche MEINEN RAPPEL bekam, es mal wieder in 'trockene Tücher' packen zu wollen, war Madame wieder auf der Flucht. - Das, was wir hätten, dazu könne sie in keinem Fall stehen - da ist ja nicht mal was, wozu sie stehen könne! - das tat dann noch mal so richtig weh. Sie erwiderte meine Nachrichten im Chat nicht mehr und mir war klar, dass sie nun wieder OFF sei.


    Weit gefehlt!
    Denn irgend jemand steckte ihr nun, dass er mich mit einer anderen Frau in eindeutiger Weise beobachtet hätte. Ich weiß zwar nicht genau wie, aber wer weiß, was sie da erzählt bekommen hat. Jedenfalls war sie wieder wütend auf der Matte. So wütend habe ich sie lange nicht erlebt. Sie schmiss dieses 'Nichts', das wir hatten, einfach so hin, als wäre es nichts.
    Da muss ich nun selber drüber schmunzeln, weil sie vor einer Woche eben noch zu nichts stehen wollte. Und dann jetzt diese Szene!


    Es scheint, als weiß ich selbst am wenigsten, was Sache zwischen uns beiden ist!
    Ich re-agiere anscheinend viel zu schnell. Anstatt die Dinge zu sortieren und dahinter schauen zu können bei ihr. Vielleicht sollte ich einen Kurs im Gedanken- und Gefühlslesen machen?


    Ich spüre, dass auch ich nun sauer werde über den ganzen Mist. Ich habe wenig Lust, mich in so einen Machtkampf über ein 'Nichts' an Beziehung mit ihr und ein "ich hätte sie im 'Nichts' betrogen" reinziehen zu lassen.
    Jedoch muss ich erkennen, dass sie eben doch starke Gefühle für mich hat. So schrieb sie mir nicht nur diesen Aufschrei, nein sie ging sogar ans Telefon, als ich sie anrief. Sonst hat sie das immer klingeln lassen - zur Strafe! Und ich hab gelitten wie Sau - na bitte. Bin ich jetzt schon abgebrüht?


    Sie war doch eigentlich schon OFF, wieso jetzt nochmal dieses Aufbäumen, dieses nachlegen? Unverständlich, wenn ich es aus dem 'Jetzt' heraus betrachte. Verständlich, wenn ich ihre Nachrichten lese, dass sie enttäuscht ist und doch mehr erwartet hatte. Will sie mich vielleicht nur warm halten? Soll ich bereit da sitzen und warten? Weil sie mich irgendwo doch sehr mag, sich aber nicht wirklich für mich entscheiden mag? Soll ich auf meinen weiteren Weg verzichten, damit sie sich gut fühlt? Soll ich wie selbstverständlich auf sie warten? Wie früher immer getan? Und keine andere Menschenseele an mich heranlassen?


    Ich spüre, dass ich genug Kraft habe, jetzt allein und sogar auch einsam zu sein. Früher konnte ich das nicht. Immerzu bin ich ihr hinterher gerannt, habe sämtliche Rauswürfe von ihr ertragen und bin immer wieder angekrochen bei ihr. Wie ich heute weiß, können BAler das richtig gut steuern, dass es so aussieht, als würden sie immer wieder begehrt und der geohrfeigte Ex kommt wieder bettelnd angekrochen.
    Ja, es stimmt, damals konnte ich keine Sekunde ohne sie leben, weil ich eben emotinal so sehr abhängig von ihr war. So sehr, dass ich mir das Leben nehmen wollte, als sie Schluss machte, weil es ihr zu wenig mit uns war (um dann Wochen süäter wieder anzukommen... diesmal etwa nur aus Mitleid? Weil ich in der Klinik war?). Ich habe dort gelernt, zu überleben und dann aufzustehen und nie wieder in solche Strassen einzubiegen, die mir den Tod so nahe bringen. So etwas tue ich mir heute nicht mehr an. Ich gehe andere Strassen. Aber leider immer noch Strassen mit diesem Typ Frau.


    Dennoch, die Frau, die mich in letzter Zeit anhimmelte und die mir fast gleichgültig war, repräsentierte eine Seite an mir, die ich eben doch noch nicht abgeschlossen hatte. Und zugleich war es wie eine Erleuchtung, zu sehen, dass ich mir immer wieder komplizierte Frauen ins Leben hole. Dass ich mit Frauen sehr viel Zeit verbringe, die mir weder ein gutes Beziehungsleben, noch ein ausgeglichenes Sexleben bieten können oder wollen. Beziehung und Sex, das gehörte für mich immer zusammen und ich musste früher nie betteln, nur um einmal im Monat (wie heute) in die Kiste zu kommen!


    Wieso mache ich das bloß mit mir?
    Wieso tue ich mir das nun schon drei Jahre an? Drei Jahre waren es letzte Woche. Ich wollte mit ihr feiern, doch die Ex lachte nur und meinte, dass wir das mit uns gaaanz ganz schnell beenden müssten, weil es eben nur Murks wäre, der doch schon sooo lange dauerte. Die Nachricht, die ich danach bekam, dass die zwei Wochen mit mir sooo schön gewesen seien, passt irgendwie nciht dazu, aber egal. Ich muss das nicht verstehen... bin ja nur ein Mann!


    Ich merke beim Schreiben, dass ich meinen Weg gehen sollte, ohne mich mitzuteilen. Ohne zu er-klären, warum ich eine vollwertige Partnerschaft ersehne und es einfach tun will. Ich sollte mich nicht mehr auf merkwürdige Gefühlsspielchen einlassen und mich nicht mehr mit Frauen umgeben, die mir nicht in Augenhöhe begegnen wollen / können, sondern sich unter mich stellen, um dann, im rechten Moment aus ihrer Dunkelposition zum Schlag auszuholen, um ihr Muster mal wieder lautstark bestätigt zu wissen. Ach, ja, wie hatten sie doch immer recht gehabt mit ihren Vermutungen! ...
    Ist Gekauft! und... Geschenkt!


    Ich bin nun schon drei Jahre mit einer BAlerin zusammen. Und ja, ich muss wirklich sagen "zusammen". Denn wie sich zeigt, ist die Ex, die sich im Off befindet, nicht weniger eifersüchtig als wenn wir ON wären. Also scheint es bei uns so zu sein, dass wir immer zusammen sind, genauso im ON wie im OFF. Es gibt also kein Entkommen aus solch einer Konstellation. Man ist immer ON, obwohl man gerade OFF ist. Der BAler sehnt sich nach Freiheit und der abhängige Partner sehnt sich nach Leid?


    In meinen letzten Wochen der erneuten Vereinigung mit meiner großen Liebe musste ich jedoch mehr und mehr feststellen, dass sie diese meine große Liebe gar nicht mehr ist. Sie ist nicht die Frau, die ich zu jederzeit vernaschen könnte. Sie ist mir meine Herzensliebe. Wenn ich mit ihr schöne Dinge unternehmen kann, reicht mir das völlig. Mehr ist uninteressant mit ihr (weil es doch nicht funktioniert, wie ich immer wieder sehen musste). Das ist schon bemerkenswert! Ich bin gar nicht so sehr hinter ihr her! Ich bin nur noch 'AN IHR' interessiert. Sie, als Mensch. Und nicht mehr SIE ALS FRAU, DIE ICH BEGEHRtE. Ich begehre sie zwar, aber wenn wir im Bett sind, ist es langweilig und schnell schlafen wir ein. Das ist dann wieder toll, weil es wieder so harmonisch ist. Aber so etwas sind ja dann auch wieder die Ausnahmestunden, weil man sich solche Nächte an einer Hand abzählen kann... fürs Jahr gerechnet.


    Oh je, was hab ich da nur aus mir gemacht?
    Früher haben sich die Nachbarn beschwert, weil ich mit der damaligen Partnerin "so laut" war. Und heute? Ein braver, harmoniesüchtiger Mann, der alles dafür tut, dass sich die Angebetete bequem in ihre Kissen legen kann und der dann, des nachts, brav (unverrichteter (sexueller) Dinge) heimfährt.


    Ich bin sogar schon so tief in dieser Kiste drin, dass ich es mir im Kopf gar nicht mehr ausmalen kann, wie es mit einer völlig anderen überhaupt sein könnte.
    So tief sitze ich schon drin, in diesem Murks!
    :-(
    Und doch ist da viel Hoffnung drin. Hoffnung, nun endlich aus diesem Boot auszusteigen. Noch nie fühlte ich mich unabhängiger als jetzt von ihr. Noch nie war ich so sehr gewiß, dass all ihr Theater IHR UREIGENSTES SPIEL war und ist und dass das mit mir am wenigsten zu tun hat.

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!