Das neueste, was mir durch den Kopf ging, ist folgender Spruch (nicht von mir):
"Schönheit ist heutzutage nichts besonderes. Es kommt auf den Menschen an!"
Ich habe diesen Spruch bei vielen Frauen, die ich kennenlernte, angewandt. Bei Partys hat mir das sehr geholfen, mich nicht von Schönheit blenden zu lassen, sondern Sympathie und Empathie als Motive meines Interesses zu sehen. Bei meiner BA habe ich genau diesen Spruch aber nicht umgesetzt. "Wieso?", frage ich mich heute. Wieso hab ich das bei ihr nicht gemacht? Sie ist eine recht attraktive Frau und anfangs war das, zusammen mit ihren sonstigen Attributen, ein mir wichtiges Kriterium für meine Ambitionen gewesen.
Heute, nach all den Erniedrigungen, die ich mir von ihr gefallen hab lassen, frage ich mich, wieso ich dieser Schönheit soviel hab durchgehen lassen? Sie braucht ungefähr eine Stunde im Bad, bis diese "Schönheit" hergestellt ist. Wenn sie ungeschminkt daher kommt, mag sie sich selbst nicht, doch ich hab sie gerade dann immer besonders gemocht. Leider gab es von ihr aus diese Natürlichkeit selten für mich zu sehen.
Wenn ich den Spruch aber gelten lasse, merke ich, dass sie in ihrer Art mir sehr weh tut, mich zunehmend verletzt, mich in Schuld setzt, damit sie sich zurückziehen kann und mich wie ein Stück Dreck sieht, wenn es um den persönlichen Umgang geht (in der Off Phase, wenn wir uns sehen zB).
Sie hat die Macht und die Kontrolle, sie entscheidet, wann wir wieder zusammen kommen und sie entscheidet, wann wieder Off ist. Ich re-agiere nur noch, bin selbst nicht mehr wirklich Kontrahent, sondern es bleibt mir immer die passive Rolle.
Wenn ich aktiv werde, ist das gleich wieder eine Steilvorlage für ihr nächstes Off. Konkrete Diffrenzen im (guten) Streit ausdiskutiert und einen Kompromiss finden, daran kann ich mich nicht erinnern. "Kompromisse sind etwas, das man macht, wenn man in Beziehung ist", weiß ich von ihr. "Und wir haben keine Beziehung. Wir lieben uns nur!"
Und Beziehung beengt sie ungemein. Da liegt im Ausspruch des Wortes schon das nächste Off mit drin.
Wenn ich das Verhalten dieser Frau unter normalen Vorzeichen betrachten würde, gäbe es keinen Grund, ihr weiterhin meine Aufmerksamkeit zu schenken. Sie hat so ziemlich alle Grenzen überschritten, die ich besitze, obwohl ich ihr sagte, dass mich dies verletzen würde. Unter "noramlen" Umständen könnte ich mir einen Kontakt mit solch einer Person nicht denken. Und dennoch fühle ich mich gefangen und verpflichtet, auf ihr erneutes On zu warten.
Frage mich, wie lange ich meinen Selbstwert noch unter ihren stelle! Das bröckelt stark in mir.
Während unseres letzten, kurzen ONs habe ich mal abgecheckt, was es denn so tolles bei "uns" gibt. Viel gefunden habe ich nicht, bis auf die intensiven Gefühle, die halt recht alt sind und aufgrund der Harmonie kommen, die wir schon zu Beginn hatten. Sämtliche anderen Sachen, wie Sex, Küssen oder auch nur Essen gehen waren jetzt, im Vergleich zur Zwischenaffäre, nicht besonders hervorzuheben. Ich hatte eher Probleme mit ihr dabei.
Mir geht immer mehr verloren bei ihr. Das war bisher nie der Fall. Ich war immer voll der Liebe zu ihr. Bei mir war über die letzten drei Jahre alles auf sie iengestellt. Okay, ich hatte VA und emotionale Ahängigkeit. Die sind nun weg oder nur noch ab und an und ich hab Methoden, sie schnell wegzubekommen: "Ich mag mich in der Öffentlichkeit nicht mehr mit Dir treffen. Wenn ich noch Chancen bei anderen haben will, möchte ich nicht, dass wir als Paar angesehen werden. Dazu sind wir zu wenig zusammen!" Der funktioniert inzwischen 1a bei mir.
Ich merke, wenn ich aus der VA rauskomme, blüht Frische in mir. Ich kann dann ganz anders auf Menschen zugehen, kann sie einfach so nehmen, wie sie sind und muss nicht ständig daran denken, dass, wenn mir jemand gefällt, dass ich dann untreu werde (was ich ja im OFF sowieso nie bin, aber mir einbildete, es sein zu müssen).