Bindungsprobleme wer hat selbst eine Therapie gemacht?

  • Hi,


    JEIN. Ich war selber immer mal wieder in Therapie (in der Kindheit beding) und im Kern ging es darum, dass ich aufgrund eines traumatischen Erlebnisses in der Kindheit so grosse Verlassensangst hatte, dass ich mich nie wirklich auf jemanden einlassen konnte. Also quasi Beziehungen immer nur "auf Zeit" und mit Sicherheitsabstand führen konnte.
    Der Aufhänger der Therapie war es nicht, aber es hat sich im Verlauf als Knackpunkt heraus gestellt.
    Und ja: die Therapie war "erfolgreich".
    (Leider dann das Ergebnis, dass ich realisieren musste, dass ich mit einem BA verheiratet bin, der jetzt wiederum in Therapie ist...).


    Daumen hoch!

  • Hallo,


    ja, ich mache seit ca einem 3/4 Jahr eine Therapie. Ausgangspunkt waren immer wiederkehrende Beziehungsprobleme, Gefühllosigkeit, meine Zweifel, etc., die ich nicht erklären konnte.
    Mir hilft sie inzwischen sehr, aber das war nicht immer so.
    Möchtest du etwas konkretes wissen bzgl. der Therapie? Du kannst mich gerne alles fragen.
    Liebe Grüße

  • Ich befinde mich grade denke ich in einer ähnlichen Situation wie du, mellow, auch mein Freund hat vor Kurzem eine Therapie begonnen, klammert mich aber aus dem Prozess komplett aus und ignoriert mich grade. Hast du aus eurer Beziehung denn schon besseres zu berichten, macht deine Freundin jetzt die Therapie?


    Ich würde auch sehr gerne wissen, ob es hier noch mehr Menschen gibt, die positives über eine Therapie zu berichten wissen. Wie läuft sie ab? Ist es so, dass es einem zu Beginn wirklich erstmal schlechter geht? Und wenn es sich doch um eine "Angst" handelt, gibt es denn auch den Ansatz, den Betroffenen früher oder später damit zu konfrontieren, in dem Falle also mit mir als Partner? Was passiert, wenn der Therapeut nicht auf das Thema Bindungsangst kommt, weil ers einfach nicht auf dem Schirm hat? Kann eine Therapie dann kontraproduktiv sein?

  • Zitat von hh123

    Und wenn es sich doch um eine "Angst" handelt, gibt es denn auch den Ansatz, den Betroffenen früher oder später damit zu konfrontieren, in dem Falle also mit mir als Partner?


    Ich glaube nicht, dass man BA wie eine Spinnen-Phobie kurieren kann. Spinne auf die Hand, aushalten, nichts passiert = keine Angst vor Spinnen mehr. BA muss 10 Stunden mit seinem Partner kuscheln und hat dann keine Angst mehr greift so wohl eher nicht. BA hat nicht spezifisch mit EINEM Partner zu tun, sondern wohl eher generell damit, welche schlechten Erfahrungen man selbst und generell bzgl. Beziehungen erlebt und gespeichert hat. Es gilt die ursprüngliche, die angstauslösende Situation zu klären - und die liegt meist weit zurück in der Kindheit oder in früheren Partnerschaften. In der Therapie gilt es, die Ursachen aufzudecken und wieder Vertrauen in Menschen zu lernen. Es geht darum, die alten Wunden zu erkennen und zu heilen. Ich denke, dass kann man sich nicht wie eine Paar-Therapie vorstellen. Die Angst wird nicht durch irgendein aktuelles Verhalten des Partners ausgelöst, sondern es geht um grundlegende Ängste wie Angst vor Verantwortung, Angst vor Verlust, Angst vor Enttäuschung, Angst vereinnahmt zu werden, Angst abhängig zu werden etc.

    In einer Therapie wird oft ans Tageslicht geholt, was lange im Verborgenen schwelte, im Unterbewusstsein gärte. Plötzlich bekommt dieses dumpfe Gefühl, dieser Schmerz ein Gesicht. Im Prinzip erlebt man seine Vergangenheit noch einmal und das tut dann auch weh. Eine Therapie war erfolgreich, wenn man sich nach der Therapie besser als vor der Therapie fühlt.


    Eine Therapie hat ja auch das Ziel, das man sich aus alten, destruktiven Verhaltensweisen/Mustern löst und neue Handlungswege erschließt. In einer Therapie soll man keine grundlegenden Entscheidungen wie Trennung, Jobwechsel etc. treffen, sondern erst, wenn man stabiler ist und die Gesamtsituation besser überblicken kann. Das kann dann zur Folge haben, dass man eine Partnerschaft besser gestalten kann. Kann aber auch zur Folge haben, dass man sich vom Partner trennt. In Therapie stellt man sich seinen Ängsten, macht sich quasi nackt vor dem Therapeuten. Nicht jeder möchte das auch außerhalb der Therapie machen. Dann kann es schon sein, dass ein Partner ausgeschlossen wird.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Danke Ratsuchend für deine ausführliche Antwort! Das hilft mir auf jeden Fall sehr, die Lage besser einzuschätzen!


    Zitat von Ratsuchend

    Die Angst wird nicht durch irgendein aktuelles Verhalten des Partners ausgelöst, sondern es geht um grundlegende Ängste wie Angst vor Verantwortung, Angst vor Verlust, Angst vor Enttäuschung, Angst vereinnahmt zu werden, Angst abhängig zu werden etc.


    Das muss ich mir auch immer wieder sagen, ich habe nichts falsch gemacht, ICH bin nicht das Problem, das Problem ist ein allgemeines, schon lange unter der Oberfläche schwelendes. Ich lasse ihn das ganz allein mit sich ausmachen, frage nicht nach, was in der Therapie passiert und kommuniziere ihm auch sonst nicht "mach doch mal schneller, besser, effektiver,...".
    Aber es ist eben das was Du schreibst:

    Zitat von Ratsuchend

    In einer Therapie soll man keine grundlegenden Entscheidungen wie Trennung, Jobwechsel etc. treffen, sondern erst, wenn man stabiler ist und die Gesamtsituation besser überblicken kann. Das kann dann zur Folge haben, dass man eine Partnerschaft besser gestalten kann. Kann aber auch zur Folge haben, dass man sich vom Partner trennt.


    DAS ist der Grund, warum ich mich nicht von ihm lösen möchte. Keinen Kontakt, okay, lange, auch sehr lange, die Füße stillhalten müssen, auch okay, aber emotional mit ihm abgeschlossen haben und evtl. sogar eine neue Beziehung eingegangen sein, wenn er sich im Laufe oder nach einer Therapie für ersteres entscheidet? Nicht okay...für mich!

  • Hallo Mello,
    meine Therapie/Traumatherapie bezüglich Bindungsangst beginnt heute!
    Ich bin schon sehr gespannt wie es werden wird bzw. setze ich große Hoffnungen darauf mein Leben bzw. meine Beziehungen ein Stück weit in den Griff zu bekommen.


    LG

  • Also ich weiß nicht ob sie es wirklich macht ich hoffe es einfach sie hat mich nach 3 Monaten angerufen und wir haben über alles mögliche geredet nur wenn es um "uns " ging blockt sie nur ab als wenn ich ihr total weh getan habe :( und ich komm damit irgendwie nicht zurecht weiß nicht ich hänge sehr an ihr und den zwei kleinen und mir tut diese kälte sehr weh aber sie ist einfach egoistisch und denk an sich...und trotzdem liebe ich die drei über alles verrückt!!!!

  • Zitat von Phönix

    Hallo Mello,
    meine Therapie/Traumatherapie bezüglich Bindungsangst beginnt heute!
    Ich bin schon sehr gespannt wie es werden wird bzw. setze ich große Hoffnungen darauf mein Leben bzw. meine Beziehungen ein Stück weit in den Griff zu bekommen.


    LG


    Es ist aufjedenfall richtig diesen schritt zu gehen hut ab!!!!!!Ich drücke tüchtig die DAumen!!!!!

  • Hallo Mellow,


    ich kann dich total verstehen! Auch ich fühle mich so langsam, als müsste ich ihm mit irgendwas wahnsinnig weh getan haben, warum wird man sonst auf kompletter Linie ignoriert? Dieses nicht an den Kern der Sache rankommen, das tut sehr weh. Egoistisch, ja.... aber ich denke, dass braucht er und deine Ex-Freundin grade auch mal! Nur an sich denken dürfen... trotzdem bleiben wir auf der Strecken und hängen im luftleeren Raum.
    Ich drück Dir alle Daumen für deine Situation!

  • Klar darf sie das!!!!Aber gestern haben wir geschrieben und ich habe ihr nach drei monaten mal gesagt wie es für mich ist...sie saqgte ihr wäre es anders auch lieber gewesen und sie wollte gerade mir nicht weh tun aber es kommt nieetwas klares von ihr das tut immer so weh :(

  • Als vor 14 Jahren mein Vater starb, ich deswegen eine Depression durchlebt habe und eine Gesprächstherapie gemacht habe ... da kam das Gespräch irgendwann auch darauf, warum ich alleine lebe. Beziehungsangst wurde mir damals das erste Mal bewußt. Nur hat der Herr Therapeut dann gewisse ... sagen wir mal "Pläne ausgesprochen", wie man das therapieren könnte. Die konnte ich nicht mittragen,weil mir der Gedanke zu einer Prostituierten zu gehen um einfach die Basics von Nähe, Sex, Intimität .. was weiß ich zu erleben unangenehm war. Ich hab die Therapie danach abgebrochen.

  • Hi, ja ich habe eine erfolgreiche Therapie gemacht und ich bin so dankbar, dass ich den richtigen Weg gefunden habe.


    Ich habe ein Hypnose Coaching bei Frau Dörte Leyser in Florenz gemacht, obwohl ich keine Migräne oder keinen kreisrunden Haarausfall usw. hatte. Mein Problem lag darin, dass ich mich nicht in einer Beziehung längerfristig binden konnte. Ich bin 42 Jahre alt, habe 2 Kinder und bin permanent aus all meinen Beziehungen geflüchtet. Anfänglich hielten meine Beziehungen ca. 4 Jahre, später nur noch längstens 4 Monate. Mein Alltag ist mir unglaublich schwer gefallen und durch die permanenten Trennungen, war ich kraftlos und ausgelaugt, innerlich abgekühlt und starr. Ich bin durch die Empfehlung eines Freundes, der seine schwere Migräne bei Frau Leyser erfolgreich behandeln lies, auf Frau Leyser gekommen.


    Ich war mir nicht sicher, ob Sie mein „Beziehungsproblem“ bearbeiten kann und nach einem sehr netten Telefonat Frau Leyser war schnell klar, dass es einen Weg zur Lösung gibt. Mein Thema der „Beziehungsunfähigkeit“ ließ sich für mich selbst schlecht einordnen. Ich hatte keine körperlichen Anzeichen, außer dass ich wahnsinnige innere Wut empfand und meine jeweiligen Partner als Ventil fungierten. Ich habe IMMER nach Fehlern des jeweiligen Partners gesucht, um zu flüchten - um mich trennen zu können, um dann wieder „frei“ zu sein. Wenn ich „frei“ war, habe ich mich selbst bemitleidet. Mich sofort auf die Suche nach einer neuen „besseren“ Beziehung gemacht. Da ich sportlich und attraktiv auf Männer wirke, viel es mir nicht schwer, einen neuen Partner zu finden. Das Ganze war eine wahnsinnige unendliche Spirale. Meine Familie und Freunde nahmen meine neuen Partner gar nicht mehr wirklich war und verwechselten teilweise die Namen. Meine Tochter ist bereits erwachsen, sie kannte meine wechselhaften Beziehungen zur genüge. Mein Sohn ist 8 Jahre und es fühlte sich so an, wie wenn ich mein Leben genau so, wie ich es damals mit meiner großen Tochter gelebt habe, nochmals erlebe. Ich verließ beide Väter als die Kinder 4 Jahre waren. Begab mich in Partnerschaften, die permanente Dramen schufen. Drama musste in meinem Leben fortwährend sein, damit ich mich selbst spürte.


    Anfänglich war es eine gedankliche Überwindung nach Florenz zu reisen und nicht so recht zu wissen, was einen erwartet. Frau Leyser gehört nicht zu den Menschen, die bemitleidend oder in einer Art „Singsangstimme“ noch mehr Selbstmitleid in einem auslöst! Sie ist sehr einfühlsam und zart, wenn es erforderlich ist. Sie ist ehrlich und ungeschminkt und manchmal ist die Wahrheit nicht sehr angenehm. Frau Leyser zeigt den Weg zur individuellen inneren Reise, leitet und führt sicher durch die vielen Bilder und am Ende der Behandlung habe ich sofort eine innere Leichtigkeit und Befreiung gespürt. Sie verfügt über eine bewundernswerte Kompetenz und enormes Wissen mit großen Herzen. Frau Leyser ist eine besondere Therapeutin und meiner Meinung nach auch ein besonderer Mensch. Eigene Verantwortung für eigene Gedanken, eigenes Handeln und eigener Wille!– immer mit dem Gefühl der freien Selbstbestimmung, wie weit man die innere Reise antreten möchte und wie viel man verändern und arbeiten möchte. Das war das Hauptmerkmal meiner Behandlung. Ich schreibe diesen Bericht 4 Wochen nach der Therapie. Ich verspüre in mir keinerlei Wut mehr, ich bin innerlich ruhig und friedlich angekommen. Gewachsen, innerlich aufgerichtet, glücklich - beschreibt meinen heutigen Zustand. Ich habe nicht mehr das Gefühl weg laufen zu müssen oder eine innere Enge/ Panik zu spüren. Die einzige Traurigkeit die anfänglich einkehrt ist die, dass man so viele kostbare Jahre, Begegnungen und Lebensmomente vergeudet hat. Ich habe so viel neue Lebensenergie, Humor und Kraft gewonnen und das spürt mein gesamtes Umfeld - meine Kinder, Familie und Freunde. Ich kann Frau Leyser sehr empfehlen und sollte jemand der Meinung sein, dass die Reise zu weit oder das Honorar zu hoch sei, sollte sich gut überlegen, wie wertvoll „nur“ ein einziger glücklicher Lebenstag ist oder „nur“ ein Lebensjahr ist. Wir geben viel Geld für Dinge aus, die nur kurzzeitig befriedigen. Das ist eine Investition in sich selbst – eine Art innere Erneuerung mit der Gewissheit, dass am Ende alles gut ist

  • Hallo,



    und es hat ein Gespräch gereicht um sich so besser zu fühlen ? Ich vergleiche das mit einem Fahrertraining, die Tipps sind gut, nur am Ende des Tages, bin ich noch kein besserer Fahrer gewesen. Das wurde ich erst mit der Zeit, wenn ich es tatsächlich geschafft habe, die Trainingsmethoden anzuwenden.


    Wie war das bei Dir, hat es sofort geholfen oder lag noch Zeit dazwischen ?
    Ich werde jetzt mal den Namen googeln.


    LG Farina