Symptomsammlung

  • Hallo in die Runde,


    wie wäre es mal mit einer kleinen Symptomsammlung? Woran erkennt man Menschen mit BA?


    Ich fange mal an:
    - Ambivalenz, sprich: Sich nicht festlegen wollen
    - Unsicherheit der eigenen Gefühle gegenüber
    - Schwierigkeiten, Vertrauen aufzubauen
    - Sorge, dass der Partner nach der Beziehung aus dem eigenen Leben verschwindet
    - Schwierigkeiten, den Partner seinen Freunden als "der Freund" vorzustellen
    - Intensiver Sex - gefolgt von purer Abweisung
    - Unpünktlichkeit (?)
    - Schwierigkeiten, generell Entscheidungen zu treffen
    - Das "vor sich her-Schieben" von Dingen, die erledigt werden müssen
    - Der Versuch, es allen und jedem recht machen zu wollen - nur zumeist nicht dem Partner
    - Exzessives Feiern
    - Großer, aber oberflächlicher Freundeskreis
    - Verehrer warm halten


    ...


    Wie seht ihr das? Fehlt was? Stimmt was nicht?

  • Bei mir als bä trifft folgendes zu:


    Ambivalenz: nicht sehr krass, aber ein bisschen schon
    Sich nicht festlegen wollen: im groben kann ich mich schon festlegen, die feinheiten mache ich lieber spontan aus bzw will ich bestimmen
    Schwierigkeiten, Vertrauen aufzubauen


    Schwierigkeiten, generell Entscheidungen zu treffen: selbst im schuhladen steh ich oft ne stunde


    Das "vor sich her-Schieben" von Dingen, die erledigt werden müssen


    Sehhhr pünktlich bin ich nicht, können schon mal 5 bis 15 min sein, je nach fahrtstrecke, die ich zu spät komme



    Zuverlässig, treu, loyal bin ich
    Ich stelle den partner schon als „den freund“ vor, das ist nicht das problem
    Mir ist ruhe lieber als feiern
    Habe nen kleinen freundeskreis, aber das sind echte freunde


    Ich will es nicht jedem recht machen, bin ein richtiger querulant und rebell, auch beruflich


    Mein hauptmerkmal: ich will auf alles, was mit mir zu tun hat, relativ großen einfluß haben, damit mich nur ja niemand unterbuttern kann. will über sachen, die mcih betreffen (also auch freundschaften und partnerschaft) die kontrolle haben. also nicht den partner kontrollieren, aber das zusammenspiel des partners mit meinen bedürfnissen. Hoffe, das kann man jetzt richtig interpretieren, wie ich das meine.


    Ich fahre lieber mit meinem auto, als mit anderen leuten mit, weil ich dann nicht die volle kontrolle habe. bus- und zugfahren ist auch nicht so mein ding, löst zwar keine angst aus, finde ich aber stressig, weil ich mich nach anderen (fahrplan usw) richten muß, und nicht frei in der zeitlichen gestaltung bin.


    Ich will auf keinen fall von anderen abhängig sein, die könnten das ja ausnutzen und mcih unterdrücken wollen oder mir was schlechtes tun


    Ich tue mir etwas schwer, flexibel auf andere zu reagieren, erwarte aber von anderen flexibiltität.


    Ich brauche mehr zeitlichen und räumlichen abstand als viele „normalos“
    Ich brauche auch mal zeit für mich ganz allein
    Ich will zwar reden und kommunizieren, treffe aber öfter mal nicht den richtigen ton
    Ich sage öfter was, und der andere fasst es ganz anders auf, als ich es gemeint habe und umgekehrt (kommunikationsprobleme)


    Ich tue mich schwer, andere leute richtig einzuschätzen, meine menschenkenntnis ist nicht sehr gut


    Ich sehe öfter mal was schwarz oder weiß, grautöne dazwischen bleiben mir oft verborgen

  • also, das ist ja mal ne nette Sammlung da oben...und ich kann dem nur zustimmen...eigenbeobachtung und von anderen. Und fällt bestimmt noch mehr ein :)


    Ich werd sehr schnell zickig, reagiere über, besonders wenn ich das GEFÜHL hab, jemand lässt mich nach seiner pfeife tanzen...und ich hab einfach keinen Bock auf Sex...sondern es zieht mich zu anderen Männern!

  • Zitat

    reagiere über, besonders wenn ich das GEFÜHL hab, jemand lässt mich nach seiner pfeife tanzen.


    Könnte glatt ich gesagt haben.


    Viele bä haben angst vor konflikten, „reden“ über so persönliche dinge wie gefühle, ängste, liebe, beziehung, überhaupt „zwischenmenschliche“ themen.


    Mein bä-kumpel ist so wählerisch bei der auswahl seiner partnerin, daß er fast an jeder frau was auszusetzen hatte
    Und mein kumpel ist sehhhr vorsichtig: lieber single bleiben, eine beziehung könnte ja schiefgehen.


    Eine selbstschutzfassade aus arroganz, egoismus oder gleichgültigkeit aufbauen (je nach ba-typ), um dahinter seine sensibilität zu verstecken.
    Mein selbstschutz ist erhöhte aggressivität fremden gegenüber (drohgebärde!). Zu meinen engeren freunden und dem partner kann ich sehr „weich“ und nett sein


    Der bä will auf jeden fall unabhängig sein
    Mich verteidigen und auf abwehr gehen, noch bevor mich wer angreift.


    Ich höre die flöhe nicht nur husten, sondern sogar atmen.


    Ich sehe hinter allem möglichen eine verschwörung gegen mich – paranoia - verfolgungswahn



  • Bis auf die Unpünktlichkeit stimmt alles, meine Ex ist sehr zuverlässig und pünktlich, dafür klappt das mit Offenheit und Ehrlichkeit bei ihr nicht so...


    was bei ihr noch hinzu kommt:


    - sehr egozentrisches Verhalten
    . will immer alles unter Kontrolle haben
    - narzistisches Verhalten

    Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.


    Lucius Annaeus Seneca

  • - Zuneigungsbekundungen ( in Form von Geschenken, Komplimenten etc) annehmen und geben fällt sehr schwer
    - Komplimente ( werden sofort abgeschmettert und "entschärft"...
    - Bei Anfragen zu Treffen nie klar "Nein" sagen, sondern drum herum reden zb. "Ich weiß noch nicht was da ist", "Da muss ich noch dies und jenes tun"...
    - keine öffentlichen "Zeichen" wie zb. Likes und Kommentare bei Facebook- Statusmeldungen und Fotos
    - sich nach intensiver Nähe tagelang nicht mehr melden
    - generell eher passiv, als aktiv
    - Geburtstage und andere solcher Feiern meiden wenn sie mit dem Partner zu tun haben

  • Oh ja, Komplimente! Good point - damit können Menschen mit BA überhaupt nicht umgehen. Sage ich ihr "du hast ein total süßes Lächeln" sagt sie "Ach Quatsch... ich seh voll doof aus wenn ich lächle"... Sag ich ihr "Du hattest echt ein schönes dunkelgrünes Kleid an" sagt sie mir - obwohl es definitiv dunkelgrün war - "Dunkelgrün? Das ist anthrazitfarben!!" :roll:


    Das mit den Treffen kann ich auch so unterschreiben - "Ich muss da mal in meinen Terminkalender schauen"... ;-)

  • Komplimente...zu lustig wenn es nicht so traurig wäre!


    Von ihm kamen Worte wie, ich kann nur jemanden zeigen, was derjenige mir bedeutet....und in diese Taten hat er viel investiert!..Und danach kommt ein....das würde ich für jeden tun, der mir etwas bedeutet.

  • Hier ist meine Selbsteinschätzung:


    - Ambivalenz, sprich: Sich nicht festlegen wollen nein
    - Unsicherheit der eigenen Gefühle gegenüber nein
    - Schwierigkeiten, Vertrauen aufzubauen früher gar nicht, aber wenn man schon mehrmals verarscht und als naive Kuh bezeichnet wurde, vertraut man logischerweise nicht mehr so einfach
    - Sorge, dass der Partner nach der Beziehung aus dem eigenen Leben verschwindet ja, ein plötzliches Verschwinden ohne ein Wort ist total schlimm für mich
    - Schwierigkeiten, den Partner seinen Freunden als "der Freund" vorzustellen nein
    - Intensiver Sex - gefolgt von purer Abweisung nein
    - Unpünktlichkeit (?) nein
    - Schwierigkeiten, generell Entscheidungen zu treffen nein
    - Das "vor sich her-Schieben" von Dingen, die erledigt werden müssen ja, total... wobei ich zugebe, dass bei mir das Vergnügen meistens vor der Arbeit kommt
    - Der Versuch, es allen und jedem recht machen zu wollen - nur zumeist nicht dem Partner nein
    - Exzessives Feiern dafür bin ich zu alt, hahaha
    - Großer, aber oberflächlicher Freundeskreis viele Bekannte, aber nur wenige Freunde… die meisten Bekannten haben viel mehr Angst vor Nähe als ich selbst
    - Verehrer warm halten nein, habe ich noch nie… das geht gar nicht
    - Unzuverlässigkeit nein
    - Untreue nein
    - Zuneigungsbekundungen ( in Form von Geschenken, Komplimenten etc) annehmen und geben fällt sehr schwer ganz im Gegenteil, ich gebe und nehme sehr gerne
    - Komplimente ( werden sofort abgeschmettert und "entschärft"… nein, ich freu´ mich über jedes ernstgemeinte Kompliment, sage kurz "Danke" und lächle
    - Bei Anfragen zu Treffen nie klar "Nein" sagen, sondern drum herum reden zb. "Ich weiß noch nicht was da ist", "Da muss ich noch dies und jenes tun"… nein, definitiv nicht meine Art
    - keine öffentlichen "Zeichen" wie zb. Likes und Kommentare bei Facebook- Statusmeldungen und Fotos damit hab´ ich keine Probleme… wenn ich jemanden mag, kann das meinetwegen gerne die ganze Welt wissen
    - sich nach intensiver Nähe tagelang nicht mehr melden nein
    - generell eher passiv, als aktiv LEIDER nein, bin eher ZU aktiv
    - Geburtstage und andere solcher Feiern meiden wenn sie mit dem Partner zu tun haben nö, warum auch?
    - egozentrisch nein, in der Vergangenheit eher zu gutmütig und großzügig gewesen


    Die folgenden Punkte von Mary könnten ebenso von mir stammen:



    Wobei ich mich früher - gerade was den Punkt mit dem Auto betrifft - sehr von anderen Leuten abhängig gemacht habe und es in keiner Weise schlimm fand. Leider haben es einige total ausgenutzt und mich irgendwann nur noch respektlos behandelt. Das hat meine Angst vor der Abhängigkeit verstärkt bzw. mich unabhängiger und selbständiger gemacht.

  • Zitat von Griselda

    Ich habe mal den schönen Satz zu hören bekommen:
    Man kann nich beenden, was nicht existiert... :evil:


    lach...Das könnte von mir sein, weil er Schluß gemacht hat, dabei wußte ich nicht, das wir eine Beziehung führen :)

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Wow, ich als Neuling (mit BA Mann) bin echt überrascht wieviele Parallelen es gibt bzw. dass es tatsächlich klassische Symptome gibt!
    @ schiller81: das ist mein Mann!


    Dazu kommt bei ihm noch:
    - keine regelmässigen Termine (wie zB uns die Paartherapeutin seit 2 Jahren empfiehlt weil wir Kinder haben und sonst keine spontane Paarzeit)
    - Termine / Dates mit dem Partner sind meist zweitrangig, ständig und jederzeit kommen spontane Verabredungen seinerseits aus dem Nichts
    - nichts anbrennen lassen, er braucht das Gefühl jederzeit und überall neue Frauen kennenlernen zu können
    - wobei er das Gefühl braucht das heimlich tun zu können
    - mein Mann hasst "Überwachung", für ihn schon wenn ich weiss was er tagsüber tut und mit wem
    - er möchte Dinge tun ohne dass ich sie weiss und auf die Frage warum - weil er Angst vor negativer Bewertung hat
    - er braucht das ständige Gefühl von beruflicher und privater Bewunderung
    - und - wie hier jemand schon gesagt hat - auf sozialen Netzwerken (obwohl wir die zumeist teilen) keinerlei Verbindung, kein Status "verheiratet", keine gemeinsamen Fotos, überhaupt nichts was auf Gemeinsamkeit (zB die gemeinsame Familie...) hinweist, als gäbe es mich nicht


  • Ich bin ja immer noch der Meinung, egal ob Bindungsangst hin oder her, wer sich völlig unbegründet überwacht oder kontrolliert fühlt, der hat auch etwas zu verheimlichen. Meine Ex benötigte ihre Auszeiten auch erst ab dem Zeitpunkt, wo ein anderer Mann im Spiel war, vorher gab es das nicht, dass sie Kontaktsperren wollte, dass sie sich kontrolliert fühlte wenn man nur ganz normale Frage gestellt hat usw., daher bin ich der Meinung, dasss man bei solchem Verhalten fast davon ausgegehen muss, dass Lug und Betrug im Spiel sind. Wenn man dann liest, dass Menschen mit so einer Störung diese Dinge auch solange abstreiten bis es wirklich bewiesen ist, dann lässt mich das auch nicht unbedingt von meiner Vermutung abrücken. Meine Ex hat über Monate alles geleugtnet, als es dann nicht mehr zu leugnen war, hat sie es auch nur scheibchenweise und in wechselenden Versionen erzählt, was natürlich auch nicht dazu beigetragen, hat, dass wieder Vertrauen aufgebaut wird...


    Für mich ist ganz klar, dass ich mir diese ganzen Dinge die ich mir von ihr habe gefallen lassen, von keiner Frau der Welt mehr gefallen lassen würde. Wenn eine Frau mich verheimlichen möchte, nicht erreichbar sein will und sich selber gar nicht meldet, geheimnisvoll tut und auf mich völlig unglaubwürdig wirkt, wenn sie mir nicht zeigt, dass ich ihr wichtig bin und sie bereit ist Kompromisse einzugehen, dann werde ich die Sache beenden, sowas werde ich mir nicht mehr antun.

    Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.


    Lucius Annaeus Seneca

  • Zitat von Tom4711

    Ich bin ja immer noch der Meinung, egal ob Bindungsangst hin oder her, wer sich völlig unbegründet überwacht oder kontrolliert fühlt, der hat auch etwas zu verheimlichen.


    Dito.


    Vor allem wenn man von dem Gegenüber noch was unterstellt was nicht stimmt, auch was man angeblich über das Gegenüber denkt, dabei stimmte das gar nicht, aber ich hatte keine Lust auf so banale Sachen zu streiten, hab einfach stehen gelassen und meinen Teil gedacht. Wegen kontrollieren, das fing dann an, wo mein Bauchgefühl mir keine Ruhe gelassen hat.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Ich hab einen von der ganz heftigen Sorte:


    - kein freiwilliges küssen (außer zur Begrüßung, mittlerweile nich mal mehr zum schlafen gehen)
    - Sex nur zum zwecke des Triebes --> Kein küssen, kein kuscheln (außer er hat was getrunken dann ist es wundervoll)
    - keine Umarmungen
    - keine Liebesbekundungen
    - keine Geburtstags oder sonstige Geschenke und Aufmerksamkeiten
    - kein Händchenhalten
    - offene Gemeinheiten (Beleidigungen bzw. "Witze" über meine Figur oder Intelligenz :()
    - Kein Urlaub oder sonstige Unternehmungen allein, nur mit anderen
    - plötzliches zurückziehen aus Planungen
    - heute Heirat, Haus und Kind und morgen zu viel Druck und Verantwortung --> Flucht durch Beenden der Beziehung
    - er zieht sein ding durch, ich darf nicht an seinem Leben teilhaben, nicht mal sein Auto fahren
    - Keine gemeinsamen Fotos etc.


    - er leugnet mich nicht vor Freunden und Familie
    - besucht gern meine Familie und genießt es
    - kümmert sich wenn ich krank bin aber man muss ihn bitten


    Besonders schlimm finde ich, dass man sich immer wieder Hoffnungen macht wenns mal ein halbes Jahr gut läuft und sobald es stressig wird haut er ab. GErade dann wenn man seinen Partner am ehesten braucht... und wenn er weg ist dann kommt er spätestens eine Woche später wieder zurück weil er einen doch liebt und sobald man ihm ein Ja gibt verändert sich wieder alles. Die Anspannung ist wieder da...ein Teufelskreis.

  • Zitat von Tom4711

    Ich bin ja immer noch der Meinung, egal ob Bindungsangst hin oder her, wer sich völlig unbegründet überwacht oder kontrolliert fühlt, der hat auch etwas zu verheimlichen.


    Also zu mir hat noch kein Mann gesagt, dass er sich von mir überwacht oder kontrolliert fühlte. Aber ich habe diesen Satz früher x-mal zu meiner Mutter gesagt. Natürlich habe ich ihr nicht alles erzählt, was ich in meiner Freizeit gemacht habe… ist als Teen/Twen doch ganz normal. Aber ich habe ihr schon mehr verraten als die meisten anderen Leute in meinem Alter ihren Eltern über sich preisgaben. Meine Mutter hatte ständig Panik, ich könnte klauen, Drogen nehmen oder ungeschützten GV haben. Das alles war jedoch nie der Fall.


    In einer Beziehung könnte an dieser Aussage schon was dran sein. Jedes Mal wenn ich das Gefühl hatte, dass jemand hinter meinem Rücken etwas machte, was mir nicht unbedingt gefiel, hatte ich am Ende auch Recht.