Griseldas Dating-Tipps

  • So, jetzt scheint sich einer aus der SB, den ich auch irgendwie BA verdächtige zurück zu melden. Will was mit mir unternehmen. Ich mache darauf sofort einen Vorschlag für morgen, hatte da was vor, wo noch wer mitkommen kann. Uff, das ist ihm jetzt zu stressig...
    Ich werde definitiv nichts mehr mit ihm anfangen. Er hat mich einmal verletzt und das brauche ich nicht nochmal. :kotz:
    Trotzdem interssiert mich die Dynamik, wird er es wirklich versuchen?
    Mal sehen was da noch so kommt...

  • Ich frage mich das. Z.B. in Deinem Fall: Macht es Dich nicht immer misstrauischer gegenüber neuen Kontakten, je mehr Männer Du kennen lernst die sich erst liebevoll annähern und dann ohne ersichtlichen Grund den Kontakt abbrechen? Falls nun jemand käme, der es wirklich gut mit Dir meint, würde ihm dann nicht erst einmal mehr Misstrauen entgegen gebracht als es z.B. der Fall war, als Du 16 warst? Obwohl er selbst gar nichts dafür kann, wenn andere Menschen gemein zu Dir waren?

  • Zumindest im Unterbewusstsein ist die Angst vor einer neuen Verletzung da, wenn man sich auf einen Menschen für eine Beziehung einlässt, wenn man entsprechend negative Vorerfahrungen hat. Ich denke wichtig ist, dass Worte und Taten in Einklang stehen. Und Garantien gibt es im Leben nicht, nur, dass wir eines Tage gewiss von dieser Erde abtreten werden.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • natürlich ist das so.
    Aufgrund unserer vergangenen Erfahrungen sind die Ansprüche an einen zukünftigen Partner höher, und die Anzahl der "Ausschließungskriterien" hat zugenommen.
    Und weil man ja (bewusst oder unbewusst) eine Wiederholung des "Fiaskos" der Vergangenheit vermeiden möchte, schießt man dabei möglicherweise auch mal übers Ziel hinaus: Da gab es z.B. eine bestimmte Charaktereigenschaft eines Ex, unter der man sehr gelitten hatte. Der/die Neue macht nun was, woraus man schließen könnte, dass er/sie diese Charaktereigenschaft ebenfalls hat - und schon ist er durchs Raster gefallen. In Wirklichkeit hat er diese Eigenschaft gar nicht, es war nur eine "ängstliche Interpretation".
    Und bei SB kommt dann auch noch der Effekt der Vielfalt hinzu: wenn's spätestens nach dem 2. oder 3. Treffen trotz Sympathie nicht funkt, sagt man halt, okay, ist halt nicht der/die Richtige und wendet sich der/dem Nächsten zu. Gäbe es keine SB und man hätte diesen Menschen im RL kennengelernt, würde man sich rein freundschaftlich wohl weiter treffen, und vielleicht würde eines Tages ja Liebe daraus.
    Griselda:
    du hast dich nun von den SB zurückgezogen. Suchst du nun im RL weiter oder hast du aufgegeben?

    liebe Grüße,
    Richie
    ----------------------
    Life sucks? Dial 42!

  • Zitat von Bastian

    Ich frage mich das. Z.B. in Deinem Fall: Macht es Dich nicht immer misstrauischer gegenüber neuen Kontakten, je mehr Männer Du kennen lernst die sich erst liebevoll annähern und dann ohne ersichtlichen Grund den Kontakt abbrechen? Falls nun jemand käme, der es wirklich gut mit Dir meint, würde ihm dann nicht erst einmal mehr Misstrauen entgegen gebracht als es z.B. der Fall war, als Du 16 warst? Obwohl er selbst gar nichts dafür kann, wenn andere Menschen gemein zu Dir waren?


    Ein wenig schon, ja. Allerdings war das Tempo der Annäherung bei den Fällen aus der SB immer Turbo. Jetzt würde mich eher dieses Tempo misstrauisch machen. Das scheint mir auch nicht gesund zu sein. Ich hatte das in allen Fällen weder erwartet noch in Gang gesetzt. Ich glaube das ist wirklich ein spezielles SB-Problem. Trifft man jemanden im RL lässt man sich in der regel gegenseitig Zeit oder man spürt, dass es funkt und legt gleichzeitig los.
    Jetzt gibt es jemanden, der letzte Übriggebliebende aus der SB, der fährt die slow Variante. Für mich irgendwie erstmal beruhigend. Aber das ist auch keine Garantie für garnix. Zu wenig bringt auch nichts. Wenn jemand überhaupt nicht aus der Deckung kommt, ensteht nichts...
    Also ich glaube nicht, dass mich das nachhaltig misstrauisch macht, nein. Mit 16 wurde ich auch dauernd verlassen, aus anderen Gründen. Da habe ich es immer auf mich bezogen, das war sehr belastend. Jetzt tue ich das nicht mehr und dadurch kann eine Zurückweisung zwar auch mal kurz schmerzhaft sein, aber eben nicht belastend

    Zitat von richie050766

    du hast dich nun von den SB zurückgezogen. Suchst du nun im RL weiter oder hast du aufgegeben?


    Ich hab das nie als Suchen betrachtet, sondern nur als Herstellen von Gelegenheiten. Damit höre ich eben erstmal auf.

  • Hallo richie,

    Zitat

    Aufgrund unserer vergangenen Erfahrungen sind die Ansprüche an einen zukünftigen Partner höher, und die Anzahl der "Ausschließungskriterien" hat zugenommen.
    Und weil man ja (bewusst oder unbewusst) eine Wiederholung des "Fiaskos" der Vergangenheit vermeiden möchte, schießt man dabei möglicherweise auch mal übers Ziel hinaus: Da gab es z.B. eine bestimmte Charaktereigenschaft eines Ex, unter der man sehr gelitten hatte. Der/die Neue macht nun was, woraus man schließen könnte, dass er/sie diese Charaktereigenschaft ebenfalls hat - und schon ist er durchs Raster gefallen.


    Da hast du vollkommen recht. Aber mir ist lieber, jemandem aus dem weg zu gehen, bei dem es hätte klappen können, als wieder auf die schnauze zu fallen. den grossteil meiner zeit finde ich das single leben mittlerweile sogar ganz gut. und falls ich hin und wieder doch mal sehnsucht nach nem partner habe, denke ich einfach an die beziehungen meiner freundinnen. und schon gefällt mir das single-leben wieder. da hat eben jeder so seinen weg, durchs leben zu gehen.


    Lg mary

  • Zitat von mary12345

    Aber mir ist lieber, jemandem aus dem weg zu gehen, bei dem es hätte klappen können, als wieder auf die schnauze zu fallen.


    das ist so ein typischer bindungsangst-satz.


    es geht nicht darum, nicht mehr auf die schnauze zu fallen.
    es geht vielmehr darum, falls man mal wieder auf die schnauze fällt, wieder aufzustehen und weiter zu machen.


    wenn man den schmerz nicht spüren will kann man auch das glück nicht fühlen....

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat von zahirch


    wenn man den schmerz nicht spüren will kann man auch das glück nicht fühlen....


    Ein sehr schöner Satz :flower:


    Wobei ich Mary zustimme in dem Punkt, dass man oft dazu neigt, das Paarleben zu idealisieren. Ich bin auch dazu übergegangen die positiven Aspekte des Singlelebens zu genießen und das andere eben als andere Lebensform zu sehen, die auch schön sein kann. Aber die Welt geht nicht unter, wenn man keinen Partner hat, jedenfalls meine nicht :-D

  • Zitat von zahirch

    das ist so ein typischer bindungsangst-satz.


    es geht nicht darum, nicht mehr auf die schnauze zu fallen.
    es geht vielmehr darum, falls man mal wieder auf die schnauze fällt, wieder aufzustehen und weiter zu machen.


    wenn man den schmerz nicht spüren will kann man auch das glück nicht fühlen....


    Dem stimme ich zu, Zahir. Ich denke, es hängt auch viel mit der eigenen Bewertung / Erwartung zusammen, was man vom Beziehungspartner erwartet. Sieht man ihn als Heilsbringer/Retter für das eigene Glück, ist der Verlust natürlich gefühlt sehr schmerzhaft. Sieht man ihn jedoch als Ergänzung zum eigenen Leben, als Begleiter und nicht als alleinige Stütze für das eigene Leben, dann wiegt ein evtl. Verlust später auch nicht so schwer. Es geht um den Umgang mit den eigenen Gefühlen und um die Dualität. Kein Freude ohne Leid. Kein weiß ohne schwarz. Kein heiß ohne kalt. Eins bedingt oft das andere. Man kann nicht nur glücklich sein. Man kann nicht nur traurig sein. Sicherlich kann man sich in sein Schneckenhaus zurückziehen und meinen, nicht mehr verletzt zu werden. Doch irgendwann verletzt einen die innere Einsamkeit selbst. Ich bin so oft auf die Schnauze gefallen, aber ich bin immer wieder aufgestanden. Aber ich habe nicht immer wieder auf die heiße Herdplatte gepackt, sondern aus den Stürzen gelernt. Man muss lernen, den Sturz besser abzufedern. Die Kunst ist dann, weiterhin Glücksgefühle zu genießen und Verluste angemessen zu betrauern und sich dem Kreislauf des Lebens hinzugeben.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • hi griselda und ratsuchend,


    ich sehe das auch so.


    für mich kann eine erfüllte beziehung erst dann eingegangen werden, wenn man auch das alleine sein geniessen kann/könnte.
    jedenfalls ist das die erfahrung, die ich gerade mache :-)
    ich habe diese beziehung nicht gesucht, sie hat mich gefunden, sie ist dennoch sicherlich nicht weniger schön.


    Zitat

    Sicherlich kann man sich in sein Schneckenhaus zurückziehen und meinen, nicht mehr verletzt zu werden. Doch irgendwann verletzt einen die innere Einsamkeit selbst.


    ich hab in letzter zeit ein bisschen eine pink floyd phase und fühle mich speziell von the wall sehr angesprochen. für mich thematisiert dieses album (auch) das innenleben einer bindungsängstlichen person.


    liebe grüsse


    zahir

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat von zahirch


    ich hab in letzter zeit ein bisschen eine pink floyd phase und fühle mich speziell von the wall sehr angesprochen. für mich thematisiert dieses album (auch) das innenleben einer bindungsängstlichen person.


    Heh super, das muss ich auch mal wieder hören :bounce:


    Was aber ein Irrtum ist, meine Lieben: Zu glauben dass wenn man sich selbst genug ist, sein Leben auch allein ausfüllen kann, dass es dann nicht weh tun würde, wenn der andere geht/einen verletzt/betrügt ect. Aber das wisst ihr, oder? Sowas tut IMMER weh, die Frage ist, wie gut wir gelernt haben mit diesem Schmerz umzugehen...


    Griselda
    heute guter Dinge denn mal 9 Stunden geschlafen, Schlafstörunge ade... :-D

  • Zitat von Griselda


    Was aber ein Irrtum ist, meine Lieben: Zu glauben dass wenn man sich selbst genug ist, sein Leben auch allein ausfüllen kann, dass es dann nicht weh tun würde, wenn der andere geht/einen verletzt/betrügt ect. Aber das wisst ihr, oder? Sowas tut IMMER weh, die Frage ist, wie gut wir gelernt haben mit diesem Schmerz umzugehen...


    klar tut es immer weh, keine frage.
    der unterschied ist meiner ansicht nacht, dass es zwar weh tut, sich aber nicht als existenzielle bedrohung oder ein existenzielles versagen erweist.

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Das sehe ich ganz genau so, zahirch.


    Es tut sicherlich immer noch weh, aber nicht mehr in der Intensität wie zuvor - der Schmerz wird ein anderer sein, eben nicht mehr diese gefühlte existenzielle Bedrohung mit emotionalem Komplettabsturz.


    Ich war mit meinem Ex-Freund nur ca. 8 Monate zusammen und auf die Trennung habe ich mit einer unverhältnismässigen Emotionalität reagiert, aus zwei Gründen: 1. natürlich kam es für mich sehr plötzlich (war überhaupt nicht darauf vorbereitet) und 2. habe ich mich zu sehr auf ihn konzentriert, machte ihn unbewusst für mein Seelenheil verantwortlich. Er brach weg, und ich zusammen. :-D


    Ich habe gelernt, komme mit mir und meinem Single-Leben gut zurecht, dennoch wünsche ich mir natürlich wieder eine Partnerschaft, aber ich werde nicht mehr so klammern (und mit Klammern meine ich das unbewusste Klammern, das war mir überhaupt nicht bewusst, dass ich das getan habe) und stelle auch nicht mehr den innerlichen Anspruch an meinen Partner, ein Leben lang mit mir zusammen sein zu müssen, was ich mir trotzdem natürlich wünsche und wenn es so ist, dann wäre das sehr toll!!! Nur bin ich mir nicht sicher, ob diese Vorstellung zeitgemäss ist, wenn ich mich so umschaue und die Scheidungsstatistik anschaue: ein ganz klares Nein!


    Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob diese Ent-Romantisierung :-D von Partnerschaften eher gut oder schlecht ist. Aber ich habe den leisen Verdacht und das Gefühl, dass dies gut ist.


    Aber ja, offen für eine neue Beziehung sollte man sein und das Risiko nochmals verletzt zu werden, sollte man schon eingehen.


    Viele Grüsse
    Arielle

  • Zitat von zahirch


    der unterschied ist meiner ansicht nacht, dass es zwar weh tut, sich aber nicht als existenzielle bedrohung oder ein existenzielles versagen erweist.


    Genauso meine ich das...
    ich habe nur deshalb darauf hingewiesen, weil ich denke, gerade diejenigen, die viel Schmerz und Leid in so einer Beziehung erlitten haben, für sich eventuell zu dem durchaus nachvollziehbaren Schluss kommen: Es DARF in Zukunft nicht mehr weht tun und wenn dann habe ich was falsch gemacht. Das habe ich zumindest lange gedacht...

  • Zitat von Arielle

    Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob diese Ent-Romantisierung :-D von Partnerschaften eher gut oder schlecht ist. Aber ich habe den leisen Verdacht und das Gefühl, dass dies gut ist.


    Lies mal das hier: Liebe wird oft überbewertet, von Christiane Rösinger
    http://www.amazon.de/Liebe-wir…=christiane+r%C3%B6singer


    Sicher mit einem Augenzwinkern, aber auf jeden Fall mal ein erfrischend anderes Ansatz zum Bild der romantischen Paarbeziehung :-D

  • Zitat

    es geht nicht darum, nicht mehr auf die schnauze zu fallen.


    klar kann man es nicht immer vermeiden, auf die schnauze zu fallen. aber ich kann bei glatteis mit dem fahrrad volles tempo in die kurve reinfahren, dann falle ich sicher auf die schnauze. Oder ich fahre an tagen mit glatteis nicht fahrrad. Das meinte ich damit. Ich habe (hatte?) nämlcih ein händchen dafür, mich in situationen reinzumanovrieren, wo die wahrscheinlichkeit auf die schnauze zu fallen 90 % ist. ich habe mir vorgenommen, mich nur noch in situationen zu begeben, wo die wahrscheinlichkeit ca 10 % beträgt. Ein anderer, der risikofreudiger ist, wird es vielleicht bei 50 % wagen. Aber das will ich nicht. 10 % reichen mir.

    Zitat

    wenn man den schmerz nicht spüren will kann man auch das glück nicht fühlen....


    für mich hängen glück und schmerz nicht untrennbar zusammen. Ich hatte im leben schon genug situationen, wo ich nur glück hatte ohne schmerz. Und schmerzhafte situationen, wo weit und breit keine spur von glück zu sehen war. Und manchmal auch beides zusammen.


    Es gibt schwere unfälle mit dem auto. Aber ich würde niemals autos und schwere unfälle in beziehung setzen. Es gibt auch schwere unfälle, wo weit und breit kein auto beteiligt war. Und es gibt Autofahrer, die haben ihr leben lang keinen schweren unfall, sondern nur blechschäden.

    Zitat

    Ich bin auch dazu übergegangen die positiven Aspekte des Singlelebens zu genießen und das andere eben als andere Lebensform zu sehen, die auch schön sein kann. Aber die Welt geht nicht unter, wenn man keinen Partner hat, jedenfalls meine nicht


    Da stimme ich voll zu. Besser glücklich als single, als unglücklich in ner partnerschaft. Am allerbesten wäre halt eine glückliche partnerschaft. Schafft aber nicht jeder.

    Zitat

    Kein Freude ohne Leid.


    Auf das ganze leben betrachtet, hat sicher jeder mal freude, aber auch mal leid. Aber es gibt in meinem leben durchaus bereiche, wo nur freude oder nur leid sind. Und auch mischbereiche.

    Zitat

    Man muss lernen, den Sturz besser abzufedern.


    Das mache ich. Von 10 männern, die ich früher als partner „ausprobiert“ hätte, um dann wieder auf die schnauze zu fallen, sortiere ich heute 9 aus. Vielleicht würde es reichen, nur 6 auszusortieren, aber so risikofreudig bin ich nun mal nicht.