Griseldas Dating-Tipps

  • Ich glaube fest daran, dass man (bzw. frau) immer das größte ungenutzte Potential dort hat, wo im bisherigen Leben die geringsten Kompetenzen erworben wurden.


    Im Fall einer Autismus-Spektrum-Diagnose (mein Fall) liegt mit Sicherheit eine sehr ausgeprägte Kopflastigkeit vor. Solche Menschen vermeiden es "von Natur aus", ihre sozialen, gefühlsmäßigen Kompetenzen auszubauen. Deswegen bin ich sehr bemüht, mich darüber hinweg zu setzen. Hinsichtlich von Rückschlägen - die ja gerade zu Beginn des "darüber hinweg setzens" zu erwarten sind, schließlich führt es gerade dazu, dass solche Menschen sich in diesem Bereich unwohl fühlen - erfordert dies schon eine gewisse Höhe der Frustrationstoleranz. Doch wenn man kleine Verbesserung als Erfolg feiert und seine Comfort Zone in kleinen Schritten erweitert, kann man sich darüber hinweg setzen, wenn man daran (und an sich) glaubt.

  • Der Witz ist super....lach

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Zitat von Bastian

    Ich glaube fest daran, dass man (bzw. frau) immer das größte ungenutzte Potential dort hat, wo im bisherigen Leben die geringsten Kompetenzen erworben wurden.


    Im Fall einer Autismus-Spektrum-Diagnose (mein Fall) liegt mit Sicherheit eine sehr ausgeprägte Kopflastigkeit vor. Solche Menschen vermeiden es "von Natur aus", ihre sozialen, gefühlsmäßigen Kompetenzen auszubauen. Deswegen bin ich sehr bemüht, mich darüber hinweg zu setzen. Hinsichtlich von Rückschlägen - die ja gerade zu Beginn des "darüber hinweg setzens" zu erwarten sind, schließlich führt es gerade dazu, dass solche Menschen sich in diesem Bereich unwohl fühlen - erfordert es schon eine Gewisse Höhe der Frustrationstoleranz. Doch wenn man kleine Verbesserung als Erfolg feiert und seine Comfort Zone in kleinen Schritten erweitert, kann man sich darüber hinweg setzen, wenn man daran (und an sich) glaubt.


    Bei mir ist erst der Kopf und wenn ich jemanden mag, kommen langsam die Gefühle für den Menschen.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Zitat von Bastian

    Das ist bei mir auch so. Je mehr es von rationaler Seite her passt, umso eher bin ich bereit, Gefühle zuzulassen.


    Ist bei mir auch so :-)


    Ich muß Schluß machen für heute, morgen hab ich einen langen harten Tag vor mir, wünsche allen eine Gute Nacht und schlaft gut :flower::schlummer:

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • @Richie: Der Witz ist echt genial… :lol::lol: .


    Bastian: Ich finde die Punkte aus deiner Liste sehr interessant. Das gilt v. a. für die Aussage mit den Schwächen. Früher habe ich meine Schwächen nie verheimlicht und mich immer so gegeben, wie ich bin - auch im Umgang mit dem BÄ-ler. Aber genau das hat mir in Sachen Liebe immer wieder nur Ärger eingebracht. Meinem Gefühl nach wurde vielen Menschen von ihren Eltern eingetrichtert, dass sie in der Öffentlichkeit so stark wie möglich rüberkommen müssen und man Personen, die zu ihren Schwächen stehen, nicht wirklich ernst nehmen kann. Damit meine ich jetzt nicht nur irgendwelche Männer, die an mir interessiert waren und eines Tages plötzlich den Rückzug antraten, wieder ankamen, usw. Auch manche Frauen vertreten diese Einstellung. Ich habe schon mehrmals Sprüche gehört, so nach dem Motto: "Reni, wie kannst du dir sowas nur gefallen lassen? Du bist selber schuld. Das würde MIR nicht passieren. Bei MIR würde er sich das niemals herausnehmen." Dabei erleben sie im Umgang mit Männern, in die sie selbst verliebt sind, genau dasselbe.


    In den ganzen Beziehungsratgebern kann man immer wieder nachlesen, dass ein guter Partner sein Leben jederzeit im Griff haben muss, immer gut gelaunt und niemals schlecht drauf sein darf, keine Schwächen zeigen, alles ohne fremde Hilfe auf die Reihe kriegen sollte, usw. Gerade an mich haben Männer diesbezüglich sehr hohe Erwartungen, da ich mit meiner tiefen Stimme und meinem Erscheinungsbild nicht gerade wie ein hilfloses Hascherl rüberkomme und sie dann enttäuscht sind, wenn ich mal jemanden um etwas bitte oder mich von meiner emotionalen Seite zeige.

  • ja, das is ja das generelle Problem in unserer Gesellschaft - ist ja in allen Bereichen des Leben so:
    wir sind ja alle so stark und cool, und Schwächen haben wir sowieso keine (und falls doch, so darf's ja keiner merken)...

    liebe Grüße,
    Richie
    ----------------------
    Life sucks? Dial 42!

  • Das mit den Schwächen ist in der Tat ein K.O.-Kriterium hinsichtlich der Frage, ob jemand für eine feste Bindung geeignet ist. Wird man nicht inklusive seiner Schwächen akzeptiert, dann ist es ja für einen selbst als Bindungswilligen auch egal, ob der/diejenige von BA betroffen ist - so jemand ist dann auf jeden Fall ungeeignet dafür, um mit ihm/ ihr eine Bindung einzugehen. Umgekehrt können bindungswillige Menschen bei Interesse an einer Partnerschaft automatisch motiviert werden, eigene Schwächen zu zeigen, falls der/ die Andere welche zeigt - am Anfang kleine Schwächen und umso mehr das Vertrauen bestätigt wird/ sich das Vertrauen verstärkt, indem die Kommunikationspartner behutsam und respektvoll miteinander umgehen, umso mehr können beide dann "aus sich herauskommen". Dieser Effekt kann sich dann verselbstständigen, was wiederum ein hervorragendes Zeichen dafür ist, dass beide bereit dazu sind, sich voll und ganz aufeinander einzulassen.

  • Ich hab nochmal was ünerlegt. Hatte ja gestern mein letztes Date. Das war einer, mit dem schreibe ich mich schon seit Beginn wo in die SB gegangen war. War immer nett, zwischendruch war ich im Urlaub, dann er, irgendwie kam es nie zum Treffen, weil er sich zwischendurch nur selten gemeldet hat. Also in meiner Vorstellung, existiert er schon lange. Und dann war es eben so: Da steht jemand vor mir und der ist ein ganz anderer, als der mit dem ich geschrieben habe. Nicht schlechter, auch nicht unattrkaiv, aber völlig anders. Er passt nicht zu meinem Phantasie mann. Das ist so wie wenn irgendwann dein Lieblingsbuch verfilmt wird und du denkst: Nein, so sieht die Hauptfigur nicht aus, niemals, was für eine schlechte Besetzung.
    Ich nehme mal an, das geht sicher den meisten so. Und nun meine Theorie, ich glaube, mache können das nur sehr schwer verkraften. Dieser letzte (höchstwahrscheinlich)BA der hatte in seiner Ausstrahlung während des Treffens fast so was wie Panik und Verzweiflung. Ich kann mir vorstellen, dass das für den sone art Schock war mich in der Realtiät zu sehen und dass er verzwieflet versucht hat, diesen phantasiezustand wieder herzustellen. Der gestern war nun ganz das gegenteil. Hat immer betont, dass er sich überhaupt kein Bild macht von jemand den er nicht kennt (was ich auch nicht so gaaaanz glauben kann). Jedenfalls kamen von dem keine körperlochen annäherungsversuche und das fühlte sich gesund an und mir wurde plötzlich der Unterschied zu diesem letzten Bewusst. Ich bin darüber auch froh, dass diese Distnaz und Fremdheit geblieben ist zwischen uns, denn dadurch kann ich nicht verletzt werden. Es ist einfach normal, dass Distanz zwischen zwei Menschen besteht, die sich nicht oder kaum kennen...
    Es war schön, aber ich denke nicht dauwrnd an ihn und ich vermisse ihn nicht. So kann es meinetwegen bleiben..

  • Ich denke das ist grundsätzlich ein Symptom von virtuellen SBs .
    man sucht sich eine Person, die einem gefällt aus, man kommuniziert auf einer virtuellen Ebene und je länger dieser virtuelle Kontakt dauert, desto mehr festigt sich in der Fantasie ein Bild dieser Person. lernt man diese dann aber real kennen, muss man feststellen, dass diese Person sich von der fantasieperson unterscheidet. entweder weil diese Person sich anders dargestellt hat , als sie wirklich ist, oder weil man sich selber halt ein anderes "Bild" gemacht hat. Dabei ist diese Person weder schlechter oder besser, halt anders....hätte sie im realen Leben aus irgend einen Grund vielleicht garnicht ausgesucht....
    Und dann macht sich Entäuschung breit ...ist mal wieder frustriert.....


    Es ist die eigene Fantasie und Wunschvorstellung die hier schon entsteht , bevor man sich kennengelernt hat....

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Vorfreude, Verliebtheit & angenehme Gefühle anderen Menschen gegenüber (auch gegenüber einer virtuellen/ noch nicht gut bekannten Person) werden mit einem erhöhten Dopaminlevel in Verbindung gebracht. Neugierde ebenso.
    Trifft man nun jemanden, auf den man sich gefreut hat, für den man beim Schreiben schon ein angenehmes Gefühl entstand und er ist anders als das Bild, welches zuvor von ihm gewonnen wurde, dann sinkt der Dopaminlevel. Die Neugierde ebenso.
    Treten zwei Stimuli in kurzen Abständen hintereinander auf, so nutzt sich der Effekt ab - der zweite Reiz wird als weniger stark empfunden.
    Folglich sind die Chancen, sich kennenlernen zu wollen und sich zu mögen schlechter, wenn kurz zuvor das alte angenehme Bild des Gegenübers aufgegeben werden musste.


    An all diesen Vorgängen sind noch weitaus mehr Stoffe beteiligt, es ist ein irre komplexes System bei dem niemand die biochemischen Vorgänge bis ins letzte Detail versteht - doch der Dopamin-Aspekt gehört zu jenen, die sich ganz gut betrachten lassen. Dopamin wird benötigt, damit die Nerven bestimmte Reize weitergeben können.

  • Zitat von Bastian

    Dopamin wird benötigt, damit die Nerven bestimmte Reize weitergeben können.


    Ich denke ja auch, dass Dopaminmangel, also das normale Nachlassen der euphorischen Verliebtheit, bei einigen Menschen den Irrglauben auslöst, dass es nicht DER/DIE Richtige ist - weil die Gefühle nicht mehr so stark sind. Und da dann meist die Distanzphase eingeleitet wird, hat das Kuschelhormon Oxytocin keine großen Chancen mehr, die Bindung zu festigen.


    http://dasgehirn.info/handeln/…e-2013-und-was-noch-7431/

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Die Wirkung von Oxytocin lässt sich nicht so einfach darstellen. Immerhin wirkt es als Hormon und als Neurotransmitter.


    Es wird beispielsweise auch bei jeder Form von angenehmem Hautkontakt ausgeschüttet. Folglich ist es sehr gut möglich, dass BA-betroffene nur wenig Oxytocin produzieren und dadurch keine Bindung eingehen mögen. Das würde sich immerhin mit einigen Einzelfallbeschreibungen aus dem Forum decken, wo Hautkontakt beim Dating erst einmal gänzlich unerwünscht ist, also als nicht angenehm empfunden wird.


    Da das Gesamtsystem super komplex ist, dürfte das bei weitem nicht der einzige beteiligte biochemische Mechanismus sein - die von Dir geschilderten Zusammenhänge vermute ich allerdings vor dem oben genannten Hintergrund eher als verstärkenden Faktor, nicht als Hauptfaktor. Ganz genau weiß es wie gesagt niemand, aufgrund der vielen Wechselwirkungen der zahlreichen beteiligten Stoffe.


    Edit: Hab grad mal recherchiert und ein Paper zu genau dem Thema gefunden:
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22357335


    Der beteiligte Mechanismus ist bereits in den Gegen codiert. Somit wird in der Tat, je nach genetischer Disposition, bei manchen Menschen weniger und bei anderen Menschen mehr Oxytocin produziert. Umgangssprachlich spricht man daher vom "Scheidungs-Gen".

  • Zitat von Bastian

    Vorfreude, Verliebtheit & angenehme Gefühle anderen Menschen gegenüber (auch gegenüber einer virtuellen/ noch nicht gut bekannten Person) werden mit einem erhöhten Dopaminlevel in Verbindung gebracht. Neugierde ebenso.
    Trifft man nun jemanden, auf den man sich gefreut hat, für den man beim Schreiben schon ein angenehmes Gefühl entstand und er ist anders als das Bild, welches zuvor von ihm gewonnen wurde, dann sinkt der Dopaminlevel. Die Neugierde ebenso.
    Treten zwei Stimuli in kurzen Abständen hintereinander auf, so nutzt sich der Effekt ab - der zweite Reiz wird als weniger stark empfunden.
    Folglich sind die Chancen, sich kennenlernen zu wollen und sich zu mögen schlechter, wenn kurz zuvor das alte angenehme Bild des Gegenübers aufgegeben werden musste.


    An all diesen Vorgängen sind noch weitaus mehr Stoffe beteiligt, es ist ein irre komplexes System bei dem niemand die biochemischen Vorgänge bis ins letzte Detail versteht - doch der Dopamin-Aspekt gehört zu jenen, die sich ganz gut betrachten lassen. Dopamin wird benötigt, damit die Nerven bestimmte Reize weitergeben können.


    Das finde ich sehr interessant Bastian und erklärt mir wirklich gut die seltsame Reakiotn dieses vorletzten Dates. Awhrscheinlich entziehen sich diese Dinge komplett unserer Kontrolle. Man kann zwar etwas reflektierter sein als jemand anders, aber dieses Bild entsteht eben, ob man will oder nicht. Die Treffen ohne vorher zu schreiben finde ich dann allerdings sehr beliebig, da kann ich aich jemand auf der Straße anquatschen und schauen ob es passt. Ich bin jetzt auch raus aus der SB, auch aus dem hier geschilderten Grund. Vielleicht macht einen das ganze ja sogar komplett gaga, möchte wissen was Psychologen dazu sagen würden...