Der Mut-Mach-Thread - nichts ist ummöglich

  • Ich kann zwar mit keiner Erfolgsgeschichte aus meinem Liebesleben dienen, möchte aber trotzdem den BÄ-lern und ihren Partnern hier im Forum ein wenig Mut machen. In diesem Thread sollen Geschichten erzählt werden, die lange aussichtslos schienen und letztendlich doch einen positiven Ausgang hatten.


    Ich bin mir sicher, dass nicht nur ich diverse Paare kenne, die nach einem langen Hin und Her doch noch zusammen kamen und es danach noch lange waren bzw. immer noch glücklich miteinander sind. In der Liebe läuft es eben nicht immer einfach, unkompliziert und reibungslos ab. Das heißt aber noch lange nicht, dass es sinnlos ist… :wink: .


    Eine Bekannte von mir lernte vor 2 Jahren auf einer Party einen interessanten Mann kennen, der ein recht ausgefallenes Hobby pflegt. Nach diversen Enttäuschungen in jüngeren Jahren war er zum besagten Zeitpunkt schon lange Single. Die Beiden waren sich auf Anhieb sympathisch und landeten recht schnell im Bett. Sie trafen sich ein paar Wochen hier und da, machten was zusammen, hatten Sex, etc. Meine Bekannte wollte aber keine Affäre, sondern eine Beziehung und versuchte mit etwas mehr Engagement in Form von häufigeren SMS die Sache in eine verbindliche Richtung zu lenken. Irgendwann antwortete er nicht mehr und ließ wochenlang nichts von sich hören.


    Sie dachte, er hätte nur eine Bettgeschichte gesucht, hakte ihn ab und kümmerte sich um ihr eigenes Leben. Nach mehreren Wochen Funkstille meldete er sich wieder bei ihr. Die Beiden kamen sich erneut näher. Sie trafen sich alle 2-4 Wochen freitags oder samstags und hatten auch jedes Mal Sex. Zwischen diesen Treffen gab es aber nur sehr wenig Kontakt. Anfangs kam meine Bekannte damit zurecht, aber irgendwann reichte es ihr nicht mehr. Sie wusste zwar von gemeinsamen Freunden, dass der Kerl BA hat und gehört auch nicht zu den Leuten, die ihren Partner täglich in Beschlag nehmen.


    Trotzdem wollte sie etwas mehr Kontakt zwischen den Treffen (die immer sehr schön waren), ihn öfter sehen und auch wissen, woran sie bei ihm war. Die Frau versuchte mit diversen Aktionen wie kleinen Geschenken und anderen nett gemeinten Überraschungen, ihr Ziel zu erreichen. Das hat natürlich nicht funktioniert. Der Typ hatte immer seltener Zeit für sie, war öfter mit Hobby und Kumpels beschäftigt, und meine Bekannte war am Ende total frustriert und schrieb ihm eine ganz böse SMS. Danach hörte sie eine Weile nichts von ihm und dachte sich, er hätte bestimmt keinen Bock mehr gehabt. Sie war dann zu stolz, um wieder den Kontakt zu suchen und zog sich zurück.


    Auf einem Kongress lernte sie einen anderen Mann kennen, der vom ersten Moment an Feuer und Flamme für sie war. Sie dachte nicht, dass er es ernst mit ihr meinte. Immerhin wohnte er mehr als 600 km von ihrem Wohnort entfernt. Ohne große Hintergedanken gab sie ihm beim Abschied ihre Festnetz- und Handynummer. Sie war gerade wieder zu Hause angekommen, als sie schon die erste SMS von ihm bekam. Und dann ging es los.


    Dieser Mann hatte keine Probleme mit Nähe und umgarnte sie nach allen Regeln der Kunst. Er gab sich verdammt große Mühe, um sie zu erobern. Ihm war kein Cent zu viel und kein Weg zu weit. Er rief täglich an und war für stundenlange Telefonate bereit, selbst wenn er mit Freunden unterwegs war hatte er immer Zeit für ein Gespräch mit ihr. Er schrieb ihr rund um die Uhr SMS, überhäufte sie mit Kosenamen, schickte ihr kleine Geschenke und plante schon kurz nach der ersten Begegnung das Wiedersehen. Meine Bekannte fühlte sich während der Zeit mit dem BÄ-ler emotional ausgehungert und genoss es, wie eine Prinzessin verwöhnt zu werden. Sie ließ sich auf den anderen Mann ein und glaubte, ihr Glück mit ihm gefunden zu haben.


    Aber auch diesmal war es nicht von Dauer und endete nach nur 3-4 Monaten. In der Beziehung mit dem Mann vom Kongress wurde ihr langsam aber sicher bewusst, dass auch sie BÄ-lern ist und eine Partnerschaft nach seinen Vorstellungen nicht wirklich führen kann. Nach anstrengenden Arbeitstagen konnte sie nicht mehr gemütlich ein Buch lesen oder fernsehen, weil er immer auf die Telefonate bestand und eingeschnappt war, wenn sie mal keinen Nerv für ein Gespräch hatte. Er hatte auch kein Verständnis dafür, dass sie nicht jeden Tag rund um die Uhr und v. a. während der Arbeitszeit nicht simsen wollte. Der Mann wollte ihre ganzen WE für gemeinsame Zeit verplanen. Die Frau hatte manchmal das Bedürfnis, ihren Hobbys nachzugehen, ihre Familie zu besuchen und Freunde zu treffen. Das passte ihm gar nicht in den Kram. Er verlangte von ihr eine ständige Dauerpräsenz in seinem Leben, womit sie völlig überfordert war. Wenn er am WE bei ihr war, verlangte er durchgehend ihre Aufmerksamkeit. Zeit für sich selbst hatte sie nur, wenn er schlief und sie wach war oder die paar Minuten, die er unter der Dusche stand. Und wenn sie zu ihm fuhr, war die gemeinsame Freizeit immer total durchgeplant. Ständig kamen irgendwelche Leute spontan vorbei, immer musste etwas gemacht werden, Ruhe und Erholung war nicht drin.


    Kurz nach dem Ende dieser Beziehung ging meine Bekannte auf eine Party und traf dort zu ihrer Überraschung den BÄ-ler wieder. Ihr wurde schnell klar, dass sie ihn niemals wirklich vergessen hatte und ihre Gefühle für ihn immer noch vorhanden waren. Die Erfahrung mit dem anderen Mann war sehr lehrreich, denn sie hatte in dieser Zeit eine Menge über sich selbst gelernt. Seit über einem Jahr trifft sie sich wieder regelmäßig mit dem BÄ-ler und ist sehr glücklich mit ihm. Inzwischen sehen sie sich häufiger, fast jedes WE und haben sporadisch auch werktags SMS-Kontakt. Sie versucht nicht mehr, ihm etwas aufzuzwingen und ist viel entspannter als damals beim Kennenlernen. Seit ca. 2-3 Monaten ist die Sache „einigermaßen“ offiziell.


    Meine Bekannte weiß heute genau, was sie will. Sie möchte keinen Partner, der jeden Tag rund um die Uhr ihre Präsenz erwartet. In diesem Punkt bin ich ganz ähnlich drauf, weil ich überfordert bin, wenn dauernd irgendwelche Leute ankommen und irgendwas von mir wollen.


    Vielleicht kennen einige von euch auch solche Geschichten, die einen positiven Ausgang hatten und zu einer Weiterentwicklung der betroffenen Person geführt haben. Ich würde mich jedenfalls freuen, darüber zu lesen :-D .

  • Gerade eben hab´ ich auf FB entdeckt, dass ein ganz lieber Bekannter von mir, den ich lange für einen BÄ-ler gehalten habe, schon seit fast einem Jahr in einer glücklichen Beziehung ist. Der Mann ist in meinem Alter und hatte vorher noch nie eine Partnerin. Ich sehe ihn nicht oft, weil er in einem anderen Land wohnt und nur selten das Geld für Veranstaltungen in Deutschland hat. Ich war dieses Jahr auch nicht in seiner Heimat unterwegs.


    Das ist eine Riesenüberraschung für mich. Er ist ein sehr lieber Kerl, wenn auch total chaotisch. Der Mann hat ein sehr ausschweifendes Leben geführt, mit 5-6 Partys in der Woche, viel Alkohol, Kettenraucherei, Esssucht, usw. Ein Aufreißer war er nie. Für Frauen war er lange nur ein guter Kumpel, weil er stark übergewichtig war. Wir hatten große Angst um ihn, weil er vorletztes Jahr seinen zweiten Herzinfarkt hatte und es wirklich nur knapp überlebte. Danach hat er sein Leben verändert. Er hat stark abgenommen, mit dem Rauchen aufgehört, trinkt und feiert viel weniger als früher. Und jetzt hat er eine Freundin, die Beiden wirken sehr glücklich miteinander. Er hat sie wohl auch auf irgendeiner Veranstaltung kennengelernt. Sie kommt aus dem gleichen Land wie er, aber aus einer anderen Stadt. Seit ca. 3 Monaten wohnt sie in seinem Heimatort.


    Wunder gibt es eben doch immer wieder :-D .

  • Naja, ich weiß nicht ob es eine Erfolgegeschichte ist, aber ich hatte eine Affäre mit einem harten BAler, die mit Abbrüchen über vier Jahre ging. Irgendwann war das "Spiel" doch langweilig geworden und wir ließen uns bleiben. Er hatte nie eine Beziehung un dich dachte ich würde ihn nie in einer finde, da er nur eine einzige bis zu dem Zeitpunkt hatte und sechs Jahre solo war, bzw. ein ziemlicher Aufreißer. Jetzt habe ich ihn wieder getroffen und wir haben uns gut verstanden. Außerdem ist er in einer festen Beziehung mit einer Frau, seit einem Jahr und er liebt sie sehr. Er ist noch recht jung, daher finde ich es schon einen Fortschritt dass er sich seit einem Jahr gebunden hat. Ich kann mir denken, dass diese Beziehung auch nicht einfach ist. Aber ich habe mich sehr für ihn gefreut.

  • Zitat von Reni

    Kurz nach dem Ende dieser Beziehung ging meine Bekannte auf eine Party und traf dort zu ihrer Überraschung den BÄ-ler wieder. Ihr wurde schnell klar, dass sie ihn niemals wirklich vergessen hatte und ihre Gefühle für ihn immer noch vorhanden waren. Die Erfahrung mit dem anderen Mann war sehr lehrreich, denn sie hatte in dieser Zeit eine Menge über sich selbst gelernt. Seit über einem Jahr trifft sie sich wieder regelmäßig mit dem BÄ-ler und ist sehr glücklich mit ihm. Inzwischen sehen sie sich häufiger, fast jedes WE und haben sporadisch auch werktags SMS-Kontakt. Sie versucht nicht mehr, ihm etwas aufzuzwingen und ist viel entspannter als damals beim Kennenlernen. Seit ca. 2-3 Monaten ist die Sache „einigermaßen“ offiziell.


    Hatte neulich mal wieder Kontakt mit dieser Bekannten. Der besagte BA-Mann ist immer noch aktuell. Die Beiden sehen sich jedes WE, er kennt ihre Kinder und Freunde, sie ist in seinen Freundeskreis eingebunden. Aber eine richtig klassische Beziehung führen die Beiden nicht. Sie sehen sich trotz relativ geringer Entfernung (20 Min mit dem Auto) nur am WE. Unter der Woche gibt es auch Kontakt, aber bei weitem nicht täglich und nicht soooo viel, aber im Vergleich zu früher ist es ´ne Menge *g*. Auf Geburtstage und andere Feiern werden sie zusammen eingeladen und sitzen dann auch die meiste Zeit nebeneinander. Der Mann hat aber immer noch Probleme mit Verbindlichkeiten. Z. B. redet er nicht darüber, was er für die Frau empfindet. Er hat ihr noch nie was zum Geburtstag oder zu Weihnachten geschenkt. Geizig ist er aber nicht, er hat sie z. B. schon mehrmals ins Restaurant zum Essen eingeladen und ist sehr hilfsbereit. Es ist wirklich ein Näheproblem bei ihm. Feiertage wie Weihnachten und Ostern verbringen sie prinzipiell getrennt, er feiert mit seiner Verwandtschaft und sie mit ihrer Familie. Auf seiner Geburtstagsfeier neulich war sie dabei, aber das war eine größere Runde von Leuten. Er war noch nie auf ihrem Geburtstag und gratuliert ihr immer erst 2-3 Tage später nachträglich. Seine Urlaubsreisen verbringt der Mann alleine oder mit Freunden.


    Könntet Ihr damit leben und glücklich sein? Meine Bekannte ist wirklich happy. Ihr ist klar, dass das keine Beziehung ist, wie es sich die meisten Leute so vorstellen. Sie hat keinerlei Erwartungen an den Mann und ist zufrieden mit dem, was er ihr geben kann/will. Und sie macht dabei einen sehr entspannten Eindruck. Andere Frauen und Männer sind übrigens nicht im Spiel. Der Mann flirtet zwar gerne mal in ihrer Anwesenheit mit 18-20jährigen Mädels (der Mann ist um die 50, meine Bekannte auch), aber mehr läuft da nicht. Wobei sie schon ziemlich deutlich wird und ihm die Grenzen aufzeigt, wenn er es mal ein wenig übertreibt. Natürlich würde sie gerne mit ihm zusammenziehen und ihn eines Tages vielleicht auch heiraten, aber momentan macht sie sich keine Hoffnungen, was das angeht. Und es macht ihr nichts aus.


    Klar ist auch sie manchmal etwas verunsichert. Z. B. meinten ein paar Freunde des Mannes neulich zu ihr, er hätte gesagt, dass er keine Beziehung mit ihr führen würde. Dafür würden sie sich nicht oft genug sehen und wenn man verliebt sei, würde man sich häufiger treffen wollen als nur am WE. Das tat ihr im ersten Moment schon weh. Dann fasste sie den Entschluss, das einfach zu ignorieren und nicht mit ihm darüber zu reden. Wenn er über irgendwelche Frauen spricht, mit denen er mal was hatte, dann war das aus seiner Sicht immer nur locker und nie eine feste Beziehung. Andererseits bezeichnet er diese Frauen als Ex-Freundinnen - widersprüchlich, oder? Außerdem meinte sie, dass die anfängliche Verliebtheit sowieso irgendwann nachlässt und zwar in jeder noch so guten Beziehung - womit sie auch Recht hat.


    Ja, das ist eine typische BA-Beziehung... und es funktioniert schon eine ganze Weile. Meine Bekannte sagte es wäre ihr bewusst, dass die meisten Frauen das Verhalten des Mannes auf die Dauer nicht akzeptieren könnten. Ich bewundere sie für ihre Einstellung und hoffe, dass ich im Umgang mit Männern auch mal so locker drauf bin wie sie :-D .

  • Zitat

    Er hat ihr noch nie was zum Geburtstag oder zu Weihnachten geschenkt. Geizig ist er aber nicht, er hat sie z. B. schon mehrmals ins Restaurant zum Essen eingeladen und ist sehr hilfsbereit. Es ist wirklich ein Näheproblem bei ihm. Feiertage wie Weihnachten und Ostern verbringen sie prinzipiell getrennt, er feiert mit seiner Verwandtschaft und sie mit ihrer Familie. Auf seiner Geburtstagsfeier neulich war sie dabei, aber das war eine größere Runde von Leuten. Er war noch nie auf ihrem Geburtstag und gratuliert ihr immer erst 2-3 Tage später nachträglich. Seine Urlaubsreisen verbringt der Mann alleine oder mit Freunden.


    Bis zu dem Punkt klingt das fast wie meine Ex-Beziehung. Wir haben uns auch überwiegend nur am WE gesehen - das hatte aber auch für mich nachvollziehbare praktische Gründe und ich habe nichts von BA geahnt (im nachhinein ist man immer klüger). Nur war bei uns der Unterschied, dass wir Feiertage und Urlaube gemeinsam und sehr harmonisch verbracht haben und er hat sich mit Geschenken für mich meistens viel Mühe gegeben. Eine Beziehung, bei der ich auf Dauer Weihnachten und Geburtstag allein verbringen muss, wäre für mich eindeutig zu Wenig. Getrennte Wohnungen - ok. Aber es muss schon auch der Wunsch vorhanden sein, besondere Ereignisse, z. B. Urlaub und Familienfeste, zusammen zu verbringen. An Stelle Deiner Bekannten würde ich mir wirklich die Frage stellen, ob ich die Freundin / Partnerin bin oder nur ein Zeitvertreib. Was ist, wenn's ihr mal nicht so gut geht - kümmert er sich um sie oder verschwindet er, bis sie wieder "einsatzfähig" ist?

  • Zitat von Luisa68

    Was ist, wenn's ihr mal nicht so gut geht - kümmert er sich um sie oder verschwindet er, bis sie wieder "einsatzfähig" ist?


    Meine Bekannte hat in den letzten 3 Jahren so einiges mitgemacht. Einmal erkrankte sie schwer und lag eine ganze Weile im Krankenhaus. Der Mann besuchte sie regelmäßig und war an ihrer Seite. Nach ihrer Entlassung, als sie noch krank geschrieben war, kümmerte er sich ebenfalls um sie. Außerdem hatte sie zwei Unfälle mit dem Auto und dem Motorrad. Auch in diesen Fällen konnte sie auf seine Unterstützung zählen. Wenn sie den Mann mal wirklich braucht, dann ist er für sie da.


    Er hat ein Problem mit Geburtstagen, Weihnachten und Ostern, weil er solche Tage als "erzwungene Nähe-Termine" empfindet. Er möchte keine Nähe zulassen, nur weil der Terminkalender das von ihm erwartet.

  • Zitat von Reni


    Er hat ein Problem mit Geburtstagen, Weihnachten und Ostern, weil er solche Tage als "erzwungene Nähe-Termine" empfindet. Er möchte keine Nähe zulassen, nur weil der Terminkalender das von ihm erwartet.


    Das ist sehr verbreitet, insbesondere unter Männern. Mein BÄ war auch so und übrigens auch mein Vater...

  • In meiner Familie haben weder Männer noch Frauen Probleme mit Geburtstagen und Feiertagen. Bei uns war es immer ganz natürlich, solche Tage mit dem Partner, Kindern und Verwandten zu verbringen.


    Dafür kenne ich das Problem in meinem außerfamiliären Umfeld nur zu gut. Viele Leute haben eine Abneigung gegen Weihnachten und Ostern, weil sie die Nähe nach Terminplan nicht ertragen können. An Weihnachten gehen sie am liebsten in irgendwelche Kneipen (das mache ich am Vormittag des 24.12., bin aber danach bei meiner Familie und die beiden Weihnachtstage ebenfalls) und treffen sich höchstens mal zum Essen mit ihren Verwandten. 2-3 Tage am Stück nur mit der Familie zu verbringen ist für manche eine richtige Horrorvorstellung. Über Ostern sind viele auf einem Festival und gar nicht bei der Familie.


    Diese Abneigung gegen Geburtstage gab es bei uns früher nicht so sehr, aber im Laufe der Jahre ist das bei einigen richtig krass geworden. Manche haben ihr Geburtsdatum auf FB und in den Foren rausgenommen, damit ihnen niemand gratuliert. Mein BÄ-ler nimmt Glückwünsche gerne entgegen und gratuliert auch anderen Leuten. Klar, das ist für ihn eine Gelegenheit, um etwas Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber seit ich ihn kenne, hat er seinen Geburtstag noch nie mit seinen Freunden gefeiert. Er macht jedes Jahr was anderes, Urlaub, Konzert oder im letzten Jahr saß er alleine vor dem Rechner und surfte in irgendwelchen Foren. Auf Geburtstagsfeiern von Leuten aus seinem Freundeskreis geht er aber gerne.

  • Ich mag meinen Geburtstag auch nicht und schon gar keine Feiertage. Weihnachten gibt es bei mir grundsätzlich nicht und Ostern sehe ich nicht als Feiertage.
    Ich red mich da mittlerweile raus, weil ich aus der Kirche ausgetreten bin brauch ich auch keine christlichen Feste mehr zu feiern ;)


    Mir graut es immer vor diesen "Pseudo Familien Dingen" an solchen Tagen. Da interessiert man sich das ganze Jahr nicht füreinander, dann brauch ich es für so festgelegte Kalendertage auch nicht. Für mich ist das alles Scheinheiligkeit. Und was meinen Geburtstag betrifft, so ist es da das selbe. Bei Facebook gratulieren dir Leute, die ohne die Anzeige nicht mal wissen würden, das du Geburtstag hast. Das ist genauso Pseudo. Ich hatte nie das Gefühl, dass es ein Fest ist das ich geboren bin also ignoriere ich diesen Tag. Letztes Jahr hab ich mal gefeiert, weil meine Freundin drauf bestanden hat. Da war mir den halben Tag lang schlecht....Is alles nix für mich irgendwie :)

  • Ich kann mir gut vorstellen, dass du deine Einstellung zu Feiertagen bis zum nächsten Weihnachtsfest änderst. Meine Familie war nie sonderlich gläubig, bei uns gab es an solchen Tagen keinen Kirchenzwang und Weihnachtslieder haben wir auch keine gesungen. Bei uns geht es um die gemeinsame Zeit mit Menschen, die uns am Herzen liegen. Wenn du wieder arbeiten gehst, freust du dich auf die arbeitsfreien Tage und hast mehr Zeit mit deinem Schatz :wink: .


    Ich feiere meinen Geburtstag auch nur in kleiner Runde und brauche keine große Feier. Aber du hast Recht... alle Menschen, denen wirklich etwas an dir liegt, wissen auch ohne FB und Co., wann du Geburtstag hast und gratulieren dir. In meinem Umfeld gibt es auch Leute, die keinen FB-Account haben und mir trotzdem jedes Jahr gratulieren.

  • Das bezweifel ich ;) Mir bedeutet Weihnachten einfach nix und da mein Freund auch keine Familie hat werden wir Tage wie alle anderen verbringen.
    Wenn mir einer mit Weihnachtsgedöhns kommt, dann bin ich weg....ich will damit einfach nix zu tun haben. Meine Mutter hat erst am Samstag zu mir gesagt, ich könnte mich an Weihnachten ruhig auch mal wieder sehen lassen und meine Antwort war "Nee, das wirst nicht erleben, das ist nicht meine Welt" :)


    Freie Tage sind das einzig positive daran ja. Vom Rest will ich aber nix wissen. Und da lässt man mich dann auch am besten in Ruhe, weil da zieh ich mich ohnehin zum heulen zurück jedes Jahr. Seit ich denken kann. Haße diese Tage....Du sagst es "gemeinsame Zeit mit Menschen die mir am Herzen liegen"...die gibt es aber nicht in meinem Leben...außer meinen Freund jetzt und dazu brauch ich kein Weihnachten ;)

  • Zitat von SugarLea

    Du sagst es "gemeinsame Zeit mit Menschen die mir am Herzen liegen"...die gibt es aber nicht in meinem Leben...außer meinen Freund jetzt und dazu brauch ich kein Weihnachten ;)


    Hm, siehst du das vielleicht gerade etwas schwarz? Ich dachte, dein Ex-BÄ liegt dir am Herzen und hats du nicht auch Freunde, die dir was bedeuten?

  • Zitat von SugarLea

    Wenn mir einer mit Weihnachtsgedöhns kommt, dann bin ich weg....ich will damit einfach nix zu tun haben.


    Mit "gemeinsame Zeit mit deinem Freund" meinte ich wirklich ausdrücklich das und nichts anderes... seit ich nicht mehr zu Hause wohne, hatte ich noch nie einen Weihnachtsbaum in der Bude und habe meine Wohnung auch nicht mit Weihnachtsschmuck dekoriert. Ich backe keine Plätzchen, weil ich allgemein nicht gerne und gut backe. Mir sind auch Geschenke völlig unwichtig. Aber ich verbringe trotzdem gerne Zeit mit den Menschen, die ich mag :-D .

  • Griselda ich meinte damit sowas wie eine Familie. Die gibt es bei mir nicht. Freude sind an Weihnachten für mich Tabu, die haben ihre eigenen Familien mit denen sie zusammen sind. Mein BA hat sich an Weihnachten grundsätzlich NIE gemeldet und zwar an keinem der Tage. Das sagt auch schon alles....


    Reni, so finde ich das okay. Aber das werden dann wirklich Tage sein wie alle anderen auch. Dieses Weihnachtszeug kann ich echt auf den Tod nicht leiden. Seit ich denken kann, waren diese Tage für mich mit Schmerzen verbunden. Fühle mich besser, seit ich das "abgeschafft" hab.

  • SugarLea
    Ich hatte das eher nicht auf Weihnachten bezogen sondern allgemein gemeint. Somwie du es geschrieben hats, klang es so, als würde es keine Menschen geben, die dir am Herzen liegen..


    Im Übrigen kenne ich viele, die ihre eigenen Regeln machen für die Feiertage. Die sich mit Freunden zum Gänsebratenessen treffen an Weihnachten und da sind dann Paare mit und ohne Kinder dabei, Singles, Alleinerziehnde....Ich finde, man sollte so viel wie möglich Zeit mit Menschen verbringen, die man mag. Und das muss keineswegs immer die Familie sein...

  • Die gibt es schon, klar. Aber halt nicht auf Familie bezogen. Und ich möchte das nicht. Für mich ist Weihnachten das Fest der Familie und die hab ich nicht. Da komme ich mir fehl am Platz vor. Ist ja nicht so, das ich das nicht schon mal versucht hätte. Da bin ich lieber alleine als mich dann so zu fühlen wie ich mich da gefühlt hab.
    Übriggeblieben und ungewollt, weil eben keine Familie...Da bin ich einfach total empfindlich...Mein Freund hat mir auch schon gesagt, das ich dieses Jahr nicht leiden werde. Bin ich mal gespannt ;)

  • Aber hast deine Mutter ist doch Familie und würde dich da gerne sehen?


    Ich selber kann mit Weihnachten ebebenfalls nix anfangen... bekomme da auch regelmäßig Heulkrämpfe. .. aber trotzdem ist das Zusammensein mit der Familie dann immer ganz nett

    "Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird."

  • Zitat von many


    Ich selber kann mit Weihnachten ebebenfalls nix anfangen... bekomme da auch regelmäßig Heulkrämpfe. .. aber trotzdem ist das Zusammensein mit der Familie dann immer ganz nett


    Ich empfehle euch, das mal anzugehen. Das muss nicht so bleiben. Das sind alte Verlassenheitsgefühle, die man überwinden kann, indem man sich klar macht, was einem die Gegenwart zu bieten hat. Und das ist ja bei euch jetzt nicht wenig, Lea und Many, ihr habt einen Freund... :applause:


    Ic weiß es deshalb so genau, weil es mir früher auch so ging und jetzt nicht mehr. Man kann das überwinden und dann müssen solche Tage kein Horror mehr sein. Man muss kein Fan von Weihnachten werden, im Zweifel sind das dann ganz normale Tage, die einem nichts weiter ausmachen...

  • Zitat von many

    Aber hast deine Mutter ist doch Familie und würde dich da gerne sehen?


    Ich selber kann mit Weihnachten ebebenfalls nix anfangen... bekomme da auch regelmäßig Heulkrämpfe. .. aber trotzdem ist das Zusammensein mit der Familie dann immer ganz nett


    Meine "Mutter" ist für mich nie eine gewesen. Ich bin auch bei ihr nicht aufgewachsen. Da ist Null Vertrauen, viel zu viel Schmerz über vergangene Dinge und ich hab Jahre gebraucht um mich von der Vorstellung zu lösen, das wir das zusammen irgendwie hinbekommen. Mir geht es besser, wenn der Kontakt nicht so da ist. Am besten gar nicht.
    Und da setz ich mich nicht ausgerechnet an Weihnachten noch dazu und fühle mich da auch noch ungewollt und fremd. Nein danke :)


    Für mich gibt es diese Tage einfach nicht mehr. Schon alleine deswegen weil ich Atheist bin. Kein Mitglied der Kirche. Wozu also sollte ich noch ein christliches Fest feiern?
    Da setz ich mich zu Hause mit Chips vor den DVD Player und das wars :)

  • Ich bin auch nicht in der Kirche , wurde auch nicht religiös erzogen, fühle mich aber den Werten des Christentums schon verbunden. und deswegen ist Advent und Weihnachten für mich eine Zeit der Besinnung, hier möchte ich Menschen um mich haben dir mir wichtig sind.Auf keinen Fall möchte ich diesen Tag so verbringen, wie jeden anderen.
    islamische oder buddhistische Feiertage sind mir egal.

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus