• Habe vor ca einer Woche mal ein sehr langes Gespräch mit meiner besten Freundinn gehabt indem es um ehemalige Beziehung, Ex-Patner ging und all sowas
    Seitdem bin ich viel am nachdenken und reflektieren. Wahrscheinlich wird das für euch nicht alzu interessant sein, aber mir hat es bisher immer geholfen, wenn ich es mir von der Seele schreiben konnte also wieso nicht jetzt wieder :-D


    Die große Erkenntniss die ich hatte - ich ziehe "Problem-Frauen" an ..
    Problem-Frauen ist vielleicht schlecht definiert. Ich gehe bei mir mal von 4 Frauen bei dennen wirklich Gefühle im Spiel waren. Und jede dieser Frauen hat wirklich viel Scheiße gefressen. Kurzer Auszug gefällig? Vom Vater geschlagen, beim ersten Mal vergewaltigt, Selbstmordversuch der Mutter, Selbstmord eines Ex-Freundes, Krankenhausreif geprügelt vom Ex-Freund, .. (könnte die Liste noch lange weiter führen aber ich denke ihr wisst was ich jetzt meine mit Problem-Frauen)


    Eine Frage die ich mir nicht beantworten kann ist ob ich diese Frauen finde, oder sie mich finden.
    Ich denke ein bisschen was von beiden.
    Zum einen weiß ich nämlich dass ich es eigentlich nicht so schlimm finde, wenn meine Patnerinen Probleme haben. Weil es mir einfach ein unheimlich gutes Gefühl gibt, wenn ich ihnen helfen kann, sie aus ihrem Loch rausholen kann. Also vielleicht "suche" ich unterbewusst auch genau solche Frauen.
    Auf der anderen Seite denke ich auch, dass ich diese Frauen irgendwie anziehe. Ich denke dass ich für mein Alter eigentlich relativ weit bin. Habe eine gute Ausbildung, einen sicheren Job, Geld auf der Seite, eine eigene Wohnung und bin auch sonst ein relativ gefesigter Charakter. Meine beste Freundinn meinte eben dass ich eine Ruhe und Vertrautheit ausstrahle die solche Frauen anzieht, was für mich durchaus plausibel klingt.


    Wie oben geschrieben, finde ich es eigentlich nicht so schlimm wenn eine Frau einen Rucksack mit sich trägt. Auf der anderen Seite habe ich aber mittlerweile auch den riesigen Wunsch einmal eine normale Frau kennen zu lernen. Eine Frau bei der nicht immer irgendetwas aus der Vergangenheit zurück kommt, die nicht mit ungewöhnlichen Problemen aufhorchen lässt. Einfach einmal eine unkomplizierte Frau.
    Nach 4 Beziehungen in dennen es nur um Probleme und deren Verarbeitung ging, wäre es schon einmal etwas anderes kennen zu lernen. Zu schauen wie es sich anfühlt.


    Aber ich glaube ganz ehrlich nicht, dass ich irgendwann einmal eine solche Frau finden werde.
    Ich bin dann einmal durch gegangen wo ich meine Ex-Freundinnen kennen gelernt habe. In der Schule, in der Arbeit oder im Urlaub. Überall hätte es 10, 15 andere Frauen gegeben aber ich bin irgendwie immer an die komplizierteste geraten. Und ich denke irgendwie, dass wird sich nie ändern.
    Was mir eingefallen ist. Vor ca 2 Jahren lernte ich eine Frau kennen. Tolles Mädchen - hübsch, intelligent, nette Familie, vertrauenswürdig, und vieles mehr. Es ging bei uns lange Zeit hin und her. Aber wir kamen nie über die Anbahnung hinaus weil mir irgendetwas gefehlt hat. Mittlerweile glaube ich, dass mir einfach das komplizierte gefehlt hat. Sie war zu gewöhnlich.


    Also ja, wie gesagt ich denke ohne Probleme kann ich keine Beziehung führen ..
    Seltsam aber vielleicht sollte ich mich damit abfinden ..

  • Zitat von überfragt


    Zum einen weiß ich nämlich dass ich es eigentlich nicht so schlimm finde, wenn meine Patnerinen Probleme haben. Weil es mir einfach ein unheimlich gutes Gefühl gibt, wenn ich ihnen helfen kann, sie aus ihrem Loch rausholen kann. Also vielleicht "suche" ich unterbewusst auch genau solche Frauen.


    sagt dir der begriff "helfersyndrom" etwas?
    gibt dir das helfen den sinn in deinem leben?
    gibt dir die helferrolle eine gewisse sicherheit, nicht verlassen zu werden?


    ich würde dir empfehlen dir darüber gedanken zu machen.
    eine beziehung, die auf einer opfer-retter-dynamik basiert ist keine beziehung auf augenhöhe.

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat von zahirch

    sagt dir der begriff "helfersyndrom" etwas?
    gibt dir das helfen den sinn in deinem leben?
    gibt dir die helferrolle eine gewisse sicherheit, nicht verlassen zu werden?


    ich würde dir empfehlen dir darüber gedanken zu machen.
    eine beziehung, die auf einer opfer-retter-dynamik basiert ist keine beziehung auf augenhöhe.


    Ja auf das Helfersyndrom bin ich schon mal gestoßen.
    Sinn im Leben bzw der Versuch dadurch nicht verlassen zu werden wäre aber übertrieben. Es gibt mir ein gutes Gefühl wenn ich helfen kann und ich tue es gerne, aber dass meine Beziehung nur daraus bestanden haben wwäre auch übertrieben. Ich hatte genauso meine schlechten Phasen während Beziehung wo meine Patnerinen mir dann geholfen haben, also es war nie eine Einbahnbeziehung.


    Aber ja ich weiß was du meinst. Vielleicht gehört dass von mir noch etwas näher erläutert, noch mehr reflektiert ..

  • Das ich ehrenamtlich noch etwas mache kann ich mir kaum vorstellen da ich mit Ausbildung, Hobbys und Job sehr eingedeckt bin. Da ist eigentlich keine Zeit für irgendetwas anderes.


    Aber dass ich es in einer Beziehung außen vorlasse kann ich mir auch ehrlich gesagt kaum vorstellen. Das Problem, dass ich dabei sehe ist einfach wenn ich immer solche Mädchen kennen lerne, dann werde ich helfen. Das ist zu tief in mir verankert denke ich.
    Die einzige Möglichkeit die ich sehe, ist sollte ich einmal ein Mädchen ohne solche Probleme kennenlernen. Dann gibt es natürlich nichts wo ich helfen kann ..

  • Zitat von überfragt

    Die einzige Möglichkeit die ich sehe, ist sollte ich einmal ein Mädchen ohne solche Probleme kennenlernen. Dann gibt es natürlich nichts wo ich helfen kann ..


    Doch, dann könntest du dir helfen, nämlich herausfinden, wovor du vielleicht wegläufst. Denn wenn man sich schön um die Probleme anderer Leute kümmert, muss man sich nicht um seine eigenen kümmern. Man ist so mit den Problemen anderer beschäftigt, dass das innere Klopfen, die innere Leere oder was auch immer in diesen Momenten zum Schweigen gebracht wird.
    Zahir erwähnte das Helfer-Syndrom, ich werfe mal das Wort Co-Abhängigkeit in den Raum. http://www.sein.de/archiv/2002…gkeit-in-beziehungen.html


    Oder vielleicht stehst du auf Drama?


    In puncto Muster/Anziehung ist das vielleicht interessant: http://www.rolfstangenberg.de/…-des-beziehungsdramas.htm

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat von Ratsuchend


    Doch, dann könntest du dir helfen, nämlich herausfinden, wovor du vielleicht wegläufst. Denn wenn man sich schön um die Probleme anderer Leute kümmert, muss man sich nicht um seine eigenen kümmern. Man ist so mit den Problemen anderer beschäftigt, dass das innere Klopfen, die innere Leere oder was auch immer in diesen Momenten zum Schweigen gebracht wird.
    Zahir erwähnte das Helfer-Syndrom, ich werfe mal das Wort Co-Abhängigkeit in den Raum. http://www.sein.de/archiv/2002…gkeit-in-beziehungen.html


    Oder vielleicht stehst du auf Drama?


    In puncto Muster/Anziehung ist das vielleicht interessant: http://www.rolfstangenberg.de/…-des-beziehungsdramas.htm


    Beide Links haben Stellen in denen ich mich stark wieder erkannt habe, aber auch Stellen die so überhaupt nicht auf mich zutreffen. Aber beide sehr sehr interessant. Danke dafür.


    So ungern ich es mir eingestehe, aber ich dieses Thema ist glaub ich viel wichtiger in meinem Leben als mir bisher bewusst war und ich werde mich noch intensiv damit beschäftigen müssen ..
    Habe jetzt glaub ich etwas sehr wichtiges über mich ans Licht gebracht und dass kann glaub ich jetzt eine lange Reise werden es wirklich zu verstehen und aufzuarbeiten :?

  • Zitat von überfragt

    Habe jetzt glaub ich etwas sehr wichtiges über mich ans Licht gebracht und dass kann glaub ich jetzt eine lange Reise werden es wirklich zu verstehen und aufzuarbeiten :?


    Mein Weg ist ähnlich. Verstehen und aufarbeiten begann für mich vor 20 Jahren, ruhte dann 15 Jahre und in den letzten 5 Jahren habe ich endlich verstanden, arbeite auf und mit der nächsten Frau wird sich zeigen, ob ich mein Muster durchbrochen habe oder nicht - denn auch ich habe immer problembeladene Frauen angezogen. Ein mitunter schwerer Weg, einige Erkenntnisse waren nicht schön, aber ich fühle mich befreiter, erleichterter.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Hallo überfragt,


    same here! :roll: Mir ging es in der Vergangenheit ganz genauso, und diese Erkenntnis machte mich unheimlich traurig, aber sie ist auch eine Chance, es in der Zukunft besser machen zu können. Ich bin auf Spurensuche gegangen, und tatsächlich kenne auch ich jetzt den Ursprung meines Verhaltens, wollte es oder konnte es aber die ganzen Jahre nicht sehen. Es lief alles schön unterbewusst ab, und rutschte dieses Jahr peu à peu an die Oberfläche.


    Ich bin an dem Punkt angelangt, wo ich grosse Zweifel habe, ob ich wirklich jemals dieses Muster durchbrechen kann :-D , aber alles in allem muss ich sagen, dass ich, seitdem ich mich mehr mit mir selbst und mit meiner Vergangenheit beschäftige, und nicht mehr mit der Psyche meiner Mitmenschen :-D , ich innerlich viel ruhiger geworden bin. Es hat sich irgendwie etwas gelöst, schon alleine das ist ein schönes Gefühl, tut aber auch weh (so süss-sauer :? irgendwie :-D ).


    Wie es jetzt weitergeht weiss ich auch nicht wirklich, und ob es funktionieren kann, diese Muster zu durchbrechen, aber ich möchte es jetzt unbedingt. :bruell:


    Das waren jetzt meine Gedanken dazu.


    Grüsse
    Arielle


  • Interessante Gedanken, da auch ich mir mittlerweile die Frage stelle, ob dieses Muster zu durchbrechen möglich ist ..


    Aber ein erster Schritt, diese Selbsterkentniss ist schon mal ein guter Anfang :-D

  • Ja, Selbsterkenntnis ist wirklich ein sehr guter Anfang, ich hoffe nur, dass es dann auch in die richtige Richtung gehen kann. Man liest/sieht/hört ja oft, dass Therapien häufig nicht so viel bringen. Und grösstenteils habe ich mich ja selbst therapiert.


    Mal schauen, ob ich als Therapeutin was tauge :lol:

  • Hallo zusammen!


    Habe mich gestern hier angemeldet, nachdem ich im Netz nach langer Herumsucherei (aus aktuellem Anlass :oops: ) nach vielen Begriffen erstmals auf den Begriff "Bindungsangst" und dann auf dieses Forum gestoßen bin. Hab dann gestern und heute viele Beiträge regelrecht verschlungen und mir sind nach dem Lesen im Forum "Ich liebe einen Menschen mit Bindungsangst" gleich ein paar Kronleuchter aufgegangen. Ich dachte: "Ach, gibt es doch noch mehr so Bekloppte wie mich, die so mit sich umgehen lassen!"


    Dabei wurde mir erstmals ein Muster bewusst: Ich neige sehr zu VA und ein sehr großer Teil der Frauen, in die ich jemals verliebt war, scheinen BÄ-lerinnen zu sein. Und es scheint ja bei einigen hier so zu sein, dass sie mehrere BÄler nacheinander geliebt haben. Das scheint sich gegenseitig anzuziehen und ich frage mich auch (wie der Threaderöffner): Suche ich sie mir aus oder sie sich mich?

  • Was mir hier auch erstmals klargeworden ist: Dass das BA-Verhalten nicht einfach Skrupellosigkeit und Sadismus ist, sondern aus purer Angst geschieht. Einerseits erleichtert mich das, weil es gar nichts mit mir zu tun hat, andererseits macht es aber das Loslassen schwerer.


    Bisher habe ich mich manchmal gerächt, indem ich genau diese Nähe-Distanz-Spielchen gespielt, die Frauen, die mich "abgeschossen" (wie ich dachte) und gequält hatten mit genau ihren Mitteln emotional von mir abhängig gemacht - wenn man nur noch Verachtugn empfindet, ist das ja einfach - und dann fallen gelassen habe.


    Geht nun nicht mehr. :oops: