Tipps und Tricks für den Alltag

  • Hallo,


    ich habe gerade ein ..., tja, ... undefiniertes, Weder-Noch-, keine Ahnung-Verhältnis zu einem - meiner Meinung nach - BA in einem recht frühen Stadium beendet. Ich zweifle es verstandesmäßig in keiner Weise an, es hat mich völlig eingenommen, es hat sehr geschmerzt, ich habe ihm viel Freiraum gelassen, kaum etwas gefordert, nicht geklammert, und ich bin überzeugt, dass es keine Hoffnung auf Besserung gibt. Aber das Herz zieht leider noch nicht ganz mit, oft jedenfalls nicht. Die Sehnsucht kommt und dann sehe ich nur das Gute und seine Zerbrechlichkeit, seine Unsicherheit, selbst Dinge, die es nie gegeben hat.


    Ich versuche mir eine Reihe von Routinen anzueigenen, um diese Zeit weniger wankelmütig durchzustehen. Vielleicht habt ihr auch noch irgendwelche Tricks in der Hinterhand? Ich zähle mal meine auf:


    1. Die Vergangenheit realistisch sehen. Ich versuche, gezielt das negative zu erinnern und damit meine rosa Brille auszugleichen. Wie kühl und distanziert er war, wie ich mich gefühlt habe, wenn er seine Auszeiten genommen/nicht geantwortet hat. Dass ihn meine Bedürfnisse überhaupt nicht interessiert haben.


    2. Sich vorstellen wie es werden würde und das mit meinen Wünschen abgleichen. Ich sehne mich nach Nähe, Zärtlichkeit. Dass könnte er mir nie geben, selbst wenn wir ein Paar wären. Selbst kleine freundliche Gesten und Gesten der Zuneigung gibt es nur in "Eroberungsphasen". Ich müsste ihm ständig drohen, die Beziehung zu beenden, ihn immer in der Eroberungsphase halten und das würde ich nicht wollen. Ich möchte mich fallen lassen und ich selbst sein können in einer Beziehung.


    3. Sich vorstellen, wie er auf meine Sehnsucht reagieren würde. Mit Triumph, mit Ekel. Er würde mich als schwach ansehen und jedes Interesse an mir verlieren.


    4. Sich um andere Lebensinhalte kümmern. Andere Ziele, Menschen, Interessen.


    Immer wieder schleicht sich leider die Hoffnung auf Neuanfang ein. Warum sollte er z.B. nicht das Interesse an mir verlieren? Das wäre doch toll! Dann wäre die Gefahr geringer, dass er mich wieder einzufangen versucht geringer. Oder ich rede mir ein, ich sollte es auf ein zufälliges Treffen ankommen lassen, damit ich sehe, wie desinteressiert er an mir ist. Eigentlich hoffe ich aber darauf, dass er mir zu Füßen fällt und gelobt, sich zu ändern :bomb: .


    Ich will aber auch nicht kalt und verbittert werden. Ich glaube nicht, dass ich der emotional Schwächere bin, wie ich so oft lese. Ich bin ein Switcher, ich kann auch der BA sein in einer Beziehung. Aber das möchte ich nicht. Ich sehe die Rolle des "Schwachen" eigentlich als den Schritt auf dem Weg zur Heilung. BA, dann abhängiger Partner, dann abhängiger Partner, der auf sich selbst achten und es beenden kann, wenn es nicht mehr gut ist.


    Das Gute und Schlechte ist, dass ich durch ihn wieder etwas zum BA geworden bin. Die letzten Wochen hatte ich immer Angst, wenn ich ihn getroffen habe. Ich hatte wieder dieses "das macht doch alles keinen Sinn"-Gefühl und die "Liebe ich ihn wirklich?"-Gedanken. Aber da ich mir meiner BA schon lange bewusst bin, kann ich das locker ignorieren, die Angst wahrnehmen und weiß, die Wärmegefühle kehren schnell zurück, wenn sie denn mal weg sind. Gut an dem BA-Rückfall ist, dass mir das Loslassen leichter fällt, schlecht daran ist, dass es - für mich - wieder ein Rückfall auf der Skala der Beziehungsunfähigkeit ist.


    Wäre jedenfalls schön, wenn es hier noch andere gibt, die auch in der Losreiß-Phase sind! Mir kann man gern immer auf die Finger klopfen, wenn ich mit Seelenverwandtschaft oder "Nein, es ist keine Abhängigkeit, es ist wirklich Liebe" anfange.


    delah

  • Zitat von delah

    Eigentlich hoffe ich aber darauf, dass er mir zu Füßen fällt und gelobt, sich zu ändern :bomb: .


    Hihihi...bevor die das tun, rennen die lieber weg...lol


    Obwohl beim 1 Treffen ist er 2 x auf die Knie gegangen, wo er mein Rollstuhl von unten wegen TÜV geschaut hat und die Tasche mit Mitbringsel ausgepackt hat...lol


    Zitat

    ...die Angst wahrnehmen und weiß, die Wärmegefühle kehren schnell zurück, wenn sie denn mal weg sind.


    Bei mir ist nach 2 Wochen auf gefroren, was ist für Dich schnell ?


    Zitat

    Gut an dem BA-Rückfall ist, dass mir das Loslassen leichter fällt, schlecht daran ist, dass es - für mich - wieder ein Rückfall auf der Skala der Beziehungsunfähigkeit ist.


    Stimme ich zu...

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Hi delah


    Wie wäre es zusätzlich mit folgender Einstellung


    * alles ist vergänglich, nichts bleibt so wie es ist


    * ich kann niemanden zwingen , mich zu lieben


    * ich akzeptiere was gewesen war


    * ich akzeptiere wie er ist


    * ich kann ihm seine Ängste nicht nehmen


    * ich kann diesen Menschen auch lieben/ mögen , ohne eine Beziehunhg mit ihm zu haben


    * ich bin für mich selbst verantwortlich


    * meine Zukunft liegt in meiner Hand


    Das sind über den Daumen meine Mantras, die ich mir immer wieder sage......besonders das erste hilft in allen lebenslagen....das kannst du auf Liebe, Unglück, Schmerz, trauer etc beziehen.

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Hi jojo,


    vielen Dank für deine Mantras :) .


    Einige beruhigen mich tatsächlich, andere bringen eher Schmerz nach oben, das ist ganz seltsam. Jetzt kann ich mal überlegen, warum das so ist.


    Am schlimmsten wirkt bei mir "ich kann diesen Menschen auch lieben/ mögen , ohne eine Beziehunhg mit ihm zu haben.". Denn das geht momentan wirklich überhaupt nicht, obwohl er das gern möchte. Wenn ich das tun würde, wäre er zufrieden, würde bekommen, was er sich wünscht und ich würde leiden, würde nicht bekommen, was ich mir wünsche, die Sehnsucht würde immer am Leben gehalten werden. Das bestärkt mich darin, dass der komplette Kontaktabbruch für mich notwendig war.


    "Ich kann ihm seine Ängste nicht nehmen." wirkt bei mir am beruhigensten. Das ist, was ich gerade akzeptiert habe und was ich inzwischen kaum mehr anzweifle. Und die Ängste machen eine Beziehung vollkommen unmöglich. Sich sicher zu sein, dass es keine Chance gibt, hllft mir gerade sehr.


    delah

  • @ delah:


    Aber du führst doch keinen Kampf mit dem BA?!


    Zitat

    "ich kann diesen Menschen auch lieben/ mögen , ohne eine Beziehunhg mit ihm zu haben.". Denn das geht momentan wirklich überhaupt nicht, obwohl er das gern möchte. Wenn ich das tun würde, wäre er zufrieden, würde bekommen, was er sich wünscht und ich würde leiden, würde nicht bekommen, was ich mir wünsche, die Sehnsucht würde immer am Leben gehalten werden.


    Es ist doch keine Abwertung deiner Person/Persönlichkeit, wenn er dir einen Korb gibt. Es ist doch lediglich SEIN Anliegen, dass es halt nicht mit einer Beziehung klappt - warum auch immer. Das hat NICHTS damit zu tun, dass du nicht gut genug bist/wärst. Für ihn geht es halt einfach nicht... Natürlich darfst du ihn trotzdem gern haben, auch wenn es nichts mit der Beziehung wird. Freunde hat man ja auch gerne, ohne eine Partnerschaft mit ihnen einzugehen. Das schenkt man den Menschen einfach, ohne das Gefühl zu haben "zu verlieren" oder dem anderen damit einen Gewinn zu zuschreiben, dem man ihm nicht gönnen will.


    Ich kann den Kontaktabbruch in soweit nachvollziehen, weil man mit seinen Gefühlen klar kommen muss. Aber meiner Meinung nach darf man den "nicht Partner" trotzdem immer noch gern haben und/oder lieben.

    "Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird."

  • Eine Freundschaft, wo einer in den anderen verliebt ist und nie das kriegt, was er möchte? Und der andere findet diese Art von Distanz gerade angenehm und ist glücklich und zufrieden ... wie soll das etwas werden?

  • Auch wenn ich keine "Beziehung" mehr mit diesem Menschen führe, kann ich Gefühle für ihn haben.


    Es bedeutet doch , ich habe Liebe für jemanden in mir, ohne was zu erwarten.....Das sagt über mich aus, dass ich meine Erwartungen loslassen kann.Mich macht diese Aussage stark und unabhängig.

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Zitat von Jojo200

    Das sagt über mich aus, dass ich meine Erwartungen loslassen kann.Mich macht diese Aussage stark und unabhängig.


    Für mich wäre das eher ein "die Bedürfnisse unterdrücken" und ein Zeichen für Schwäche und Abhängigkeit. Aber da ist vielleicht jeder anders. Ich möchte ausgeglichene Beziehungen, in denen meine Bedürfnisse genauso wichtig sind wie die des anderen. Es gibt doch auf der Welt nicht nur ihn, es gibt andere Menschen, Freunschaften und Beziehungen, die symmetrischer sind und die mich zufriedener machen.

  • Nein....ich bin ja in keiner Beziehung mehr.....die Beziehung ist zu Ende.....kein Treffen mehr, kein Sex. Etc ....nichts mehr und trotzdem kann ich diesen Menschen noch lieben...dabei unterdrücke ich nichts

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • hi jojo,


    ich kann gut nachvollziehen was du meinst.


    ich habe das mit einem mann, den ich lange als meine grosse liebe bezeichnet habe, genau so gehandhabt.
    mir ging es mit der idee besser, die liebe zu ihm zulassen zu dürfen, obwohl die beziehung zu ende war.


    vielleicht war es auch deshalb dann möglich, nach ca. 8 jahren unterbruch wieder anzuknüpfen und diesmal eine schöne beziehung leben zu können.


    die gefühle zu unterdrücken hat nicht funktioniert. sie waren nun mal da.
    das loslassen ging erst, als ich die gefühle weiter bestehen lassen konnte.

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Danke zahrich


    Mir geht es auch damit besser, wenn ich meine Gefühle nicht mehr unterdrücke....ist irgendwie deswegen ein Akt des Loslassens von meinen Erwartungen an Beziehung.


    Ich leide deswegen nicht...im Gegenteil...es fühlt sich gut an.


    Delah
    Ich habe genau das gleiche Verständnis von Partnerschaft wie du....aber was ist, wenn die Beziehung zu Ende ist, du alles getan hast was geht und du dir eingestehen musst, es wird keine Beziehung geben wird, so wie du dir eine Beziehung vorstellst....sind dann die Gefühle wie Liebe mit dem Eingeständnis des Beziehungsende sofort vorüber???.....nein, die Gefühle sind noch da....


    Und genau das habe ich gelernt zu akzeptieren, dass es keine Beziehung mehr gibt und das passiert ist, was passiert war....und ich habe akzeptiert, dass Gefühle wie Liebe , nicht einfach auszuschalten sind!
    Du magst darin Schwäche und Abhängigkeit sehen.....für mich das Gegenteil
    ..... ich bin frei .....

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Zitat von delah

    Für mich wäre das eher ein "die Bedürfnisse unterdrücken" und ein Zeichen für Schwäche und Abhängigkeit. Aber da ist vielleicht jeder anders. Ich möchte ausgeglichene Beziehungen, in denen meine Bedürfnisse genauso wichtig sind wie die des anderen. Es gibt doch auf der Welt nicht nur ihn, es gibt andere Menschen, Freunschaften und Beziehungen, die symmetrischer sind und die mich zufriedener machen.


    Nein delah,
    dass was du möchtest, ist dass der Herr sich so zu verhalten hat, wie es in dein Konzept passt - alles andere wird mit Kontaktabbrüchen gestraft, weil ER nicht das empfindet, was du empfindest. Damit stellst du deine eigenen Bedürfnisse sehr weit nach oben, und sprichst dem Gegenüber seine Individualität ab.
    "Er hat gefälligst so und so zu fühlen/reagieren, ansonsten leide ich ja, weil ich anders empfinde und bin schwach und abhängig. Das geht nicht, weil ich nicht damit klar komme, dass ich jmd mag, der mich nicht mag, also breche ich den Kontakt ab."


    Versteh das nicht falsch, das ist nicht böse gemeint (nur ein bisschen provozierend ;) ).
    Klar kann man den Kontakt abbrechen, wenn man zu starke Gefühle hat und man unter dem Kontakt immer leidet. Aber trotzdem darf den Menschen in seinem Herzen weiter lieb haben und muss ihn nicht hassen, weil man sich von ihm zurückgewiesen fühlt. Und das ist eine Stärke wenn man sich das sagen kann - und keine Schwäche!

    "Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird."

  • Zitat von Jojo200

    ..aber was ist, wenn die Beziehung zu Ende ist, du alles getan hast was geht und du dir eingestehen musst, es wird keine Beziehung geben wird, so wie du dir eine Beziehung vorstellst....sind dann die Gefühle wie Liebe mit dem Eingeständnis des Beziehungsende sofort vorüber???.....nein, die Gefühle sind noch da....


    Natürlich sind meine Gefühle aktuell noch da, die unterdrücke ich nicht. Aber ich unterdrücke auch nicht meine Bedürfnisse, die damit verbunden sind. Wenn ich weiter in Kontakt mit ihm bleibe werden auch die Gefühle für ihn bleiben und damit die Bedürfnisse. Durch den Kontaktabbruch werden sie immer schwächer. irgendwann entliebt man sich halt. Vielleicht bleibt dann Sympathie zurück oder es folgt die Gleichgültigkeit, mal schauen.

  • Zitat von many


    Klar kann man den Kontakt abbrechen, wenn man zu starke Gefühle hat und man unter dem Kontakt immer leidet.


    Gut, genau das mache ich. Eine Bestrafung soll das nicht sein. Es ist ein Schutz für mich.


    Zitat von many


    Aber trotzdem darf den Menschen in seinem Herzen weiter lieb haben und muss ihn nicht hassen, weil man sich von ihm zurückgewiesen fühlt. Und das ist eine Stärke wenn man sich das sagen kann - und keine Schwäche!


    Es geht mir nicht um meine Gefühle für ihn, sondern um meine Bedürfnisse. Ich wünsche mir von ihm Aufmerksamkeit und Zuneigung. Die kann er mir nicht geben und das wird immer mit Schmerz für mich verbunden sein. Ich will nicht so tun, als hätte ich diese Bedürfnisse nicht und es wäre genug für mich "ihn lieb zu haben".

  • Aber warum willst du, dass jemand deine Bedürfnisse erfüllt, der es nicht kann/will?
    Das ist doch eigentlich pure Selbstverarsche und zum Leiden vorprogrammiert.


    Und das ist etwas, was die meisten BA Partner durchleben... Sich ewig an die Hoffnung des Unerreichbaren krallen.
    Und irgendwann realisiert man unter Tränen und mit viel Schmerz, dass man jahrelang umsonst gekämpft/gehofft/geirgendwas hat.
    Dann kommt die Wut und die Verzweiflung, warum dieser eine Mensch (der BA) mich nicht einfach wertschätzend und vernünftig behandeln kann... Und dann ist man sauer, weil man sich vom BS verarscht und auch ein Stück weit gedemütigt fühlt - schließlich hat er uns (rein objektiv) in 80% der Zeit behandelt wie Hundescheiße unterm Schuh...


    Im Endeffekt sind wir aber schlichtweg auf uns selber sauer, weil wir das Spiel so lange mitgespielt haben, obwohl uns schon nach der 3. Aktion des BA hätte klar sein müssen, dass das nix wird. Und dass wir NIEMALS wertschätzend und liebevoll und bla behandelt werden.
    Ein BA ist und bleibt ein BA... bis er sein Problem erkennt und daran arbeitet. Und zwar WIRKLICH arbeitet und nicht nur halbe Sachen macht.


    Und solange der BA das nicht tut, sollte jeder Partner einen großen Bogen um diese Menschen machen, denn alles was folgt ist Leid und Schmerz und Trauer und Wut und das immer wieder bröckelnde Selbbstwertgefühl...


    Ich rede hier übrigens auch zum Großteil von mir selber ;)

    "Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird."

  • Zitat von many

    Nein delah,
    dass was du möchtest, ist dass der Herr sich so zu verhalten hat, wie es in dein Konzept passt - alles andere wird mit Kontaktabbrüchen gestraft, weil ER nicht das empfindet, was du empfindest. Damit stellst du deine eigenen Bedürfnisse sehr weit nach oben, und sprichst dem Gegenüber seine Individualität ab.
    "Er hat gefälligst so und so zu fühlen/reagieren, ansonsten leide ich ja, weil ich anders empfinde und bin schwach und abhängig. Das geht nicht, weil ich nicht damit klar komme, dass ich jmd mag, der mich nicht mag, also breche ich den Kontakt ab."


    Versteh das nicht falsch, das ist nicht böse gemeint (nur ein bisschen provozierend ;) ).
    Klar kann man den Kontakt abbrechen, wenn man zu starke Gefühle hat und man unter dem Kontakt immer leidet. Aber trotzdem darf den Menschen in seinem Herzen weiter lieb haben und muss ihn nicht hassen, weil man sich von ihm zurückgewiesen fühlt. Und das ist eine Stärke wenn man sich das sagen kann - und keine Schwäche!


    Bin jetzt gerade in diesem alten Thread gelandet und muss sagen, er spiegelt genau das wider, was mein BA und ich übereinander sagen: Ich sage, er behandelt mich nicht gut genug, nimmt mein Bedürfnis nach Nähe nicht ernst. Er sagt, ich sei egoistisch, habe mir mein Lebenskonzept irgendwie eingerichtet und er soll sich da einfügen.


    Aber eine Freundschaft zu einem Menschen, dessen Zärtlichkeit ich erleben durfte und den ich begehre und der so gut riecht, ist undenkbar, wenn ich mich nicht nähern darf....

  • Freundschaften mit Ex-Partnern können meiner Meinung nach schon gut funktionieren. Kenne so einige Ex-Paare, die nach ihrer Trennung befreundet geblieben sind und bei denen das auf längere Sicht bestens klappt. Wenn es sich allerdings um Menschen mit BA handelt, bin ich skeptisch.


    Weil der Großteil meiner Freunde BA hat, weiß ich wie die meisten Leute mit solchen Problemen ticken. Sie fühlen sich auch in tiefer gehenden Freundschaften schnell eingeengt und bevorzugen eher unverbindliche Bekanntschaften. Zwar sehe ich mittlerweile diese Kontakte wesentlich lockerer, aber so richtig glücklich bin ich damit nicht. Mir fehlen Menschen, die mir wirklich nah stehen.

  • Das seh ich genauso. Um Menschen, die eine BA/VA haben, sollte man einen Bogen machen. Höchstens kann es motivierend wirken, passiv BÄ zu sein in einer Beziehung, um an sich zu arbeiten. Der Leidensdruck ist unvergleichbar immens. Und genau das hilft dabei, um wirklich nach der eigenen Mitte zu suchen. Und alle albern-klingenden Gesprächen mit dem inneren Kind zu machen... Aber der Leidensdruck kann einen ja auch wortwörtlich in den Wahnsinn treiben...


    Sonst Tipps und Tricks:


    Die Mantras find ich teilweise sehr gut, wobei ich immer ganz vorsichtig bei solchen Sprüchen bin. Denn oft verbergen sich dahinter andere ungesunde innere Glaubenssätze.


    Morgens find ich's ganz wichtig, sich die Herausforderungen für den Tag vor Augen zu halten:


    - Zum Beispiel sich von anderen (und deren Stimmungen oder Erwartungen) abzugrenzen.
    - Oder auch sich die Methode der Feld-/Beobachter-/Erwachsenen-Perspektive ins Gedächtnis zu rufen. Und sich versprechen, die tagsüber anzuwenden.
    - Vielleicht auch noch ein Gespräch mit dem inneren Kind?
    - Meditation auch noch vielleicht...


    Abends geh ich dann alle kleinen Erfolge des Tages durch. Und setze mir dann Ziele für die nächsten Tagen fest.


    Was macht ihr so morgens, tagsüber und abends? Man muss ja täglich an seine BA und ihre Ursprünge arbeiten, um halbwegs gesunde und erfüllte Beziehungen zu haben. Oder wie sieht ihr das?