Allgemeine Frage zu Nähe/Distanz

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    Sehr gut erkannt, reni.


    Meinst Du?


    Na ja, wenn ich die erwartung deutlich spüre, kann es durchaus sein, daß es mich unter druck setzt. Hatte mal eine situation mit nem verehrer. ich wusste genau, der typ würde mich gern in den arm nehmen. der hat null anstalten gemacht, mcih zu berühren, aber trotzdem hab ich mich unter druck gesetzt gefühlt, weil ich wusste, er wartet nur drauf, bis ich soweit bin.


    Ich denke es liegt in der natur des menschen, etwas zu erwarten. Selbst die, die sagen sie hätten keine mehr, erwarten tief im inneren doch was. Klar kann ich vom verstand her sagen „ich gebe etwas und erwarte nicht, daß ich was zurückbekomme“. Aber im innern hoffe ich es doch, und das ist doch erwartung. Wenn man immer nur gibt und nie zurückbekommt, dann gibt man nicht lange. So heilig ist keiner.


    Einzige ausnahme: fast alle eltern erwarten von ihren babies und kleinkindern nichts, die geben nur, weil es da ncihts zu nehmen gibt.


    Klar kann ich einen menschen mögen oder lieben, ohne daß der andere mir zuneigung entgegenbringt. Aber da gebe ich auch nichts, das gefühl ist halt da, mehr aber auch nicht.

  • nein, ich denke gleichgültigkeit einem andern menschen gegenüber ist doch das ende jeder beziehung oder freundschaft. ich denke, das treffende wort statt gleichgültigkeit ist gelassenheit (denke, so was in der art hat reni wohl gemeint), vieles nicht mehr so tragisch nehmen. und wie reni schon gesagt hat, notfalls damit rechnen, daß eine beziehung zu einem bä auch zerbrechen kann, wenn man mit den bedürfnissen des partners gar ncith mehr umgehen kann / will.


  • Erwartungen hat wohl jeder. Wie du sagst, auch die die meinen sie haben keine, im tiefen Inneren doch irgendwie ..
    Ist nur die Frage, ob man enttäuscht ist wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden ..
    Wenn diese Erwartungen die eben nur tief innen sind, nicht erfüllt werden und man trotzdem zufrieden ist, dann war es wohl wirklich selbstlos denke ich

  • Ich bin jemand der einfach gern das Positive herausnimmt.
    Es gibt ja diese Leute die sich wirklich schwer tun zu bedanken oder Freude zu zeigen. Wenn dann sowas kommt wie "ach, du bist so ein Idiot", weiß ich das das eben für diese Personen das höchste Level ist und nehme das. Mehr geht halt nicht, aber ich weiß diese Botschaft zu deuten.

  • ich habe die letzten paar wochen von 3 arbeitskolleginnen positive reaktionen auf meine person bekommen und 1 kumpel hat sich nach langer zeit wieder bei mir gemeldet. es ist immer wieder schön, nicht nur fußtritte zu bekommen, sondern auch mal was positives.

  • in den letzten Wochen war bei mir der spruch , man sieht sich immer zweimal im Leben" total real. Ich habe alte Schulfreunde und Ex-Freundinnen nach Jahren, teilweise nach Jahrzehnten wiedergetroffen. Spannend wie sehr sich Menschen verändern können, ich gehöre sicher auch dazu.

  • Zitat

    in den letzten Wochen war bei mir der spruch , man sieht sich immer zweimal im Leben" total real.


    ich hab nach jahren in der partnerbörse einen verehrer versehentlihc angeschrieben (der hatte kein foto drin), der mich damals übelst verarscht hat. der typ scheint noch das gleiche a..... zu sein, aber mein verhalten ihm gegenüber ist jetzt ganz anders. menschen können sich durch erfahrungen und erkenntnisse tatsächlich ziemlich ändern.

  • Zitat von mary12345

    ich hab nach jahren in der partnerbörse einen verehrer versehentlihc angeschrieben (der hatte kein foto drin), der mich damals übelst verarscht hat. der typ scheint noch das gleiche a..... zu sein, aber mein verhalten ihm gegenüber ist jetzt ganz anders. menschen können sich durch erfahrungen und erkenntnisse tatsächlich ziemlich ändern.


    was macht Dich da so sicher?

  • na ja, ich habe meine muster inzwischen relativ gut erkannt. ich muß zwar immer sehr stark gegen die gefühle von den mustern ankämpfen, aber ich weiß wenigstens, gegen was ich ankämpfen muß. (ob ich den kampf verliere oder gewinne weiß ich noch nicht). aber ich kann mit dem wissen um meine muster mein verhalten in kleinsten schritten ändern und schauen, was dann passiert. bei meiner zahnarztangst habe ich durch zufall entdeckt, daß sie mittlerweile ein bißchen kleiner geworden ist.


    und versuche mittlerweile einfach, mit dem verstand die gefühle meines musters niederzudrücken. also quasi verstand gegen gefühl kämpfen lassen.

  • möglich ist alles. es ist doch im allgemeinen so, daß alle negative erinnerung irgendwann mal verblaßt. wo man sich heut noch tierisch drüber aufregt, oder angst hat, oder traurig ist, da kann man doch in paar jahren meist drüber lachen. das verblassen funktioniert nur nciht, wenn man immer wieder an das negative denkt. drum finde ich die ganzen psychotherapien, wo man negative erlebnisse immer wieder ins gedächtnis ruft und zerredet, total kontraproduktiv.

  • Einige Ängste habe ich ohne eine speziell darauf ausgerichtete Therapie in den Griff bekommen, z. B. die Angst vor dem Zahnarzt, Angst vor Hunden und Flugangst. Ob die BA im Laufe der Jahre weniger wird, hängt von der Stärke ihrer Ausprägung ab.

  • Zitat von mary12345

    möglich ist alles. es ist doch im allgemeinen so, daß alle negative erinnerung irgendwann mal verblaßt. wo man sich heut noch tierisch drüber aufregt, oder angst hat, oder traurig ist, da kann man doch in paar jahren meist drüber lachen. das verblassen funktioniert nur nciht, wenn man immer wieder an das negative denkt. drum finde ich die ganzen psychotherapien, wo man negative erlebnisse immer wieder ins gedächtnis ruft und zerredet, total kontraproduktiv.


    Mary,mdas klingt logisch, aber du selsbt bist doch das beste Beispiel, dass das so nicht funktioniert. Alle psychologischen und therapeutischen Ansätze sind sich weitgehend darin einig, dass es ein "Verblassen" von negativen und traumatsichen Ereignissen nicht gibt, sondern dass die Psyche das ins Unterbewusstsein abschiebt wo diese Dinge dann ihr Unwesen treiben und in form von Ängsten, Persönlichkeitsstörungen oder psychosomatischen Erkrankungen wieder zum Vorschein kommen.


    Erst wenn sie angenommen, annerkannt sind und der Schmerz zugelassen wird, können sie Ruhe geben und die Seele findet langsam Frieden. Natürlcih gibt es keine Zwang zum "Aufarbeiten" und richtig traumatische Ereignisse können einen komplett aus der Bahn werfen, wenn sie wieder hervorgeholt werden. In einem anderen Forum gab es mal jemanden, der hatte was ganz schreckliches erlebt in der Kindheit und es ging ihm als Erwachsener hundeelend. Er hat sich dann für eine Tiefenanalyse entscheiden und gesagt, das war die Hölle und hätte er es vorher gewusst, hätte er es nicht gemacht. Aber es ging ihm in der Tat hinterher besser, er fand langsam Frieden.


    Es ist da auch jeder ein anderer Typ, mancheiner lebt eben bis ans Ende seiner Tage mit diesen abgeschobenen Quälgeistern im Unterbewusstsein, aber er wird eben auch nie Ruhe haben. Ich persönlich bin für Hervorholen und es hat mir auch schon viel gebracht...

  • Ja, ich bereue es auch nicht, das ich 2013 einige Schmerzen aushalten mußte und im Mai 2014 nochmal das hat lange mich belastet und nun geht es mir besser.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Da schließ ich mich an. Mit Ängsten "aussitzen" hab ich bei mir noch nie was bewegt. Bei mir hat erst die klassische Verhaltenstherapie was gebracht, wo es drum ging, die Ängste und Probleme aktiv anzugehen und zwar so lange, bis man dem Gehirn "beigebracht" hatte, dass es keine Gefahr hinter den Ängsten gab. Das ging bei manchen Ängsten schnell und bei anderen dauerte es Jahre oder ist noch in Arbeit...das man das in den Griff bekommt, in dem man das vor sich her schiebt und es nur lange genug vermeidet kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. In meinem Fall zumindest nicht.

  • Zitat

    Einige Ängste habe ich ohne eine speziell darauf ausgerichtete Therapie in den Griff bekommen, z. B. die Angst vor dem Zahnarzt, Angst vor Hunden und Flugangst.


    Hut ab, reni. Mit welcher methode hast du denn deine ängste bewältigt?

    Zitat

    Mary,mdas klingt logisch, aber du selsbt bist doch das beste Beispiel, dass das so nicht funktioniert. Alle psychologischen und therapeutischen Ansätze sind sich weitgehend darin einig, dass es ein "Verblassen" von negativen und traumatsichen Ereignissen nicht gibt, sondern dass die Psyche das ins Unterbewusstsein abschiebt wo diese Dinge dann ihr Unwesen treiben und in form von Ängsten, Persönlichkeitsstörungen oder psychosomatischen Erkrankungen wieder zum Vorschein kommen.


    Kann durchaus so stimmen, griselda. Aber mein leidensdruck ist nicht sooo hoch. Ich leide wesentlich mehr unter der verarbeitung meiner kindheit. Da ist die psychosomatik und die ängste noch „angenehm“ dagegen. Drum habe ich mich entschieden, das jetzt so zu lassen, und keine therapie mehr zu machen.


    Meine zahnarztangst ist kleiner geworden. So klein, daß die im allgemeinen notwendigen therapien wie blombieren usw. durchaus durchführbar sind, das reicht mir. und ich habe so nen superzahnarzt, der mich anstatt kronen, brücken usw. mit provisorien versorgt, die fast gleich aussehen. Und mit meiner variante der ba kann ich ja mit bestimmten männern ne beziehung führen. Ich finde mich einfach damit ab, daß ich wohl eher so ne „holprige“ beziehung führen werde.

    Zitat

    und der Schmerz zugelassen wird


    der schmerz, den ich jetzt spüre ist wesentlich geringer als der bei der aufarbeitung. Und da ich ja sowieso immer schmerzen haben werde, entscheide ich mich für den momentanen.

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    BA ist keine Lineare Angst, so wie eine spinnenphobie.


    Meine psychosomatischen beschwerden sind auch nicht linear. Die werden ja nach äußeren umständen mal stärker, mal schwächer. Ich versuche einfach, soweit ich das beeinflussen kann, mein leben so zu gestalten, daß sie in erträglichem rahmen bleiben bzw. besser werden. ich habe mich damit arrangiert.

    Zitat

    der sich eine Beziehung zu einem bestimmten Partner wünscht,


    meinen ex bekomme ich höchstwahrscheinlich nicht zurück, weil er ja auch ein problem hat. und nicht mal dieser mann wäre es mir wert, die quälerei einer therapie in kauf zu nehmen. ich werde einfach bei der partnerwahl versuchen, einen partner zu finden, der meine ba nicht triggert, und dann mit diesem verkorksten partner eine verkorkste beziehung zu führen, in der sich beide einigermaßen wohlfühlen. Ich bin ja schließlich auch verkorkst genug. Ich habe mich in beziehungen durchaus schon wohlgefühlt.