Das letzte Quäntchen

  • es gibt zwei Sachen die mir in letzter Zeit auffielen, mit denen ich mich beschäftigt habe


    Das letzte Quäntchen:
    Mir fiel eine Situation aus der Uni ein. Es war sehr am Anfang des Jahres, ich hatte schon starkes Interesse an meiner BÄ, aber wir waren gerade erst dabei uns kennen zu lernen.
    Da machten wir eine Übung - Sesselkreis, einer/m wird in der Mitte die Augen verbunden kurz gedreht und dann geht er zu jemanden der im Sesselkreis sitzt.
    Ich weiß nicht mehr genau den Sinn der Übung, Vertrauensübung? Kennen lern Übung? ich weiß es nicht mehr ..


    Auf jeden Fall war meine BÄ als 4te dran. Alle anderen davor wurden gedreht, gingen dann gerade aus und fertig. Meine BÄ war die einzige, die als sie nicht mehr von der Referentin gedreht wurde, sich nochmal umdrehte und geradlinig auf mich zuging. Als ob sie ganz bewusst den Platz auf dem ich saß anvisiert hatte.
    Aber .. 2 Schritte vor mir, stoppte sie, wartete kurz und anschließend machte sie einen Schritt zur Seite und setzte sich auf die Schoss von irgendwem anderen.


    Vielleicht interpretiere ich zu viel in so ein Spiel hinein, aber es kam mir echt so vor als hätte sie wirklich meinen Platz gesucht, zielstrebig und sicher, aber im letzten Augenblick hätte sie doch die angst gepackt ..


    Und es zeigt in gewisser Weise die Annäherung, sie fühlte sich zu mir hingezogen, aber den letzten Schritt konnte sie dann doch nicht machen - das letzte Quäntchen hat gefehlt ..

  • Zitat von überfragt

    sie fühlte sich zu mir hingezogen, aber den letzten Schritt konnte sie dann doch nicht machen - das letzte Quäntchen hat gefehlt ..


    Das ist ein schönes Bild, aber: ich glaube du unterliegst da demselben Denkfehler wie ich es seit einem guten Jahr tue und in dem ich irgendwie immer noch drinhänge: Du denkst, es fehlt irgendwo ein kleines bisschen und dann macht es Klick und dann ist alles gut. So kriegt man es (leider) immer in Filmen vorgeführt, ein kleines Missverständnis, ein Wort, das gefehlt hat, eine winzige Zufälligkeit und dann ist alles ein Selbstläufer mit Happy End.


    Tatsächlich ist es aber immer ein zäher, harter Weg, den man schrittweise geht, der nie zu Ende ist und wo man jederzeit scheitern kann. Auch wenn sie sich auf deinen Schoss gesetzt hätte, hätte sie immer wieder angefangen zu zweifeln. Dieser Zweifel ist hartnäckig und man kann ihn nur millimeterweise abtragen.