Überlegenheit - Unterlegenheit BÄ

  • Zitat von Hanna1000

    Wie ist es, Reni, wenn Du Dich schon verliebt hast und dann erst etwas später erfährst, dass sie ziemlich gut im Leben stehen, also eigentlich kontra dem, was Du eigentlich "ertragen" kannst; erlischt dann das Gefühl in Dir, o. schaltet sich Dein Kopf ein und du nimmst Abstand, oder wie gehst Du dann damit um?


    Ich bin kein Mensch, der sich schon nach 2-3 Treffen verliebt. Bevor ich mich verliebe, weiß ich immer schon eine ganze Menge über den jeweiligen Mann.


    Mir ging es in der Vergangenheit ähnlich wie dir. Ich habe mich zu sehr angepasst, weil ich mir selbst und meiner Umwelt beweisen wollte, dass ich beziehungsfähig bin. Und natürlich hatte ich große VA.


    SugarLea: Ich finde es auch sehr wichtig, dass man in einer Beziehung auch negative Dinge in Gegenwart des Partners ansprechen kann. Leider war mir das bisher noch nie vergönnt, ohne dass es negative Konsequenzen für mich hatte.

  • Zitat von SugarLea

    In BA Beziehungen würden selbst gesunde Menschen irgendwann mit Verlustangst konfrontiert. Davon bin ich überzeugt.


    Ich auch, natürlich ist das so. Nicht nur VerlustängstlerInnen haben Verlustangst, das ist ja ein ganz normales Gefühl. Ich glaube aber auch, bzw. weiß es von "gesunden" FreundInnen, daß die sich das Drama einfach gar nicht so lange bieten lassen, sondern ganz schnell weglaufen, sobald BA-Anzeichen beim (potentiellen) Partner auftreten: Verabredung "vergessen" z.B. Da wird dann nicht lang gefackelt, sondern direkt gefragt, ob das Gegenüber es überhaupt ernst meint, und wenn dann die bekannten ambivalenten, widersprüchlichen BA-gesteuerten Aussagen kommen: Tschüß.

  • Zitat von podenca

    Sorry, aber ich halte das für absoluten Quatsch.... :wink:


    Ich auch. Hanna, es liegt an Deinem Such-Muster, oder an Deinem Drauf-Reinfall-Muster, oder an was auch immer für einem Muster, das Du in Dir trägst. :bruell: Aber ganz sicher nicht daran, daß Du nicht liebenswert bist.

  • Zitat

    Oh, bei Dir war es auch so ... Weißt Du, warum der jeweilige Mann dann irgendwann gegangen ist?


    Weil ich irgendwann mein Mund aufgemacht habe, das ich mir das nicht mehr gefallen lasse.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Zitat

    Du sagst selbst, Dir seien die Männer dann doch wieder davon gelaufen; und warum war das bei Dir so? Hast Du die Gründe erfahren?


    Die Gründe s.o. - ich habe mich die letzten Jahre grundsätzlich NUR in BÄ Männer verliebt.
    Das ist fast immer zum Scheitern verurteilt, v.a. wenn man selbst nicht weiß, dass man passive BA hat (was bei mir schon sehr lange der Fall ist) und somit auch nicht reflektiert ist... meine VA hat mich oft zu massivem Klammern verleitet, was natürlich jeden BÄ erst recht sehr schnell in die Flucht treibt...


    Ich habe den Fehler SEHR lange auch bei MIR gesucht & mich für nicht liebenswert gehalten. Somit kann ich das gut nachvollziehen... ist aber nicht so. Das weiß ich jetzt... (Gottseidank) :)

  • Zitat von SugarLea

    Oh weia, das klingt schwer nach meinen Beziehungen die letzten Jahre. Könnte ich geschrieben haben.


    :think: Hattest Du nicht an anderer Stelle geschrieben, daß oftmals DU diejenige warst, die weglief? Oder verwechsele ich da etwas?

  • Zitat von kowai

    :think: Hattest Du nicht an anderer Stelle geschrieben, daß oftmals DU diejenige warst, die weglief? Oder verwechsele ich da etwas?



    Beides. In Beziehungen mit Nähe ( bei denen die Männer wirklich toll waren und alles für mich getan hätten/ haben) war ich die die sich getrennt hat und irgendwann hab ich mein Muster gelebt in dem ich mich nur noch in Männer verliebt habe, die mich auf Distanz gehalten haben. Ich bin also vom aktiven Vermeider in die Rolle des passiven Vermeiders gewechselt und zwar ständig.

  • Hanna scheint hingegen immer in der Rolle der Verlierenden zu sein.


    Das zugrundeliegende Problem mag ja das selbe sein: Selbstwert... Dennoch könnte es in diesem Fall sinnvoll sein, daß sie erstmal beim Thema "Verlustangst" ansetzt, als sich primär mit aktiver Bindungsangst zu beschäftigen. Wäre jedenfalls mein Tip. Auch speziell zum Thema "Verlustangst" gibt es gute Bücher, die im Unterforum "Literaturempfehlungen" z.T. schon vorgestellt wurden. :study:

  • Und ich weiß jetzt, warum ich immer in der Rolle des passiven Vermeiders war und es grundsätzlich die Männer waren, die vor mir weggelaufen sind. Ich fühle mich von Frauen eingeengt. Nicht in sexueller Hinsicht oder so, ich bin ganz eindeutig hetero. Aber ich hatte noch nie viele Freundinnen und habe Frauen auf der Freundschaftsschiene im Vergleich zu Männern stark auf Distanz gehalten.


    Der Grund dafür liegt wie so vieles in meiner Kindheit. Ich bin als Tochter eines freiheitsliebenden, immer wieder flüchtenden Vaters und einer extrem anhänglichen, klammernden Mutter aufgewachsen. So wie ich als Kind meinem Vater nachgelaufen und vor meiner Mutter weggerannt bin, so verhält es sich heute mit Männern und Frauen. Jedes Treffen mit einem Mann ohne die Anwesenheit anderer Frauen ist für mich etwas Besonderes, weil ich nur sehr selten die Gelegenheit dazu bekomme.

  • Zitat von kowai

    Hanna scheint hingegen immer in der Rolle der Verlierenden zu sein.


    Ja, in der Rolle war ich eben in den letzten Jahren auch. Ich hatte seit 2004 nur noch aktive BA zum Partner, bei denen ich mehr als nur verloren hab und mich bis zum mehrmonatigen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik selbst verloren hab. Davor bin ich immer abgehauen. Jetzt hab ich eine Beziehung auf Augenhöhe, bei der keiner wegläuft oder sonst wie verletzt ( wird).

  • Zitat von kowai

    Hanna scheint hingegen immer in der Rolle der Verlierenden zu sein.


    Das zugrundeliegende Problem mag ja das selbe sein: Selbstwert... Dennoch könnte es in diesem Fall sinnvoll sein, daß sie erstmal beim Thema "Verlustangst" ansetzt, als sich primär mit aktiver Bindungsangst zu beschäftigen. Wäre jedenfalls mein Tip. Auch speziell zum Thema "Verlustangst" gibt es gute Bücher, die im Unterforum "Literaturempfehlungen" z.T. schon vorgestellt wurden. :study:


    Ich finde mich auch immer in dieser Rolle wieder. Allerdings kann ich nicht bestätigen, dass ich ein Selbstwertproblem habe. Ich habe eher ein Vertrauensproblem (bei den ganzen Erfahrungen aber auch kein Wunder... ) und daraus resultierende VA.

    “All men should strive to learn before they die, what they are running from, and to, and why.”
    – James Thurber

  • Zitat von Reni

    Ich bin kein Mensch, der sich schon nach 2-3 Treffen verliebt. Bevor ich mich verliebe, weiß ich immer schon eine ganze Menge über den jeweiligen Mann.


    Das läuft bei mir leider ganz anders (hatte ich ja auch schon zuvor beschrieben): Ohne viel von ihm zu wissen, geht es extrem schnell, wenn ich mal jemanden interessant finde. Ich "docke" sofort an "im Hafen", fast egal, wie er sich im weiteren Kontaktverlauf darstellt und ich ihn kennenlerne; das ist wohl i-wie nicht normal u. gesund, aber ich kann es nicht ändern.

  • Zitat von Hanna1000

    Das läuft bei mir leider ganz anders (hatte ich ja auch schon zuvor beschrieben): Ohne viel von ihm zu wissen, geht es extrem schnell, wenn ich mal jemanden interessant finde. Ich "docke" sofort an "im Hafen", fast egal, wie er sich im weiteren Kontaktverlauf darstellt und ich ihn kennenlerne; das ist wohl i-wie nicht normal u. gesund, aber ich kann es nicht ändern.


    Ach du, an dieser Stelle würde ich mir keine großen Gedanken machen. Die meisten Menschen ticken eher so wie du und verlieben sich hauptsächlich in Personen, über die sie noch nicht so viel wissen.


    Bei mir ist es so, dass zwar bestimmte Dinge immer frühzeitig weiß... wie alt der Mann ist, wo er wohnt, was er beruflich macht, wie viel Beziehungserfahrung er hat, was er für Hobbys pflegt, mit wem er gut befreundet ist, ob er ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat und natürlich, ob er der solide Heirat-Haus-Kind-Hund-Typ ist oder eher jemand, der nicht das klassische Familienleben führt.


    All diese Sachen bedeuten aber noch lange nicht, dass ich automatisch seinen Charakter kenne. Die meisten Probleme in Beziehungen resultieren aus charakterlichen Unterschieden. Ich habe in meinem Leben schon so einige Männer getroffen, die ähnliche Interessen hatten wie ich, mit mir intellektuell auf Augenhöhe waren und dazu noch ungefähr den gleichen Lebensstil führten. Aber im Laufe der Zeit entpuppten sie sich als unverbindlich, unzuverlässig, selbstbezogen, empathiebefreit und rücksichtslos. Mit solchen Eigenschaften komme ich bei Männern überhaupt nicht klar.


    Ich sage ja immer, dass ich meistens gar nicht in die Männer verliebt war, sondern in das Bild, das ich mir im Vorfeld von ihnen gemacht hatte. Das passiert vielen Leuten. Eines Tages merken sie, dass sie sich in der anderen Person getäuscht haben. Das ist wohl auch der Punkt, warum ich mich nach der Story mit dem BA-Mann noch nicht wieder verliebt habe. Ich lasse es nicht mehr zu, dass die sexuelle Anziehung mich dermaßen einnimmt wie damals und ich dann glaube, dass ein Mann die große Liebe meines Lebens ist. Am Anfang ist es nämlich nichts weiter als sexuelle Anziehung. Viele verwechseln das mit Verliebtheit/Liebe, habe ich früher auch. Und dann war ich am Boden zerstört, wenn mein idealisierter Traumprinz mich bösartig verletzte und sich noch darüber lustig machte...

  • Zitat von kowai

    Ich glaube aber auch, bzw. weiß es von "gesunden" FreundInnen, daß die sich das Drama einfach gar nicht so lange bieten lassen, sondern ganz schnell weglaufen, sobald BA-Anzeichen beim (potentiellen) Partner auftreten: Verabredung "vergessen" z.B. Da wird dann nicht lang gefackelt, sondern direkt gefragt, ob das Gegenüber es überhaupt ernst meint, und wenn dann die bekannten ambivalenten, widersprüchlichen BA-gesteuerten Aussagen kommen: Tschüß.



    Und genau DAS kann ich nicht, weil das Gefühl schon da ist und auch zu stark ist! Ich habe schon bei einigen Männern - und auch in der Anfangsphase – gemerkt, dass die Basis für eine Beziehung nicht da sein kann, der Mann sich mir in einer Weise präsentiert, verhält, das einfach "nicht geht". Aber ich habe mich trotzdem auf ihn darauf eingelassen und die Warnhinweise weggeschoben. Auch bei diesem, letzten Ex jetzt sind zum Teil unfassbare Dinge vorgefallen. Aber ich konnte keinen Cut ziehen, da ich schon verliebt war. Und heute noch hänge ich den schönen Erlebnissen mit ihm gedanklich hinterher, zum Teil ganz Alltägliches: wieviel Spaß wir beim Einkauf hatten, die Blumen an seinem Fenster, wir beide kuschelnd vorm Fernseher, jedes Zimmer bei ihm zu Hause sehe ich noch, wie wir im Auto i-wo herfuhren. Und würde er sich heute melden, ich würde mich freuen – obwohl dieser Mann mir schon viel angetan hat und ich weiß, er ist krank, vermutlich richtig krank!

  • Zitat

    Das läuft bei mir leider ganz anders (hatte ich ja auch schon zuvor beschrieben): Ohne viel von ihm zu wissen, geht es extrem schnell, wenn ich mal jemanden interessant finde. Ich "docke" sofort an "im Hafen", fast egal, wie er sich im weiteren Kontaktverlauf darstellt und ich ihn kennenlerne; das ist wohl i-wie nicht normal u. gesund, aber ich kann es nicht ändern.


    Ach du, an dieser Stelle würde ich mir keine großen Gedanken machen. Die meisten Menschen ticken eher so wie du und verlieben sich hauptsächlich in Personen, über die sie noch nicht so viel wissen.


    Bei mir ist es so, dass zwar bestimmte Dinge immer frühzeitig weiß... wie alt der Mann ist, wo er wohnt, was er beruflich macht, wie viel Beziehungserfahrung er hat, was er für Hobbys pflegt, mit wem er gut befreundet ist, ob er ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat und natürlich, ob er der solide Heirat-Haus-Kind-Hund-Typ ist oder eher jemand, der nicht das klassische Familienleben führt.


    All diese Sachen bedeuten aber noch lange nicht, dass ich automatisch seinen Charakter kenne. Die meisten Probleme in Beziehungen resultieren aus charakterlichen Unterschieden. Ich habe in meinem Leben schon so einige Männer getroffen, die ähnliche Interessen hatten wie ich, mit mir intellektuell auf Augenhöhe waren und dazu noch ungefähr den gleichen Lebensstil führten. Aber im Laufe der Zeit entpuppten sie sich als unverbindlich, unzuverlässig, selbstbezogen, empathiebefreit und rücksichtslos. Mit solchen Eigenschaften komme ich bei Männern überhaupt nicht klar.


    Ich sage ja immer, dass ich meistens gar nicht in die Männer verliebt war, sondern in das Bild, das ich mir im Vorfeld von ihnen gemacht hatte. Das passiert vielen Leuten. Eines Tages merken sie, dass sie sich in der anderen Person getäuscht haben. Das ist wohl auch der Punkt, warum ich mich nach der Story mit dem BA-Mann noch nicht wieder verliebt habe. Ich lasse es nicht mehr zu, dass die sexuelle Anziehung mich dermaßen einnimmt wie damals und ich dann glaube, dass ein Mann die große Liebe meines Lebens ist. Am Anfang ist es nämlich nichts weiter als sexuelle Anziehung. Viele verwechseln das mit Verliebtheit/Liebe, habe ich früher auch. Und dann war ich am Boden zerstört, wenn mein idealisierter Traumprinz mich bösartig verletzte und sich noch darüber lustig machte...[/quote]


    Zitat


    Und genau das, was Du hier ansprichst, bestätigt mich :pale: : Ich hatte eine sexuelle Anziehung auf ihn (das weiß ich auch sicher). Dann hat er mich kennengelernt und gemerkt, "oh nein, ich habe mich in ihr getäuscht, ich kann sie nicht lieben" ... Genau, das meine ich ja!!

  • Zitat von Hanna1000

    Und genau DAS kann ich nicht, weil das Gefühl schon da ist und auch zu stark ist! Ich habe schon bei einigen Männern - und auch in der Anfangsphase – gemerkt, dass die Basis für eine Beziehung nicht da sein kann, der Mann sich mir in einer Weise präsentiert, verhält, das einfach "nicht geht". Aber ich habe mich trotzdem auf ihn darauf eingelassen und die Warnhinweise weggeschoben. Auch bei diesem, letzten Ex jetzt sind zum Teil unfassbare Dinge vorgefallen. Aber ich konnte keinen Cut ziehen, da ich schon verliebt war. Und heute noch hänge ich den schönen Erlebnissen mit ihm gedanklich hinterher, zum Teil ganz Alltägliches: wieviel Spaß wir beim Einkauf hatten, die Blumen an seinem Fenster, wir beide kuschelnd vorm Fernseher, jedes Zimmer bei ihm zu Hause sehe ich noch, wie wir im Auto i-wo herfuhren. Und würde er sich heute melden, ich würde mich freuen – obwohl dieser Mann mir schon viel angetan hat und ich weiß, er ist krank, vermutlich richtig krank!


    Das ist mir auch einmal ganz extrem passiert, Hanna - aber wirklich nur ein mal. danach war ich immer auf der Hut, dass ich nicht wieder so auf die Nase falle, denn es tat so höllisch weh und ich musste v.a. MIR die Schuld geben, alle Alarmsignale bewusst ignoriert zu haben... Ich denke jeder lernt aus seinen Fehlern, das ist doch schonmal was :wink: