Ich möchte an dieser Stelle mal über ein Erfahrung berichten. Ich bin frisch verliebt und hin und wieder überkommen mich bei aller Abgeklärtheit und Selsbtreflexion kleine Panikattacken und Verlustangstschübe: Was, wenn er ein BÄ ist? Was, wenn er von heute auf morgen verschwindet? Was, wenn er mich durchschaut hat und merkt, dass ich doch nicht so cool bin wie es scheint?
Es fällt mir noch schwer, seine Signale zu deuten und einmal war ich drauf und dran, ihm so eine Fluchtnachricht zu schreiben, so nach dem Motto: Ich kann mit dieser Unsicherheit nicht umgehen und ziehe mich erstmal zurück...
Habe ich aber nicht gemacht. Stattdessen habe ich genau versucht zu spüren: Was passiert mit mir? Da war vor allem die Angst vor dem Verlust. Aber es war auch die Verzweiflung darüber vorhanden, dass ich nun nicht mehr so souverän bin, wie am Anfang. In meinem Inneren sprach eine verbissene Stimme: Verdammt, warum ist das so? Warum kann ich nicht entspannt sein? Wie kann ich wieder dahin gelangen, wo ich am Anfang war? Alle möglichen Mannöver und Schachzüge gingen mir durch den Kopf. Ich wollte die Angst mit Aktionismus bekämpfen.
Dann erinnerte ich mich an eine Methode, wie man Angst und negative Gefühle bewältigt. Nämlich indem man sie vorbehaltlos annimmt, als derzeit zur Realtität gehörig. Und ich tat genau das: In einer ruhigen, fast meditativen Atmosphäre sagte ich mir immer wieder: Das IST jetzt so. Du bist jetzt gerade nicht souverän und das darf jetzt so sein. Ja, du HAST Angst das Schöne wieder zu verlieren. Ich hatte Verständnis für mich selbst, habe mir selber erklärt, warum ich diese Ängste habe, welche Erfahrungen dazu geführt haben. Das ganze habe ich fast wie ein meditation durchgeführt. Und auf einmal merkte ich wie sich Wärme in mir ausbreitete und wie sich vor allem diese Verzweiflung und auch ein wenig die Angst auflöste. Ich konnte wieder klar denken, löschte die angefange Mail. Die Krise war überwunden...
Ihm gegenüber konnte ich auf diese Weise locker und entspannt bleiben, wodurch ich für ihn sehr anziehend bin. Dadurch gibt er mir positive Signale, bekennt sich immer mehr zu seinen Gefühlen, was mir wiederum Sicherheit gibt. Eine Spirale nach oben... 
Ich wollte das hier mal schildern, weil ich weiß, dass die meisten immer mal mit Ängsten zu tun haben. Es geht, es funktioniert, vielleicht macht das ja jemandem Mut. Im Übrigen war das keine Eintagsfliege, hab das früher schon so ähnlich gemacht...
