Vergleich zwischen BÄ-Beziehung und "nomaler" Beziehung

  • Zitat von SugarLea

    Genau diese Denkweise hatte ich auch viele Jahre. Ich hab nur gelitten unter den Männern. War immer nur Mittel zum Zweck, hab mich ungewollt, ungeliebt und wertlos gefühlt weil diese Männer mir genau das Gefühl immer vermittelt haben. Achte auf deinen Selbstwert, fange an dich selbst zu lieben ohne dass dir ein Mann das bestätigen muss und du wirst ab sofort nur noch Männer in dein Leben ziehen die dir deinen Wert bestätigen. Man zieht immer an, was man innerlich fühlt. Mir haben das Freunde hunderte Male erzählt und ich hab immer nur mit den Augen gerollt. Aber heute weiß ich, dass es stimmt. Ich heirate im Dezember. Ich werde geliebt, geachtet, respektiert und das ganz ohne betteln um Aufmerksamkeit, Schmerzen, Depressionen etc. Fang bei dir an, dann ändert sich alles.


    Nein, ein Mann muss mich nicht in meinem Selbstwertgefühl bestätigen, das nicht; ich meinte, dass ich durch die Erfahrungen mit dem jeweiligen Mann aber immer wieder zurückgeworfen werde auf die Erkenntnis: Siehst Du, man kann Dich nicht lieben, Du bist es nicht wert. Wenn man immer das Gleiche erlebt.


    Ich kann auch gar nicht mal sagen, dass ich mich selbst nicht liebenswert finde, aber ich gehe davon aus (eben durch die Erfahrungen), dass ein Mann nichts für mich empfinden kann. Hm, da weiß ich immer nie so wirklich, was es damit auf sich hat, dieses sog. Gesetz der Anziehung und warum man dann andere Typen von Männern anzieht... Und wenn, tja, wie soll man seine Einstellung, seinen Glauben einfach so ablegen, ändern.....


    Ich freue mich für Dich, SugarLea, dass Du heiratest, wünsche Dir alles Liebe!!!

  • Zitat von Sukramine

    Ich erlebe das aber genauso wie du, dass die Männer nur ihr Ego ausleben wollen -wirkliches Interesse ist da nicht, können sie auch gar nicht, weil sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind.


    Ja, das muss man wirklich so sehen, und da hat es nicht mit einem selbst zu tun. Und einige Männer sind einfach Egomanen.


  • Ja Kowai, GENAU SO ist es bei mir, denke, fühle und handle ich auch! Genau so. Es ist der falsche Ansatz, eigentlich ganz klar; aber dennoch verhalte ich mich so. Und somit habe ich zumindest bei einigen Männern durch mein eigenes Fehl-Verhalten mit beigetragen, dass ich mich dann in unglückliche (Beziehungs-)Geschichten reingeritten habe. Den Männern, denen an einer ernsthaften Beziehung nicht gelegen ist, ist es natürlich recht, wenn man still hält und nicht fragt; sie werden dann nöckelig, wenn man was wissen will und sind genervt, verstricken sich (logischerweise) auch schnell in Widersprüche - das habe ich eigentlich immer so erlebt. Und im Nachhinein hat es sich dann auch immer herausgestellt, dass ich recht hatte, wenn ich das Gefühl hatte, i-was stimmt nicht, da "ist noch was", der ist nicht ehrlich und so. Man MUSS einfach viel fragen und auch SOFORT, gleich am Anfang und nicht erst so laufen lassen. Und dann auch wirklich, wenn man merkt, das und das passt nicht, stimmt nicht, geht nicht und so, auch den Schlussstrich ziehen (können) - was ich ja wiederum schon gar nicht kann. Aber - ich habe immer, wirklich immer dann einige Zeit später den Tribut zollen müssen, es hat sich dann sowieso in kürzerer Zeit erledigt hat mit dem Mann. Mein Gefühl, wenn mir etwas komisch, merkwürdig vorkam, hat mich selten getrügt; ich habe es aber weggewischt und wollte Dinge nicht sehen.

  • Zitat von Caddy73

    Und dass Du z.B. auch so jemand bist der sich schnell verliebt, und den Menschen dann möglichst nicht mehr verlieren will,...
    Das ist wie Kowai auch schreibt, ein gutes Indiz dafür, dass Du auch schnell her gehst und Liebe und Zuneigung,...von außen suchst.
    Geringes Lebstwertgefühl -> dann auch Verlustangst - führt dazu, an etwas zu klammern, fest zu halten,..nicht mehr hergeben wollen,...weil man Angst hat, ohne diese Liebe des anderen nicht glücklich werden zu können.
    Die Gefühle die man zum anderen fühlt, werden ggf. (noch) nicht so zurück erwiedert wie man sich das wünscht,...und schwups wird man darin unglücklich.



    Gruß


    Hm, ich kann nur sagen, wie es sich bei mir anfühlt. Ich verliebe mich halt in den Mann. Ich "fühle" Gefühle, um das jetzt mal so auszudrücken. Ob es das gar nicht so ist bzw. mit anderen Dingen zu tun hat, auch das habe ich mal gelesen. Nur, ich kann es ja nur so sagen, wie es für mich ist. Und dieses schnelle Gefühle aufbauen ist wohl nicht normal; ich erlebe das in meinem Umfeld nicht so, und mein Freundeskreis kann es immer nicht fassen, was da bei mir abläuft.


    Caddy, was hast Du den bei Dir für Muster erkannt, die Dich dann immer zu den "falschen" Frauen geführt haben? Wie ist denn Deine Erkenntnis jetzt?

  • Zitat von Hanna1000

    Hm, ich kann nur sagen, wie es sich bei mir anfühlt. Ich verliebe mich halt in den Mann. Ich "fühle" Gefühle, um das jetzt mal so auszudrücken. Ob es das gar nicht so ist bzw. mit anderen Dingen zu tun hat, auch das habe ich mal gelesen. Nur, ich kann es ja nur so sagen, wie es für mich ist. Und dieses schnelle Gefühle aufbauen ist wohl nicht normal; ich erlebe das in meinem Umfeld nicht so, und mein Freundeskreis kann es immer nicht fassen, was da bei mir abläuft.


    Caddy, was hast Du den bei Dir für Muster erkannt, die Dich dann immer zu den "falschen" Frauen geführt haben? Wie ist denn Deine Erkenntnis jetzt?


    Hi,


    kurz zusammengefasst:
    durch lesen, selbst beobachten und analysieren und durch meine begonnene Therapie:
    Ich habe eine Verlustangst,....basierend auf meiner Kindheit,...und mit Verstärkung später in meiner (ex)Ehe.
    Mein Selbstwertgefühl, ist nicht das beste,...



    Quasi mit die selbe Ursache wie beim BÄ.
    Nur dass es sich bei mir eben in die andere Richtung auswirkt.


    Ein klassicher BÄ wie meine jetzige Ex (aktive BA) flüchtet,...ich (dann passive BA) versuche festzuhalten,...klammere weil mein Unterbewusstsein die Liebe und Zuneigung vom Partner halten will.


    So kann man das kurz zusammengefasst schreiben.


    Für mich eine wichtige Erkenntnis. An der ich nun arbeiten will,...damit ich nicht mehr sooo emotional abhängig bin.


    Gruß

    Was Dich ausmacht, ....ist wie Du aufstehst, wenn Du gefallen bist.


    the best view comes after the hardest climb,...


  • Sorry, aber ich kann das echt nicht mehr hören. Ich habe bestimmt 15 Männer gedatet und da waren die unterschiedlichsten Exemplare dabei, jung, alt, Singles, gebunden, einer soagr mit ner offenen Beziehung, einer der im Ausland lebt...


    Mädels, ich sag euch eines: Es gibt KEINE anderen. Die sind so. Nen vernünftigen Mann muss man suchen wie die Stecknadel im Heuhaufen. Diese Idee, ich muss nur erst alle meine "Baustellen" bereinigt haben und dann klopft Mr Right von selbst an die Tür, das ist Schwachsinn. Gut, jeder hat paar Baustellen und es lohnt sich da hinzuschauen. Aber ne fitte Psyche ist keine Garantie dafür einen passenden Mann zu finden. Sie ist nur eine Garantie dafür, sich mit sich selbst auch ahlbswegs wohl zu fühlen.


    Ich habe beschlossen, ich date bis der Arzt kommt, irgendwann ist da mal einer dabei. Mit diesem fühlt es sich jedenfalls gerade mal gut an und wenn die Sache am Ende doch nicht klappt, dann ist das eben so. Eines habe ich durch den BÄ und die Daterei gelernt: Ich weiß, was ich will, mehr als je zuvor.

  • Zitat von Griselda

    Mädels, ich sag euch eines: Es gibt KEINE anderen. Die sind so. Nen vernünftigen Mann muss man suchen wie die Stecknadel im Heuhaufen.


    :mrgreen:


    Also ganz ehrlich: unabhängig von allem Anderen ... Diese Aussage - ganz separat für sich - würde ich auch unterschreiben. Die sind wirklich so ...

  • Zitat

    Ich habe beschlossen, ich date bis der Arzt kommt, irgendwann ist da mal einer dabei. Mit diesem fühlt es sich jedenfalls gerade mal gut an und wenn die Sache am Ende doch nicht klappt, dann ist das eben so. Eines habe ich durch den BÄ und die Daterei gelernt: Ich weiß, was ich will, mehr als je zuvor.


    So ist es bei mir zur Zeit auch. Und er hängt an mir :flower:

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

    Einmal editiert, zuletzt von nitamaus ()

  • Zitat von Hanna1000

    :mrgreen:


    Also ganz ehrlich: unabhängig von allem Anderen ... Diese Aussage - ganz separat für sich - würde ich auch unterschreiben. Die sind wirklich so ...


    Ja, ich auch...

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Zitat von SugarLea

    Genau diese Denkweise hatte ich auch viele Jahre. Ich hab nur gelitten unter den Männern. War immer nur Mittel zum Zweck, hab mich ungewollt, ungeliebt und wertlos gefühlt weil diese Männer mir genau das Gefühl immer vermittelt haben. Achte auf deinen Selbstwert, fange an dich selbst zu lieben ohne dass dir ein Mann das bestätigen muss und du wirst ab sofort nur noch Männer in dein Leben ziehen die dir deinen Wert bestätigen. Man zieht immer an, was man innerlich fühlt. Mir haben das Freunde hunderte Male erzählt und ich hab immer nur mit den Augen gerollt. Aber heute weiß ich, dass es stimmt. Ich heirate im Dezember. Ich werde geliebt, geachtet, respektiert und das ganz ohne betteln um Aufmerksamkeit, Schmerzen, Depressionen etc. Fang bei dir an, dann ändert sich alles.


    SugarLea - darf ich bitte erfahren wie du das hingekriegt hast deinen Selbstwert (mal schnell :wink: ) zu stärken und dich selbst zu lieben?
    Ich habe diese Baustelle schon sehr lange ... habe Bücher durchgearbeitet etc... es gelingt mir nicht. ich habe ähnliche Beziehungerfahrungen wie Hanna - also echte Liebe habe ich glaube ich noch nie erfahren dürfen (leider auch nicht von meinen Eltern)...
    ich finde mich selbst als single eigentlich schon OK (liebe ich mich? keine ahnung) - aber ich denke, dass ich für einen Mann -auf Dauer- wohl nicht sehr interessant bin... ich denke immer, dass es ja sicher noch 1000 andere Frauen gibt die er hübscher oder toller findet... und letztendlich bin ich ja auch immer wieder betrogen oder verlassen worden. Der Beweis, dass an mir was nicht stimmt.

    Zitat


    Ich habe beschlossen, ich date bis der Arzt kommt, irgendwann ist da mal einer dabei. Mit diesem fühlt es sich jedenfalls gerade mal gut an und wenn die Sache am Ende doch nicht klappt, dann ist das eben so. Eines habe ich durch den BÄ und die Daterei gelernt: Ich weiß, was ich will, mehr als je zuvor.


    griselda, hast du deinen prinzen denn über eine SB gefunden?
    Darf ich fragen welche Kriterien du da angelegt hast - bzw. was du verändert hast bei der Suche? (weil du schreibst du weißt jetzt was du willst-oder bezieht sich das nur auf NICHT-BÄ) :wink: ?

  • Zitat von podenca


    Darf ich fragen welche Kriterien du da angelegt hast - bzw. was du verändert hast bei der Suche? (weil du schreibst du weißt jetzt was du willst-oder bezieht sich das nur auf NICHT-BÄ) :wink: ?


    Ich habe überhaupt keine Kriteoren angelegt und es ist auch so, wie hier schon angedeutet wurde, die Sache hat noch einen Haken. Ich habe ihn genau unter dem Aspekt getroffen NICHTS mit ihm anzufangen, denn er ist in einer Beziehung, wenn auch einer desolaten. Es kommt eben immer anders als man denkt. Ich fand ihn einfach sympathisch und wollte wohl irgednwie wissen, was sojemand dazu treibt in eine SB zu gehen. Trotzdem spüre ich jetzt genau das Gefühl, was ich suche - emotinale Nähe und vor allem den Wunsch danach, der genauso von ihm ausgeht wie von mir. So wie es sich anfühlt ziwschen ihm und mir, so möchte ich es. Das meine ich mit - ich weiß was ich will. Und wenn es mit diesem nicht weiter geht, dann suche ich weiter nach jemandem mit dem es sich so anfühlt.


    Podenca, dein Glaubenssatz, dass du nicht liebenswert bist, steht dir selbst im Wege. Er ist wie eine selbsterfüllende Prophzeihung. JEDER Mensch ist liebenswert. Der letzt BÄ mit dem ich was versucht hatte, mit dem bin ich locker befreundet und der hat also auch weiter Frauen getroffen und mir erzählt, was er das Schlimmst findet an Frauen in unserem Alter (um die 50): Das sie voller Selbstzweifel sind, wie sie aussehen, wie sie ankommen. Er sagte wörtlich: Das törnt total ab. Ich weiß nicht, wie du diesen Glaubenssatz auflösen kannst, da hat jeder andere Wege aber Fakt ist: das ist der Schlüssel...


    Wobei ich jetzt nicht so weit gehen würde und sagen würde, dann ziehst du nur noch tolle Männer an bzw. kommt es darauf an, was man darunter versteht. Was ich sagen kan bei meinen Datingversuche: Auch wenn es zu keiner Beziehung kam, vier bis fünf von denen sind trotzdem tolle Männer, bin mit ihnen auf eine angenehme und bereichernde Weise noch befreundet. Also ziehe wohl schon tolle Männer an :-D

  • Zitat von podenca

    SugarLea - darf ich bitte erfahren wie du das hingekriegt hast deinen Selbstwert (mal schnell :wink: ) zu stärken und dich selbst zu lieben?
    Ich habe diese Baustelle schon sehr lange ... habe Bücher durchgearbeitet etc... es gelingt mir nicht. ich habe ähnliche Beziehungerfahrungen wie Hanna - also echte Liebe habe ich glaube ich noch nie erfahren dürfen (leider auch nicht von meinen Eltern)...
    ich finde mich selbst als single eigentlich schon OK (liebe ich mich? keine ahnung) - aber ich denke, dass ich für einen Mann -auf Dauer- wohl nicht sehr interessant bin... ich denke immer, dass es ja sicher noch 1000 andere Frauen gibt die er hübscher oder toller findet... und letztendlich bin ich ja auch immer wieder betrogen oder verlassen worden. Der Beweis, dass an mir was nicht stimmt.


    Podenca, bei mir ist "dieses Problem" erst in den letzten 4, 5 Jahren entstanden. Meine Beziehungen und Kontakte davor liefen ganz normal; ich wurde geliebt, ich habe mich verliebt ohne Ängste, Schmerzen, habe mich als Frau niemals infrage gestellt. Erst eben seit ca. 5 Jahren, in den letzten 5 Jahren hat sich das entwickelt, durch eben diese sich immer wiederholenden schlechten Erfahrungen inkl. des Verlassenwerdens. So hat sich das Gefühl, der Glaube entwickelt, ok, wohl eine sch.... Frau muss ich sein.


    Liebe, Respekt, Geborgenheit etc. in der Kindheit habe ich übrigens auch nicht erfahren. Genau das Gegenteil.


    Oh ja, mit dem Beweis, genau das, der Beweis, das empfinden/erleben wir ja beide gleich. Ist doch auch i-wie logisch, finde ich :-(

  • Zitat von Hanna1000

    ..........


    Liebe, Respekt, Geborgenheit etc. in der Kindheit habe ich übrigens auch nicht erfahren. Genau das Gegenteil.


    ...


    Das meinte ich,...dass es da eben etwas gibt,...das bei Dir, bei mir, und anderen Falsch gelaufen ist,...und das sind unsere Baustellen, weil genau da können wir sehr verletzt werden!

    Was Dich ausmacht, ....ist wie Du aufstehst, wenn Du gefallen bist.


    the best view comes after the hardest climb,...

  • Zitat von Sukramine

    tja, da ist ein Bindungsphobiker ja noch das kleinere Übel, nicht wahr?


    Mich erinnert diese Sichtweise ein wenig an meine Beziehung zu meinem ersten Freund, der meine Nähe immer seltener ertrug, weil er leider unter Schizophrenie im Anfangsstadium litt. Niemals gemeinsame Übernachtungen, Treffen nur ungefähr 1 x die Woche für einen Nachmittag, am Ende dann wochenlange Funkstillen. Aber wenn wir zusammen waren - die völlige körperliche Verschmelzung, extreme Gefühle, Weinen vor Glück... (Kennt jemand noch den Film "Betty Blue" aus den 80ern? Ein bißchen so ähnlich war das.... :( )


    Als seine Rückzüge immer länger wurden, habe ich mir das anfangs noch schöngeredet. Habe mir andere Paare angeschaut und gedacht, ok, mein Freund ist viel besser, der würde mich nie betrügen oder verlassen, der fordert nicht von mir, "Heimchen am Herd" für ihn zu sein, und wir haben ja eine viel intensivere Liebe als die Paare, die sich täglich sehen und bei denen schon Routine eingekehrt ist... Ich wollte einfach auch glücklich sein bzw. vor den anderen glücklich scheinen. Dabei haben mich seine Rückzüge immer stärker verletzt, vor allem sein Schweigen darüber, warum er sich immer mehr zurückzieht - es gab im Grunde am Ende gar keine richtige Kommunikation mehr, er wurde mir richtig fremd. Sowas will/kann ich nicht mehr.


    Klar, wenn man BÄler mit "Negativexemplaren" vergleicht, mag man auch Gutes in BA-Beziehungen sehen. Schlechteres als das findet man immer. Ich möchte mich aber lieber an denen orientieren, die gute Beziehungen leben können, die gibt es nämlich auch, zumindest in meinem Freundes- und Bekanntenkreis.

  • Zitat von Sukramine


    Naja, wenn ich mich denn schon vergleichen muss.....dann kann ich mich mit Leuten vergleichen, die viel mehr Geld, eine schönere Wohnung, einen besseren Job haben, sich mehr leisten können, eine tolle Familie....
    Oder ich vergleich mich mit den anderen, den Menschen in Afrika, den Obdachlosen, den Arbeitslosen, den Flüchtlingen, den Gemobbten...
    Wann wird es mir vermutlich besser gehen? Beim Vergleich mit den ersten oder den zweiten?


    Ich vergleiche mich eigentlich kaum noch, wie ich das früher gemacht habe, sondern bin inzwischen vielmehr auf der Suche nach Orientierung, weil ich was ändern will: wie machen das diese Paare, die ich kenne, die in einer Beziehung leben, die ich als gut empfinde? Was brachten die als Voraussetzungen mit, was waren deren Erwartungen, wie sind die mit Konflikten umgegangen, mit Veränderungen der Lebenssituation usw. usw.


    Früher dachte ich, ich könnte auf Beziehungen im Grunde keinen Einfluß nehmen, sondern muß halt akzeptieren, wie der Mann ist. Entweder bleib ich dann bei ihm, oder ich gehe, oder es geht irgendwie auseinander... Bei manchen ist das ja auch wirklich so, hab ich ja auf die harte Tour gleich beim ersten Freund gelernt: wer dermaßen psychisch erkrankt ist, kann nichts ändern, da hat man keine Chance. Bei vielen BÄlern, von denen hier die Rede ist, ist das wohl auch so, wenn da z.B. handfeste Persönlichkeitsstörungen dahinterstecken oder sie generell therapieunwillig sind. Das ist leider meine/unsere Klientel, und die Fragen, die hier rauf und runter diskutiert werden, halte ich nach wie vor für zentral: warum gerate ich immer wieder an solche Menschen? Und warum bleibe ich so lange bei ihnen?


    Klar gibt es auch "normal bindungsfähige Menschen", die charakterlich einfach mies sind. Aber die waren nie mein Problem, denen bin ich eigentlich immer ganz gut aus dem Weg gegangen.


    Ich weiß halt sehr sicher, daß es auch andere Menschen gibt, weil ich die schlicht und einfach kenne. Idealpersonen sind das natürlich alles auch nicht, und die kommen auch nicht alle aus superglücklichen Elternhäusern, aber die kriegen beziehungsmäßig etwas hin, das ich gut finde. "Aushandeln", "Beziehung gestalten", na ja, letztlich einfach: reden, reden, reden... ist für mich leider reine Theorie. Ist aber doch ganz wesentlich für eine Beziehung, die ich als "gut" definieren würde. Da finde ich es schon echt hilfreich, was mir meine befreundeten Paare darüber so sagen, wie die das machen... Und natürlich haben die auch Probleme, aber keine, die ich als no-gos sehen würde: fremdgehen, Frau bleibt zu Haus - der Mann arbeitet usw. Die leben schon weitgehend so, wie ich mir das auch wünschen würde, und da bin ich einfach neugierig, wie die das wohl hinkriegen, warum sie so viele Jahre zufrieden, wenn nicht sogar glücklich miteinander sind.

  • Zitat

    Ich habe überhaupt keine Kriteoren angelegt und es ist auch so, wie hier schon angedeutet wurde, die Sache hat noch einen Haken. Ich habe ihn genau unter dem Aspekt getroffen NICHTS mit ihm anzufangen, denn er ist in einer Beziehung, wenn auch einer desolaten. Es kommt eben immer anders als man denkt. Ich fand ihn einfach sympathisch und wollte wohl irgednwie wissen, was sojemand dazu treibt in eine SB zu gehen. Trotzdem spüre ich jetzt genau das Gefühl, was ich suche - emotinale Nähe und vor allem den Wunsch danach, der genauso von ihm ausgeht wie von mir. So wie es sich anfühlt ziwschen ihm und mir, so möchte ich es. Das meine ich mit - ich weiß was ich will. Und wenn es mit diesem nicht weiter geht, dann suche ich weiter nach jemandem mit dem es sich so anfühlt.


    Ich weiß nicht wie oft ich schon gebundene Männer toll fand - das ist auf jeden Fall DIE Garantie dafür, dass die Beziehung niemals zu nah wird und somit immer "spannend" (und schmerzhaft) bleibt. Ein Paradies für BÄs von jeder Sorte.... Es soll ja Frauen geben, die das leben als Geliebte "genießen". Ich gehöre nicht dazu. und finde Männer, die fremdgehen auch charakterlich einfach MIES. Niemand MUSS in keiner Beziehung bleiben, man kann sich immer trennen, finde ich.... Bist du auch passive BÄ, Griselda?


    Zitat

    Klar, wenn man BÄler mit "Negativexemplaren" vergleicht, mag man auch Gutes in BA-Beziehungen sehen. Schlechteres als das findet man immer. Ich möchte mich aber lieber an denen orientieren, die gute Beziehungen leben können, die gibt es nämlich auch, zumindest in meinem Freundes- und Bekanntenkreis.


    Auch in meinem Freundeskreis gibt es richtig glückliche Pärchen (ich würde sagen ca. 50% der Paare die ich kenne sind echte Vorbilder für mich, der Rest bleibt wegen der Kinder zusammen oder hat ANgst vor dem Alleinesein etc.) Ich habe auch versucht rauszufinden und zu analysieren, warum manche glücklich sind und andere nicht. Die meisten glücklichen Pärchen sind schon SEHR lange zusammen, sie vertrauen einander BLIND, man merkt das daran wie sie miteinander umgehen, dass da so eine Verbundenheit ist. Sie können sich voll aufeinander verlassen - da gibts bei allen viele Freiräume ohne Eifersucht - genau darauf bin ich besonders neidisch, weil ich so oft betrogen wurde (auch in meinen langjährigen Beziehungen).


    ich denke auch oft, dass manche Leute auch wirklich GLÜCK haben im Leben (ohne es zu schätzen), weil sie ne schöne & stabile Kindheit hatten & dann schon früh den richtigen Partner gefunden haben, der sie auch gut behandelt hat - ohne dieses ganze Liebes-Drama, was einen, wenn man eh schon verunsichert ist, noch weiter reinzieht in diesen Angst-Unsicherheits-Kreislauf....

  • Zitat von kowai

    .............wer dermaßen psychisch erkrankt ist, kann nichts ändern, da hat man keine Chance. Bei vielen BÄlern, von denen hier die Rede ist, ist das wohl auch so, wenn da z.B. handfeste Persönlichkeitsstörungen dahinterstecken oder sie generell therapieunwillig sind. Das ist leider meine/unsere Klientel, und die Fragen, die hier rauf und runter diskutiert werden, halte ich nach wie vor für zentral: warum gerate ich immer wieder an solche Menschen? Und warum bleibe ich so lange bei ihnen?
    ....


    Tja,


    da ist was wahres dran.


    Das Thema BA,...hängt in vielen Fällen eben mit einer ernsthaften Persönlichkeitsstörung zusammen.
    Und wie die Therapierbarkeit von solchen "Störungen" ist,...kann man alles nachgoogeln. Das ist ein sehr harter und oft ein lebenslanger Weg.
    Da hängt es massgebend davon ab, wie hoch der Leidensdruck beim betroffen ist, und wie groß seine Motivation wirklich ist,...für seine Zukunft etwas verändern zu wollen.


    Und ja,...da ist die Frage wirklich sehr zentral, warum man immer wieder an solche Partner gerät und warum man da soo sehr dran hängen bleibt.
    Interessant ist da der Thread von Imac http://www.bindungsangst-forum…84d4f1c9c80e9d6f4410cf9b2
    Wo das im Prinzip auch etwas beschrieben wird. wo es u.a. um Stoffe im Hirn geht,....(Drogenentzug?)


    Gruß

    Was Dich ausmacht, ....ist wie Du aufstehst, wenn Du gefallen bist.


    the best view comes after the hardest climb,...

  • Zitat von Sukramine


    Ich glaube übrigens, der Mann ist sehr glücklich in dieser Beziehung. Da sie selbst, wie ich vermute, Beziehungsängste hat, kommt sie diesem auch nie zu nah, und er fühlt sich immer wieder- so eroberungsmäßig gefordert.
    Ob sie glücklich ist? Naja, ich denke, sie glaubt, es geht halt nicht anders....Und ich frag mich inzwischen, ob sie recht hat...


    Es liest sich fast wie die Beschreibung der Ehe meiner Eltern... und nein, meine Mutter ist und war nie glücklich in dieser Ehe. Das wird allerindgs außer mir (und meinem vater) fast NIEMAND auf dieser Welt wissen, denn nach außen spielen sie perfekt Theater.
    Sie wird meinen Vater auch niemals verlassen, denn sie ist voll finanziell abhängig von ihm....ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Mensch, der so abhängig ist von einem anderen wirklich glücklich sein kann.
    "Es geht ja nicht anders". Dieser Satz könnte auch von meiner Mutter sein - er ist Ausdruck totaler Hilflosigkeit...

  • Zitat von Sukramine

    Tja, also, ich hab auch ne Bekannte, die seit inzwischen so etwa 20 Jahren eine (zumindest nach außen hin) glückliche Ehe führt.
    Wenn man fragt, wie sie das macht: Naja, ihr ist klar, dass Männer bestimmte Dinge einfach nicht können- also fordert sie es auch nicht. Weiterhin ist sie der Meinung (und das macht sie in der Praxis auch so), dass man in einer Beziehung (also dem Mann gegenüber) nur bestimmte Persönlichkeitsaspekte zeigen darf.
    Also, im Prinzip achtet sie auch darauf, dass sie nicht (außer vielleicht in typischen Frauentätigkeiten) besser oder intelligenter rüberkommt als ihr Mann (obwohl sie das m.E. auf jeden Fall ist). Sie hat sie auch meist um die Kinder gekümmert bzw. ist jahrlang zu Hause geblieben. Der Mann hat also das Geld verdient. Ich glaube, das gibt Männern halt oft das Gefühl, ein richtiger Mann zu sein.


    So etwas meine ich ausdrücklich nicht. So etwas habe ich von den Frauen - und Männern -, mit denen ich über ihre Beziehungen spreche, absolut nicht gehört. Die leben so auch nicht.


    Hmm, kann es sein, Sukramine, daß Du ein etwas holzschnittartig-negativ gefärbtes Männerbild hast? Irgendwie erinnern mich Deine Zeilen an meine eigene Einstellung von vor einigen Jahren, die - vielleicht ähnlich wie bei Podenca - irgendwie so aussah: alles ist besser, als so eine verkorkste Beziehung, wie meine Eltern sie hatten, inkl. konservativem Rollenbild. Und ich war enttäuscht, als ich sah, daß es sogar in meiner Generation wieder Paare gab, die so lebten. Dann lieber BÄler, die nichts von mir verlangen...(mir aber auch fast nichts geben).


    Bei mir hat sich das in den letzten Jahren jedenfalls geändert. Ich habe nun die Paare im Blickfeld, die so leben, wie ich das auch gut finden würde, inkl. "emanzipierten" Männern, von denen es viel mehr gibt, als ich früher dachte. Eigentlich ist die Männer-Frauen-Welt gar nicht so schlecht... ich stehe nur leider offenbar noch in der falschen Ecke.