Welche Therapieformen werden angewandt ?

  • Zitat von greeny19

    Damit wollte sie mir zeigen, dass es richtig und gut ist, Ärger zu zeigen und dass andere das aushalten können, ohne sich von einem abzuwenden. In vielen Situationen konnte ich das schon, aber ich habe jetzt gelernt, das auch gegenüber den Menschen zu tun, wo es für mich wirklich darauf ankommt, weil sie mir sehr wichtig sind.


    Da erkenne ich gewisse Parallelen zu meinen Gesprächen... :-D


    Zitat

    Das hat dazu geführt, dass ich mit meinen Eltern ein sehr offenes, durchaus schmerzhaftes, aber auch heilsames und versöhnliches Gespräch geführt habe. Und auch mit meiner Freundin, von der ich hier berichtete, habe ich sehr offene Worte gesprochen und meinen Standpunkt klargemacht, wobei ich eine vorübergehende Ablehnung in Kauf genommen habe.


    Ganz herzlichen Glückwunsch!!! Super, daß Du das gleich umgesetzt hast! Ach, toll...! :cheers:


    Zitat

    ganz anders angepackt, gespiegelt und getriggert


    Yeah! :P


    Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg! Du scheinst trotz Deiner "Verkopftheit" aber doch sehr offen zu sein und gut auf die Behandlung anzusprechen...bist wohl keine von den ganz harten Nüssen... :-D

  • Hallo,
    ich bin neu hier und wollte nur etwas zum Thema Therapieform beitragen. Ich mache seit 8 Jahren eine Analyse und bin zufrieden. Meine Therapeutin macht auch tiefenpsychologische Therapien, sie hat mich aber aber sofort auf die Couche gelegt (ich glaube ich war ein sehr schwieriger Fall von Sozialphobie).
    Mir geht es immer besser, auch wenn meine Beziehungsphobie noch nicht weg ist. Da lag soviel anderes drüber was schon abgearbeitet ist, bzw sich verbesserte.
    Also, es ist nichts für Ungeduldige und bedeutet eine gute Menge Arbeit, aber hat mir in der Vergangenheit und wird mir hoffentlich helfen. Ich überlege gerade jetzt eine Verhaltenstherapie anzuschließen, jetzt bin ich bereit Ratschläge anzunehmen. Viele Grüße, Karin

  • Ein update von meinem guten Freund, dem hartnäckigen Langzeit-BÄler mit der narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Er ist seit mehr als anderthalb Jahren in Therapie und hat sehr gute Fortschritte gemacht. Eltern-Thema soweit aufgearbeitet, daß in den Sitzungen jetzt kaum mehr Neues drankommt, die Anti-Depri-Medikation wird stufenweise zurückgesetzt, er kann wieder regelmäßig zur Arbeit gehen und sogar ab und zu Überstunden machen, ein großer Erfolg, denn vor seiner Therapie bestand sein größtes Lebensziel darin, möglichst bald im Lotto zu gewinnen oder in Frührente gehen zu können, damit er endlich nicht mehr zur Arbeit muß.


    Nun meint er, seine Therapie eigentlich beenden zu können, denn ihm geht es gut, er ist zufrieden. Das Thema "Beziehungen" bzw. seine bisherige Unfähigkeit dazu hat er allerdings kein einziges Mal angesprochen. Ich hoffe, er tut es noch... ich habe ihn jedenfalls dazu angeregt, und da meinte er, seine Therapeutin hätte letztens auch mal was in der Richtung gefragt...irgendwie scheint er dem Thema ausweichen zu wollen. Er meinte, er vermeidet halt im Moment alles in der Richtung, um seinen Therapiefortschritt nicht zu gefährden.


    Dies nur noch mal als Beobachtung zur Frage, wie lange Therapien dauern und welche Veränderungen sie in Bezug auf BA bringen können. Wenn man das Thema nicht ansprechen, sondern die Therapie schon vorher abbrechen will, wahrscheinlich leider erstmal keine allzu großen... :neutral: Aber die Geschichte meines Freundes ist noch nicht zu Ende, glaube ich.

  • Eine Bekannte von mir ist seit einem Jahr in Therapie wg. langjähriger Eßstörungen, nun will sie wechseln, weil sie nicht das Gefühl hat, große Fortschritte gemacht zu haben. Hier mal die Beschreibung eines Therapeuten, mit dem es nicht funktioniert:


    - er rechnet Einzeltermine mehrfach ab (Ärger mit Krankenkasse)
    - er notiert sich Termine falsch, mehrere Patienten erscheinen zur selben Zeit
    - er ist oft für mehrere Wochen nicht da, auch außerhalb von Urlaubs- und Fortbildungszeiten, nächster Termin: in einem Monat
    - er macht sich keine Notizen, schreibt kein Protokoll und kann sich folglich an zurückliegende Gesprächsinhalte nicht mehr erinnern
    - er stellt keine Fragen :shock:
    - er "erklärt" der Patientin gewisse Zusammenhänge ausgiebig anhand von allgemeinen Theorien, geht jedoch auf ihr jeweiliges spezielles Problem nicht ein
    - er hilft der Patientin dabei, darüber zu spekulieren, warum gewisse Personen sich ihr gegenüber so verhalten, wie sie es tun --> bestärkt sie in ihrer Außenorientierung, anstatt sie darauf zu lenken, in ihr Inneres zu schauen


    Die Bekannte hatte den Therapeuten ursprünglich nicht wirklich gut ausgesucht, sondern ihr Leidensdruck war halt schon sehr groß und als eine Kollegin von ihr zufällig ihren Therapieplatz bei dem Mann wg. Umzugs aufgab, konnte sie den Platz sofort übernehmen. Nun will sie sich etwas bewußter und kritischer auf die Suche nach einer neuen Therapeutin machen.

  • Wieder ein update über meinen alten Freund, der nun seit über 2 Jahren wegen seiner narzisstischen Persönlichkeitsstörung in Therapie ist (BA ist nur eines der damit verbundenen Probleme).


    Die Therapie läuft wohl so langsam aus, es liegen große Abstände zwischen den letzten Sitzungen und es kommen keine neuen Erkenntnisse mehr. Ihm geht es soweit gut, beruflich ist wieder alles ok, er hat keine Depressionen mehr und kommt ohne Medikamente aus.


    Das Thema "Beziehungen" hat er sich jedoch nicht getraut anzusprechen, das ist für ihn zu schambesetzt. Seine Therapeutin hat es wohl probiert, aber er hat dichtgemacht. Da kommt er also nicht weiter. Im wahren Leben lernt er wohl durchaus ab und zu eine attraktive Frau kennen, mit der er sich dann auf facebook befreundet, aber Beziehungsversuche unternimmt er nicht.


    Damit zusammenhängend hat er sich auch nicht getraut, sein Verhältnis zu seiner Mutter zu klären. Die Therapeutin hat ihm schon vor einem Jahr erklärt, daß es ihm helfen würde, endlich einmal seine Eltern, speziell seine Mutter mit dem zu konfrontieren, was damals in seiner Kindheit schiefgelaufen ist. Dem ist er jedoch aus dem Weg gegangen und er sagt immer noch, daß das für ihn absolut nicht in Frage kommt. Das könne er seiner Mutter nicht antun, ihr zu offenbaren, daß er als Kind unter ihrem Verhalten gelitten hat und 30 Jahre lang Depressionen hatte, weil sie dann bestimmt einen Nervenzusammenbruch bekäme. Das könne er nicht aushalten. Auf der anderen Seite weiß er jetzt eben, daß er da noch eine ungelöste Aufgabe vor sich hat, und das nervt ihn wiederum...


    Stattdessen schenkt er seiner Mutti eine gemeinsame Reise zum 80. Geburtstag... :shock: Für mich unbegreiflich, daß er immer wieder die Nähe zur Ursache seines Unglücks sucht und so tut, als wäre alles in Ordnung - der liebe Sohn und die liebe Mutter. Inzwischen hat er ja sein Eltern-Thema intensiv aufgearbeitet und die Zusammenhänge gut verstanden. Wahnsinn, wie hartnäckig diese Psycho-Geschichten sein können - trotz Therapie. :cry:

  • Hallo,


    mein Exfreund hatte auch ein Mutti-Problem. Im Rahmen seiner Therapie fand dann ein Gespräch mit ihr statt, in Gegenwart der Therapeutin. Das ist völlig entgleist und endete für sie mit dem Fazit, dass ihr Sohn an allem Schuld sei, einschließlich seiner Depressionen. Aus seinen Erzählungen wirkte es so, als konnte die Therapeutin nicht glauben, dass es Menschen gibt, die sich wie diese Mutter verhalten. Und er schien auch enttäuscht von der Therapeutin, dass sie ihm erst dazu riet, und das dann so entgleisen ließ, ohne danach noch groß darauf einzugehen außer mit dem Kommentar, dass sie noch nie so einen Menschen wie die Mutter erlebt habe.


    Ich will damit nicht grundsätzlich was gegen solche Gespräche sagen, aber ich glaube, dass es Situationen gibt, wo das einfach nichts hilft und man die Dinge für sich klären muss und sich dann aber auch selber distanzieren muss.

  • Meine mutter hat ja auch meine psychischen probleme ausgelöst. Ich sehe aber keinen sinn in einer aussprache. Meine mutter sieht ihr unrecht nie ein, sie hat immer recht, und alle anderen sind blöd und selbst schuld, das wäre nur ne sinnlose aufregung für mich, und es ändert sich nichts an der situation und unserem verhältnis. Drum habe ich schon seit jahren den kontakt zu meinen eltern abgebrochen. So kann jeder von uns in frieden seinen weg gehen. Ich arbeite an mir, versuche die folgen in den griff zu bekommen. Und meine eltern sollen weiterhin so verbohrt leben, wie es ihnen gefällt.