(Wie) Haben euch eure Erfahrunge verändert?

  • Zitat

    hinzu kommt sicherlich auch, dass die "aktiven" oft einen schlechten Zugang zu ihren eigenen Gefühlen haben - ich hatte ja selbst ein paar aktive Phasen, da hätte ich das niemals erklären können, was gerade mit mir passiert, außer, dass die Gefühle halt quasi plötzlich "ausgeknipst" waren.


    Zitat

    ich habe immer noch die Frage im Hinterkopf, die meine Bekannte, die Psychiaterin/Psychotherapeutin mir mitgab: "Frag ihn doch mal, was er braucht... wie er sich das alles so vorstellt" - ich finds halt komisch, daß diese Frage so wenig beantwortet wird, selbst von sehr (selbst)erfahrenen Menschen im fortgeschrittenen Alter in der Anonymität eines Forums.


    Weil man in der Vorstellung ja genau das will, was einem andererseits Angst verursacht! Was er braucht kann ihm der andere ja nicht geben- das wäre ein gesundes Verhältnis zu Nähe/Distanz. Jemand der Flugangst hat, aber fliegen will kann dir auch nicht sagen was er braucht: ein Flugzeug, daß nicht fliegt vielleicht? Es ist ein Zwiespalt! Man könnte dann höchstens kommunizieren: ich fühle mich zwischen meinen Bedürfnissen zerrissen. Und das versteht der andere nur sehr schwer, man versteht es ja selbst auch nicht und es ist für einen selbst mindestens genauso belastend.
    Der Partner kann gar nichts machen! Der aktive BÄ muss ja erst einmal selbst herausfinden was er braucht und vor allem was sein gesundes Nähe/Distanz- Verhältnis wäre.
    Im Übrigen habe ich als aktiver BA sehr oft mein Bedürfnis kommuniziert und in meiner letzten Beziehung als passiver BA hat es mein Partner auch.
    Das Problem ist, daß dieses Bedürfnis in dem Moment eben der Rückzug ist und selbst wenn es der passive Partner akzeptiert, sucht er innerlich nach Nähe. Und das spürt der aktive Partner.


    Als aktiver Partner ist für mich allein die Tatsache, daß mein Partner etwas für mich tun will bedrückend. Das beste wäre er kümmert sich gar nicht um das was in mir vorgeht, sondern macht einfach sein eigenes Ding. Das habe ich auch jedem gesagt, aber es funktioniert eben nicht, weil der passive Part Verlustangst bekommt.


    Es bleibt für mich dabei: es ist sehr wichtig darüber zu reden was in den Partnern vorgeht. Und sei es vom aktiven Partner eben nur die Aussage, daß man es selbst nicht versteht.
    Es ist wichtig, daß beim anderen zu akzeptieren.
    Und dann sollte jeder an den eigenen Problemen arbeiten- der aktive an seiner Nähe-Angst, der passive an seiner Verlustangst.
    Nur in einzelnen und individuellen Bereichen kann man dabei auf den anderen zugehen: zB in meiner letzten Beziehung indem ich ihn tagelang alleine mit Freunden herumziehen lasse, weil er das braucht. Er andererseits mir wenigstens am 3. Tag eine SMS schreibt, daß alles ok ist, damit ich nicht am 4. Tag vor Verlustangst komplett am Rad drehe. Sinnvoll wäre meiner Meinung nach gewesen das ganze dann zu "üben", so daß beide sich ihren Ängsten stellen könnten und dazu lernen. Das wäre perfekt für mich! Das verlangt aber Bereitschaft von beiden Seiten, daß ist hier selten der Fall.

  • danke Rosenrot für deinen Post - finde ich sehr gut zusammengefasst und aufschlußreich!


    Zitat

    Als aktiver Partner ist für mich allein die Tatsache, daß mein Partner etwas für mich tun will bedrückend.


    ja, das erklärt sicher auch, dass viele nicht erfreut sind über Glückwünsche zu Geburtstag und Weihnachten etc - das löst auch wieder eine "Erwartung" aus! "Jetzt muss ich antworten, obwohl es mir gerade garnicht gut geht..."


    Zitat

    Dann wollte ich noch sagen, daß für mich der Ratschlag, den BÄler doch am besten zu vergessen, wahrscheinlich genauso sinnvoll klingt und genauso schwer umzusetzen ist, wie für einen aktiven BÄler der Ratschlag, doch bitte nicht gleich wegzulaufen, sondern es weiter zu versuchen....


    ja kowai, das triffts! :applause:

  • Meine Frage war ja, was ein aktiver BÄler braucht, um eine Beziehung zu der Person aufbauen zu können, die er liebt und vor der er gleichzeitig Angst hat. Diese Frage können die meisten Betroffenen wohl nicht beantworten. Die einzige Antwort, die ab und zu kommt, ist die, daß der Partner am besten gar nichts machen soll, einfach sein Ding weitermachen und sich nicht groß um das BA-Verhalten kümmern. (Was eine unrealistische Erwartung ist, allenfalls vielleicht abhängig von der "Schwere" des BA-Verhaltens teilweise umsetzbar.)


    Das paßt zu meiner anderen Frage, warum ich so ein "BÄler-Magnet" bin. Weil ich so etwas ausstrahle wie innere Stärke, Unabhängigkeit... Eine Frau, die nichts zu brauchen scheint - ideal für jemanden, der nicht glaubt, daß er etwas geben kann.


    Dieser Idealisierung, der ich immer wieder zum Opfer falle, werde ich natürlich ebenso wenig gerecht wie sonst irgend jemand. Aber um mein Verhalten geht es eigentlich auch gar nicht.


    Selbst wenn ich der Idealisierung entsprechen würde, eisern "bei mir bliebe", immer stark und unerschütterlich, wie eine Statue - der BÄler würde früher oder später eben doch zuviel kriegen und weglaufen, weil er Liebe und Angst in sich eben nicht miteinander vereinbaren kann. Sich plötzlich so schwach vorkommt vor der starken Frau, der er ja nichts geben kann. In diesem Spiel kann man nicht gewinnen.


    Die Begründungen, die BÄler mir gegenüber vorgebracht haben, warum sie keine Beziehung können, waren alle, wie Du auch sagst, nicht der wahre Grund. Sie entsprachen aber trotzdem dessen, was der BÄler wirklich glaubte bzw. was ihm bewußt war - es waren sicherlich keine Lügen -, und auch da hatte keine dieser Begründungen irgendwas mit mir oder meinem Verhalten zu tun. (Bin ja schließlich "die tolle Frau, an der es nicht liegt"!)


    Ich fürchte, die Antwort auf die Frage, was ein aktiver BÄler braucht, ist - jetzt werde ich zynisch -: eine Person, die er nicht liebt. Dann geht Beziehung, zumindest für ein paar Jahre.


    Es ist für mich schwer zu akzeptieren, daß selbst Betroffene, die schon sehr weit sind gekommen sind, die ihre Probleme kennen, teilweise in längeren Therapien bearbeitet haben... kaum einen gemeinsamen "Lösungsweg" aufzeigen können.


    (Zahirch schrieb, daß sie der Verlustangst-Typ ist. Da sieht die Sache dann doch anders aus als bei aktiven BÄlern, weil sie kein Problem mit Nähe hat.)

  • Ok, jetzt weiß ich, was Frau Stahl meint, wenn sie schreibt, man soll sich nicht so auf die Problem-Person fokussieren, sondern sich für höhere Werte im Leben einsetzen... :-D

  • :D
    ähm, ja - ich kenne mindestens einen BÄ, der mit so einer "Blondine" zusammen ist, die wirklich "wichtigere" Themen hat, als seine Psyche zu analysieren... und das passt dann auch wieder zu meinem Ex, der mal zu mir sagte "es geht nicht mit uns, denn du bist nicht OBERFLÄCHLICH genug". :shock: - OK, normalerweise ist das ein Kompliment... :lol:
    Und ja, das triffts - es passt wohl echt nicht, wenn einer alles hinterfragt und der andere bloss am verdrängen ist & es als total unangenehm empfindet, wenn dauernd diese Dinge hervorgezerrt werden, die er mühevoll versucht zu verbergen...

  • Zitat von kowai


    (Zahirch schrieb, daß sie der Verlustangst-Typ ist. Da sieht die Sache dann doch anders aus als bei aktiven BÄlern, weil sie kein Problem mit Nähe hat.)


    das stimmt natürlich.


    allerdings sehe ich das so, dass der unterschied zwischen bindungs- und verlustangst quasi nur der zeitpunkt ist, an dem die angst auftritt: bindungsangst ist eigentlich eine vorweggenommene verlustangst. man geht schon gar keine bindung ein, weil die angst vor dem verlust schon zu der zeit zu gross ist.
    beide ängste sind auch nur syptome der zugrunde liegenden selbstwertproblematik.
    klingt banal, ist es im grunde auch. die schwierigkeit liegt wie immer in der umsetzung ;-)


    ich glaube die frage ist insofern falsch gestellt, dass es einem bindungs- oder verlustängstlichen menschen nicht gelingen wird, eine beziehung zu führen, egal wie der partner sicher verhält, ob er sich anpasst oder nicht.
    um eine beziehung möglich zu machen muss das zu grunde liegende selbstwertproblem gelöst werden.

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Ja, das zugrundeliegende Problem muß gelöst werden, Selbstwert oder ggf. auch andere, gravierendere Störungen. Der Partner kann da nichts bewirken.


    Ich denke aber, (bzw. weiß es von meiner Bekannten, dem Psycho-Profi), daß es auch Betroffene gibt, die eben schon sehr weit sind, schon viel für sich gelöst haben, "zu 80 % geheilt sind" (um es mal blöd auszudrücken) und eben sagen können, was sie vom Partner brauchen, damit es klappt, vielleicht haben sie das auch in ihrer Therapie besprochen oder werden therapeutisch begleitet oder was auch immer. Ich wundere mich ja bloß, daß von diesen so wenige hier im Forum zu finden sind, bzw. daß diejenigen, die hier sind, im Grunde nicht auf die Partner eingehen, die hier völlig verwirrt mit der Frage landen, wie sie sich denn jetzt verhalten sollen...so daß so herum eben kaum ein Dialog zustandekommt, was ich schade finde.

  • Meine Erfahrung mit meinem Ex mit Depression und sehr wahrscheinlich BA hat mich sehr verändert. Ich kann mich nicht mehr locker/vertrauensvoll auf einen Mann, den ich kennenlerne, einlassen, sondern checke innerlich eine ganze Liste ab, ob er Anzeichen von BA und / oder sonstigen psychischen Problemen zeigt - klar finde ich so auch jedesmal Anzeichen dafür, dass derjenige wohl nicht so ganz "normal" ist :(
    Ich hab einfach schreckliche Angst davor, dass mir so etwas noch mal passiert und ich noch mal jemanden verliere, den ich so liebe. Die Leichtigkeit ist weg, und das macht es schwierig, sich noch mal auf eine Beziehung einzulassen. Vielleicht kommt das auch davon, dass ich das Ende dieser Beziehung immer noch nicht verarbeitet habe, aber ich glaube ich werde jetzt immer im Hinterkopf haben: Vielleicht ist ja morgen schon wieder alles vorbei.

  • hallo kowai,


    wie stellst du dir denn so einen dialog vor?
    dass die bindungsängstlichen hier den verzweifelten partnern quasi eine betriebsanleitung geben, wie sie mit ihrem bindungsängstlichen partner umgehen sollen?


    das macht in meinen augen keinen sinn.
    erstens sind beide parteien in diesen konstellationen alle unterschiedlich, die symptome von fall zu fall andere.
    und zweitens, meiner meinung nach viel wichtiger: es gibt eben kein patentrezept, wie partner von bindungsängstlichen mit den bindngsängstlichen umzugehen haben, damit es funktioniert.
    wie schon mehrfach gesagt, ich denke der partner hat sowieso keine chance, wenn die betroffene person nicht von sich aus (und weitestgehend ohne hilfe von aussen) an sich arbeiten will.
    wenn ein partner sich soweit anpasst, dass situationen, die eskalieren könnten, vermieden werden, dann ist das pure verdrängung und bringt die betroffenen nicht weiter.

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zahir,


    ich unterschreibe alles, was Du meinst - diese Erkenntnisse wurden hier ja auch wirklich schon vielfach diskutiert, sind in der Literatur nachzulesen usw.


    Ich denke aber - bzw. weiß - daß es aktive BÄler gibt, die nach einiger Zeit der Therapie tatsächlich sagen können, was sie brauchen. Z.B. ein eigenes Zimmer innerhalb einer gemeinsamen Wohnung (so einen Fall kenne ich), oder mehr Zeit für sich beim Beziehungsaufbau (lese ich aus einzelnen postings hier raus), oder was auch immer.


    Und da frage ich mich halt, warum sich hier so wenige aus diesem Personenkreis mit ihrer eigenen, sicherlich und natürlich jeweils individuellen Erfahrung, an der "Beratung" verzweifelter Partner beteiligen. Na klar gibt es keine Patentrezepte, aber man kann doch Denkanstöße und Tipps geben - ob das für den Betreffenden paßt, ist ja eine ganz andere Frage. Umgekehrt macht das ja einen ziemlich großen Teil der postings aus, die Partner in Richtung aktive BÄler schreiben - ob das passend und hilfreich ist, ist auch hier wieder eine ganz andere Frage.


    Mich wundert quasi ganz einfach, warum das Forum in dieser Hinsicht eine Einbahnstraße ist. Das ist schon alles... :)

  • Zitat

    Und da frage ich mich halt, warum sich hier so wenige aus diesem Personenkreis mit ihrer eigenen, sicherlich und natürlich jeweils individuellen Erfahrung, an der "Beratung" verzweifelter Partner beteiligen. Na klar gibt es keine Patentrezepte, aber man kann doch Denkanstöße und Tipps geben -


    Weil aktive BÄler darauf einfach keine Antwort haben! Die wissen ja meist nichtmal was mit ihnen selbst los, ist, wie soll man dann noch andere beraten? Die sind sicher auch hier, weil sie Antworten über sich selbst suchen...
    UND: weil man als Partner wirklich nichts tun kann.
    Auch wenn fast alle, die hier unterwegs sind, weil sie einen aktiven BÄler lieben, sich wünschen, dass jetzt endlich jemand das "Patentrezept" auspackt, wie man die Nuss denn nun endlich knacken kann :wink:
    Geht nicht. Is nicht.
    Bei sich bleiben, an sich arbeiten, gucken warum man immernoch so hartnäckig festhält, etc etc... will aber keiner hören, ich weiß... sorry. 8-)

  • Zitat

    Auch wenn fast alle, die hier unterwegs sind, weil sie einen aktiven BÄler lieben, sich wünschen, dass jetzt endlich jemand das "Patentrezept" auspackt, wie man die Nuss denn nun endlich knacken kann :wink:
    Geht nicht. Is nicht.


    Doch, eine solche Nuss habe ich schon mal (unbewusst) geknackt.
    Geht doch und war......ist aber ganz ganz schlimm für die Betroffene ausgegangen.....

  • Meine erfahrungen mit meinem bä waren für mich sehr positiv. Er war der 1. partner, der eine partnerschaft mit mir eingegangen ist, weil er mich als mensch mochte. Mein vorherigen nicht-bä-partner waren alle nur mit mir zusammen, weil sie sich irgendwelche vorteile, meist materieller art, von mir erhofften. Für die war ich nur ein gebrauchsgegenstand. Mir hat die beziehung mit meinem bä-partner die hoffnung gegeben, daß es auch für mich möglich ist, eine relativ normale beziehung auf gegenseitiger zuneigung aufzubauen, und nicht nur immer ausgenutzt zu werden.


    Seit dieser beziehung lebe ich bewußter, gehe bewußter mit meinen mitmenschen um. Diesen weg an sich gehe ich schon länger, aber die beziehung war der auslöser dafür, daß das alles sehr konkret für mich wurde. Klarer umrissen, nicht mehr so schwammig. Mein weg, meine weiterentwicklung ist mir klarer geworden. Und aus den fehlern, die ich in dieser beziehung gemacht habe, versuche ich zu lernen, sie nicht wieder zu machen. Einfach mich weiterentwickeln, an mir arbeiten, „besser“ werden.


    Früher bin ich eine partnerschaft einfach eingegangen, ohne mir groß gedanken zu machen, ob es unter diesen voraussetzungen überhaupt gut gehen kann. Jetzt bin ich kritischer, wählerischer. Ich glaube, ich bin jetzt soweit, so dysfunktionale beziehungen, wie die vor meinem ex, zu erkennen und gar nicht erst einzugehen.


    mein ex gehört zu den konfliktscheuen bä, hat ne regelrechte „redephobie“. Das sehe ich als den hauptgrund an, warum unsere beziehung gescheitert ist. Drum passe ich jetzt beim kennenlernen sehr gut auf, ob man mit dem anderen „reden“ kann, also auch über sehr persönliche dinge, gefühle, ängste, wünsche, erwartungen.

    Zitat

    erstens sind beide parteien in diesen konstellationen alle unterschiedlich, die symptome von fall zu fall andere.
    und zweitens, meiner meinung nach viel wichtiger: es gibt eben kein patentrezept, wie partner von bindungsängstlichen mit den bindngsängstlichen umzugehen haben, damit es funktioniert.


    Sehe ich auch so, jeder bä und auch jeder nicht-bä ist ein individuum, wie es kein 2. mehr gibt. Ich als bä kann nur dann evtl nen guten rat geben, wenn der andere bä ziemlich ähnlich wie ich fühlt / denkt. Obwohl ich selbst ba habe, wußte ich nicht, wie ich meinen bä-partner am besten behandle. Seine ba war einfach anders als meine, hatte andere ursachen, andere trigger usw.

    Zitat

    daß es aktive BÄler gibt, die nach einiger Zeit der Therapie tatsächlich sagen können, was sie brauchen. Z.B. ein eigenes Zimmer innerhalb einer gemeinsamen Wohnung (so einen Fall kenne ich), oder mehr Zeit für sich beim Beziehungsaufbau (lese ich aus einzelnen postings hier raus), oder was auch immer.


    Ich kann auch sehr genau sagen, was ich will und brauche. Und dazu habe ich keine therapie gebraucht. Was ich will und was nicht, meine eigenen bedürfnisse kenne ich sehr genau. Die von nem anderen bä aber eben nicht.

    Zitat

    Weil aktive BÄler darauf einfach keine Antwort haben! Die wissen ja meist nichtmal was mit ihnen selbst los, ist,


    was mit mir selbst los ist, weiß ich sehr genau. Aber wie es in dem kopf oder herz eines anderen menschen aussieht leider nicht. Ich kann leider nicht hellsehen. Wer kann das schon.

  • Zitat von kowai

    Ich fühl mich so mißverstanden.... :(


    Ich geb jetzt auf, war ja nur ne Frage...


    ich glaub ich kann dich schon irgendwie verstehen, weiss aber auch keine lösung....;-)


    vielleicht ist ein punkt auch, dass die bindungs- rsp. verlustängstlichen, die schon so weit gekommen sind, dass sie wissen, was sie brauchen, das eben auch formulieren können und es deshalb für deren partner nicht mehr so schwierig ist.


    und die, die noch nicht so weit sind, müssen von selbst darauf kommen. da gebe ich ungern ratschläge, schon gar nicht dem partner, weil das dann dazu führen könnte, dass die entwicklung von aussen aufgezwungen wird und nicht in innern organisch wachsen kann.
    aus meiner erfahrung heraus ist es durchaus so, dass man, wenn man will, zur richtigen zeit auch die entsprechenden artikel oder impulse findet, die einem weiter helfen.
    ich glaube ich hätte es auch überhaupt nicht geschätzt, wenn mein partner gekommen wäre und gesagt hätte, ich habe das und das gelesen, das solltest du mal probieren. das hätte ich vermutlich als druck aufgefasst und ihm unterstellt, dass er offenbar der meinung ist, dass ich, so wie ich bin, nicht gut genug bin (oder nicht "normal" genug ;-)).

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat von kowai

    Ich fühl mich so mißverstanden.... :(


    warum denn? haben wir am Thema vorbei geantwortet? :think:



    Zitat

    Doch, eine solche Nuss habe ich schon mal (unbewusst) geknackt.
    Geht doch und war......ist aber ganz ganz schlimm für die Betroffene ausgegangen.....


    ach? du hast das Patentrezept und willst es nicht mit uns teilen? Bitte erzähl uns wie die Nuss geknackt wurde... nach Happy End hört sichs ja trotzdem irgendwie nicht an...

  • Zitat

    Ich fühl mich so mißverstanden....


    was hast du dir als antwort erhofft / erwartet? Ich steh da jetzt auch bißchen auf dem schlauch, welche antwort dir helfen könnte.

    Zitat

    dass jetzt endlich jemand das "Patentrezept" auspackt, wie man die Nuss denn nun endlich knacken kann


    „nuß knacken“ hört sich für mich so gewalttätig an. Wenn man eine (lebensmittel) nuß knackt, sind doch danach auch nur noch einzelteile vorhanden. Und dann wird die nuß gegessen. Also von der nuß bleibt nichts übrig. Eine partnerschaft sollte doch nicht zum ziel haben, einen anderen menschen auf biegen und brechen zu zerlegen, nur damit man selbst als sieger dasteht. Eine partnerschaft sollte ein liebevolles miteinander und kein krieg sein.

  • Kowai ich glaube die einzelnen Tipps und Ratschläge , die du dir vielleicht erhofft, liegen in den einzelnen Beiträgen der Foris verborgen. Leider sind die echten Happyends , die " Erfolgsgeschichten" hier so rar und liegen auch bereits einige Jahre zurück ( z.b. Rebeccas und eisfee ' s Geschichte ) dass man nicht mehr die Möglichkeit hat direkt zu fragen.
    Aber mir helfen auch die Beschreibungen von Gefühlen der anwesenden Betroffenen , um mich zugegebener Weise nur ansatzweise , in sie hienein zu fühlen. Das hat mir sehr beim Einordnen meiner Wahrnehmung geholfen , und damit beim loslassen geholfen.


    Ich finde es schade , dass du das Forum, also uns als Einbahnstraße empfindest :( und ja , es stimmt schon, die Wege die hier beschrieben werden, führen mehr von der Beziehung fort, also eher zum Loslassen , als sie zu festigen.

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Das mit der Einbahnstraße meine ich so, daß hier viel mehr Kommunikation von den Partnern in Richtung aktive BÄler geht als umgekehrt. Die Partner beraten sich quasi gegenseitig und die aktiven BÄler gleich mit. Die aktiven BÄler scheinen aber gar nicht das Bedürfnis zu haben, Partnern irgendetwas mitzuteilen, sondern sie scheinen sich ausschließlich Hilfe für sich selbst zu erhoffen. (Natürlich kommt hier jede/r erstmal mit seinem eigenen Anliegen an, aber nach einiger Zeit merkt man doch auch, was um einen herum so los ist und schreibt hier und da mal was...jedenfalls tun das die Partner.)


    Mir geht es gar nicht um "Patentrezepte" und "Erfolgsgeschichten" - bin viel bescheidener: ich fände einfach mehr Austausch in BEIDE Richtungen schön.


    Abgesehen davon finde ich auch die Einblicke in die Gefühlswelt der aktiven BÄler sehr hilfreich (für's Loslassen).

  • Zitat von kowai

    ....


    Abgesehen davon finde ich auch die Einblicke in die Gefühlswelt der aktiven BÄler sehr hilfreich (für's Loslassen).


    Hallo Kowai,


    ich denke, vielen BÄ fällt das selber sehr schwer, einen richtigen Einblick in die eigene Gefühlswelt zu haben.
    Es gibt hier zwar die einen oder anderen BÄ, die da auch etwas zu Ihren Dingen / Gefühlen mitteilen. Jedoch muss man da auch sehr aufpassen.
    Denn deren Gefühlswelten unterscheiden sich ja auch sehr zueinander. Sieht man hier ja auch schon daran,...dass jeder BÄ hier (und das sind nunmal nur wenige) recht unterschiedlich ist im Bezug auf das, was er wie und wann empfindet.


    Und das Hauptproblem ist eigentlich dann auch,...dass wir dieses, was uns ein BÄ hier mitteilt, ja nicht auf unseren BÄ spiegeln sollten. Denn der ist ja wieder ein anderer Mensch, mit einer wieder anderen Geschichte.
    Sprich,...bei unseren eigenen Exemplaren mag das, was hier ein BÄ über sich und seine Gefühlswelt erzählt, überhaupt nicht zutreffen.
    Eigentlich kann uns, auf unserere Partner - Fragen,...nur eine Person eine Antwort geben. Und das wären unsere Ex Partner,....die tun / können es aber nicht.
    Und deshalb,...suchen eben sooo viel Partner von BÄ,...hier nach Antworten,...


    Gruß

    Was Dich ausmacht, ....ist wie Du aufstehst, wenn Du gefallen bist.


    the best view comes after the hardest climb,...