starke BA, mittlere BA, leichte BA,...???

  • Zitat von Caddy73

    Ok Podenca,



    warum aber,...beschreiben die meisten Psychologen das anders.


    Ich sag mal ganz frech , weil sie es vielleicht auch nicht so richtig wissen,( bewiesen ist ) weil es nämlich viel komplexer ist, was über die einzelnen reizleitungen in den verschiednen Hirnregionen miteinander verbunden wird und welche Wechselwirkungen es auslöst.


    Wahrnehmung -denken - fühlen-handeln ist ein Therapieansatz , mit dem auch Erfolge erzielt werden. Denn wenn man gefühle durch bewusstes Denken beieinflussen kann,warum nicht das Gehirn versuchen neu zu schreiben ....nur funktioniert das nicht mit allen Gefühlen.

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Zitat von podenca

    habe da jetzt ein bisschen gegrübelt... letztendlich MUSS es ja fast so ein, dass Gefühle durch Gedanken bzw. Erinnerungen ausgelöst werden, oder?


    Wenn man das erste Mal beim Zahnarzt ist, dann findet man es noch nicht beängstigend. erst nach der ersten unangenehmen Erfahrung gehts los...
    Danach kriegt man schon Angst,, wenn man nur dran DENKT - d.h. die Angst kommt nicht erst, wenn man auf dem Stuhl sitzt, und den Bohrer hört, sie kommt schon vorher, ausgelöst durch den GEDANKEN "ach ich muss morgen zum ZA & das war ja letztes mal so schlimm"... und dann können das Kopfkino und das Angstgefühl sich gegenseitig hochschaukeln....


    Klar negative Erfahrungen erzeugen keine positive Erwartungen sondern negative. Das negative Gefühl vom ersten Zahnarztbesuch wird getriggert, wenn du daran denkst. Jetzt sage dir bitte, kein Problem, ist nur mein Gefühl..alles gut!

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Zitat von podenca

    habe da jetzt ein bisschen gegrübelt... letztendlich MUSS es ja fast so ein, dass Gefühle durch Gedanken bzw. Erinnerungen ausgelöst werden, oder?


    Wenn man das erste Mal beim Zahnarzt ist, dann findet man es noch nicht beängstigend. erst nach der ersten unangenehmen Erfahrung gehts los...
    Danach kriegt man schon Angst,, wenn man nur dran DENKT - d.h. die Angst kommt nicht erst, wenn man auf dem Stuhl sitzt, und den Bohrer hört, sie kommt schon vorher, ausgelöst durch den GEDANKEN "ach ich muss morgen zum ZA & das war ja letztes mal so schlimm"... und dann können das Kopfkino und das Angstgefühl sich gegenseitig hochschaukeln....



    Genau, podenca: Unsere Gedanken rufen in uns diverse Gefühle hervor. Das geschieht meist in Bruchteilen von Sekunden, so dass es oft nicht ganz klar ist, ob erst das Eine oder das Andere da war. Sowas wird in der Psychologie auch als Konditionierung bezeichnet: Wir lernen quasi durch unsere Wahrnehmung einen bestimmten Gedankenzug zu fassen (Beispiel: Ich sehe im Kalender (Wahrnehmung), dass ich morgen zum Zahnarzt muss).
    Gedanke: Letztes Mal war so schlimm.
    Gefühl: Ich bekomme Angst. Die Angst löst Verhalten / Handlung aus, nämlich in dem Fall möglicherweise: Zittern, schwitzen, Hektisch werden...


    Und ja, Jojo hat es gut beschrieben: Es sind sehr komplexe Vorgänge im Hirn im Falle einer bestimmten Wahrnehmung. Und auch ja: Die negativen Gedanken KÖNNEN in neutrale, bestenfalls auch in positive Gedanken umgewandelt werden, aber sowas braucht Zeit und die meisten Patienten / Klienten geben sich diese Zeit nicht, da sie zu ungeduldig sind und es gern hätten, dass sich sofort etwas ändert.

  • Um euch noch mehr zu verwirren :drunken: .....in einer Studie hat man herausgefunden, dass auch die Körperhaltug unsere Stimmung beeinflussen kann.
    Man hat Probanden aufgefordert , über einen längeren Zeitraumgebückt und nierdergeschlagen herumlaufen, das Ergebnis war, dass sie sich selber niedergeschlagen, lustlos fühlten.
    Eine andere Gruppe forderte man auf, in Siegerpose, Arme und Kopf nach oben getreckt und Brust raus, den gleichen Zeitraum rumzulaufen...das Ergebnis, sie fühlten sich gut und motiviert, stark und zuversichtlich ......
    .....so einfach kann das Leben sein :devil:

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Zitat von Jojo200

    Klar negative Erfahrungen erzeugen keine positive Erwartungen sondern negative. Das negative Gefühl vom ersten Zahnarztbesuch wird getriggert, wenn du daran denkst. Jetzt sage dir bitte, kein Problem, ist nur mein Gefühl..alles gut!


    Ja, wenn das so einfach wäre...


    Als ich vor einiger Zeit im Zug saß und mich ein Mann ansprach, der mir gegenüber saß, lief etwa Folgendes in mir ab:


    Kopf: Der Mann sieht nett aus. Ganz normal-nett. Er ist freundlich und möchte sich gern mit Dir unterhalten. Antworte ihm doch was Nettes!


    Bauch: Ich bin voll angenervt. Nicht schon wieder ein Psycho. Klar, jetzt wirkt er nett und normal, aber so waren alle BÄler am Anfang. Da er mich anspricht, MUSS er ja sogar ängstlich-depressiv sein, denn andere Männer haben mich ja niemals angesprochen. Sowas erspar ich mir ab jetzt. Los, vergraulen, bevor wieder so eine BA-Geschichte anfängt! Mir reicht's! Der Mann, den ich möchte, läuft vor mir weg, aber im ÖPNV spricht mich jeder Idiot an... grrrr...


    Kopf: Quatsch, der sieht aber doch wirklich nett aus, es laufen doch nicht nur Gestörte draußen rum...


    Bauch: So hat es IMMER angefangen, erst wirken sie nett, dann kriegen sie zuviel und hauen ab. Daß der das überhaupt nötig hat, in der Öffentlichkeit fremde Frauen anzusprechen, mit dem stimmt doch was nicht. Laß es.


    Kopf (erinnert sich an die BÄler-Serie meines Lebens): Ok, hast recht...besser ist es.


    Und ich habe den Mann vergrault.


    :(

  • Hallo Kowai,


    schöne Geschichte.


    Aber setze doch da, wo bei Dir "Bauch" steht,...auch "Kopf" rein :-)


    Der Bauch denkt doch nicht,... :-D
    Im Bauch und Brustraum, finden sich sehr sehr viele Gefühlsempfindungen wieder....


    Ich finde,...man sagt das nur so als Sprichwort, "Aus dem Bauch raus entschieden /geurteilt."
    Denke, das spiegelt dann das wieder,...wenn man bei einer Entscheidung mehr auf die Gefühle hört, als auf den Rationellen Teil in uns (den erwachsenen Verstand).
    Da kommt vieles aus dem Unterbewusstsein ins Spiel,...was uns wie handeln lässt. Trotzdem hängen die Gedanken über Entscheidungen,...im Kopf.

    Was Dich ausmacht, ....ist wie Du aufstehst, wenn Du gefallen bist.


    the best view comes after the hardest climb,...

    Einmal editiert, zuletzt von Caddy73 ()

  • Ich versuche mal zu erklären, was mir ein Psychologe erklärt hat. Obwohl ich das zuvor auch anders dachte.


    Wenn meine Ex z.B. mal eine Distanzierungsaktion hatte,...z.B. nicht telefonieren wollte (konnte).
    Dann erzeugte das in mir ein Gefühl von Ablehung (Schmerz?)


    Nun kommt der Punkt, der Frage: Warum erzeugt das in mir ein Gefühl von Ablehnung.


    Er erklärte es so, dass das in meinem Kopf (in den Glaubenssätzen) so drin hängt. Aus alten Erfahrungen heraus.
    Hätte man an dieser Stelle jetzt aber einen anderen Glaubenssatz (aus anderen Erfahrungen), würde mir das nicht das Gefühl von Ablehnung erzeugen.
    Das Gefühl muss dann zwar nicht positiv sein ! Aber es könnte Neutral sein, ...
    Nach dem Motto: "Ah Ok, hat sie mal wieder eine "komische " Phase,...aber das macht ja nix,...morgen hören wir uns dann ja wieder!"


    Im übrigen, steht sowas in der Art, auch im neuen Buch von Stefanie Stahl,... und auch sie bezieht dort vieles aus der aktuellen Hirnforschung mit rein.
    Auch Jojos Beispiel mit der Körperhaltung,..kommt da drin.



    oder hier unter Punkt 4.1 mal nachlesen.
    http://www.seele-und-gesundheit.de/psycho/denken.html



    Jojo,
    man weis doch heute aber auch, dass Babys auch denken können,...:-)
    nicht so komplex und ausufernd wie wir,...aber auch hier verarbeitet das Hirn alles was passiert, sortiert es,... die Kognition!!!




    Gruß

    Was Dich ausmacht, ....ist wie Du aufstehst, wenn Du gefallen bist.


    the best view comes after the hardest climb,...

  • Zitat von Caddy73

    Jojo,
    man weis doch heute aber auch, dass Babys auch denken können,...:-)
    nicht so komplex und ausufernd wie wir,...aber auch hier verarbeitet das Hirn alles was passiert, sortiert es,... die Kognition!!!




    Gruß


    :wink: , Caddy , ich glaube das Thema wird uns weiter beschäftigen, weil es uns irgendwie direkt , bzw indirekt betrifft und nebenbei auch sehr interessant ist. Lass uns die Diskussion weiterhin neugierig und undogmatisch führen , denn das macht es so unglaublich interessant und inspirierend......äh :think: ...babies lernen zu denken, sein Gehirn ,bzw, dessen Synapsen müssen sich erst verschalten.....und so lernen sie Step by step.....und irgendwann " denken"


    Schönen 4. Advent euch allen und dir caddy

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • caddy hat sicher recht, daß gefühle nicht im bauch, sondern im kopf, also im gehirn entstehen. Aber das ist halt der allgemeine sprachgebrauch. Genauso wie der satz „ein herzloser mensch“. Das bezieht sich ja auch nicht auf die pumpe, die unser blut durch den körper pumpt. Im allgemeinen sprachgebrauch entstehen halt gefühle im bauch, man spricht doch auch von bauchgefühl, und damit meint man jetzt keine magen- oder unterleibsschmerzen. Ich habe mal gehört, daß schmerzen, egal an welchem körperteil, immer im kopf entstehen, weil dort das schmerzzentrum sitzt. Wenn ich also schmerzen am knie habe, entsteht der schmerz im kopf, weil mein körper gemeldet hat, daß mit dem knie was nicht stimmt.


    Wenn ich von „verstand“ oder „kopf“ oder „gedanken“ rede, dann meine ich das „bewußte denken“. z. b. „morgen besuche ich xy“ „ich kaufe mir nen vw golf, weil der wirtschaftlicher fährt als ein mercedes“ „ich gehe nicht mehr zu dr. xy, weil der schon mal ne fehldiagnose gestellt hat“. Das heißt z. b. nicht, daß ich vor dr. xy angst haben muß, vielleicht war die fehldiagnose bei was harmlosem, wobei mir ncihts unangenehmes / schlimmes passiert ist.


    Wenn ich von „gefühl“ spreche, dann meine ich das, was ich empfinde, sei es freude, unbehagen, angst, erleichterung, trauer usw. Da meine ich dann das, was ich nicht bewußt an- oder abschalten kann, was irgendwo aus dem unbewußten oder unterbewußten einfach so auftaucht / hochkommt. Gefühle sind für mich mehr oder weniger gleichbedeutend mit unbewußtem, teilweise instinkten.

    Zitat

    Ich wunder mich da nur,...dass das so Psychologen ,...im Grundansatz anders darstellen.


    Psychologen sind auch menschen und machen fehler, wissen nicht alles. Früher glaubte man, daß die erde ne scheibe war, das war zu damaliger zeit DIE WAHRHEIT. Heute sehen wir es anders, wer weiß, was forscher in 1000 jahren alles rausfinden, wovon wir noch keine ahnung hatten. Oder: was meinen eltern als „gesund“ empfohlen wurde, sehen heute die ärzte als gesundheitsschädlich. Nur weil ein psychologe oder ein buchautor es sagt oder schreibt, muß es noch lange nicht stimmen. Ich habe in meinem leben schon öfter mal fehldiagnosen von ärzten am eigenen leib erlebt. Und meine letzte psychologin hat mein muster in keinster weise erkannt, die ist da total daneben gelegen.

    Zitat

    Warum denkt denn aber jemand mit BA z.B.,...dass er in einer Beziehung nun Erwartungen erfüllen "muss"?


    Vielleicht weil es für ihn als kind sehr unangenehme folgen hatte, wenn er die erwartungen nicht erfüllt hat. Schlechte lebenserfahrungen prägen. Und je jünger das kind war, desto stärker ist die prägung.

    Zitat

    Ich kann Dir nicht geben was du brauchst


    Weil er weiß, daß er der norm nicht entspricht. Und weil man meist sehr genau fühlt, was der partner will. Will der partner viel nähe, ich fühle mich dabei aber unwohl, dann gibt es 2 möglichkeiten: entweder ich verbiege mich, lebe gegen meine bedürfnisse, fühle mich in der partnerschaft schlecht. Oder ich lebe meine bedürfnisse, dann fühlt sich der partner schlecht. Den satz „ich kann dir nicht geben, was du brauchst“, kann ich 1:1 gleichstellen mit dem satz „ich kann dir nicht aus einem normalen buch vorlesen, weil ich blind bin“.

    Zitat

    Dort gibt es quasi diesen Filter


    Den hat doch ein baby noch nicht, oder auch das kind im mutterleib ncoh nicht, das nimmt doch erst mal ungefiltert auf, was kommt. Aber positive oder negative gefühle kann so ein würmchen schon empfinden, auch ohne filter. Und durch diese positiven oder negativen erfahrungen wird doch erst der filter nach und nach aufgebaut, erweitert, verfeinert.

    Zitat

    Fast alle Kinder müssen sich erst x mal die Finger an was verbrennen bis sie lernen da nimmer hin zu langen.


    Du unterschätzt kleine kinder aber gewaltig. Meine nachbarin hat ein kleines enkelkind. Da reicht 1 oder 2x ne schlechte erfahrung, dann wird das nicht mehr gemacht. Ich bin immer wieder erstaunt, wie intelligent shcon so ein kleines kind, oder auch vögel, katzen, hunde sind. Wesentlich intelligenter, als wir im allgemeinen denken.

    Zitat

    Mary,...nun bitte nicht auf Dich beziehen. Ich hab das schon mal erwähnt. Du bist anders,...anders als die meisten BA Fälle die ich hier so mitbekomme.


    Ja, ich bin anders, ziemlich anders. Aber wir sind doch alle individuen, jeder von uns ist auf seine weise einzigartig und nur 1x auf der welt in genau dieser „zusammensetzung“ vorhanden. Drum finde ich ja solche allgemeinen aussagen: „alle xy sind.....“ usw. so unpassend.

    Zitat

    Weil man in der Kindheit auch immer Erwartungen erfüllen musste um geliebt zu werden. Weil wir gelernt haben, dass man nicht ohne LEISTUNG geliebt wird. Dass man richtig viel dafür tun muss, damit jemand da bleibt und man nicht verlassen wird. Das ist scheiß-anstrengend, und wenn man dann trotz der ganzen Leistung verlassen wird, dann merkt man, dass es alles nicht hilft... nicht das verbiegen und die ganze Energie die man da reingesteckt hat.... man krigt nur bestätigt, was man schon geahnt hat: mich liebt eh keiner. früher oder später geht es wieder in die Hose. wer will mich den schon...?


    Genauso ist es. Gott sei dank war das bei mir anders. Meine eltern haben mir zwar immer gezeigt, daß ich ncihts wert bin, alles falsch mache, nur im weg bin. Aber meine großeltern das totale gegenteil. Daß sie stolz auf mich sind, daß ich liebenswert bin, daß sie sich freuen, wenn ich zu besuch komme. Das hat wohl gott sei dank das negative meiner eltern entschärft, wenigstens in dieser hinsicht. Wenn mit mir wer schluß macht, dann weiß ich ganz genau, daß es nicht ist, weil ich nicht liebenswert oder toll bin. Sondern weil er mit meiner rebellion nicht klarkommt oder es eben einfach nicht paßt zwischen uns, er mit meiner etwas „anderen“ art nicht zurechtkommt.

  • Interessanter artikel, super. Danke, sara. Ich versuche gerade, mir daraus irgendwelche „übungen“, maßnahmen rauszuziehen, die mir helfen könnten, meine für mich ungünstigen muster zu ändern. Den artikel werde ich mir abspeichern, damit ich ihn nicht wieder „verliere“.