Stark sein bedeutet nicht nie zu fallen...

  • Ihr Lieben Foris...ich weiß garnicht so recht, ob ich das folgende nun so unbedingt als "Loslassen und..." oder eher als "Erfolg" verbuchen sollte, aber zumindest ist es ein vorsichtig positiver Blick in die Zukunft...


    Meine Geschichte habe ich Mitte November hier niedergeschrieben. Kurz: Ich war 8 Monate mit einem BA zusammen und bin quasi aus dem Nichts via WhatsApp im Stich gelassen worden...ohne erkennbaren Grund zu dem Zeitpunkt.
    Ich beschäftigte mich nach der Trennung viel mit dem Thema, habe mich hier angemeldet, wie es viele von euch nach ihrer Trennung auch getan haben und verstand. Ich habe immer mehr verstanden, dass er einfach nicht kann...sich nicht getrennt hat, weil er nicht will. Ich versuchte aufgrund unserer gemeinsamen Arbeit irgendwie ein angenehmes Verhältnis aufzubauen, aber ich merkte für mich immer schnell meine Grenzen. Ich leide, wie es viele von euch hier auch tun, denn es tut weh. Es schmerzt sehr...zumal er immer wieder den Kontakt zu mir suchte, obwohl ich ihm mehrmals persönlich erklärt hatte, dass ich das gerade so nicht kann, ich Abstand bräuchte, grundsätzlich aber eine Freundschaft begrüßen würde. Am nächsten Tag machte er wieder so weiter, nette Grüße, erkundigte sich nach mir etc...ein Kontakt, der für mich zwar wie ein Balsam ist, gleichzeitig mich innerlich tausend Stücke reisst...
    Ich habe viel Rückhalt durch meine Kollegen erfahren, wo ich nie mit gerechnet habe. Meine Eltern und engsten Freunde, die haben für meine Situation und den Schmerz kein Verständnis. Es kommt meist nur "vergiss ihn einfach". Ja, sicherlich haben sie recht, aber so leicht ist das Vergessen nicht, wenn man wirklich liebt...und das tue ich!
    Am Montag Abend bekam ich von einem ehemaligen Kollegen eine gaaaaaaanz liebe Mail. Er hatte über einen Kollegen, der noch bei uns arbeitet von der ganzen Sache erfahren und hat mir u.a. alles Gute gewünscht. Viel wichtiger war aber für mich der Satz: "...und such das Glück nicht. Bleib einfach stehen, denn dann kommt es von ganz alleine wieder!"...
    Das regte mich vor allem nach dem Vorfall auf Arbeit am Dienstag sehr zum Nachdenken an...ich hatte den ganzen Dienstag Nachmittag mit mir zu kämpfen, da ich nicht wusste, wie es ihm geht, wovon ich mich dann ja abends überzeugt hatte.
    Danach versuchte ich wieder vergebens Abstand zu gewinnen...
    Freitag dann schickte ich ihm Mittags eine recht lange Nachricht. Zwar auch via WhatsApp, aber das Reden war ja bislang nicht so von Erfolg gekrönt. Ich habe ihm einerseits gesagt, dass ich mich lösen möchte und er mir die Chance dazu geben soll, da ich Gefühle habe, die ich nicht erklären kann, diese aber nicht mehr ausleben kann. Andererseits habe ich ihm auf keiner Weise gesagt, dass ich ihn komplett verlasse. Ich habe ihm offen geschrieben, dass ich ihn niemals alleine lassen werde. Seine Reaktion darauf war wie von mir erwartet: Er trat den Rückzug an und empfand meine Nachricht als ziemlich bitter / niederschmetternd. Klar, für ihn brach in dem Moment ein wichtiger Halt weg...
    Vielleicht sagt sich jetzt der eine oder andere, dass das doch viel zu früh war, ich mir noch etwas mehr Zeit hätte geben sollen, aber für mich war es das richtige. Ich fühle mich dadurch sicher nicht gut derzeit, aber ich halte an nichts fest, wo ich im Hier und Jetzt nur Schmerz und Leid erfahre, es mich immer nur runterzieht. Und auch er muss einfach spüren, dass er nicht immer nur nach seinen Regeln "spielen" kann.


    Heute habe ich das erste Mal nach der Trennung mich wieder an der Arbeit mit meinen Pferden versucht und naja...es gelang mir mehr schlecht als recht. Das wird aber auch wieder. Ich muss mich zwar dazu zwingen mich für die beiden aufzuraffen, aber es sind Lebewesen...das ist wie mit Kindern in so einer Situation: Beide zeigen uns, dass wir den Kopf nicht zu sehr hängen lassen dürfen und das stimmt!


    Die Zeit der Trauer, die muss und sollte unbedingt sein, aber wir dürfen über all dem Schmerz und dem Leid nicht vergessen, dass wir alle miteinander wertvolle Menschen sind und uns selbst nicht vergessen dürfen! So ziert nun zum Beispiel der Spruch "ich bin wertvoll!!!" den Spiegel in meinem Badezimmer, den ich wenigstens zweimal am Tag sehe und den ich mir dadurch immer verinnerlichen kann.


    Ich danke diesem Forum, dass es dieses gibt. Ich weiß nicht, wo ich ohne die ganzen Erfahrungsberichte und auch Beiträge zu meiner Geschichte jetzt wäre...
    Und ich freue mich sehr auf meine Reha ab Januar, in der ich hoffentlich einen akkuraten Umgang erlernen kann ihm auf der Arbeit gegenüber zu treten. Es geht auf alle Fälle weiter!


    Und lasst es euch gesagt sein: Einmal kurz innehalten, das Leben einfach weiterziehen lassen, sich sammeln und orientieren, wieder aufblicken und sich für einen Weg wappnen...es ist Gold wert!!!
    ...und ich danke diesem Menschen (meinem ehemaligen Kollegen) so sehr für diesen Satz...


    Herzliche Grüße und macht euch allen einen gemütlichen Abend! :flower:

  • Danke dir, Sukramine.
    Ich würde nie behaupten, dass der Weg einfach ist, aber mir ist damit nicht geholfen, wenn ich versuche ein freundschaftliches Verhältnis aufzubauen - so gern ich es auch wollte - und gleichzeitig dabei völlig kaputt gehe aufgrund meiner Gefühlslage. Das habe ich erkannt, da ich seit der Trennung versucht hatte so weiterzumachen, wie er sich das ja egtl. auch vorgestellt und erhofft hat.


    Lieben Gruß. :-)

  • Zitat von Sukramine

    .............. in den Freundschaftsmodus umschalten. Wenn, dann braucht das Zeit zur Verarbeitung.
    BÄs können das offensichtlich, aber ich denke, so ganz "normal" ist das sicherlich nicht und zeigt einfach nur, dass da was mit den Gefühlen nicht "ganz stimmt".


    ........


    Hi zusammen,


    ja,...das mit dem Freundschaftsmodus,....beschäftigt mich auch ab und an.
    Wie ein BÄ, das von jetzt auf nachher einfach so schaffen kann.


    Einerseits habe ich schon überlegt,...ob das einfach daran liegt,...dass durch Ihre Ängste, oftmals die tiefen Gefühle zu uns von jetzt auf nachher, plötzlich weg sind.
    Was dann übrig bleibt??? Nennen Sie "Freundschaft",...weil sie es ggf selbst, einfach nicht anders beschreiben oder fühlen oder definieren können.
    Wir sind ihnen zwar nicht egal,....aber die tiefen Gefühle werden von der Angst überlagert und übrig bleibt bei Ihnen: "Freundschaft".


    So erkläre ich mir das,...wieso viele BÄ, hier so "umschalten" können,.....wir aber nicht.


    Anderer Seits,...kann auch sein,....dass manche BÄ, gerade weil ihre Gefühlswelt diffus ist, und auch Ihre Gedankenwelt nicht immer Rational funktioniert, gar nicht so recht wissen,...was "Freundschaft" heisst und bedeutet.
    Dass das was sie da wollen oder fühlen,...nicht alleine Freundschaft ist,...sondern evtl. was anderes mit rein spielt. Ggf. definieren Sie Freundschaft auch völlig anders als wir das tun.
    Es wird ja auch immer wieder so beschrieben,..das viele BÄ auch in der Pflege und im Umgang mit Freundschaften,...so ihre Probleme haben.


    Gruß

    Was Dich ausmacht, ....ist wie Du aufstehst, wenn Du gefallen bist.


    the best view comes after the hardest climb,...

  • Vielleicht interpretieren wir in ein freundschaftsanngebot etwas anderes herein als ein Ba.


    Die meisten BAs wollen ihre Partner ja auch nicht verlieren, sondern der Enge, der Nähe und der Verbindlichkeit entgehen, und da bietet sich für sie logischerweise der Modus " Freundschaft" an.....und oft mit einem Plus versehen :wink: .


    Der verlassene Partner dagegen sieht sich verwundert dann selber weiterhin in einer Beziehung( mit den noch verwirrenderen Gefühlen , zwischen Hoffnung und Ratlosigkeit) und fühlt sich ihr auch verpflichtet, während der BA sich der Verantwortung entzogen hat und sein Leben weiter lebt.

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Hi jojo,


    ja kann auch sein,...
    Die Frage ist halt, was BÄ als Freundschaft sehen und was wir als Freundschaft sehen.


    Echte Freundschaft,...hat in gewisser Weiße auch ein paar Grundwerte dahinter stehen.
    Auch hier sollte man verlässich sein, sprich eine gewisse Verbindlichkeit aufbringen können. Ein Wertschätzung an den Tag legen.
    Auch in einer Freundschaft, gibt es Erwartungen,...Wenn auch nicht sooo sehr wie einer Partnerschaft,...
    Aber auch in einer echten Freundschaft sind diese Werte wichtig.



    Ein BÄ,...kann und mag solche Werte doch aber eigentlich gar nicht.
    Daher die Frage,...was ist diese "Freundschaft?" für BÄ's eigentlich ? Nennen sie diese Art der "Verbindung" einfach so? Weil sie kein anderes Wort dafür haben, wie die Situation nach einer Trennung zu bezeichnen ist?


    Gruß

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  • Da stimme ich dir voll zu, dass für echte Freundschaften eine Verbindlichkeit und Wertschätzung gilt.
    Aber warum soll ein Ba das auf dieser Ebene nicht können...ich denke hier sollte man nicht verallgemeinern .
    Mein Ex konnte seine Freundschaften sehr gut pflegen, dort konnte er durchaus, war er verbindlichkeit und Vertrauen anging , diese Erwartung er mehr als gut erfüllen......nur andersrum, das Nehmen war schwieriger, jemanden Vertrauen zu können , das war auch in Freundschaften nicht leicht....und teilweise garnicht möglich.
    Bei einer ursprünglichen Freundschaft fällt dieses Ungleichgewicht vielleicht nicht so schnell auf, wie in einer Beziehung. Da wirkt er vielleicht wie ein taffer Typ, der mit sich selber klarkommt, der souverän wirkt.

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    Albert Camus

    Einmal editiert, zuletzt von Jojo200 ()

  • Und die Erwartungen einer Freundschaften unterscheiden sich doch im wesentlichen von denen einer Beziehung.


    Ich denke es ist die Art der Verbindlichkeit , die wesentlich anders ist.


    Das ist die Häufigkeit des Zusammensein, was man miteinander macht, die Exklusivität, langfristige gemeinsame Planung und die Hoffnung, das sich aus der Beziehung noch mehr entwickelt, dauerhaft zuverlässig und exklusiv zueinander zu stehen.
    Und das sind die Erwartungen, denen sich der BA entzieht, wenn er auf Freundschaft " zurückstuft"


    Die Gefühle dürfen noch auf sein Maß ausgelebt werden, aber es wird sich der Verantwortung , was die Hoffnungen und Wünsche ( des Partners ) für die Zukunft angehen, entzogen.

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    Albert Camus

  • Hi


    ja das mag sein.
    Bei der Freundschaft,...fallen (im Normalfall) solche Dinge, wie Nähe, Zuneigung, Zärtlichkeiten,..usw. weg.
    Desweiteren ist die Kontakthäufigkeit in Freundschaften auch geringer als in einer Partnerschaft.


    Evtl. ist das dann eben der Unterschied,...dass es einem BÄ in "Freundschaften" ermöglicht, die anderen wichtigen Werte, leben zu können.


    Aber so wie Du sagt, Verallgemeinern darf man es natürlich auch nicht. Jeder Mensch ist anders und auch jeder BÄ geht damit anders um.
    Der eine kann Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und Wertschätzung in einer Freundschaft leben, der andere wieder weniger.


    Ich frage mich trotzdem, ob es vielen BÄ, bei Ihren Freundschaftswünschen zu den Ex Partnern, wirklich um so eine Freundschaft geht,...wie sie zu anderen Menschen haben, mit denen sie keine Beziehung hatten,..


    Gruß

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  • Meine Freunde und Bekannten haben größtenteils BA. Deshalb kommt es immer mal wieder zu Reibereien. Die Leute scheuen nämlich auch in Freundschaften eine gewisse Verbindlichkeit. Wenn wir uns sehen, ist es schön und wir genießen die Zeit miteinander. Ich kann mich aber nicht darauf verlassen, dass diese Menschen mir immer zur Seite stehen, wenn ich sie brauche. In einer Freundschaft mit solchen Personen muss man sehr unabhängig agieren und darf nicht davon ausgehen, dass die Leute sich berechenbar verhalten. Das bereitet mir manchmal große Schwierigkeiten, weil ich als Kind sehr bemuttert wurde und mich jederzeit auf meine Eltern verlassen konnte (obwohl sie schwierig waren). Wenn man es gewohnt ist, bei Bedarf jedes Mal umsorgt zu werden, kommt man schwer damit klar, wenn man sich komplett selbst überlassen ist.


    Eine echte Freundschaft nach dem Ende einer BA-Beziehung halte ich für schwierig. Meistens geht man nicht friedlich auseinander, und dann ist das Thema gegessen. Die Männer, mit denen ich zusammen war und der Mann, wegen dem ich mich hier angemeldet hatte, führen generell keine Freundschaften mit Frauen.

  • Ich habe diese merkwürdige Form von "Freundschaftsanfrage" bisher nur mit dem narzisstischen BÄler vom letzten Jahr erlebt. Nachdem er mich ein Jahr lang angeschwärmt und hofiert hatte, sich von seiner Freundin getrennt, sich mir angenähert hatte - aber plötzlich doch keine Beziehung konnte, war ich sauer, und er versuchte sofort, den Schaden zu reparieren, indem er mir versicherte, er wolle immer ein ganz besonderer Freund für mich sein. Was er meinte, war: bitte bitte, sei mir nicht böse, bleib weiterhin in Kontakt mit mir, ich brauche Dich doch, denn ich brauche (weibliche) Zuwendung und Anerkennung, um meine innere Leere damit zu füllen, sonst werde ich depressiv...


    In anderen mag anderes vor sich gehen, aber Narzissten sind nun mal wie Schwarze Löcher, die die Gefühle anderer einsaugen (müssen), jedoch selbst nichts Adäquates rauslassen können.


    Mein jetziger (therapieerfahrener) BÄler hätte wohl schon gern sowas wie "Freundschaft Plus", findet das aber schäbig und taucht dann offenbar lieber vollständig ab. Ich denke, er hätte auch gern lieber eine "richtige" Beziehung, wenn er es denn hinbekäme.


    Ich habe in der Ratgeberliteratur irgendwo gelesen, daß es ein Zeichen von Abhängigkeitsbeziehungen ist, wenn man nach der Trennung keine Freundschaft aufrechterhalten kann. Es soll möglich sein, die Person irgendwie weiter zu "lieben", und sich einfach nur vom Beziehungswunsch zu verabschieden. Wie das wohl gehen soll... ich habe das nie hingekriegt bzw. wollte/will das auch gar nicht. Hatte ich etwa immer nur "Abhängigkeitsbeziehungen"?

  • Zitat von Reni


    Eine echte Freundschaft nach dem Ende einer BA-Beziehung halte ich für schwierig. Meistens geht man nicht friedlich auseinander, und dann ist das Thema gegessen.


    Ja, Reni da gehe ich voll mit. Klar...da er mir als Mensch schon vor der Beziehung einiges bedeutete, wäre es schade es nicht hinzubekommen...irgendwann und ich weiß, dass ich mich dazu erstmal in Therapie begeben muss, um wieder mit mir selbst klar zu kommen. Ich kenne zwar theoretisch alles an Ratschlägen und Hilfestellungen, wie ich mich nun verhalten sollte, um wieder zu mir zu finden (ich bin Psychologin), aber da selbst drin zu stecken...betroffen zu sein, das ist genauso schwer wie für alle anderen leider auch. Mensch ist Mensch...männlich, weiblich, Maurer oder Lehrer...
    Ich bin ihm nicht böse. ich warte immer darauf, dass in mir Wut auf ihn wächst, aber da ist nichts...er tut mir eher leid, dass er nie derartige Gefühle so fühlen wird, wie ich es für ihn tue.
    Ich weiß nur für mich: Aufgrund meiner Gefühlslage ist eine Freundschaft gerade absolut nicht drin für mich, ich weiß aber auch, dass ich über Weihnachten mit ihm arbeiten werde, was mir Angst bereitet irgendwo, ich aber hoffe bis dahin schon etwas Abstand bekommen zu haben.
    Er hält übrigens meinen Wunsch nach kein Kontakt tatsächlich ein bisher. Das rechne ich ihm hoch an!



    Zitat von kowai


    Ich habe in der Ratgeberliteratur irgendwo gelesen, daß es ein Zeichen von Abhängigkeitsbeziehungen ist, wenn man nach der Trennung keine Freundschaft aufrechterhalten kann. Es soll möglich sein, die Person irgendwie weiter zu "lieben", und sich einfach nur vom Beziehungswunsch zu verabschieden. Wie das wohl gehen soll... ich habe das nie hingekriegt bzw. wollte/will das auch gar nicht. Hatte ich etwa immer nur "Abhängigkeitsbeziehungen"?


    Ich denke dabei gerade an den Threat von der Rebecca...ich weiß nun den ganzen Verlauf der Geschichte von ihr nicht 100%, aber sie hat sich auch in Liebe von dem Wunsch nach einer Beziehung von ihm verabschiedet und schwupp...das war bei den beiden der Knackpunkt. Wie gesagt, andere Geschichte wie du nun sicher meinst.
    Ich hatte ja nun "erst" drei Beziehungen und bei einer ist keine Freundschaft meinerseits möglich, da er seine neue Freundin gern mit mir betrügen wollte. Daraufhin habe ich den Kontakt abgebrochen, da ich mir sowas absolut nicht geben muss. Mit meinem letzten Ex habe ich lockeren Kontakt sporadisch. Jetzt nach dieser Trennung eine Freundschaft...für mich gerade (wie bereits geschrieben) nicht vorstellbar. Vielleicht war das ne Abhängigkeitsbeziehung, das weiß ich nicht, aber andersrum denke ich auch, dass an dem Spruch "Wenn zwei Menschen nach einer Beziehung Freunde sein können, dann haben sie sich entweder nie geliebt oder sie tun es noch!" irgendwas wahres dran ist. Eine Freundschaft nach einer Trennung ist definitiv nicht leicht und sicherlich erst dann möglich, wenn bei beiden keine Hoffnung / kein Wunsch nach Beziehung mehr besteht...

  • Zitat von Morwen1984


    Eine Freundschaft nach einer Trennung ist definitiv nicht leicht und sicherlich erst dann möglich, wenn bei beiden keine Hoffnung / kein Wunsch nach Beziehung mehr besteht...


    Ich konnte fast zu jedem Ex bislang ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen. Mit einigen sogar eine echte Freundsxhaft mit engem Kontakt. Zu meinem BÄ hatte ich 8 Monate Null Kontakt auf meinen Wusch und habe in der Zeit auch nicht von oder über ihn gehört. Dann hatte ich irgendwie das Gefühl, ich bin drüber weg und habe ihn vorsichtig kontaktiert, einfach weil ich ihn noch gern habe aber ohne Beziehungswunsch. Das hat auch funktioniert. jetzt haben wir einen lockeren freundschaftlichen Kontakt, womit ich kein Problem habe. Ich denke, man muss erst wirklich drüber weg sein, vorher hat das keinen Sinn, vor allem Nicht bei einem BÄ...

  • Zitat von Sukramine


    Mich würde da mal interessieren: Sprecht ihr jetzt über das, was da in eurer "Beziehung" passiert ist?
    Wenn ja, wie ist seine Sicht darauf?


    Also ich für mich: Ja, ich spreche über das, was in meiner Beziehung passiert ist, habe es aber dann etwas offen und für die Allgemeinheit formuliert...oder habe ich dich nun falsch verstanden? :think:
    Für mich persönlich kommt jetzt keine Freundschaft in Frage. Es war ja sein Wunsch, da er den Kontakt zu mir nicht verlieren wollte und ich habe es versucht - bin an mir selbst gescheitert, da ich nicht wusste, wie ich meine Gefühle zügeln sollte, wenn ich in seiner Nähe bin. Daher habe ich nun letzten Freitag "meine" Reißleine gezogen und um Abstand bei ihm gebeten, den er einhält.


    Allerdings denke ich auch, dass das mit der Freundschaft jeder für sich anders sieht - der eine kann es, der nächste nicht, aber ich denke, dass niemand so einfach auf "Freundschaft" umswitchen kann, wenn derjenige noch Gefühle und entsprechend die Hoffnung auf einen "reload" der Beziehung hat.

  • Ich habe nur zu einem meiner Ex noch so etwas wie einen freundschaftlichen Kontakt....irgendwie war irgendwann klar, dass wir nicht zusammen passen und die Trennung war emotional schnell überwunden.


    Mein 2. Ex schaut mich nicht mehr an....ok, das versteh ich, ich habe ihn verletzt, war nicht fair, habe ihn hingehalten....das tut mir heute Leid und sowas würde ich nie wieder machen.


    Mein dritter EX , der BA, da schaff ich das ( noch) nicht eine freundschaftliche Beziehung aufzubauen, obwohl ich mir sicher bin, mit ihm, besser gesagt mit dem Beziehungswunsch und allen Hoffungen, die ihn betroffen haben , abgeschlossen zu haben.
    Trotzdem möchte ich auf Nummer sicher gehen, und ihn nicht sehen wollen, nichts mitbekommen wollen, was er so macht und wie er lebt...nicht dass ich dass nicht mehr aushalten würde , zu sehen, wie er sein Leben mit einer anderen Frau lebt. .....Nee, ich glaube , der Typ würde mich immer wieder aufs neu faszinieren , mich in seinen Bann ziehen.....und mich vielleicht wieder, gegen besseres Wissen neu verlieben.
    Wir haben seit über einen Jahr jetzt keinen persönlichen Kontakt mehr gehabt, trotzdem schreibt mir weiterhin , ebenso Wünsche zum Geburtstag, Weihnachten und Neujahr. ......ich antworte schon lange nicht mehr.



    Dann hatte ich noch eine Beziehung, die in dem langen Off zwischen meinem 3. Ex war.....auch hier sind wir nur noch locker verbunden, aber keine Freundschaft, sondern beschränkt auf Grüße zum Geburtstag und Weihnachten.

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Zitat von Sukramine


    Mich würde da mal interessieren: Sprecht ihr jetzt über das, was da in eurer "Beziehung" passiert ist?
    Wenn ja, wie ist seine Sicht darauf?


    Nein, so gut wie garnicht. Das liegt daran, dass er überhaupt nicht reden kann oder will über solche Sachen. Das war auch immer unser Problem. Aber ich brauche das auch nicht mehr, brauche keine Antworten von ihm. Dann würde das nicht funktionieren. Manchmal ziehe ich ihn jetzt mit seiner Sprachlosigkeit auf. Wenn er sich zB mal durchrungen hat, irgendwas nettes zu sagen oder zu schreiben (durch die Blume versteht sich), dann sage ich: Oh, hast du mir ein Komplimet gemacht? War was in deinem Wein?


    Dadurch, dass ich jetzt nicht mehr das Gefühl habe, ihm alles Recht machen zu müssen, bin ich manchmal ein bisschen "frech". Ich bin schnippisch und widerspreche ihm (er hat leicht narzisstische Züge). Ich hab irgendwie so Narrenfreiheit. Er hält stoisch an diesem Kontakt fest egal was ich sage oder mache , allerdings auch nach wie vor mit wenig Nähe, wenige Anrufe und Emails (er wohnt woanders).

  • Zitat von Jojo200

    ...nicht dass ich dass nicht mehr aushalten würde , zu sehen, wie er sein Leben mit einer anderen Frau lebt. .....Nee, ich glaube , der Typ würde mich immer wieder aufs neu faszinieren , mich in seinen Bann ziehen.....und mich vielleicht wieder, gegen besseres Wissen neu verlieben.


    Da muss ich sagen, hab ich genau Angst vor, dass er mich immer wieder in seinen Bann zieht. Dazu gehört meiner Meinung nach eine ganz gehörige Portion Selbstvertrauen und Mut ihm dann zu begegnen, ohne das Gefühle wieder in mir aufkeimen. Nun ist das zwar alles eh noch frisch, aber ich mache mir ja schon so meine Gedanken, denn ich werde ihm weiterhin beruflich über den Weg laufen. Hut ab jedem, der das so kann und auch nach einiger Zeit von "kaltem Entzug" und völlig ohne Kontakt sich soweit im Griff hat. Ich würde es mir von mir selbst wünschen, denn ihn dann sehen und gegen genau diese evtl. wieder aufkeimenden Gefühle ankämpfen zu müssen, ist dann jedes Mal wieder ein Kraftakt.

  • Zitat von Morwen1984

    ........... Hut ab jedem, der das so kann und auch nach einiger Zeit von "kaltem Entzug" und völlig ohne Kontakt sich soweit im Griff hat. Ich würde es mir von mir selbst wünschen, denn ihn dann sehen und gegen genau diese evtl. wieder aufkeimenden Gefühle ankämpfen zu müssen, ist dann jedes Mal wieder ein Kraftakt.


    Hi Morwen,


    ich denke,...man muss soweit kommen, dass es eben kein Kraftakt wird. Dass man nicht gegen diese Gefühle ankämpfen muss.
    Nur dann,...hat man es wirklich geschaft,...sich vom anderen oder vom Beziehungswunsch zu diesem, völlig gelöst zu haben.
    Es wäre doch jedes mal wieder Grausam,..wenn man bei einem Wiedersehen,...gegen seine eigenen, inneren Gefühle kämpfen muss. So wird man nie Relaxed damit umgehen können und es besteht immer eine innere Anspannung.



    Ich denke grundsätzlich schon, dass das möglich ist. Aber das benötigt Zeit,..vermutlich,...viel Zeit.


    Gruß

    Was Dich ausmacht, ....ist wie Du aufstehst, wenn Du gefallen bist.


    the best view comes after the hardest climb,...

  • Zitat von Caddy73

    ich denke,...man muss soweit kommen, dass es eben kein Kraftakt wird. Dass man nicht gegen diese Gefühle ankämpfen muss.
    Nur dann,...hat man es wirklich geschaft,...sich vom anderen oder vom Beziehungswunsch zu diesem, völlig gelöst zu haben.
    Es wäre doch jedes mal wieder Grausam,..wenn man bei einem Wiedersehen,...gegen seine eigenen, inneren Gefühle kämpfen muss.


    So ist das jetzt bei mir. Ein einfach Test ist: Macht es mir was aus, wenn der andere eine neu Beziehung hat oder haben könnte. Beantwortet man sich diese Frage mit ja, dann ist man eben noch nicht drüber weg. Bei mir lautet die Antwort: Nein.
    Ich bin auch ganz sicher, denn ich bin jetzt in jemand anderen verliebt... :applause: