Stark sein bedeutet nicht nie zu fallen...

  • Zitat

    Danach hatte ich das Gefühl, dass es möglich wäre und habe angefangen mit Daten. Aber auch da war ich oft froh, wenn sich nichts ergeben hat.


    Auch bei mir war es so, wollte mich nur mal umschauen und auch für mich, ob ich aus der Lektion gelernt habe :-)

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Zitat

    ...seelische Verletzung ist sogar noch schlimmer als körperliche, finde ich...


    Das hat meine Freundin (sie leidet unter Depression) und er (Bordeliner) mir auch geschrieben.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Zitat von Morwen1984

    zahirch, deine Geschichte finde ich toll. :-) Wünsche dir auf alle Fälle ganz viel Glück für eure Ehe. Schön zu lesen, dass es nach einem BAler irgendwann wieder einen anderen geben kann...bzw. bei dir wars ja sogar nun eine Art "reload", was ich fast noch schöner finde. Manchmal braucht es einfach ein wenig Zeit im Leben, um die Liebe seines Lebens zu erlangen... :)


    Was meine Eltern angeht: Ich kenne es nicht anders. Mag vielleicht auch an meinem Beruf liegen. In ihren Augen sollte ich da ein Vorbild für "alle" sein (ja und sie meinen auch alle damit) und mich nicht so gehen und hängen lassen. Ich hab bisher drei Beziehungen hinter mir und bei allen musste ich hinterher vor ihnen meist die Starke miemen. Ich hab mich inzwischen dran gewöhnt und bin daher umso mehr froh, dass ich mich gerade zu 300% auf meine Kollegen verlassen kann, was auch nicht unbedingt selbstverständlich ist...aber mir sehr gut tut und ich auch deswegen derzeit arbeiten gehe und mich nicht habe krankschreiben lassen.


    danke, morwen :-)


    ich bin dem mann mit der vermuteten bindungsangst durchaus dankbar. durch ihn habe ich endlich meine eigene verlustangst entdeckt und bearbeiten können. es ist, wenn man so will, nicht nur zufall, dass ich mich früher auf verheiratete eingelassen habe, das war unter anderem einer meiner schutzmechanismen.
    heute ist es so, dass ich fast die unabhängigere bin von uns beiden, weniger von der beziehung abhängig bin. ich hatte und hätte keine probleme damit, alleine zu sein. er ist eher der typ, der nicht so gut alleine leben kann.
    passt für mich als verlustängstlerin natürlich ganz gut...;-)


    ja, der beruf.....der vermutet bindungsängstliche mann war auch in einem helfenden beruf tätig. ich vermute da einen gewissen zusammenhang.
    wie kommen denn deine eltern mit schwachen menschen zurecht?
    meine mutter konnte mit schwäche gar nicht umgehen und hat wohl aus hilflosigkeit so reagiert. sie war ein typ, der immer etwas machen musste, einfach nur aushalten war überhaupt nicht ihr ding.
    ich habe eher die emotionalere seite meines vaters geerbt und habe mittlerweile auch gelernt zu spüren, wann ich mehr zeit und ruhe für mich brauche und schaue dann auch zu, dass ich das bekomme.
    schön, dass auch du ein umfeld hast, in dem du nicht nur stark sein musst :-)

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat von zahirch


    heute ist es so, dass ich fast die unabhängigere bin von uns beiden, weniger von der beziehung abhängig bin. ich hatte und hätte keine probleme damit, alleine zu sein. er ist eher der typ, der nicht so gut alleine leben kann.
    passt für mich als verlustängstlerin natürlich ganz gut...;-)


    Da möchte ich auch gern wieder hin. Ich war unabhängig, konnte gut für mich alleine sein und hatte in meiner Beziehung davor eher ein Problem damit, dass er aufgrund meiner Unabhängigkeit mir nicht vertrauen konnte. Er warf mir immer wieder vor ihn zu betrügen und zum Schluss dann auch, dass ich von ihm bestellte Post wieder abbestelle und solche Sachen. Ich bin also als "Unabhängige" in die Beziehung mit dem BA und habe mich nach langem Zögern vom Strohhalm losgelassen. In meiner ersten (und 7,5 Jahre andauernden Beziehung) bin ich ziemlich gedemütigt worden und war danach fast 5 Jahre Single, damit ich wieder einigermaßen Boden fassen konnte und eben dahin gelangte, wo ich dann letztes Jahr war...tja...und nun fange ich wieder von vorne an. :-( Ein Mist ist das doch...aber das Leben ist eben wie eine Schachtel Pralinen...



    [/quote]ja, der beruf.....der vermutet bindungsängstliche mann war auch in einem helfenden beruf tätig. ich vermute da einen gewissen zusammenhang.
    wie kommen denn deine eltern mit schwachen menschen zurecht?
    meine mutter konnte mit schwäche gar nicht umgehen und hat wohl aus hilflosigkeit so reagiert. sie war ein typ, der immer etwas machen musste, einfach nur aushalten war überhaupt nicht ihr ding.
    ich habe eher die emotionalere seite meines vaters geerbt und habe mittlerweile auch gelernt zu spüren, wann ich mehr zeit und ruhe für mich brauche und schaue dann auch zu, dass ich das bekomme.
    schön, dass auch du ein umfeld hast, in dem du nicht nur stark sein musst :-)[/quote]


    Meine Eltern kommen mit schwachen Menschen garnicht klar. Komischerweise beide Parteien. Ich muss dazu sagen, dass es die zweite Ehe meiner Mutter ist und auch diese zwischendurch beinahe zerbrochen wäre. Die erste (mit meinem Erzeuger) ging in die Brüche, da er sie nur belogen und betrogen hat. Für uns Kinder (ich habe noch einen Vollbruder aus der Ehe) hatte er nie Zeit und wenn dann stellte er uns meist seine aktuelle Affäre vor. Ich habe dann irgendwann für mich beschlossen, dass ich so einen "Vater" nicht brauche und den Kontakt abgebrochen. Dies habe ich seinerzeit psychologisch bearbeitet und mir geht es gut. Ich habe nun seit 1999 wieder einen Vater, auf den ich mich verlassen kann und der wirklich für mich da ist, wen ich ihn brauche...
    So im nachhinein betrachtet ist das wohl kein Wunder, dass vor allem meine Mutter mit schwachen Menschen nicht so umgehen kann. "Schütteln und dann geht das alles wieder" ist ihre Devise, wenn jemand in die Knie geht... Es ist halt nur schade, dass sie derzeit so kein Verständnis für mich aufbringen kann. Ich komme morgens zur Arbeit und mir sieht jeder an, wie es mir heute geht und was ich für einen tag habe - ob ich das möchte oder nicht. ...ich begegne meiner Mutter und sie fragt mich, ob ich nicht 'endlich' mal aufhören könne mich so gehen zu lassen. Das sei ja fürchterlich so... Ja, das ist es auch, aber zuhören mag sie mir dann auch nicht.



    Zitat von nitamaus


    Das hat mit dem Loslassen zu tun. Das geht. Hab früher nicht für möglich gehalten, weil ich nicht wusste was Liebe ist.


    Jep, das geht, aber an dem Punkt bin ich noch lange nicht. Der Kopf hat die ganze Theorie schon zig mal durch, aber das Herz und die ganze Gefühlsebene in mir hängt noch sehr an ihm und redet dem Kopf nach wie vor ein, dass er das ja alles wollte, aber nicht konnte. Ja, ich weiß...ein Gedanke, den ich loslassen muss, um wieder zu mir zu kommen, aber noch ist das nicht so richtig möglich, auch wenn ich mich darin übe...

  • Zitat von Morwen1984


    Da möchte ich auch gern wieder hin. Ich war unabhängig, konnte gut für mich alleine sein und hatte in meiner Beziehung davor eher ein Problem damit, dass er aufgrund meiner Unabhängigkeit mir nicht vertrauen konnte. Er warf mir immer wieder vor ihn zu betrügen und zum Schluss dann auch, dass ich von ihm bestellte Post wieder abbestelle und solche Sachen. Ich bin also als "Unabhängige" in die Beziehung mit dem BA und habe mich nach langem Zögern vom Strohhalm losgelassen. In meiner ersten (und 7,5 Jahre andauernden Beziehung) bin ich ziemlich gedemütigt worden und war danach fast 5 Jahre Single, damit ich wieder einigermaßen Boden fassen konnte und eben dahin gelangte, wo ich dann letztes Jahr war...tja...und nun fange ich wieder von vorne an. :-( Ein Mist ist das doch...aber das Leben ist eben wie eine Schachtel Pralinen...


    es ist jetzt vielleicht nicht der geeignete zeitpunkt dafür, aber ich denke da solltest du nochmal genauer hinschauen.
    wieso gerätst du immer an solche destruktive beziehungen? was triggert dich da? wieso bleibst du auch so lange in diesen beziehungen? ab wann merkst du, dass diese beziehungen dir nicht gut tun, und wie lange dauert es danach noch, bis du ausbrichst? oder wird die beziehung immer vom partner beendet?


    das aber für später mal. jetzt solltest du erst mal ganz gut für dich sorgen, unabhängig vom verständnis deiner eltern/deiner mutter.
    ich weiss ja nicht, wie alt deine eltern sind, bei meiner mutter gehe ich davon aus, dass sie ihre verhaltensweisen in der nachkriegszeit erlernt hat, damals war einfach keine zeit für sentimentalitäten.....
    erlaube dir, auch mal schwach zu sein, das darf in deiner situation wirklich sein!

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)


  • gute frage.
    ich meinte wohl schwäche in dem sinn, in dem es meine mutter gesehen hätte. also menschen, die auch mal überfordert sind oder unendlich müde oder was auch immer.


    aber du hast natürlich recht. und darum habe ich morwen ja auch ermutigt, zu ihren momentanen gefühlen zu stehen und für sich zu sorgen.
    menschen, die zu ihren gefühlen und unzulänglichkeiten stehen finde ich ganz stark :-)

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat von Sukramine

    Ja, das klingt auch wirklich nach harter Arbeit. Vor allem ihm auch vergeben zu können, nach dem Anfang der Geschichte, wo er sich ja auch getrennt hat und du daraufhin in ein Loch gefallen bist. Das war ja auch viel Schmerz.
    Vermutlich hat halt auch der große Abstand geholfen...und , naja Menschen entwickeln sich ja auch wirklich weiter. :-) Jedenfalls schön, neben allen negativen Geschichten, die es hier im Forum gibt, mal wieder so eine "Erfolgsgeschichte" zu hören. :flower:


    ihm vergeben habe ich schon vor jahren, das gehörte zu meiner aufarbeitung der geschichte.
    ich glaube sogar, dass ich vermutlich an seiner stelle genau so gehandelt hätte.
    er hatte mich damals nicht versteckt, als es aufgeflogen war, seiner frau gegenüber meine bedeutung nicht heruntergespielt. dafür gebührt ihm viel respekt.
    aber er war sehr konsequent darin, den kontakt abzubrechen. das war anfangs schwierig für mich (stichwort sich wie ein alter lappen weggeworfen fühlen), aber ich kann es von seiner seite aus auch nachvollziehen. für ihn ging es nicht anders.
    seine ehe hatte nur noch eine chance, wenn er den kontakt mit mir komplett aufgab. das die ehe dann doch zerbrach hatte insofern mit dem betrug zu tun, als dass seine frau ihm den betrug nie verzeihen konnte und offenbar dinge zu ihm sagte wie "ein mann, der betrügt, hat keine liebe verdient". so erzählt er es zumindest...aber es war bei weitem nicht der einzige grund.


    ja, der abstand hat geholfen, und die entwicklung, die ich durchgemacht habe. früher war das verhältnis naturgemäss nicht ausgewogen, heute führen wir eine wirklich tolle beziehung auf augenhöhe.
    vielleicht waren die jahre dazwischen sogar nötig und hätte es nicht so gut geklappt, wenn wir damals schon zusammen gekommen wären.
    ich musste erst an mir arbeiten und mich meiner verlustangst stellen, um mich überhaupt auf eine erwachsene beziehung einlassen zu können :-)

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Liebe Morwen,


    Zitat

    nitamaus hat geschrieben:
    Das hat mit dem Loslassen zu tun. Das geht. Hab früher nicht für möglich gehalten, weil ich nicht wusste was Liebe ist.




    Jep, das geht, aber an dem Punkt bin ich noch lange nicht. Der Kopf hat die ganze Theorie schon zig mal durch, aber das Herz und die ganze Gefühlsebene in mir hängt noch sehr an ihm und redet dem Kopf nach wie vor ein, dass er das ja alles wollte, aber nicht konnte. Ja, ich weiß...ein Gedanke, den ich loslassen muss, um wieder zu mir zu kommen, aber noch ist das nicht so richtig möglich, auch wenn ich mich darin übe...


    das geht auch nicht von heute auf morgen, hab auch lange gebraucht, das braucht Zeit und die sollst Du dir geben :flower:

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Zitat von zahirch


    es ist jetzt vielleicht nicht der geeignete zeitpunkt dafür, aber ich denke da solltest du nochmal genauer hinschauen.
    wieso gerätst du immer an solche destruktive beziehungen? was triggert dich da? wieso bleibst du auch so lange in diesen beziehungen? ab wann merkst du, dass diese beziehungen dir nicht gut tun, und wie lange dauert es danach noch, bis du ausbrichst? oder wird die beziehung immer vom partner beendet?


    das aber für später mal. jetzt solltest du erst mal ganz gut für dich sorgen, unabhängig vom verständnis deiner eltern/deiner mutter.
    ich weiss ja nicht, wie alt deine eltern sind, bei meiner mutter gehe ich davon aus, dass sie ihre verhaltensweisen in der nachkriegszeit erlernt hat, damals war einfach keine zeit für sentimentalitäten.....
    erlaube dir, auch mal schwach zu sein, das darf in deiner situation wirklich sein!


    In den ersten beiden Beziehungen (die 7,5jährige und die, die ich letztes Jahr hatte und Anfang diesen Jahres beendete) habe beide ich beendet. Das war nun die erste Beziehung, bei der ich verlassen worden bin. Ich habe hingesehen, nachdem ich in der ersten Beziehung wirklich nieder gemacht wurde. Dazu muss ich kurz erzählen, dass ich eine Gehbehinderung habe und mir der damalige Freund zum Höhepunkt seiner ganzen "Beleidigungen" an den Kopf knallte, dass ich es ruhig beenden solle; mich Krüppel würde eh niemand anderes wollen... Das war natürlich ein Schlag, aber sowas von und danach hab ich versucht mit ihm das Gespräch zu suchen, um das irgendwie zu klären (ich sehe viel zu viel und oft das Gute im Menschen). Er blieb bei seiner Aussage, weshalb ich mich dann von ihm trennte. Es dauerte wirklich lange, bis ich über die Beziehung und vor allem den ganzen Beleidigungen hinweg war. Daher war ich auch so lange Single, da ich niemanden wirklich an mich rangelassen habe. Er war meine erste Beziehung und vielleicht kennen es ja auch einige von euch, aber an der ersten hängt man doch irgendwie besonders oder? Mein Ex vom letzten Jahr musste daher viel Geduld mitbringen, konnte dann aber selbst kein Vertrauen zu mir fassen. Ich fand es schade, habe es ihm aber dann entsprechend erklärt, da ich für uns beide keine glückliche Zukunft sah und wir sind nicht böse auseinander. Naja und dann schlidderte ich halt in die BA-Beziehung hinein, da mich der Mensch von Anfang an sehr reizte und irgendwas an sich hatte, was mich angezogen hatte...was ich nichtmal so ganz definieren konnte...bis heute auch nicht kann.


    Und meine Eltern sind Jahrgang 1963 und 1965. Das Verhalten meiner Mutter erkläre ich fast gänzlich damit, dass sie der Meinung ist, dass sie mit ihrer ersten Ehe in ihren Augen ja einen großen Fehler begangen hat und versteht daher nicht, dass es andere gibt, die "genauso blöd sind"...
    Und ja, ich erlaube es mir durchaus...muss halt immer etwas aufpassen, dass sie es nicht so mitbekommen, wobei das natürlich auch nicht richtig ist, aber wie gesagt kenne ich das ja schon.


    Aso und ja: der BAler, also mein Ex, ist auch in einem helfenden Beruf tätig. Wir arbeiten beide in der Sozialpsychiatrie.



    Zitat von "Sukramine


    Nur, würde ich "Schwäche" nicht definieren als traurig sein, Gefühle zeigen.
    Sondern "Schwäche" ist für mich, wenn ich keinen Zugang zu meinen Gefühlen habe, wenn ich alles nur verdränge, wenn ich unehrlich bin zu mir selbst und zu anderen, nur, um den äußeren Schein zu wahren.


    In dem Sinne finde ich Morwen z.B. überhaupt nicht schwach, wenn dann wohl eher die Eltern, weil sie mit ihren Gefühlen überhaupt nicht umgehen könnnen, was wohl auch daran liegen könnte, dass sie mit eigenen Gefühlen nicht gut umgehen können...


    Zitat von zahirch


    gute frage.
    ich meinte wohl schwäche in dem sinn, in dem es meine mutter gesehen hätte. also menschen, die auch mal überfordert sind oder unendlich müde oder was auch immer.


    aber du hast natürlich recht. und darum habe ich morwen ja auch ermutigt, zu ihren momentanen gefühlen zu stehen und für sich zu sorgen.
    menschen, die zu ihren gefühlen und unzulänglichkeiten stehen finde ich ganz stark :-)


    Ich würde mich selbst auch nicht unbedingt als schwach bezeichnen. Ich bin traurig über die ganze Situation, enttäuscht...irgendwie über mich selbst auf ihn "reingefallen" zu sein, ihn so sehr zu lieben - lieben zu können... Ich kann garnicht anders, als zu meinen derzeitigen Gefühlen zu stehen. Fange ich an zu verdrängen oder es zu leugnen, dann würde ich mir selbst ein Bein stellen...
    Und ich stimme da mit dir überein, Sukramine: Schwäche heißt für mich ebenfalls, dass ich nicht weiß, was ich fühle oder fühlen soll. Ich kann mir kaum etwas schlimmeres vorstellen, als meine Gefühle ständig zu unterdrücken. Meine Freundin zum Beispiel, die kann das auch sehr gut, ihre Gefühle verdrängen und nicht ehrlich zu sich sein. Ich versuche sie da immer etwas zu "lenken", aber sie lässt es meist nicht zu. Schlimm sowas...




    Zitat von nitamaus

    Liebe Morwen,
    das geht auch nicht von heute auf morgen, hab auch lange gebraucht, das braucht Zeit und die sollst Du dir geben :flower:


    Die gebe ich mir definitiv. Ich merke zwar immer wieder, dass der Kopf schon mehr möchte, wie das Herz bzw. die Gefühlsebene, aber da müssen die zwei sich eben im Laufe der Zeit einfach einig werden. ;-)

  • Zitat von Morwen1984

    Naja und dann schlidderte ich halt in die BA-Beziehung hinein, da mich der Mensch von Anfang an sehr reizte und irgendwas an sich hatte, was mich angezogen hatte...was ich nichtmal so ganz definieren konnte...bis heute auch nicht kann.


    Und meine Eltern sind Jahrgang 1963 und 1965. Das Verhalten meiner Mutter erkläre ich fast gänzlich damit, dass sie der Meinung ist, dass sie mit ihrer ersten Ehe in ihren Augen ja einen großen Fehler begangen hat und versteht daher nicht, dass es andere gibt, die "genauso blöd sind"...
    Und ja, ich erlaube es mir durchaus...muss halt immer etwas aufpassen, dass sie es nicht so mitbekommen, wobei das natürlich auch nicht richtig ist, aber wie gesagt kenne ich das ja schon.


    Aso und ja: der BAler, also mein Ex, ist auch in einem helfenden Beruf tätig. Wir arbeiten beide in der Sozialpsychiatrie.


    das ist ein punkt, den zu erforschen sich vielleicht lohnen könnte, wenn es dir wieder besser geht, was genau dich bei ihm angezogen hat. und es vielleicht mit deinem elternhaus zu vergleichen. bei mir hatte das jedenfalls einen grossen zusammenhang....


    deine eltern sind dann doch einiges jünger als meine...hat sich deine mutter ihre entscheidung für die erste ehe nicht verzeihen können? was genau meint sie mit "so blöd sind"? sich auf eine beziehung einzulassen, die sich als dysfunktional erweist?
    ich empfinde es immer irgendwie als anmassend, wenn jemand das gefühl hat, besser als der betroffene zu wissen, was gut für den/die betroffene ist. jeder hat das recht, seine eigenen erfahrungen zu machen.
    hast du den eindruck, dass dich deine mutter bevormundet was deine lebensgestaltung angeht?
    ist sie vielleicht überbehütend, gerade auch, weil du ein handycap hast?


    aus meiner persönlichen erfahrung heraus beschleicht mich manchmal das gefühl, dass sich manche menschen lieber um andere kümmern als um ihre eigenen probleme und deswegen einen helfenden beruf ergreifen. allerdings ist dieser eindruck sehr subjektiv gefärbt ;-)

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)


  • Genau; sie meint, dass die Menschheit einfach mal eher die Augen aufmachen sollte, dann gäbe es nicht so viele unglückliche Beziehungen. Das sie selbst aber auch mal eine unglückliche Beziehung bzw. Ehe hatte, das sieht sie zwar, aber sie meint daraus gelernt zu haben. Ob sie sich die Entscheidung verzeiht, das weiß ich nicht, aber ich denke...wenn sie sich die erste Ehe vorwirft, dann wirft sie sich ja indirekt auch ihre zwei ersten Kinder vor (also mich und meinen Bruder) oder? :think:


    Ich denke, einer der Punkte (wenn ich da nun mal in mich hineinhöre) waren diese Unabhängigkeit von ihm. Einfach tun, was er wollte und diese Freude am Leben, die er ausstrahlte. Und da die Brücke schlagen zu meinem Elternhaus: Meine Mutter behütet und beschützt mich seit dem ich das Handycap habe sehr...viel zu sehr. Es war sogar schonmal so weit, dass ich ihr sagte, dass sie mich einengt. Danach ging es etwas besser, aber sie versucht nach wie vor meine Lebensgestaltung (aus meiner Sicht) zu beeinflussen. Bisher war kein Mann gut genug für mich. Okay, bei dem ersten hatte sie definitiv recht, beim zweiten...darüber lässt sich nun streiten, denn an sich war an ihm nichts falsch und nun halt der mit BA...naja...den konnte sie vom ersten Moment an nicht leiden, kam mit seiner Offenheit nicht klar. Wie wir in den Urlaub geflogen sind, hat sie mich zig mal gefragt, ob ich auch an alles gedacht habe und ob ich mir das auch wirklich zutraue...klar traute ich mir das zu! Ich war 2012 drei Monate alleine in Neuseeland und hab das gewuppt dort (das war mein Kindheitstraum, den ich mir da erfüllt habe, der mich in meinem Selbstvertrauen ein großes Stück weiter gebracht hatte)...


    Ich muss von mir sagen: Ja, ich kümmere mich gerne um andere und habe auch gern den Kopf bei anderen Problemen und Sorgen, aber ich achte auch immer sehr darauf, dass ich mit mir selbst im Reinen bin. Ich bin viel und gerne reiten (okay...derzeit leider eher weniger, aber ich hoffe, dass die Motivation wieder kommt) und schaffe mir dadurch einen gesunden Ausgleich zwischen allem und es geht. Zeit für mich selbst zu haben, um meine Probleme für mich zu bearbeiten, ist mir sehr wichtig. Da ich von kleinauf an Kinderkrankenschwester werden wollte, es dann aber leider aufgrund der Behinderung nicht mehr werden konnte, musste ich mich anderweitig umsehen und ja...nun sitze ich hier. :-)

  • Zitat von Morwen1984


    Genau; sie meint, dass die Menschheit einfach mal eher die Augen aufmachen sollte, dann gäbe es nicht so viele unglückliche Beziehungen. Das sie selbst aber auch mal eine unglückliche Beziehung bzw. Ehe hatte, das sieht sie zwar, aber sie meint daraus gelernt zu haben. Ob sie sich die Entscheidung verzeiht, das weiß ich nicht, aber ich denke...wenn sie sich die erste Ehe vorwirft, dann wirft sie sich ja indirekt auch ihre zwei ersten Kinder vor (also mich und meinen Bruder) oder? :think:


    ich bin in einer ähnlichen situation, habe zwei kinder aus erster ehe mit einem mann, mit dem ich heute nichts mehr anfangen kann.
    ich würde zwar nicht sagen, dass ich diese ehe bereue, aber meinen damaligen entschluss kann ich nicht mehr so wirklich nachvollziehen ;-)
    die liebe zu meinen kindern ist davon total unabhängig, ich liebe sie nicht weniger, als wenn ich mit ihrem erzeuger heute noch zusammen wäre, da bin ich mir sicher.


    diese überbehütung und einengung.....könnte es möglich sein, dass du unbewusst mir der wahl deiner für deine mutter unpassenden partner dagegen rebellierst?

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat von zahirch


    diese überbehütung und einengung.....könnte es möglich sein, dass du unbewusst mir der wahl deiner für deine mutter unpassenden partner dagegen rebellierst?


    Möglich und aus psychologischer Sicht auch irgendwie logisch. Ich frage mich dann allerdings: Wenn mein Unterbewusstsein auf diese Weise rebelliert, warum gehen dann die Gefühle diesmal so sehr tief, dass ich im Moment kaum einen klaren Gedanken fassen kann? Und wenn ich an morgen denke (da kommt er wieder in den Dienst und bis Sonntag bestünde die Möglichkeit ihn wieder zu sehen oder zu hören) wird mir regelrecht schlecht, auch wenn ich mir immer wieder vorbete, dass ich das irgendwie schaffen werde!

  • Hallo ihr alle,


    einfach mal ein kleines Update: Ich habe nun noch (mit heute) vier Arbeitstage bis zur Reha und ich merke immer mehr, wie sehr ich diese brauche...und den Abstand.
    Am 23.12 hatte ich ein Gespräch mit meinem Vorgesetzten, in dem er mich auch gefragt hatte, wie es mir geht in der aktuellen Situation. Da er merkte (was leider nicht schwer ist), dass ich mich mit diesen offenen Fragen sehr quäle, schlug er ein mentorgeleitetes Gespräch zwischen mir und meinem Ex vor. Dies konnte ich aber direkt verneinen, da mein Ex ja so schon nicht den Hintern in der Hose hat, um mit mir zu reden; wie sollte er es da dann vor einer Dritten - für ihn fremden Person - schaffen?! Also bekam ich die Anweisung meinem Ex einen Brief zu schreiben, was ich über Weihnachten auch tat. Vielleicht etwas viel geworden, aber ich habe ihm am Sonntag dann 19 Seiten Brief (handgeschrieben) zukommen lassen. Ich bin dann ins frei und warte seither wirklich geduldig. Ich habe ihm versucht klarzumachen, wie wichtig es mir wäre, dass er akzeptiert, dass ich das so alles nicht kann, wie er sich das vorstellt, um ihn auf der Arbeit vernünftig zu begegnen. Tja...bis einschließlich heute keine einzige Reaktion...wenn er den Brief denn überhaupt wirklich gelesen hat. nach gestern bezweifle ich das stark, denn ich hab ihn in der Teamsitzung gesehen...er war leider der erste, den ich gesehen hatte und stand mir direkt gegenüber, wie ich in den Raum bin. Ich habe ihn ignoriert, nachdem ich mich von seinem Anblick wieder erholt hatte. Auch auf sein scheiß freundliches "guten Morgen" bin ich nicht eingegangen...ich wäre in Tränen ausgebrochen, was ich hinterher dann eh bin, wie ich kurz wieder alleine war, da er fluchtartig eine rauchen gegangen ist daraufhin. Erst bin ich hinterher, da ich ihn zur Rede stellen wollte, habe es dann aber doch lieber gelassen...
    Ich schwimme gerade etwas, dass ich wenigstens wissen möchte, ob er meine Zeilen gelesen hat oder ob er einfach nur die Fragen ignoriert oder ob ich das einfach alles auf sich beruhen lassen soll. Mit ihm in einem Raum gewesen zu sein gestern, es war schlimm und das Atmen fiel mir schwer. Es ist unfair, denn er macht einen auf cool (ob er das wirklich ist, weiß nur er selbst) und ich sitze da und suche nach einem angemessenen Umgang für die Arbeit...obwohl ich mir lediglich den Respekt wünsche, dass er akzeptiert, dass ich das nicht kann, dieses einfach so Freunde sein...mit einem Plus (kuscheln und so möchte er ja weiterhin). Wie kann ein Mensch nur so wenig Empathie haben, wenn er doch von Berufswegen her egtl. genau das besitzen sollte?!
    Irgendwie ist das eine völlig schräge Welt gerade...

  • Zitat von Morwen1984

    Also bekam ich die Anweisung meinem Ex einen Brief zu schreiben, was ich über Weihnachten auch tat. ..bis einschließlich heute keine einzige Reaktion...


    Ich fände es sinnvoll, wenn der/die Vorgesetzte jetzt ihm eine "Anweisung" erteilt - entweder einen Antwortbrief zu schreiben oder ein Gespräch zu dritt. Es geht ja darum, daß Du wieder arbeitsfähig wirst - dafür brauchst Du eine Reaktion von ihm. Wie wäre es, wenn Du das Deinem/r Vorgesetzten so mitteilst?


    Wenn Privates und Dienstliches eh schon so vermischt sind und die Leitungsebene einbezogen wurde, sollte nun als nächstes der Mann offiziell angesprochen werden, finde ich. Nach all den hier versammelten Erfahrungen ist es doch sehr unwahrscheinlich, daß der Mann von sich aus aktiv wird. Eine direkte Gelegenheit dazu hatte er ja schon, und er hat sie verstreichen lassen.

  • Zitat von kowai


    Ich fände es sinnvoll, wenn der/die Vorgesetzte jetzt ihm eine "Anweisung" erteilt - entweder einen Antwortbrief zu schreiben oder ein Gespräch zu dritt. Es geht ja darum, daß Du wieder arbeitsfähig wirst - dafür brauchst Du eine Reaktion von ihm. Wie wäre es, wenn Du das Deinem/r Vorgesetzten so mitteilst?


    Wenn Privates und Dienstliches eh schon so vermischt sind und die Leitungsebene einbezogen wurde, sollte nun als nächstes der Mann offiziell angesprochen werden, finde ich. Nach all den hier versammelten Erfahrungen ist es doch sehr unwahrscheinlich, daß der Mann von sich aus aktiv wird. Eine direkte Gelegenheit dazu hatte er ja schon, und er hat sie verstreichen lassen.


    "Eh schon vermischt" kann man so nicht sagen. Mein Ex ist halt gerade der Coole, der das alles so wegsteckt (zumindest nach aussen hin) und ich hab noch nicht so ein dickes Fell, als dass es alles an mir abprallt. Ob es durch die Reha wächst...das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass mir zwar so eine Woche Abstand auch von der Arbeit immerzu gut tut, wenn ich frei habe, aber wenn ich hier bin, holt mich das alles wieder ein - erst recht, wenn ich ihn so wie gestern dann auch noch wiedersehen muss... Ich mache weitestgehend zufriedenstellend meine Arbeit.
    Morgen früh und Freitag sehe ich ihn wohl wieder, da ich im Moment meine Nachtwachen dort machen muss, wo er tagsüber arbeitet (ich darf ja nicht nach Hause, da ich zu weit weg wohne) und er hat morgen und Freitag Frühdienst - fängt also dann an, wenn ich egtl. erst aufstehen muss. Ob ich ihn aus dem Impuls heraus dann man einfach auf den Brief ansprechen werde, das wird sich zeigen.

  • Morwen, vielleicht habe ich das alles falsch verstanden. Ich dachte, die Person bei Euch, die die Personalverantwortung trägt, hätte bemerkt, daß es Dir nicht gutgeht, Du hättest Dich dieser Person anvertraut und diese Person hätte 2 Lösungsvorschläge gemacht (Gespräch, Brief), von denen Du einen umgesetzt hättest...? Das hätte ich als "Vermischung von privat und dienstlich" verstanden.


    Aus Sicht der "Betriebsleitung" wäre es, denke ich zumindest, einfach wichtig, daß das Betriebsklima wieder in Ordnung kommt und daß Du den Job wieder unbeschwert machen kannst. Diese Aufgabe kann jedoch nicht allein auf Dir lasten, denn der Mann ist ja wesentlich an dem jetzigen Zustand beteiligt. Vielleicht weiß die Betriebsleitung nicht, was BA ist, daß BÄler nur sehr selten auf Konfrontationen durch Gesprächsversuche oder Briefe eingehen. Daher dachte ich, ein Anstoß seitens der Betriebsleitung in Richtung des Mannes wäre gut und richtig, denn sonst wird sich wahrscheinlich nix ändern. Wenn der Chef/die Chefin ihn mal zum (moderierten) Gespräch mit Dir einlädt, kann er sich dem wohl kaum entziehen, oder?

  • Von der Hierarchie her verschwimmen einige Positionen hier im Betrieb ineinander. Es ist aber grundsätzlich so, dass es einen Centrumsleiter (CL) gibt, der auch für das Personal u.a. verantwortlich ist. Dann sein Stellvertreter, der gleichzeitig unser Therapeutischer Leiter (TL) und damit der direkte Vorgesetzte von uns aus dem Betreuungsbereich ist. er ist an sich nicht für das Personal verantwortlich, ist aber sehr, sehr einfühlsam, fürsorglich und menschlich. Er war derjenige, mit dem ich nach der Trennung um ein Gespräch wegen der Nachtwachen gebeten hatte und ihm das entsprechend begründet habe. Ich wollte nämlich nicht die Nachtwachen wieder von dem Arbeitsplatz aus machen, wo mein Ex arbeitet. Das kostet einfach Kraft, die ich anderswo eher brauchen kann. Leider aber musste ich mich dann an unseren CL wenden, der dafür kein Verständnis hatte und so musste ich in den sauren Apfel beißen letztlich...
    Nun hat mir vor Weihnachten unser TL halt diese beiden "Lösungsvorschläge" gemacht. Klar, es vermischt sich hier an einigen Stellen das Berufliche mit dem Privaten, jedoch würde ich so nicht sagen, dass ich es mutwillig vermische.
    Ich habe die BA in keinem Wort auf der Arbeit erwähnt, da es zum einen nicht feststeht, dass er das wirklich hat (das ist das, was ich vermute und es scheint ja nach den ganzen Dingen tatsächlich so zu sein) und mein Ex selbst das auch vehement leugnet.


    Ich gebe zu, ich habe etwas Bedenken da nun darum zu bitten, dass ein Dreiergespräch stattfinden soll bzw. dass ich unseren TL frage, ob er da nicht ein Gespräch quasi ansetzen kann. Er würde sicherlich kühl und emotionslos darauf reagieren, wie ich ihn einschätze. Im Moment lastet es sehr auf mir da für mich zu sorgen und ich weiß nicht, ob die Reha allein daran etwas ändern kann.
    Ich denke, ich werde versuchen meinen Ex morgen früh mal zu fragen, ob er das alles wenigstens gelesen hat. Was ich dann daraus mache, das werde ich sehen, aber ich will das so alles nicht. Ich wehre mich da gefühlt wie ein kleines Kind gegen, merke ich an mir selbst, dass das alles so ist, wie es ist. ich arbeite so gern hier...und denke gerade immer mehr über Kündigung nach, weil ich mich so unter Druck fühle... Ich traue mich jedoch nicht dies öffentlich zu sagen, da es sicher irgendwie klingen muss wie Trotz und gekränkte Eitelkeit für jemand Außenstehenden bzw. die Kollegen oder??

  • Zitat von Morwen1984

    Nun hat mir vor Weihnachten unser TL halt diese beiden "Lösungsvorschläge" gemacht. Klar, es vermischt sich hier an einigen Stellen das Berufliche mit dem Privaten, jedoch würde ich so nicht sagen, dass ich es mutwillig vermische.


    Nein, natürlich nicht. Ich meinte, durch das Eingreifen des Vorgesetzten ist es dazu gekommen, daß sich nun Berufliches und Privates offiziell miteinander vermischen. Die Lösung des beruflichen Problems liegt eben im Privaten, weil da nun mal auch die Ursache liegt, und die Frage ist, in wie weit der Vorgesetzte (der verständnisvolle TL oder eine dritte Person, vielleicht gibt es bei Euch so eine Art "neutrale Vertrauensperson"?) bereit wäre, sich dann da einzubringen. Und wie recht Dir das wäre.


    Was wäre denn überhaupt Dein Ziel? Unter welchen Umständen wäre es Dir möglich, weiterhin dort zu arbeiten? Das solltest Du in jedem Fall wissen, wenn es zu einem "dienstlichen" Gespräch käme.


    Zitat

    Ich habe die BA in keinem Wort auf der Arbeit erwähnt, da es zum einen nicht feststeht, dass er das wirklich hat (das ist das, was ich vermute und es scheint ja nach den ganzen Dingen tatsächlich so zu sein) und mein Ex selbst das auch vehement leugnet.


    Würde ich auch nicht machen, allein schon deshalb, weil die meisten Menschen das nicht kennen/verstehen.


    Zitat

    Ich denke, ich werde versuchen meinen Ex morgen früh mal zu fragen, ob er das alles wenigstens gelesen hat.


    Ich finde es auch gut, ihn erstmal ohne Beteiligung dritter Personen zu konfrontieren.


    Die gesammelten Erfahrungen hier sprechen nur eher dafür, daß da vielleicht nicht viel rauskommen wird. Falls er ausweicht, sag ihm doch, daß Du das so nicht weiter kannst, mit dem Gedanken spielst, ein "offizielles Gespräch" zu beantragen oder gar zu kündigen...auch wenn er das nicht hören will. Ist eher unwahrscheinlich, daß sich ohne Druck etwas ändern wird. Aber Du müßtest eben auch wissen, was Du willst, welches Ergebnis Du erzielen möchtest.


    Zitat

    Ich traue mich jedoch nicht dies öffentlich zu sagen, da es sicher irgendwie klingen muss wie Trotz und gekränkte Eitelkeit für jemand Außenstehenden bzw. die Kollegen oder??


    Von erwachsenen Menschen, die auch schon mal eine Trennung erlebt haben, kann man wohl eher Rücksicht und Mitgefühl in einer solchen Situation erwarten, nicht jedoch Unverständnis und Vorwürfe, wie Du sie oben beschreibst. Daß man täglich am Arbeitsplatz mit dem Menschen in Kontakt kommt, der einen soeben verlassen hat, dürfte auch für "Normalos", bei denen keine BA im Spiel ist, sehr schwer auszuhalten sein. Insofern kannst Du da schon zu Recht drauf pochen, daß Du Dich in einer sehr schwierigen Situation befindest.

  • Zitat von kowai


    Was wäre denn überhaupt Dein Ziel? Unter welchen Umständen wäre es Dir möglich, weiterhin dort zu arbeiten? Das solltest Du in jedem Fall wissen, wenn es zu einem "dienstlichen" Gespräch käme.


    Das hat mich eine Freundin auch schon gefragt, was ich als Ziel habe...was mein Ziel durch den Brief war.


    Antwort: Ich möchte, dass er akzeptiert und respektiert, dass ich nicht mit ihm ein Verhältnis von "Freundschaft Plus" leben kann. Das ist das, was er nicht versteht. Laut seiner Aussage konnten wir 8 Monate lang ja irgendwie "Freundschaft Plus" leben...
    Wie ich ihn am 11.12. fragte (via WA), warum es denn jeden Morgen "Guten morgen" und ein "vermiss dich" hier und da sein müsse, kam nur "Soll ich erstmal lassen?" Er versteht mich nicht und das ist etwas, wo ich ein großes Problem mit habe. Er tut so, als gäbe es die Gefühle von meiner Seite nicht und dass ich nun einfach so umswitchen könne, wie er es scheinbar auch getan hat; die Gefühle quasi "runterschlucken".
    Ich möchte ein kollegiales Verhältnis unter uns und keine "Einladung" in sein Bett, wenn ich Nachtwache habe oder weiterhin "Schatz" genannt werden, nur stoße ich da auf null Verständnis...und das tut mir einfach nur weh, dieses "ich habe keinen Respekt vor dir und deinen Gefühlen".