Seminare von Frau Stahl

  • Zitat von Sukramine

    Wie gesagt, es hat mich wirklcih gewundert, dass so viele Männer und aktive BÄler drunter waren. Da frag ich mich jetzt ein wenig: Haben wirs im Forum dann nur mit den "ganz harten Fällen" zu tun oder haben die Partner zu wenig Geduld? Hm... Waren denn die meisten Seminarteilnehmer akutell in Beziehungen oder allein?


    soweit ich mich erinnern kann waren doch überraschend viele in einer beziehung.
    ich denke das hat auch damit zu tun, dass sich die bindungsproblematik auch in verlustangst äussern kann, das schliesst ja beziehungen nicht aus.
    bei vielen hatte man auch den eindruck, dass sie den alltag durchaus problemlos bewältigen, sogar eher zu denen gehören, denen alles leicht fällt. aber auch das ist ja eine der arten, wie sich bindungangst zeigen kann (ich hoffe es ist in ordnung, wenn ich hier mary als beispiel nenne).


    ich vermute, dass das forum für viele erste anlaufstelle ist. man trifft auf bindungsangst und informiert sich mal darüber. lernt, was es bedeuten kann, wie sie sich äussern kann. braucht vielleicht trost in eine akuten trennungsphase.
    zum seminar muss man sich im voraus anmelden, steckt eher nicht in einer akuten krise. und hat sich schon soweit über das thema informiert, dass man steffi stahl kennt.
    auch denke ich, dass das seminar eher geeignet ist für aktive bindungsängstler. steffi stahl gehört ja nicht unbedingt zu den menschen, die partnern viel hoffnung macht. von den partnern sind einige nach hause gefahren mit dem vorsatz, die "beziehung" zu beenden.

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat von Sukramine

    Mich überrascht das irgendwie. Weil es eigentlich ja fast zwangsläufig ist. Weil ich denke, dass ein Großteil aller psychischen Probleme (von in der Gegenwart erlebten Traumata, wie schweren Unfällen etc. mal abgesehen) sind ja irgendwie in der Kindheit, in der Beziehung zu den Eltern (oder anderer Bezugspersonen) verwurzelt sind (genetische Dispostionen spielen da sicherlich auch immer eine Rolle..). Von daher sind doch die Anliegen mit denen die meisten Menschen eine Therapie machen, doch wohl sehr häufig Beziehungsprobleme (was ja auch Probleme mit Nähe-Distanz einschließt). Ob man das jetzt explizit Bindungsangst nennt, spielt da jetzt m.E. nicht so eine große Rolle. Daher wundert mich, dass erfahrene Therapeuten das nicht erkennen und darauf eingehen (können). Eigentlich müssten/sollten ihnen doch die Wirkungsweisen bekannt sein.


    ja, mich hat das auch überrascht.
    ich möchte das auch nicht werten oder beurteilen.
    ich kann mich nur erinnern, dass einer der männer (einer der "schwereren" fällen mit jahrzehntelanger geschichte) erzählt hatte, dass er, wenn er eine neue therapie anfängt, in die erste stunde jeweils "jein" mitnimmt und es dem therapeuten zu lesen gibt.....


    bindungsproblematiken sind im mangelnden selbstwertgefühl begründet. wie viele andere probleme auch. ich denke auch, dass jede therapie das ziel hat, das selbstwertgefühl zu stärken. die unterschiede liegen in der art, wie das getan wird. und nicht jede therapie geht für diesen zweck auf die kindheit ein. erachte ich persönlich auch nicht als zwingend. es ist zwar mit sicherheit interessant, woher die probleme kommen. das zu wissen mag zwar unterstützend wirken. ich denke wichtig ist zu erkennen, dass man ein selbstwertproblem hat und seine innere haltung zu sich selbst zu verändern.

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)