Angst überwunden

  • hallo zusammen,


    Eine meiner Ängste habe ich heute gar nicht mehr gespürt: meine Zahnarztangst. Obwohl es ja schon bei den letzten zahnarztbesuchen deutlich besser war. Aber heute nicht mal herzklopfen, kein schwitzen, keine übelkeit. Und das, obwohl mein alter zahnarzt jetzt in rente ist, und es heute erst die 3. behandlung bei seiner nachfolgerin war.


    Und die angst habe ich OHNE THERAPIE überwunden, einfach dadurch, daß mein zahnarzt auf mich eingeht, MICH NICHT MIT MEINER ANGST KONFRONTIERT. Sondern schlicht und einfach KEINE GEWALT anwendet, auch keine psychische.


    also sollte es auch möglich sein, ba ohne Therapie, und wenn man wirklich will, in den griff zu kriegen.


    lg
    mary

  • Zitat

    ...also sollte es auch möglich sein, ba ohne Therapie, und wenn man wirklich will, in den griff zu kriegen.


    Ja, aber das schaffen die wenigsten.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Zitat

    total ab: die Kontrolle. Du lieferst dich doch quasi völlig aus.


    Das sehe ich ganz anders. Ich MUSS ja nicht bei nem bestimmten zahnarzt oder partner bleiben. Ich kann mir das FREI aussuchen. Da habe ich die volle kontrolle. Die kontrolle verliere ich nur, wenn wer seine körperliche überlegenheit ausspielt oder mir ne pistole an den kopf hält. Innerhin mußte ich ja nicht mal suchen, die nachfolgerin meines zahnarztes paßt schon zu mir. Du tust ja so, als ob aller zahnärzte metzger wären. Ich glaube, mit einem viertel der vorhandenen zahnärzte käme ich mittlerweile zurecht.

    Zitat

    Das heißt, du versuchst das ganze zu heilen, indem zu Triggern so gut wie möglich aus dem Weg gehst. Ich glaube, das wird so nicht funktionieren.


    Beim zahnarzt funktioniert es zumindest. Meiner hat einige behandlungen durchgeführt, die früher nie möglich gewesen sind. Und ich habe gemerkt, daß das ja gar nicht so schlimm ist. Daß ich mehr aushalte, als ich gedacht habe. Diese neue fähigkeit nehme ich auch zu nem anderen zahnarzt mit.

    Zitat

    Klar, das sind meist Kindheitssachen. Ich glaube auch, dass du das klar auf dem Schirm hast.


    Klar sind das alles kindheitssachen. Woher was kommt, darüber könnte ich ein buch schreiben.

    Zitat

    Und das führt m.E. dazu, dass du immer mehr Strategien suchst, die die Situationen vermeiden, dich schützen. Damit erlangst du aber keine Freiheit, sondern, im Gegenteil, sperrst dich eher selbst in ein immer kleiner werdendes Schutz-gefängnis ein.


    Früher habe ich den zahnarztbesuch oft monatelang vor mir hergeschoben, heute gehe ich gleich hin. Habe heute sogar nen neuen termin ausgemacht für ne rein ästethische behandlung, die medizinisch nicht mal unbedingt notwendig ist. Das sehe ich als große befreiung an, nicht als gefängnis. Meine strategien haben für mich schon erfolg, wer anderes mag das anders sehen. Aber ich lebe MEIN LEBEN und nicht das von wem anderen. Jeder muß den weg gehen, der für ihn selbst der beste ist. Und ich werde mich von nichts und niemandem mehr von meinem weg abbringen lassen, egal, ob das anderen recht ist oder nicht. Ich weiß selbst, was für mich am besten ist. Andere können das ja gar nicht wissen, die stecken ja nicht in meiner haut.

    Zitat

    Was machst du, wenn dieser plötzlich seine Praxis schließt? Kannst du dann zu einem anderen Zahnarzt ohne größere Ängste gehen?


    Die neue ärztin ist noch sehr jung, da habe ich keine probleme. Außerdem kann ich durchaus andere ausprobieren. Wenn der mich schlecht behandelt, gehe ich da eben kein 2. mal hin. Gibt ja genug.

    Zitat

    Ich würde bei Zahnarztangst ja auch keinen unsensiblen, Brachial-Dentisten wählen. ;-)


    Den würde ich auch nicht nehmen, wenn ich keine angst hätte. Weil ich psychische und körperliche gewalt oder drohungen generell ablehne. Ich erwarte sowohl von meinen ärzten als auch von meinen mitmenschen respektvolle behandlung und daß man auf mich eingeht. So behandle ich meine mitmenschen ja auch. So was ist für mich selbstverständlich. Alles andere wäre ja das, was meine eltern gemacht habe, und die nehme ich als abschreckendes beispiel, wie ich nicht sein will.

    Zitat

    aber nicht der "Job" eines Partner (und er wird auch nicht dafür bezahlt ;-) Mary möglichst eine angstfreie Beziehung zu ermöglichen. Während das eine also eine Arzt-Patienten-Beziehung ist, ist das andere eine gleichberechtige Beziehung, die auf Geben und Nehmen basiert.


    Sobald wer mit drohungen, psychischer oder körperlicher gewalt arbeitet, bin ich weg. Das ist für mich keine basis für eine beziehung. Ich erwarte schon, daß der partner mir keine angst macht. Das habe ich in letzter zeit von einigen ärzten erlebt. Und obwohl ich da keine angst hatte, weil ich das einfach nur noch lächerlich und unseriös finde, werde zu den betreffenden ärzten nicht mehr gehen. Mir wurden gesundheitsfolgen angedroht, die natürlich nicht eingetroffen sind. Ich glaube mittlerweile den ärzten schon lange nicht mehr alles, sondern lache nur noch drüber.


    und du denkst, geben und nehmen ist nur mit angst-Erzeugung möglich? ich sehe das anders. ich gebe doch in ner Beziehung nicht nur was, weil ich angst vor dem Partner habe, sondern freiwillig.

    Zitat

    Das ist jedenfalls so meine Einschätzung. Und ich würde sagen, ohne Therapie wird das vermutlich kaum möglich sein, das alles aufzulösen


    Wer sagt denn, daß ich alles auflösen muß. Das ist eh nicht mein ziel. Sondern so zu leben, daß das leben einigermaßen gut für mich ist. Und da stören so ein paar ängste nicht wirklich. Bei den meisten ängsten reicht es, wenn sie ein bißchen kleiner werden.

  • Klasse Mary, dass du deine Angst überwunden hast und dir damit die wichtige Erfahrung ermöglicht hast, dass nicht alle Ärzte dir was schlechtes antun.



    Ich sehe diese positive Entwicklung aber auch darin, dass du Trotz deine Angst dich überwunden hast, Dich in Behandlung zu geben, was vor einiger Zeit noch nicht so möglich war.....und dabei folgende Erfahrung gemacht hast:
    1. die Ärztin nett und einfühlsam, trotz Befürchtung, sie könnte roh vorangehen.
    2. .die Behandlung war gar nicht so schlimm
    3. du hast mehr ausgehalten, als du gedacht hast. :respekt:


    Das ist doch ein Erfolg!...und auch eine wichtige Erkenntnis, dass nicht alles so schlimm verlaufen muss, wie du immer befürchtest......Und klar kannst du versuchen, diese Erkenntnis auch auf deine Bindungsangst umzusetzen.
    Aber das liegt an dir und an deiner Bereitschaft, dich auf deine Angst einzulassen.Das sehe ich wie Sukramine. Erst wenn du bereit bist -und nicht nur Deiner Trigger bewusst bist- dich dann diesen Ängsten zu stellen, kannst du sie überwinden.


    Bisher hast du eher die Vermeidungstaktik angewendet, machtest einen großen Bogen um das , was dir Angst bereitete....das war beim Zahnarzt so und auch bei der Partnerwahl. Aber das ist ein passives Verhalten und machst dich damit abhängig von anderen Menschen, immer im Hinterstübchen die Befürchtung , dass sie dich triggern könnte.


    Sei auch bei der Bindungsangst aktiv und stell dich dieser Herausforderung...( vielleicht doch mit professioneller Hilfe?)

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Zitat

    Ich sehe diese positive Entwicklung aber auch darin, dass du Trotz deine Angst dich überwunden hast, Dich in Behandlung zu geben, was vor einiger Zeit noch nicht so möglich war.....


    Na ja, ich bin zwar hingegangen, aber teilweise wieder heimgefahren, ohne mich behandeln zu lassen. Mein zahnarzt hat deswegen kein theater gemacht. Ich habe alles mögliche gefragt, wollte jedes detail wissen. Teilweise hat mich der alte zahnarzt sogar die instrumente in die hand nehmen lassen, und mir alles genau erläutert. Und dann habe ich, auch wenn ich dabei herzklopfen hatte, mich trotzdem behandeln lassen, wenn ich mir „mut angesammelt“ hatte. Es beruhigt mich einfach, wenn ein zahnarzt oder arzt die behandlung abbricht / verschiebt, wenn ich in dem moment so starke ängste habe, daß es nicht möglich ist. Leider gibt es hin und wieder (zahn)ärzte, die dann mit gewalt weitermachen. Da kann es dann schon sein, daß ich in der panik dem arzt die instrumente aus der hand schlage. Und das ist ja dann wirklich gefährlich.


    Ich habe „mich der angst stellen“ bisher immer so definiert: ich habe null einflußmöglichkeiten. Egal wie stark meine ängste sind, ich werde mit gewalt gezwungen, das auszuhalten. Das erhöht die ängste nur noch, sie wachsen dann bei mir ins unendliche und natürlich vermeide ich dann jede weitere konfrontation mit der auslösenden situation. Bei meinem zahnarzt aber war es so, er hat mich ohne probleme wieder unbehandelt gehen lassen, ohne großes theater zu machen, mir zu „drohen“ oder gar die behandlung gewaltsam durchzuziehen. Er hat sich viel zeit für mich genommen, mir zwischendrin wieder mal paar minuten pause gegönnt, bis ich mich wieder beruhigt habe, und mir alles ausführlich erklärt. Er war „verhandlungsbereit“, ich konnte mitbestimmen, daß wir einige behandlungsschritte auslassen / umändern, auch auf die gefahr hin, daß die plombe dann nicht hält. Meine plomben haben trotzdem alle gehalten, der zahnarzt war ein könner.

    Zitat

    Sei auch bei der Bindungsangst aktiv und stell dich dieser Herausforderung


    Das werde ich tun. Wenns mir wirklich zu viel wird, kann ich immer noch „weglaufen“. Allein schon die gewißheit, daß ich immer noch nen rückzieher machen kann, mich jederzeit anders entscheiden, mich niemand mit gewalt in der unangenehmen situation festhalten kann, macht es mir leichter, das durchzustehen. Allerdings habe ich die letzen paar jahre echt nur männer kennengelernt, die meine ba null getriggert haben. Oder habe ich da evtl tatsächlich schon etwas meiner angst überwunden? Jedenfalls war keiner dabei, der für mich passend gewesen wäre – vom verstand her. Und auf den höre ich mittlerweile. Der bewahrt mich vor vielem ärger.

    Zitat

    vielleicht doch mit professioneller Hilfe?


    Ne, von psychologen habe ich die schnauze voll. Die sind genauso wie meine mutter. Keiner geht auf mich ein, die zwingen mir ein tempo oder maßnahmen auf, was mir nicht guttut. Da gibt es keine absprache mit mir, sondern nur „befehle“, die ich ausführen muß, sonst machen sie theater. Genau der gleiche psychische druck und zwang wie bei meiner mutter nur ohne körperliche gewalt. Darauf kann ich verzichten.


    Ich habe mittlerweile die erfahrung machen dürfen, daß es ärzte gibt, die auf meine ängste eingehen, mit mir „verhandeln“ bezüglich der therapie und meine entscheidung respektieren, auch wenn es aus ärztlicher sicht bedenklich ist. Sie erklären mir dann die risiken, die ich eingehe, und ich entscheide, ob ich mit dem risiko leben will / kann.

  • Zitat von mary12345

    Ne, von psychologen habe ich die schnauze voll. Die sind genauso wie meine mutter. Keiner geht auf mich ein, die zwingen mir ein tempo oder maßnahmen auf, was mir nicht guttut. Da gibt es keine absprache mit mir, sondern nur „befehle“, die ich ausführen muß, sonst machen sie theater. Genau der gleiche psychische druck und zwang wie bei meiner mutter nur ohne körperliche gewalt. Darauf kann ich verzichten.


    Ich habe mittlerweile die erfahrung machen dürfen, daß es ärzte gibt, die auf meine ängste eingehen, mit mir „verhandeln“ bezüglich der therapie und meine entscheidung respektieren, auch wenn es aus ärztlicher sicht bedenklich ist. Sie erklären mir dann die risiken, die ich eingehe, und ich entscheide, ob ich mit dem risiko leben will / kann.


    Ich kann Dich verstehen. Manche Zahnärzte sind echt schlimm. Ich hatte auch mal eine Operation (nicht bei Zahnarzt) und habe extra nach einem Arzt gesucht der einfühlsam ist, weil ich wusste ich bin traumatisiert und reagiere nicht ganz einfach. Der mit dem ich das Vorgespräch hatte hat das alles verstanden. Nur der Arzt der am OP-Tag da war hat, als ich angefangen habe zu weinen, rumgeschrien ich könnte auch wieder gehen,ob ich jetzt operiert werden wollen würde oder nicht. Ich habe es leider trotzdem gemacht aber aus heutiger Sicht ärgere ich mich, dass ich nicht noch mal nach einem neuen Arzt gesucht habe. Der nächste wird es jetzt schwer haben. Zu diesem Typen würde ich nie wieder gehen, auch die Nachbehandlung war grauenvoll. Ich habe den netten Arzt nur noch ein mal gesehen, nach dem aufwachen. Der andere war irgendwie nicht normal, das hat auch meine Begleitung gesagt.


    Ich muss einfach lernen mich dann zu wehren. Das kann ich schlecht. Ich füge mich dann oft, aber meine Integrität ist verletzt.


    Aber das gleiche gilt für Therapeuten. Die sind unterschiedlich. Bei der Psychoanalyse zum Beispiel gibt Dir niemand Befehle. Meine Therapeutin teilt immer nur ihre Gedanken mit mir. Sie würde mir nie sagen was ich tun oder lassen soll. Und so ein Therapeut könnte auch der Richtige für Dich sein. Du bist erwachsen, niemand sollte Dir sagen was Du tun oder lassen sollst, vor allem wenn Du bereit bist die Konsequenzen voll und ganz selbst zu tragen.

  • Zitat von mary12345

    also sollte es auch möglich sein, ba ohne Therapie, und wenn man wirklich will, in den griff zu kriegen.


    lg
    mary



    Hmmm??


    ich würde eine Angst vorm Zahnarzt,.... nicht mit BA vergleichen.
    Ich würde mal ganz schlichtweg behaupten,..hier geht es um zwei paar verschiedene Dinge (Ängste).


    Ich weiß,...es gibt hier Leute, die denken, dass eine BA auch ohne professionelle Hilfe zu "lösen" ist.


    Ob das wirklich so ist? ICH persönlich bezweifle das ganz gewaltig.
    Für mich ist das ein "herumdoktern" an sich selbst,,...wer z.B. operiert sich denn selbst den gebrochen Fuß ?


    Und was kommt denn dabei raus, wenn man hier über 5,6 7 oder 10 Jahre,...sich selbst therapiert ?
    Ich weiß es nicht,...aber ich habe hier noch keine Erfolgsgeschichte dazu gelesen,...
    Vieleicht gibt es diese,...und ich habe nur nichts dazu gelesen,...aber die Wahrscheinlichkeit,...dass das so gut funktioniert,...halte ich für seeehhr gering.
    Wenn man betrachtet,...dass ja selbst einige Menschen mit einer Therpie,...nicht zwangsläufig einen erfolgreichen Abschluss der Therapie vorzeigen können,...??


    Kritisch,....

    Was Dich ausmacht, ....ist wie Du aufstehst, wenn Du gefallen bist.


    the best view comes after the hardest climb,...

  • auch in einer therapie ist es der patient oder klient, der die hauptarbeit macht.
    der therapeut stellt nur die fragen, denen der betroffene bisher vielleicht gekonnt ausgewichen ist.


    wenn man offen zu sich selbst und ehrlich genug ist, kann man sich diese fragen auch selber stellen und diese anregungen aus büchern, seminaren oder videos nehmen.


    und ich verzichte jetzt darauf, dir erneut zu erzählen, dass ich mich durchaus als erfolgsgeschichte sehe ;-)

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat

    Ich hatte auch mal eine Operation (nicht bei Zahnarzt) und habe extra nach einem Arzt gesucht der einfühlsam ist, weil ich wusste ich bin traumatisiert und reagiere nicht ganz einfach


    Ich sage auch immer gleich am anfang, daß ich angstpatient und schwierig bin, und ob mich der arzt überhaupt behandeln will. Denn bei mir dauern die behandlungen eben länger, weil ich viele fragen habe, zeit brauche, um mich wieder zu beruhigen usw. Wenn ich merke, daß die „Zusammenarbeit“ nicht paßt, dann gehe ich da kein 2. mal mehr hin.

    Zitat

    Ich muss einfach lernen mich dann zu wehren. Das kann ich schlecht. Ich füge mich dann oft, aber meine Integrität ist verletzt.


    Und ich wehre mich manchmal zu viel. Das ist nicht immer notwendig, so aggressiv zu werden oder so krass grenzen zu setzen. Da muß ich lernen, nicht mit kanonen auf spatzen zu schießen.

    Zitat

    vor allem wenn Du bereit bist die Konsequenzen voll und ganz selbst zu tragen.


    Wenn ich weiß, daß ich ne fehlentscheidung getroffen hab, kann ich doch nicht den arzt dafür verantwortlich machen.

    Zitat

    Sie würde mir nie sagen was ich tun oder lassen soll


    Einer hat mir damals gesagt, ich solle meinen ex „vergessen“ und keinen kontakt aufrechterhalten. Also das entscheide ich schon selbst, mit welchen menschen ich kontakt habe und mit welchen nicht. Die nächste hat sich sogar unterschreiben lassen, daß ich keine wichtige entscheidungen im leben treffe (also z. b. Job kündigen oder so), ohne sie zu fragen. Hallo?????? ich lasse mir doch nicht von nem therapeuten vorschreiben, welchen job ich machen muß.

    Zitat

    ich würde eine Angst vorm Zahnarzt,.... nicht mit BA vergleichen.


    Klar ist das nicht das gleiche. Aber gegen meine zahnarzt-angst versuche ich, positive erfahrungen dagegenzusetzen, damit die angst kleiner wird. Und das versuche ich bei ba auch. Das kann ja nicht so falsch sein. Einfach auch für mich rausfinden, unter welchen bedingungen meine angst nicht so stark ist. Welche hilfen ich mir selber geben kann.

    Zitat

    wer z.B. operiert sich denn selbst den gebrochen Fuß ?


    Das kann man jetzt aber auch nicht mit ba vergleichen. Ein gebrochener fuß oder ein zahn, der auf eiter sitzt, hat ja massive gesundheitsfolgen, wenn das nicht behandelt wird. Während eine unbehandelte ba keine folgen hat. Da vereitert weder das kiefer noch sterbe ich (früher) dran noch sind das massive schmerzen. Das einzige ist, daß ich dann wahrscheinlich single bleibe. Aber da ich ja das single-dasein nicht als quälend und schlimm empfinde, erschreckt mich diese vorstellung nicht besonders. Wäre zwar schade, aber ich bin als single auch nicht unglücklich.

    Zitat

    ,...aber ich habe hier noch keine Erfolgsgeschichte dazu gelesen


    Mein kumpel mit ba ist jetzt auf dem weg, daß es ihm stück für stück immer besser gelingt, mehr nähe zuzulassen. Und das ohne therapie. Aber weder er noch seine partnerin sind hier im forum, weil das eben kein „hardcore“-fall ist. Die regeln es unter sich.

    Zitat

    auch in einer therapie ist es der patient oder klient, der die hauptarbeit macht.
    der therapeut stellt nur die fragen, denen der betroffene bisher vielleicht gekonnt ausgewichen ist.


    wenn man offen zu sich selbst und ehrlich genug ist, kann man sich diese fragen auch selber stellen und diese anregungen aus büchern, seminaren oder videos nehmen.


    Sehe ich auch so.

    Zitat

    und ich verzichte jetzt darauf, dir erneut zu erzählen, dass ich mich durchaus als erfolgsgeschichte sehe ;-)


    Was jemand als erfolg sieht, ist eh individuell. Was für einen ein erfolg ist (wie das mit dem zahnarzt bei mir) ist für den anderen selbstverständlich und nicht der rede wert.

  • Zitat von Sukramine

    Mary, ich empfinde es inzwischen als sinnlos, dich mit dir zu unterhalten. Nicht, weil du ne andere Meinung hast. Sondern, weil ich das Gefühl habe, das da eh nichts ankommt.
    Ich finde du drehst dich einfach nur noch im Kreis. Ich lese die meisten deiner Beiträge inzwischen nicht mehr, weil in ihnen immer nur das gleiche steht und mich das langweilt. Deine "Selbsttherapie" funktioniert m.E. überhaupt nicht, zumindest, wenn man es unter den Aspekt der Weiterentwicklung sieht.
    Ich würde das, was du machst, eher als "überleben" bezeichnen, aber nicht als Lebensfreue und Lebensqualität. Aber natürlich kannst du so weitermachen, es ist ja dein Leben. Das muss ja niemand anders leben, sondern einzig und allein du. Und "Überleben" tust du mit deinen Strategien ja irgendwie. Also, wenn dir das reicht.....dann ist tatsächlich alles in bester Ordnung.


    Dem möchte ich mich mal aus vollstem Herzen anschließen....


    Mary kommst mir vor wie der autofaher, der bei der Nachricht, es sei ein Geisterfahrer unterwegs sagt: Einer? Viele!

  • Zitat von mary12345

    Einer hat mir damals gesagt, ich solle meinen ex „vergessen“ und keinen kontakt aufrechterhalten. Also das entscheide ich schon selbst, mit welchen menschen ich kontakt habe und mit welchen nicht. Die nächste hat sich sogar unterschreiben lassen, daß ich keine wichtige entscheidungen im leben treffe (also z. b. Job kündigen oder so), ohne sie zu fragen. Hallo?????? ich lasse mir doch nicht von nem therapeuten vorschreiben, welchen job ich machen muß.


    Das kann ich gar nicht verstehen. Hat der Therapeut das irgendwie begründet? Freunde die wissen dass ich in Therapie bin fragen auch manchmal wenn ich was erzähle was meine Therapeutin dazu sagt und tun sich mitunter schwer damit, dass sie eben nicht sagt: Tu dies, lass das oder mir sagt dass ich irgendwas falsch mache. Aber das wäre in meinen Augen auch der falsche Ansatz für einen Therapeuten. Er soll mir die Entscheidungen ja nicht abnehmen, sondern mir helfen in meinem Leben selbst zurecht zu kommen. Ich finde ein Therapeut würde auch zu viel Verantwortung schultern, für mich Entscheidungen zu treffen. Die Konsequenzen trage ja ich. Darum finde ich diese Vorgehensweise sehr seltsam. Das spricht aber nicht gegen Therapeuten an sich, nur gegen einzelne Personen.

  • Für mich klingt das leider auch eher nach "Angstverdrängung", als nach wirklicher Arbeit an der Angst.


    Versteh mich nicht falsch, ich finde es super, dass du dahin gehen konntest und dich angstfrei behandeln lassen konntest. Das ist ein großer Schritt. Aber, leider ist das kein wirklicher Erfolg deine Angst wirklich aus der Welt zu schaffen. Du hast einfach den leichtesten Weg genommen um damit besser klar zu kommen. Du baust jetzt deine Angstwelt auf einer Scheinsicherheit auf, deiner Zahnärztin. Sollte die aber mal im Urlaub sein, krank etc und du hast einen schmerzhaften Notfall, der nicht warten kann, stehst du wieder vor dem selben Problem wie vorher. Da kommt nämlich dann die Angst in voller Gestalt wieder zum Vorschein, wenn du dich bei jemand anderem behandeln lassen musst.


    Das was du da gerade machst ist schlichtweg Vermeindungsverhalten entwickeln. Du hast jemand gefunden, der dich nicht triggert. Sollte diese Zahnärztin einmal was machen, was dir nicht gefällt ( Schmerz auslösen, was falsches sagen etc.) bist du genauso weit wie vorher. Deine Angst ist hiermit nicht wirklich bearbeitet, sondern verlagert.


    Finde auch, dass du dich im Kreis rumdrehst seit ich von dir lese. Eine wirkliche Entwicklung hab ich da nicht feststellen können.
    Wenn es dir so besser geht, ist das völlig in Ordnung. Ich befürchte aber du belügst dich echt selbst, wenn du denkst dass alles schick wird wenn die Leute sich gefälligst dir und deinen Ängsten anpassen, damit du mit nix mehr konfrontiert wirst was dir Probleme macht. So läuft das Leben aber leider nicht. Es sei denn, du möchtest in Zukunft in einer weit abgeschiedenen Waldhütte ohne soziale Kontakte leben damit du keinen Trigger mehr hast.


    Ich weiß noch gut, wieviele Jahre ich mich mit diversen Ängsten von mir selbst belogen habe und dachte das wäre die Lösung. Mein Freund durfte keinen Alkohol mehr trinken wenn ich in der Nähe war, das Anti Kotz Mittel war immer in der Tasche, für den Fall der Fälle, ich hab verschiedene Lebensmittel gemieden, das mir ja auch nicht schlecht werden kann usw. Alles nur Vermeidung. Damit macht man nix besser. Die wirkliche Freiheit kommt, dann wenn man mit Triggern wirklich umgehen kann, ohne sein Sicherheitsprogramm abzuspulen oder zu vermeiden.


    Ich wünsche dir sehr, dass du irgendwann mal selbst an diesen Punkt kommst, damit du den Unterschied merkst zwischen Vermeidungsverhalten und echter Heilung.

  • Hallo rafaela und lea,


    nein, die therapeuten haben das nicht begründet. Ich vermute mal geltungssucht, die halten sich für gott, wie so manche ärzte. Eben, die folgen meiner entscheidungen trage ich selbst. Und wenn ich ne fehlentscheidung treffe, habe ich auch die negativen folgen zu tragen.


    Hatte aber gestern mal wieder ein sehr positives „arzt'“-erlebnis: war das 1. mal in meiner selbsthilfegruppe. Die gruppenleiterin, eine spezialisierte ärztin, hat sich ganz lieb um mich gekümmert. Ich habe ihr gesagt, daß ich schon lange überlegt habe, zu ihr in die praxis zu kommen, aber aus angst es immer vor mir hergeschoben. Sie fand es gut, daß ich zu meiner angst stehe und das auch ganz offen vor der ganzen gruppe angesprochen habe. Und dann hat sie mir ein super-angebot gemacht. Sie hat nächste woche mal nen tag keine patienten, da sie nen handwerker in der praxis hat. Ich darf an diesem tag zu ihr kommen, damit sie sich 1 ganze std zeit für mich nehmen kann. Sie ist voll auf mich eingegangen. Sie hält sich auch nicht für was besseres, nur weil sie ärztin ist. Sie hat sich verhalten, wie jedes andere mitglied der gruppe auch. Eine dame hat ihr sogar im gespräch die hand auf den arm gelegt. Ne geste, die man normalerweise bei nem arzt nicht macht.


    Ich habe mittlerweile schon einige ärzte und 1 krankenhaus gefunden, wo man auf die patienten eingeht, sie in die behandlung mit einbezieht und nicht über ihren kopf was verordnet. Sicher gibt es auch gute psychotherapeuten, mein 1. war auch ok. Nur die anderen 4 waren „fehlgriffe“. Mein „berater“ bei der caritas, der mich einerseits bei behördenanträgen usw unterstützt (was da alles anfällt, wenn man mal länger krank ist), mich andererseits aber auch psychologisch ein bißchen betreut, der geht auch auf mich ein. Der arbeitet mit mir und nicht gegen mich. Und der hat schon gute fortschritte bei mir festgestellt. Selbst da, wo ich noch keine erkenne.

    Zitat

    Versteh mich nicht falsch, ich finde es super, dass du dahin gehen konntest und dich angstfrei behandeln lassen konntest.


    Mich hats ja selbst gewundert, daß es die letzten paar male so gut ging. Ich sehe da, daß ich mir anscheinend inzwischen leichter tue, vertrauen zu jemandem aufzubauen. Die letzte behandlung war ein unterschied wie tag und nacht, wenn ich da mal einige jahre zurückdenke.

    Zitat

    Sollte die aber mal im Urlaub sein, krank etc und du hast einen schmerzhaften Notfall, der nicht warten kann, stehst du wieder vor dem selben Problem wie vorher. Da kommt nämlich dann die Angst in voller Gestalt wieder zum Vorschein, wenn du dich bei jemand anderem behandeln lassen musst.


    Ich merke überhaupt, daß meine angst vor ärzten ein stückchen weit weniger geworden ist. Kein riesenerfolg, aber ein kleiner teilerfolg. Habe einfach in letzter zeit einige gute erfahrungen mit ärzten gemacht.

    Zitat

    Eine wirkliche Entwicklung hab ich da nicht feststellen können.


    Komisch, die leute in meinem umfeld, meine chefin, meine freunde, mein psychologe bei der caritas, sehen da gute fortschritte. Na ja, vielleicht weil die mich besser kennen, und nicht nur mein geschreibsel lesen, sondern mein verhalten hautnah erleben. Da kriege ich ganz direkt kritik, ohne daß die sich ein blatt vor den mund nehmen, aber die loben auch meine fortschritte.

    Zitat

    Wenn es dir so besser geht, ist das völlig in Ordnung.


    Ja ich weiß, ich bin da echt ne schnecke, bei mir dauert so was immer länger als bei anderen. Aber das ist ok für mich. Für so hau-ruck-aktionen habe ich nichts übrig. Lieber langsam und dann nachhaltig. Ich bin zur zeit ziemlich zufrieden mit mir und meinen fortschritten. Ich muß und will es ja nicht anderen recht machen, sondern für mich muß es passen. Ich lebe den grundsatz „leben und leben lassen“. Jeder soll nach seiner vorstellung glückllich werden.

    Zitat

    du möchtest in Zukunft in einer weit abgeschiedenen Waldhütte ohne soziale Kontakte leben


    Die vorstellung hat was tolles. Würde ich tatsächlich gern. Ich bin eh der einzelgänger. Außer einigen wenigen leuten, die ich hin und wieder mal ganz gerne um mich habe, bin ich froh, wenn ich mit anderen menschen möglichst wenig zu tun habe. Die nerven mich einfach nur. Ich halte mir die eh vom leibe, so gut es geht.


    Lg mary