Tiefgründige Gespräche

  • Mich interessiert, wie die anderen User(innen) hier zum Thema "tiefgründige Gespräche" stehen. Sind euch solche Gespräche wichtig oder empfindet ihr sie eher als Belastung? Mir persönlich sind sie sehr wichtig, in einer Beziehung wie auch in Freundschaften.


    Leider bekomme ich immer mehr das Gefühl, dass viele Menschen damit auf die Dauer nicht umgehen können. Tatsache ist, dass fast alle Menschen, mit denen ich einst ganz tolle Gespräche führen konnte, sich eines Tages wortlos von mir zurückgezogen oder angefangen haben, mich auf andere Weise zu verletzen (z. B. durch verbale Abwertungen). Manche hatten immer weniger Zeit für mich und verbrachten ihre Zeit fast nur noch mit Leuten, die sie vorher in meiner Gegenwart als oberflächlich bezeichnet hatten. Das gilt übrigens nicht nur für meine Freunde aus der Musikszene.


    Was ich auch schon öfters erlebt habe und überhaupt nicht begreife: Es gab in meinem Leben mehrere Personen, mit denen der Kontakt im Laufe der Zeit immer intensiver wurde. Anfangs redeten wir eher über belanglose Dinge, bis mein Gegenüber mal mit einem sehr privaten Thema ankam. Und dann wurde alles viel intensiver. Doch je intensiver das Ganze wurde, umso mehr beschränkte sich der Kontakt auf Telefonate, Mails und Chatgespräche. Wenn ich nach Treffen fragte, bekam ich nur noch Absagen und von der anderen Seite kamen keine Vorschläge mehr bzgl. Treffen. Stattdessen trafen sich die Leute lieber mit Personen, über die sie in meiner Gegenwart gelästert und welche sie als oberflächlich, hinterlistig, usw. bezeichnet hatten. Ich saß eine Weile in meiner Freizeit fast nur noch zu Hause rum, war einsam und traurig, während andere bei gemeinsamen Aktivitäten ihren Spaß hatten. Meine Kontakte trafen sich lieber mit Menschen, die sie selbst für oberflächlich hielten als mit mir. Ich kam mir vor wie ein seelischer Mülleimer.


    Warum haben viele Menschen ein Problem damit, Freud und Leid mit derselben Person zu teilen? Wieso gibt es diese Unterschiede Spaßfraktion und seelischer Mülleimer? Ich wünsche mir Kontakte, mit denen ich beides ausleben kann. Es gibt ein paar wenige Leute, mit denen es teilweise funktioniert... aber ich muss mich da auch schon etwas zurückhalten, damit es den Leuten nicht zu viel wird. Inzwischen bin ich nicht mehr ständig zu Hause, gehe wieder öfters unter Leute und werde häufiger in Unternehmungen einbezogen. Und trotzdem fehlt mir etwas. Ich brauche diesen riesengroßen Bekanntenkreis, den ich habe, eigentlich gar nicht. Mir würden 3-4 Menschen völlig ausreichen, wenn ich enger mit ihnen verbunden wäre. Nur will heutzutage fast niemand mehr enge Kontakte haben. Alle haben ganz viele Bekannte, aber nichts, was in die Tiefe geht... Quantität geht ihnen vor Qualität. Das finde ich schade.

  • Ohne tiefgründige Gespräche wäre bei mir nichts los. Small Talk und Gespräche übers Wetter, kann man mit flüchtigen Bekannten abhalten denn da gehören sie auch hin.
    Ich bin für solche Form der Unterhaltung überhaupt nicht gemacht und meine Freunde und Partner zum Glück auch nicht. Würde mich langweilen...

  • Im Small Talk bin ich eine richtige Niete, ich kann das gar nicht gut. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass mein Umfeld nicht nur übers Wetter usw. redet. Man kann sich mit den Leuten super über gemeinsame Interessen wie z. B. Musik, Geschichte, Filme, etc. unterhalten. Merkwürdige Reaktionen kommen erst, wenn es ums Private geht.