BA und berufliche Situation

  • Kennt jemand von euch einen oder mehrere Menschen, der/die sich nicht binden können/wollen und dies gerne auf ihre aktuelle berufliche Situation schieben? Vorhin bin ich auf FB auf den Blog einer jungen Frau (Ende 20, ich kenne sie nicht persönlich) gestoßen. Was sie über sich und ihr Leben schreibt, erinnert mich sehr an die ganzen Langzeitsingles aus meinem Umfeld. Viele Leute wollen/können sich nach eigener Aussage nicht binden, weil sie keinen Kopf dafür haben, solange ihre Zukunft unsicher ist. Nach ihrer Definition bedeutet eine gesicherte Zukunft = unbefristeter Vollzeitjob mit einem hohen Gehalt. Die ganzen Leute mit befristeten Verträgen, Teilzeitjobs oder schlechter Bezahlung sind extrem unzufrieden mit ihrem Leben. Ich selbst bin seit einigen Jahren Zeitarbeiterin, was jetzt auch nicht unbedingt Sicherheit darstellt... aber ich nehme es so, wie es kommt und genieße mein Leben trotzdem. Für mich ist das kein Grund, um mich vor einer Beziehung zu drücken. Dummerweise lerne ich immer wieder Männer kennen, die jammern sie könnten sich auf nichts einlassen, weil sie "nur" einen 2-Jahresvertrag haben oder zu wenig verdienen oder oder oder... Über mein Hobby kenne ich viele Menschen aus anderen Ländern und wenn ich mir z. B. die ganzen Südeuropäer anschaue, die haben beruflich weitaus größere Probleme als wir hier in Deutschland und lassen sich trotzdem auf Beziehungen ein.


    Abgesehen davon: Gibt es denn wirklich eine Garantie für eine sichere Zukunft? Ein unbefristeter, gut bezahlter Vollzeitjob ist natürlich klasse. Aber wenn z. B. eine Firma Konkurs anmeldet, ist der Gang zur AfA unausweichlich. Umstrukturierungen mit Entlassungen sind auch möglich. Es kann immer etwas passieren, was die Zukunft in eine andere Richtung führt. Mir leben viele Menschen zu sehr in der Zukunft und zu wenig im Hier und Jetzt, was meines Erachtens nach große Bindungsprobleme mit sich führt.

  • Nun ja, kommt auf den Job an. Wenn ich zb nen Job hab, der mich ständig durch die Welt reisen lässt versteh ich das vielleicht sogar. Eine Freundin von mir arbeitet auf der AIDA, diesem Kreuzfahrtschiff. Die hat auch keine "Zeit" für eine Beziehung, eben weil sie ständig auf Weltreise ist. Ihre langjährige Beziehung ging an diesem Job auch kaputt...


    Aber wenn man am selben Ort ist, finde ich kann man schon beides verbinden. Ich habe in allen beruflichen Lebenslagen eine Beziehung gehabt.
    Denke der Job ist halt ein prima Abstandhalter, weil man gegen den schlecht was sagen kann wenn der andere immer seine ganze Energie da reinsteckt und so allem anderen aus dem Weg geht. Viele BA nutzen ja auch den Job als Abstandhalter und flüchten sich da rein.

  • Zitat von SugarLea

    Denke der Job ist halt ein prima Abstandhalter, weil man gegen den schlecht was sagen kann wenn der andere immer seine ganze Energie da reinsteckt und so allem anderen aus dem Weg geht. Viele BA nutzen ja auch den Job als Abstandhalter und flüchten sich da rein.


    Das denke ich auch. Der Bekannte, der mich neulich im Pott zwecks Mittagessen kontaktiert hat, ist ein ganz anderer Fall als die von mir im Eingangsposting beschriebenen Menschen. Der hat ein BWL-Studium abgeschlossen, gleich im Anschluss eine Stelle gefunden und ist mit der Bezahlung sehr zufrieden. Er hat also eine "gesicherte Zukunft". Trotzdem hatte er in den 10 Jahren, seit ich ihn kenne, keine Partnerin. Der sitzt oftmals bis 21, 22 Uhr im Büro und verbringt seine knappe Freizeit mit Extremsport und manchmal Konzerten/Festivals.


    Ich finde es schade, dass manche Leute auch nach Jahren keinerlei Einsicht zeigen und einfach weitermachen wie gehabt :( .

  • Ja aber wenn sie selbst damit so glücklich sind und ihr Leben so wählen wollen ist das halt auch okay. Hat ja jeder das Recht sein Leben so zu gestalten wie er es für richtig hält.


    Ich kapier auch schon immer nicht, wie jemand sein Hobby über die Beziehung stellen kann. So Sportsüchtig sein kann, das die Beziehung wirklich drunter leidet. Und ich rede jetzt nicht von den Sportlern,die damit ihr Geld verdienen und deswegen schlicht und einfach ins Training müssen. Ich rede von Otto Normalbürgern, die es mega übertreiben mit der Zeit fürs Hobby pflegen. Aber selbst da muss man wieder sagen, ist jedem selbst überlassen....

  • Zitat von SugarLea

    Ich kapier auch schon immer nicht, wie jemand sein Hobby über die Beziehung stellen kann. So Sportsüchtig sein kann, das die Beziehung wirklich drunter leidet. Und ich rede jetzt nicht von den Sportlern,die damit ihr Geld verdienen und deswegen schlicht und einfach ins Training müssen. Ich rede von Otto Normalbürgern, die es mega übertreiben mit der Zeit fürs Hobby pflegen. Aber selbst da muss man wieder sagen, ist jedem selbst überlassen....


    Da bin ich ganz bei dir. Zwar habe ich auch ein zeitintensives Hobby, war aber in Beziehungen immer bereit, auf diverse Veranstaltungen zu verzichten und etwas mehr Zeit mit meinen Partnern zu verbringen. Nur zu dumm, dass die Männer es umgekehrt absolut nicht eingesehen haben, mit ihren Hobbys für die Beziehung kürzer zu treten... Ich hätte das noch einigermaßen akzeptiert, wenn man das Hobby wenigstens teilweise hätte gemeinsam ausüben können. Immerhin war es ja ein gemeinsames Hobby, die Musik. Aber die Männer wollten lieber mit ihren Kumpels das Hobby pflegen als mit mir.

  • Mein Ex meinet mal, der Grund warum er mit seiner Langzeitfreundin damals keine Familie gegründet habe sei, dass seine berufliche Situation unklar gewesen sei. Das war früh in unserer Beziehung. Später dann meinte er, er sei sich bei ihr nie sicher gewesen. Was jetzt der tatsächliche Grund war vermag ich nicht zu sagen und inwieweit berufliche Unsicherheit vorgeschoben oder wirklich ein Grund war.
    Ich selbst bin Beamtin. Dennoch suggeriert mir mein Gehirn ständig Horrorszenarien und generiert Zukunftsängste. Insofern kann ich das schon nachvollziehen.
    Was ich damals nicht verstanden habe ist, dass man sich als Fußballpieler eines a-Klasse-Vereins so reinsteigern konnte. Die wahren Gründe sind mir erst jetzt klar. Zu spät leider.

  • Mein Mann hat auch diverse Ängste in Bezug auf Familienplanung. Wir haben ein finanziell sorgloses Leben aber man weiß eben nie wie es kommt. Er kann von heute auf morgen seinen Job verlieren ( was vor nem Jahr auch mal passiert ist, dass er aufgrund finanzieller Probleme der Firma die Kündigung bekam, diese aber Gott sei Dank dann doch zurückgenommen wurde, weil dir Firma sich gefangen hat). Er hat halt dann eine hohe Verantwortung wenn er ein Kind ernähren muss. Mit meinem Job könnten wir zu dritt nicht leben, schon gar kein Haus abzahlen, oder beide Autos verhalten etc. Diese Bedenken spricht er auch klar aus, ABER und ich denke das ist der Unterschied, es hält ihn nicht von seinem Wunsch ab mit mir Kinder zu wollen und "arbeitet" mit mir aktiv daran....


    Meine BA haben an allem immer nur rumgeeiert, sind aber bei nix wirklich konkret geworden. Da bietet sich der Job so wunderbar an zum vorschieben, wenn man eigentlich gar nicht will aber halt leider zu feige ist das klar zu kommunizieren. Gerade BA arbeiten ja gerne mit Ambivalenz, anstatt klar zu sagen was Phase ist....

  • Mein Ex hatte Anfang letzten Sommer, also da, als wir entscheiden wollten, wie's weitergehen soll, Ende oder wirkliche Entwicklung der Beziehung, den Plan, sich beruflich zu verändern. Er hat eine sichere und gut bezahlte Stelle. Die Arbeit hat ihm früher auch Spaß gemacht, das war auch etwas, was ich in der Verliebtheitsphase anziehend fand, wie engagiert er über seine Arbeit gesprochen hat, was Soziales, viele Menschen klagen ja über ihre Arbeit.
    Nun fand er aber, dass die Bedingungen da schwieriger würden, und er sich da nicht mehr weiterentwickeln könne. Er wollte auch nicht dieselbe Arbeit anderswo machen, sondern total was anderes. Es gab zwei Richtungen, in die er sich umschaute. Ich half, fand Leute, die in den Bereichen arbeiteten, zum Austausch.
    Er klagte, dass alles schwierig sei, er müsse sich über so viele Dinge Gedanken machen. Die Beziehung, die Arbeit und dann gab's noch einen Konflikt mit der Mutter zu der Zeit.
    Einen Tag vor dem Gespräch, bei dem er sich letztendlich trennte, erzählte er mir, er habe jetzt mit noch jemandem gesprochen, und jobmäßig lässt er jetzt alles, wie es ist.
    Kann natürlich Zufall sein, aber irgendwie finde ich, dass es gut in die Strategie passt. Jobwirbel machen, damit man beschäftigt ist und sich nicht damit auseinandersetzen zu können glaubt, was man privat noch so will.

  • Nun ja, wer großen Wert auf ein eigenes Haus legt, Kinder plant und mehrere Autos besitzen will, der ist natürlich auf einen gut bezahlten Job angewiesen. Ich kenne allerdings mehrere Personen, die mit einer kleinen Mietwohnung zufrieden sind, kein Auto und keine Kinder wollen - und trotzdem heftige Zukunftsängste schieben. Zu mir haben einige gesagt, dass sie nicht verstehen können, wie fröhlich ich meistens auf den Festivals bin... bei meiner beruflichen Lage.


    In der heutigen Zeit ist nun mal nicht alles immer rosig auf dem Arbeitsmarkt. Befristete Verträge, Zeitarbeitsfirmen, schlecht oder gar nicht bezahlte Praktika sind keine Seltenheit. Ich möchte mir aber nicht davon das Leben vermiesen lassen. Schließlich lebe ich nur einmal und möchte meine Zeit sinnvoll nutzen. Aber bei Leuten mit BA glaube ich sowieso, dass sie sich hinter ihren Jobs verstecken, um ihre private Situation verdrängen zu können... wie du es beschrieben hast, SunFlower :wink: .

  • Liebe Reni,


    Zitat von Reni

    (...)
    Abgesehen davon: Gibt es denn wirklich eine Garantie für eine sichere Zukunft? Ein unbefristeter, gut bezahlter Vollzeitjob ist natürlich klasse. Aber wenn z. B. eine Firma Konkurs anmeldet, ist der Gang zur AfA unausweichlich. Umstrukturierungen mit Entlassungen sind auch möglich. Es kann immer etwas passieren, was die Zukunft in eine andere Richtung führt. Mir leben viele Menschen zu sehr in der Zukunft und zu wenig im Hier und Jetzt, was meines Erachtens nach große Bindungsprobleme mit sich führt.


    Ich kann es nur aus meiner eigenen Sicht beschreiben, vielleicht erklärt es etwas. Als ich alleine lebte, habe ich mit einem Zeitvertrag eine Wohnung gekauft. Und diese habe ich mit vielen folgenden Zeitverträgen halten können.
    Nun habe ich vor drei Jahren mit meiner Freundin ein Haus gebaut. Und hier waren es immer Wir-Überlegungen - natürlich mit dem Szenario, was ist, wenn die eine mal arbeitslos ist, krank wird ...
    Die letzten Monate in meinem alten Job waren nicht schön. Neben der Belastung an sich mussten wir Stunden kürzen, das Gehalt wurde weniger, die Zukunft sehe ich da schwarz. Und das war durchaus der Moment, wo das Haus Druck ausübte. Alleine hätte ich gekündigt, mir was Neues gesucht ... So aber war es gefühlt anders, auch wenn die andere Seite immer wieder sagte, notfalls uns beide durch zu kriegen.
    Ich beruflich nun sicher, verdiene weniger und fühle mich an diesem Punkt deutlich besser, auch wenn es mir schwerer fällt, die monatliche Rate zu zahlen.
    Ich kann diejenigen, die Sicherheit wollen, sehr gut verstehen. Und nach so vielen Jahren mit Lebenskünstlern - von der Wirtschaft so erzwungen - sind viele wieder auf dem Weg zurück in die Sicherheit. Wahrscheinlich muss man sich die aktuelle Situation im Land, in der Gesellschaft einmal betrachten und schauen, was hier gerade so im Fluss ist - oder auch nicht ...


    Auf jede Fall ein spannendes Thema!


    Sprosse.

  • Wir haben um auf der "sicheren Seite" zu sein beschlossen, das wir erst das komplette Geld sparen und dann erst das Haus kaufen, wenn keine Bank mehr beteiligt sein muss.
    Damit war es uns, trotzdem das wir beide momentan sehr gut verdienen einfach wohler. So ein eigenes Haus ist sonst in der heutigen Zeit schon eine sehr mutige Investition, das einem viele Jahrzehnte unter Umständen im Nacken sitzt und die mit wahrscheinlich sehr viel Verzicht auf andere Dinge verbunden ist. Dem wollten wir einfach umgehen, weil wir keinen monatlichen Zahlungsdruck haben, solange wir für uns sparen. Wenn dann der Urlaub lockt oder was größeres angeschafft werden muss, dann tut das auch nicht so sehr weh....


    Ich bin ja schon so gestresst, weil ich meinen Studienkredit seit mittlerweile 5 Jahren abzahlen muss und noch zwei weitere Jahre vor mir habe. Das nervt mich schon jeden Monat mit Blick auf meine Kontoauszüge. Und der Betrag ist eine Kleinigkeit gegenüber einer Hausrate. Seit ich das abzahlen muss, ist bei mir der Beschluss fix, dass ich mir nix mehr auf Pump kaufe. Egal was was ist. Lieber immer erst das Geld sicher haben und danach keine Belastung.


    Arbeiten müssen wir klar beide dafür. Mein Mann hat einen guten Job, ich bin mittlerweile mit zwei Jobs selbstständig ( das Brot der Selbstständigen ist ja auch noch, das man nie so wirklich sicher sein kann, was man am Ende vom Monat wirklich verdient hat oder im nächsten Monat verdienen wird. Das kommt bei mir noch dazu, weswegen ich so große Anschaffungen nicht mehr zu machen werde ohne wirkliche Sicherheiten und da gibts für mich persönlich nur, das Geld schon sicher in der Hand zu haben wenn ich was kaufe.)


    Das ist klar nicht Jedermanns Sache, aber eben mein Weg :)

  • @Sprosse: Ich finde es klasse, dass du das Risiko eingegangen bist. Es ist auch schön zu lesen, dass deine Freundin dich im Notfall unterstützen würde :-D .


    SugarLea: Wenn dein Mann und du diesen Weg für richtig haltet, dann wird das schon so sein. Ich kann auch verstehen, dass du dir nichts mehr auf Pump anschaffen möchtest. Bei mir ist das leider nicht möglich. Als kaufmännische Angestellte ohne Partner muss ich doppelt so hohe Kosten für Miete, Heizung, Strom, Müll, TV usw. tragen als jemand mit dem gleichen Beruf, der mit einem Partner zusammenlebt. Also bleibt von meinem Gehalt auch kaum was übrig bzw. müsste ich auf sämtliches Vergnügen komplett verzichten, wenn ich eine größere Summe ansparen wollte. Momentan laufen zwei Dinge bei mir auf Pump: 1.) Als ich im Februar letzten Jahres in diese Wohnung gezogen bin, hat der Vermieter mir zur Bedingung gemacht, dass ich ihm die Einbauküche abkaufe. Die letzte Rate wird Ende dieses Monats bezahlt sein. 2.) Im Herbst hat mein alter Laptop seinen Geist aufgegeben. Ohne Laptop geht definitiv nichts bei mir, v. a. weil ich meinen Nebenjob am Laptop ausübe. Ich hatte die Wahl einer Finanzierung über 1, 2 oder 3 Jahre und habe mich für die höchste Rate entschieden, damit der Laptop noch in diesem Jahr abbezahlt ist.


    Ich denke für mich ist es besser, mir nur dann eine Wohnung zu kaufen, wenn ich einen festen Job mit einem überdurchschnittlichen Gehalt in einem Großkonzern bekomme. In größeren Unternehmen ist man vor einer Kündigung relativ sicher, während es in kleinen Firmen von heute auf morgen vorbei sein kann.

  • Siehst, das mit dem Laptop hab ich vor drei Jahren ganz einfach gelöst. Ich hab mir einen (ehemals) sehr teuren Laptop von Fujitsu gekauft und zwar ein Leasing Model, welches von einer Firma wieder zurückkam. Der hat mich 200 Euro gekostet mit neuestem Betriebsystem und der läuft bis heute tadellos. Neu hätte der fast fünf Mal so viel gekostet. Wäre für mich nie ein Grund gewesen einen Ratenvertrag abzuschließen. Jetzt brauch ich einen für mein Büro und werd das wieder genauso machen....


    Und ja sicher, wenn man nur ein Einkommen hat gehts nicht so wie bei uns. Aber wer weiß, ob das immer so bleiben wird und ob wir immer so Summen im Monat für ein Haus wegkriegen. Man weiß nie was kommt. Aber ich könnte mir so eine monatliche Belastung auf der Bank nicht vorstellen, das würde mich mächtig unter Druck setzen. Alleine schon gar nicht. Da würde bei mir auch eher die "Sparversion" in Frage kommen, bis ich sicher sein kann, das mir die Hütte nicht wieder genommen werden kann, weil ich die Raten nicht mehr aufbringen kann. Solang ich nichts hab, kann ich nix verlieren ( geile BA- Denkweise ;) )....


    Kleinere Beträge, die in 2-3 Jahren abgezahlt sind gehen ja auch noch. Aber ein Haus? Bis zu ein paar 100.000 Euro?! Schon die Summe teibt mir den Schweiß auf die Stirn..


    Meine Freundin hat sich eine Eigentumswohnung gekauft mit einem Frisörgehalt. Die hatte teilweise noch am Wochenende einen Job in einer Burgerkette und kann sich nicht mal ein eigenes Auto leisten. Das war auch mutig, sich dann eine Wohnung zu kaufen. Ging auch nur, weil der Vater wohl dafür gebürgt hat. Aber da ist halt die nächsten 20 Jahre nix mehr drin außer malochen und nochmal malochen...Klar, am Ende hat man eine prima Altersvorsorge ( genau aus dem Grund wollen wir das Haus ja auch. Man weiß nie, wie es mit den Renten aussieht. Ich kriege eh keine, dafür hab ich viel zu lange nix eingezahlt) aber ob ich mein Leben deswegen so auf Sparflamme leben wollen würde? Gute Frage...

  • Danke für den Tipp mit dem Laptop. Diese Option werde ich sicher ins Auge fassen, wenn ich mal wieder ein neues Gerät brauche. Ich hatte nur neue Laptops, seit ich alleine wohne. Mein erster Laptop hielt immerhin 5 Jahre, der Nachfolger nur 2 Jahre. Der ist nach einem Jahr während eines nächtlichen Hitzegewitters Opfer eines Blitzeinschlags geworden. Weil es noch innerhalb der Garantiezeit war, hat ihn die Herstellerfirma wieder auf Vordermann gebracht. Es hat aber 6 Wochen gedauert, bis ich ihn wieder bekommen habe... 6 Wochen ohne Internet zu Hause, das war schon hart. Nach einem weiteren Jahr war er endgültig hinüber. Mein Fernsehgerät und meine Waschmaschine haben schon fast 9 Jahre auf dem Buckel. Wenn die mal nicht mehr tun, kann es sein, dass ich wieder eine Finanzierung abschließen muss.


    Aber du hast Recht, das ist kein Vergleich mit einem Haus. Mir wäre ein Haus auch ein viel zu großes finanzielles Risiko. Na gut, das war für mich eh noch nie ein Thema, weil mir das zu viel Arbeit ist. Eine Eigentumswohnung würde ich mir nur kaufen, wenn ich wie gesagt einen sehr gut bezahlten Job hätte und/oder mit einem Partner zusammen in die Wohnung einziehen würde. Alleine ist mir das zu riskant, wenn ich keine berufliche Sicherheit habe. Meine langjährige Freundin aus der Ausbildung, die auch sehr lange Zeitarbeiterin und mehrmals arbeitslos war, hat sich ihre Wohnung auch erst gemeinsam mit ihrem Partner gekauft. Ich habe den Fehler gemacht, dass ich zwar bis zum Alter von 31 Jahren daheim gewohnt, aber nichts gespart habe. Zwar war ich bis auf ein Jahr durchgehend berufstätig, habe aber alles Geld fürs Vergnügen ausgegeben. Damals war ich noch so naiv und dachte, dass ich vielleicht einen Mann finde, der evtl. ein Haus oder eine Wohnung von seinen Eltern erbt. Ich hatte überhaupt nicht das Bedürfnis, etwas aus eigener Kraft zu erreichen und wollte nur mein Leben genießen. Das ist mir heute echt peinlich. Arg hoch wird meine Rente auch nicht ausfallen, wenn sich meine berufliche Lage nicht bald ändert. Deshalb werde ich dieses Jahr so viele Bewerbungen schreiben wie schon lange nicht mehr.

  • Zitat von Reni

    Wenn die mal nicht mehr tun, kann es sein, dass ich wieder eine Finanzierung abschließen muss.


    Auch solche Geräte gibt es oft günstig in "Free your Stuff" Gruppen bei Facebook, Ebay Kleinanzeigen und in Second Hand Läden ( die Wohnungsauflösungen machen, also auch neuere Geräte dabei sind)....Nur so für den Fall, dass du dich da mal umschauen möchtest ;) Ich hab letztens einen regulär echt teuren Bürostuhl für quasi kein Geld in allerbestem Zustand für ein Taschengeld im "Brocki" - Schweizer Second Hand - erworben....



    Zitat von Reni

    Aber du hast Recht, das ist kein Vergleich mit einem Haus. Mir wäre ein Haus auch ein viel zu großes finanzielles Risiko. Na gut, das war für mich eh noch nie ein Thema, weil mir das zu viel Arbeit ist. Eine Eigentumswohnung würde ich mir nur kaufen, wenn ich wie gesagt einen sehr gut bezahlten Job hätte und/oder mit einem Partner zusammen in die Wohnung einziehen würde. Alleine ist mir das zu riskant, wenn ich keine berufliche Sicherheit habe. Meine langjährige Freundin aus der Ausbildung, die auch sehr lange Zeitarbeiterin und mehrmals arbeitslos war, hat sich ihre Wohnung auch erst gemeinsam mit ihrem Partner gekauft. Ich habe den Fehler gemacht, dass ich zwar bis zum Alter von 31 Jahren daheim gewohnt, aber nichts gespart habe. Zwar war ich bis auf ein Jahr durchgehend berufstätig, habe aber alles Geld fürs Vergnügen ausgegeben. Damals war ich noch so naiv und dachte, dass ich vielleicht einen Mann finde, der evtl. ein Haus oder eine Wohnung von seinen Eltern erbt. Ich hatte überhaupt nicht das Bedürfnis, etwas aus eigener Kraft zu erreichen und wollte nur mein Leben genießen. Das ist mir heute echt peinlich. Arg hoch wird meine Rente auch nicht ausfallen, wenn sich meine berufliche Lage nicht bald ändert. Deshalb werde ich dieses Jahr so viele Bewerbungen schreiben wie schon lange nicht mehr.


    Ich finde in jungen Jahren solche Gedanken echt legitim. Die "jungen Jahre" sind doch das schönste Alter und da darf man doch sein Leben noch in vollen Zügen genießen, oder?


    Ich kenne auch wenige Leute, die vor 30 irgendwie groß an ihre Zukunft gedacht haben. Viele, die ich so kenne, waren (oder sind es teilweise noch immer) ewige Studenten,die in irgendwelchen WG´s wohnen oder auf Weltreisende waren und das Leben genießen :)


    Die anderen sind dann das andere "Extrem", die sind sehr auf Sicherheit bedacht und kümmern sich um ihr Leben. Mein Stiefvater war mit 26 Jahren schon Hausbesitzer (mittlerweile sind es zwei Häuser) verheiratet und Vater zweier Kinder. Er ist seit über 20 Jahren der Alleinverdiener der Mischpoke. Keine Ahnung wie der das alles auf die Reihe gekriegt hat. Aber er gehört definitiv zu den seltenen Leutz, die sich schon recht früh ne Platte gemacht haben darum was das Leben für ihn bringen soll...



    Irgendwann kommt es denke ich bei jedem mal zur Wandlung und dann kann man immer noch loslegen. Zu spät ist es dafür nie :)

  • Zitat von SugarLea

    Auch solche Geräte gibt es oft günstig in "Free your Stuff" Gruppen bei Facebook, Ebay Kleinanzeigen und in Second Hand Läden ( die Wohnungsauflösungen machen, also auch neuere Geräte dabei sind)....Nur so für den Fall, dass du dich da mal umschauen möchtest ;) Ich hab letztens einen regulär echt teuren Bürostuhl für quasi kein Geld in allerbestem Zustand für ein Taschengeld im "Brocki" - Schweizer Second Hand - erworben....


    Nochmal danke :-D . Mein Bürostuhl sieht ziemlich verratzt aus, ich schaue gerade auf Ebay Kleinanzeigen nach Ersatz...



    Zitat von SugarLea

    Ich kenne auch wenige Leute, die vor 30 irgendwie groß an ihre Zukunft gedacht haben. Viele, die ich so kenne, waren (oder sind es teilweise noch immer) ewige Studenten,die in irgendwelchen WG´s wohnen oder auf Weltreisende waren und das Leben genießen :)


    Die anderen sind dann das andere "Extrem", die sind sehr auf Sicherheit bedacht und kümmern sich um ihr Leben. Mein Stiefvater war mit 26 Jahren schon Hausbesitzer (mittlerweile sind es zwei Häuser) verheiratet und Vater zweier Kinder.


    Ich kenne beide Extreme. In der Musikszene sind viele Leute dabei, die so leben wie die von dir beschriebene erste Gruppe. Die Leute mit Studentenjob haben ihr ganzes Geld für Konzerte, Festivals, Tonträger, Bandshirts, usw. ausgegeben (so wie mein alter BÄ-ler). Viele von uns sind schon durch ganz Europa (und manche auch außerhalb Europas) gereist, nur um irgendwelche Bands zu sehen. Dann gibt es bei uns so extreme Freaks, die sogar eine dreistellige Summe für eine einzige CD oder Schallplatte ausgeben (ich gehöre nicht dazu).


    Und dann gibt es noch die andere Seite, die nicht als Dauerbesucher auf irgendwelchen Festivals zu sehen ist... Menschen, die ihre Freizeit überwiegend in der Nähe ihres Wohnortes verbringen und keine speziellen Hobbys haben. Die haben schon von Anfang an (also seit sie berufstätig sind) jeden Monat Geld auf ihr Bausparkonto zurückgelegt und sich mit Mitte/Ende 20 ihr Eigentum gekauft. In jüngeren Jahren konnte ich nicht verstehen, warum manche Leute nur 1-2x im Monat am WE ausgingen und die restliche Zeit daheim saßen, um zu sparen. Als ich mit 30 merkte, dass die inzwischen alle eigene Häuser oder Wohnungen hatten, wurde mir das klar. Wobei ich aber wirklich nicht mit ihnen tauschen will. Was ist das nur für ein Leben, wenn man die meiste Zeit nur zu Hause rumsitzt, keinen Urlaub macht, nichts erlebt? Ich habe es in die andere Richtung übertrieben, aber diese extreme Sparsamkeit wäre echt nicht meins.

  • Zitat von Reni

    Was ist das nur für ein Leben, wenn man die meiste Zeit nur zu Hause rumsitzt, keinen Urlaub macht, nichts erlebt? Ich habe es in die andere Richtung übertrieben, aber diese extreme Sparsamkeit wäre echt nicht meins.


    Was das für ein Leben ist? Ein genauso legitimes wie deines :)


    Ich gehöre auch zu den Menschen, die am liebsten zu Hause sind. Ich hab das Glück an zwei wunderschönen Orten zu leben und ich steh direkt im Wald wenn ich zur Türe rauslaufe. Ich fühle mich dort wohl, geerdet und geborgen. Für mich ist es eher Stress meine "Komfortzone" zu verlassen und daher mach ich das ehrlich selten. Außer um jemanden zu besuchen oder einkaufen zu gehen. (Spaziergänge mit dem Hund verstehen sich von selbst ;) )...


    Und ich mach das nicht aus Sparsamkeit, sondern aus Überzeugung. Auch zu Hause kann man sich sinnvoll beschäftigen ohne das man Löcher in die Wand starren muss.
    Am Wochenende kommt mich eine Freundin besuchen und ich hab schon Beklemmungen seit ich das weiß, weil ich es kommen sehe, das ich mit ihr raus muss aus dem Dorf und eigentlich gar keine Lust dazu hab gerade. Aber mal sehen. Mir gibt dieses ganze "weggehen", Party machen und das ganze laute stressige einfach nix außer innere Spannungen, weil ich es meistens nur anderen zuliebe mache und nicht, weil ich es selbst will. Ausnahmen sind mal so Sachen wie Billard, Minigolf, schwimmen etc.


    Klar, ein paar Mal im Jahr geh ich auch mal raus, wir haben an Pfingsten Konzertkarten. Das wars aber auch schon wieder. Vielleicht noch 3 Tage ans Meer, was auch noch nicht sicher ist und der letzte Urlaub war 2008, auch ne Woche Camping am Meer in Italien.


    Wenn ich es jetzt wegen dem Geld machen würde dafür im Gegenzug mein Häuschen im Grünen kriegen würde, mit Garten und kleinem Pool. Ja, da würde ich gerne zu Hause bleiben damit ich mir das irgendwann mal leisten kann :)


    Ich wünsch mir ja schon lange wieder ein eigenes Pferd und das steht auf meiner Liste ganz weit oben. Wenn dir so was anschaffst, dann ist eh nicht mehr viel drin mit ständig weggehen oder urlauben. Aber ich vermisse das wie gesagt auch gar nicht.

  • Zitat

    Für mich ist es eher Stress meine "Komfortzone" zu verlassen und daher mach ich das ehrlich selten. Außer um jemanden zu besuchen oder einkaufen zu gehen.


    Zitat

    Und ich mach das nicht aus Sparsamkeit, sondern aus Überzeugung. Auch zu Hause kann man sich sinnvoll beschäftigen ohne das man Löcher in die Wand starren muss.


    Bin auch so.


    Wegen Beruf, früher hab ich Existenzängste gehabt und konnte deshalb nicht schlafen, seit ich die EU-Rente habe es nicht mehr.


    Haus war als Mädchen mein Traum, mit Mann und 2 Kindern, ist alles anders gekommen. Mit dem Mann wollte ich keine Kinder haben und somit war der Traum vom Haus erledigt.


    Wenn man krank wird oder alt und auf Hilfe angewiesen ist, geht der Staat an das Vermögen dran und so weit, das man sein Haus verkakufen muss, damit die Pflege finanziell geleistet wird, ist bei meiner Mutter ihren damaligen Freund passiert.


    Man ist auch so gebunden, wenn man ein Eigentum hat meiner Mutter kann jetzt wegen mir ihre Eigentumswohnung nicht verkaufen, weil der Staat (wegen Begleitung) an sie geht, deshalb hat sie so mit mir damals geschimpft und zur Sau gemacht, das ich mit den Nerven am Boden war, nicht mehr wollte, dann wo ich alleine war davor war mein Ex-Freund dabei beim Telefongespräch, hab ich mir gesagt, ne Du machst schön weiter, lebst Dein Leben und verlebst, was Du hast, wenn Du jetzt hin schmeißt, dann hat sie das erreicht, was sie wollte. Hab ihr gesagt, was sie von mir will, ob sie sich um mich kümmern wird, was sie sonst nie getan hat. Außerdem ist eh nichts zu holen bei ihr, weil mein Bruder ihr ganzes Erspartes mitgenommen hat. Dazu hat sie natürlich nichts mehr gesagt.


    Schulden, hab einmal gehabt, weil ich auf Raten eingekauft habe und vom Arbeitsamt ausgesteuert worden, da hab ich kein Arbeitslosenhilfe bekommen, weil wir eine eheähnliche Gemeinschaft geführt haben. Hab das Geld bei Mutter ihren damaligen Freund mir ausgeliehen, damit ich die Schulden tilge zum Glück hab ich schnell einen Job bekommen hab zusammengespart und ihm wieder zurück gegeben. An das festgelegte Geld konnte und wollte ich nicht dran.


    Seitdem mache ich keine Schulden.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

    Einmal editiert, zuletzt von nitamaus ()

  • Zitat von SugarLea

    Ich hab das Glück an zwei wunderschönen Orten zu leben und ich steh direkt im Wald wenn ich zur Türe rauslaufe. Ich fühle mich dort wohl, geerdet und geborgen.


    Als Nicht-Autofahrerin kann ich es mir nicht leisten, in so einer schönen Gegend zu leben wie du. Dann wüsste ich nicht, wie ich zur Arbeit kommen sollte. Aber ich gehe trotzdem öfters raus in die Natur, wenn ich Zeit habe. Am WE kosten die Busse bei uns weniger als werktags, ich fahre raus, genieße die Ruhe und mache Fotos.



    Zitat von SugarLea

    Mir gibt dieses ganze "weggehen", Party machen und das ganze laute stressige einfach nix außer innere Spannungen, weil ich es meistens nur anderen zuliebe mache und nicht, weil ich es selbst will. Ausnahmen sind mal so Sachen wie Billard, Minigolf, schwimmen etc.


    Ich bin inzwischen zu alt, um Party bis in die frühen Morgenstunden zu machen. Mein Leben hat sich ab 30 schon ziemlich verändert. Dass ich so oft auf Konzerte fahre, liegt aber auch daran, weil ich unter Menschen sein möchte und nicht nur wegen der Musik. Hier in der Nähe habe ich schon Freunde, die haben alle nix mit Musik am Hut. Aber diese Leute haben alle Kinder oder Stiefkinder, haben dauernd viel um die Ohren und nur selten Zeit für Treffen. Mir fällt es nicht schwer, mich alleine zu beschäftigen. Abgesehen von meinen Ausflügen in die Natur gehe ich derzeit viel ins Hallenbad, lese und höre Musik, meditiere, mache Wellness, gehe in Museen, engagiere mich politisch... ich beschäftige mich zu Hause und außer Haus, je nachdem was sich gerade ergibt. Aber ich bin hyperaktiv, 3-4 Wochen ohne Gesprächspartner außerhalb der Arbeit sind für mich schwer zu ertragen.



    Zitat von SugarLea

    Ich wünsch mir ja schon lange wieder ein eigenes Pferd und das steht auf meiner Liste ganz weit oben. Wenn dir so was anschaffst, dann ist eh nicht mehr viel drin mit ständig weggehen oder urlauben. Aber ich vermisse das wie gesagt auch gar nicht.


    Das ist mir schon klar. Ich weiß, warum ich mir niemals Tiere angeschafft habe. Vor jeder Reise zu überlegen, was ich mit den Tieren mache, wäre mir echt zu stressig. 3 Tage sind für mich übrigens kein Urlaub, sondern "nur" ein verlängertes WE :mrgreen: . Ja, ich reise schon total gerne... ich muss aber nicht zwangsläufig superweit weg fahren oder fliegen, hab´ ja auch schon Urlaub in Süddeutschland gemacht.


    Ach übrigens: Dank dir bin ich seit einigen Stunden Besitzerin eines neuen Bürostuhls. Die bisherige Eigentümerin war sogar so nett und hat ihn mir persönlich vorbeigebracht, weil ich kein Auto habe :-D .

  • Zitat von Reni

    Als Nicht-Autofahrerin kann ich es mir nicht leisten, in so einer schönen Gegend zu leben wie du. Dann wüsste ich nicht, wie ich zur Arbeit kommen sollte. Aber ich gehe trotzdem öfters raus in die Natur, wenn ich Zeit habe. Am WE kosten die Busse bei uns weniger als werktags, ich fahre raus, genieße die Ruhe und mache Fotos.


    Ja, ohne Auto wird es auf dem Land schwierig, aber durchaus nicht unmöglich zu leben. In meinem Dorf in D hast keine Sonne, da fährt zweimal am Tag ein Bus in die nächste Stadt aber hier in der Schweiz ist das super. Die Schweiz ist ja bekannt für ihr gut ausgebautes Verkehrssystem der Öffis, auch und gerade bei den Zügen. Hier pendeln echt viele trotz Auto mit dem Zug zur Arbeit. Mein Mann hat sich das sogar eine ganze Zeit lang zwischen Deutschland und Schweiz gegeben zu pendeln mit dem Zug jedes Wochenende...




    Zitat von Reni

    Ich bin inzwischen zu alt, um Party bis in die frühen Morgenstunden zu machen. Mein Leben hat sich ab 30 schon ziemlich verändert. Dass ich so oft auf Konzerte fahre, liegt aber auch daran, weil ich unter Menschen sein möchte und nicht nur wegen der Musik. Hier in der Nähe habe ich schon Freunde, die haben alle nix mit Musik am Hut. Aber diese Leute haben alle Kinder oder Stiefkinder, haben dauernd viel um die Ohren und nur selten Zeit für Treffen. Mir fällt es nicht schwer, mich alleine zu beschäftigen. Abgesehen von meinen Ausflügen in die Natur gehe ich derzeit viel ins Hallenbad, lese und höre Musik, meditiere, mache Wellness, gehe in Museen, engagiere mich politisch... ich beschäftige mich zu Hause und außer Haus, je nachdem was sich gerade ergibt. Aber ich bin hyperaktiv, 3-4 Wochen ohne Gesprächspartner außerhalb der Arbeit sind für mich schwer zu ertragen



    Ich war dafür immer schon zu alt ;) Ist ja auch kein Verbrechen unter Leute gehen zu wollen. Vielleicht wäre das auch nicht mehr so hoch im Kurs bei dir, wenn du einen Partner hättest mit dem du Zeit verbringst. Das alleine macht einen oft auch schon viel häuslicher finde ich.




    Zitat von Reni

    Das ist mir schon klar. Ich weiß, warum ich mir niemals Tiere angeschafft habe. Vor jeder Reise zu überlegen, was ich mit den Tieren mache, wäre mir echt zu stressig. 3 Tage sind für mich übrigens kein Urlaub, sondern "nur" ein verlängertes WE :mrgreen: . Ja, ich reise schon total gerne... ich muss aber nicht zwangsläufig superweit weg fahren oder fliegen, hab´ ja auch schon Urlaub in Süddeutschland gemacht.


    Glaub mir, wenn du diese Gefühle hättest, die ich zu meinen Tieren habe, würde dich Urlaub wahrscheinlich gar nicht mehr interessieren :D


    Mein Hund geht natürlich mit in die Ferien. Wenn er wo nicht mit hin darf, dann geh ich da nicht hin. Ich will gar nicht mehr ohne ihn sein und mein Mann auch nicht. Also stellt sich die Frage gar nicht erst, was mit dem passiert wenn wir wegfahren. Der geht natürlich mit.


    Mein Onkel hat ein Wohnmobil wegen seinem Hund. Die fahren jedes Jahr mehrfach weg. Italien, Frankreich etc. Hund ist immer dabei und die sind trotzdem immer 2-3 Wochen am Stück weg.


    Von meinem Pferd hatte ich jeden einzelnen Tag im Jahr was, das hat meine Seele gestreichelt, das hat mir Kraft gegeben, das hat mich Verantwortung überehmen gelehrt und die täglichen Ausritte waren wie ein ausschalten des Alltags. Und als das dann weg war, war da ein riiiiiiiesen Loch in meinem Leben.


    So ein Urlaub ist ein paar Tage toll ( dazu sauteuer, mega stressig bis man da ist wo man sein will, meistens ist eh noch alles überlaufen und ich hab damit noch weniger meine Ruhe als würde ich zu Hause bleiben) und dann bleibt nix, außer ein paar Erinnerungen und ein paar Bilder. Von meinem Tier hab ich viele Jahre und jeden Tag Freude.


    Aber so hat jeder seine Vorlieben und Prioritäten im Leben und das ist auch gut so :)



    Zitat von Reni

    Ach übrigens: Dank dir bin ich seit einigen Stunden Besitzerin eines neuen Bürostuhls. Die bisherige Eigentümerin war sogar so nett und hat ihn mir persönlich vorbeigebracht, weil ich kein Auto habe :-D .


    Na siehst :)