Warum sich der erste Blick ins Forum schlecht anfühlt

  • Hey -


    ich bin neu hier und mache mich gleich mal unbeliebt ;)


    Es gefällt mir nicht wie manche Mädchen/Frauen hier über "ihre" beziehungsängstlichen Männer sprechen - Es geht bindungsängstlichen Menschen in der Regel schlecht. Sie haben schlimme Selbstwertproblematiken, ihnen fehlt das Vertrauen zu sich selbst. Früher oder später leiden sie sehr darunter. Sie haben als Kinder schlimm und hilflos gelitten.
    Der Mann den ich mag macht diese Angst regelrecht depressiv. Sein Kopf, seine Ängste, seine Zweifel, die daraus entstehenden Aggressionen schreien ihn an, geben keine Ruhe, lähmen ihn regelrecht. Und das Schlimmste ist: keiner von Aussen kann helfen. Keiner die fehlende Selbstwert-Erfahrung aus der Kindheit ersetzen.
    Bindungsängstliche Menschen müssen ihre Angst und woher sie resultiert erstmal selbst erkennen. Und ich ziehe meinen Hut in tiefer, bewundernden Verbeugung für alle die diesen riesigen Schritt machen!


    Um so schlimmer wenn sie dann hier nach HIlfe suchen und in einigen Threads lesen müssen wie furchtbar sie wären - super, direkt wieder ein Schlag aufs Selbstwertgefühl :kill: Direkt wieder ein fetter Kinnhaken auf die schlimmen Schuldgefühle.


    Der Mann den ich mag hat mich zuletzt angeschrien. Ich sei die Frau seines Lebens, er hätte durch mich die Möglichkeit bekommen sich selbst und die Dinge die schief laufen sehen zu können. Und nun soll ich gehen und endlich aufhören zu hoffen, er würde mir nur wehtun, es würde ein ständiges hin und her werden, er würde mich verletzen und ungewollt schlecht behandeln. Und er will nicht verantworten dass ich leide, er will nicht dass es mir meine Energie raubt. Ich soll ihn nicht am Ende hassen.
    In seinem Gesicht stand Verzweifelung.
    Soviel zur Sicht und zum Leiden eines Bindungsängstlichen.


    UND. Eine Person die bemerkt dass sie sich in einen Bindungsängstlichen verliebt hat - sollte besseres zu tun haben als über diesen zu meckern.
    Bindungsängstliche verlieben sich in bindungsängstliche. Aus Prinzip. Natürlicher, sinnvoller psychischer SELBSTSCHUTZ. Denn wer einen Bindungsängstlichen liebt braucht nicht Gefahr zu laufen sich tatsächlich auf eine Beziehung einlassen zu müssen.
    Same for me.


    Statt diesen Mann also jetzt zu verurteilen (ja! es hat mir emotional des öfteren wehgetan! sehr sehr sehr... Aber das ist genauso wenig seine Schuld wie meine) steht meine freundschaftliche Tür ihm offen. Falls er möchte kann er sich jederzeit versichern dass ich ihn als Person schätze. Dass seine Person es WERT ist geliebt und geschätzt zu werden. Wurst ob er "klar kommt" und völlig unabhängig von einer Beziehung WERT IST.
    Und ansonsten hab ich genug mit mir selbst zu tun. Ich arbeite nämlich daran meine eigene Bindungsangst zu lösen. Ursachen zu finden und meine Muster neu zu strukturieren.


    Ich hatte eigentlich gehoffe es würde in diesem Forum vor allem um den letzten Satz gehen. Die Hilfe zur Selbsthilfe und das gemeinsame Mut machen zur Veränderung.


    Vielleicht sollte ein ordentlicher Aufklärungs-thread geschrieben werden der gelesen werden muss bevor man mitlesen/schreiben darf?


    LG,
    Eva

  • Zitat von eva

    Es gefällt mir nicht wie manche Mädchen/Frauen hier über "ihre" beziehungsängstlichen Männer sprechen - Es geht bindungsängstlichen Menschen in der Regel schlecht. Sie haben schlimme Selbstwertproblematiken, ihnen fehlt das Vertrauen zu sich selbst. Früher oder später leiden sie sehr darunter. Sie haben als Kinder schlimm und hilflos gelitten.


    Liebe Eva, leider vergisst du bei deinem Post hier den Leidensweg, den hier viele mit ihrem BA erlebt haben. Teilweise jahrelange respektlosigkeiten ertragen haben unter dem Deckmäntelchen "Liebe", sich immer zurückgenommen haben, damit der BA seine Ängste nicht spüren muss, sich selbst verloren haben. Selbst gelitten haben. Auch ein Partner des BA kann wahnsinnig unter dessen Verhaltensweisen leiden ( ging bei mir bis zum eigenen Klinikaufenthalt, weil ich eine Depression gekriegt habe aufgrund der BA Geschichte). Auch der Partner des BA hat in seiner Kindheit oft schwer gelitten, sonst hätte er genügend Selbstvertrauen und keine Muster, die sie an solche einer destruktiven Beziehung festhalten lassen.


    Auch der Partner des BA kann unter dieser Beziehung depressiv werden und Ängste entwickeln. Es ist nicht immer nur der BA das Opfer wie du es gerade hinstellen möchtest. Bei weitem nicht. Lies dir mal die Beiträge durch, mit welchem Scheißverhalten die BA teilweise ihre Partner gequält haben. Sorry, aber da ist das nur menschlich dass man am Ende der Sache keine allzugute Meinung mehr über das alles haben kann.


    Zitat von eva

    Der Mann den ich mag hat mich zuletzt angeschrien. Ich sei die Frau seines Lebens, er hätte durch mich die Möglichkeit bekommen sich selbst und die Dinge die schief laufen sehen zu können. Und nun soll ich gehen und endlich aufhören zu hoffen, er würde mir nur wehtun, es würde ein ständiges hin und her werden, er würde mich verletzen und ungewollt schlecht behandeln. Und er will nicht verantworten dass ich leide, er will nicht dass es mir meine Energie raubt. Ich soll ihn nicht am Ende hassen.
    In seinem Gesicht stand Verzweifelung.
    Soviel zur Sicht und zum Leiden eines Bindungsängstlichen.


    Die Sicht eines BA kennen hier wohl die meisten. Nämlich deswegen, weil hier wohl die meisten versucht haben zu helfen, sich selbst verbogen haben, jeden Strohhalm gegriffen haben um dem BA zu helfen. Die Aussage deines BA zeigt einmal mehr, dass da Worte kommen aber eben nichts am eigenen Verhalten reflektiert wird, sonst müsste er dich nämlich nicht verletzten und dann noch erwarten dass du ihn dafür nicht haßen sollst, sondern er würde dafür sorgen das ihm geholfen wird und das er selbst Muster lösen kann,die zu diesem Verhalten überhaupt erst führen. Das Forum hier ist voll von verzweifelten Beiträgen von Menschen, die über sehr lange Zeiträume versucht haben ihrem BA das Leben leichter zu machen, während diese ihre Muster weitergelebt haben und den Partner haben mit leeren Worten einach ständig stehen lassen bis am Ende vom Partner seelisch nichts mehr übrig war und diese Leute teilweise Jahre gebraucht haben, um wieder auf die Beine zu kommen.



    Zitat von eva

    UND. Eine Person die bemerkt dass sie sich in einen Bindungsängstlichen verliebt hat - sollte besseres zu tun haben als über diesen zu meckern.
    Bindungsängstliche verlieben sich in bindungsängstliche. Aus Prinzip. Natürlicher, sinnvoller psychischer SELBSTSCHUTZ. Denn wer einen Bindungsängstlichen liebt braucht nicht Gefahr zu laufen sich tatsächlich auf eine Beziehung einlassen zu müssen.
    Same for me.


    Auch das wissen hier die meisten: Aktive BA, passive BA. Da erzählst du auch nix neues ;) Krass wie versuchst dir das alles schön zu reden. Das halte ich echt für gefährlich. Das Leben mit einem BA ist meistens sehr anstrengend, kräfteraubend, schmerzhaft, voller Sehnsucht und hoffnungslos. Da MUSS man auch mal meckern dürfen! Zumal hier die meisten erst dann "meckern", in dem sie ihre Wunden lecken, die vom BA verursacht wurden.
    Liebe heißt nicht Leiden und alles stillschweigend akzeptieren was passiert. Ganz und gar nicht. Das nennt sich Abhängigkeit!



    Zitat von eva

    Statt diesen Mann also jetzt zu verurteilen (ja! es hat mir emotional des öfteren wehgetan! sehr sehr sehr... Aber das ist genauso wenig seine Schuld wie meine) steht meine freundschaftliche Tür ihm offen. Falls er möchte kann er sich jederzeit versichern dass ich ihn als Person schätze. Dass seine Person es WERT ist geliebt und geschätzt zu werden. Wurst ob er "klar kommt" und völlig unabhängig von einer Beziehung WERT IST.
    Und ansonsten hab ich genug mit mir selbst zu tun. Ich arbeite nämlich daran meine eigene Bindungsangst zu lösen. Ursachen zu finden und meine Muster neu zu strukturieren.


    Weißt du, es ehrt dich ja wenn du so denkst. Aber dein BA ist nicht der Standard BA. Hier gibt es verschiedene BA Grauzonen und es gibt einfach Situationen und Erlebnisse im Leben, die erlauben einfach keine Freundschaft. Und ich ( auch du nicht!) bist dazu da, um ihm seinen Wert klar zu machen, den muss er nämlich selbst in sich finden. Er braucht keine Bestätigung von dir um seinen Wert zu erkennen, der braucht eine Therapie um diesen in sich selbst wieder zu finden! Menschen, die sich ihren Wert von Außen bestätigen lassen, fallen in sich zusammen wie ein Kartenhaus, wenn diese Bestätigung dann mal ausbleibt. Und das tut sie bei solchen Menschen schon bei Kleinigkeiten.


    Ich hab übrigens auch beide Formen von BA und hatte lange Zeit mit BA´s eine Beziehung unter der ich jeweils Jahre gelitten habe und von mir selbst nichts mehr übrig war. Ich würde heute mit keinem von ihnen mehr zusammen sein wollen. Eben weil mir heute bewusst ist, was ich mir damals angetan habe in solch einem ständigen Drama zu stecken und seelisch zu verhungern. Und weil ich mittlerweile weiß, was ich mir selbst wert bin und was ich vom Leben und einer Beziehung für mich selbst wünsche. Keiner der BA und seien sie noch so liebenswert, denn das waren sie durchaus, hätten mir das auch nur ansatzweise bieten können und ich lebe nur einmal. Ich habe ein Recht auf ein glückliches, entspanntes Leben. Auch ich habe an mir selbst gearbeitet und bin heute verheiratet - mit einem Nicht -BA!




    Zitat von eva

    Vielleicht sollte ein ordentlicher Aufklärungs-thread geschrieben werden der gelesen werden muss bevor man mitlesen/schreiben darf?


    Halte ich für unnötig. Es gibt so viele verschiedene Arten von BA, Verhaltensweisen, Ursachen, Verhalten etc, dass es einfach keinen allgemeinen Text für so was gibt. Und bisher lief in diesem Forum auch so :)

  • Wunderbar treffend geschrieben, SugarLea!! Kompliment!
    Worüber ich gerade nachdenke ist, was jemanden dazu bringt, den BA so vehement zu verteidigen. Nur so ein Gedanke ohne psychologische Untermauerung: Hatten hier nicht viele, ich eingeschlossen, eine Phase, in der das Eingestehen der Niedertracht des BA, aus welchen Gründen auch immer, auf einen so heftig zurückgefallen wäre, dass man es zu dem Zeitpunkt noch nicht ertragen konnte?
    Was ich meine: In dem Moment, in dem ich vor mir selber zugebe, dass mich jemand verletzt, klein gemacht, etc. hat und ich es mir gefallen ließ, komme ich in meiner Entwicklung und meiner Selbsterkenntnis ein gutes Stück weiter.
    Nur so ein Gedanke...

  • Zitat von Angieohnee

    Wunderbar treffend geschrieben, SugarLea!! Kompliment!


    Unterschreibe!!!


    Ich habe 23 Jahre gelitten und alles für meinem Ex-Mann getan bis ich nicht mehr in der realen Welt gelebt habe, war schon in eine andere Welt, bis mich Menschen aus meiner Chatzeit mir den Mut gemacht haben, mich von ihm zu lösen. Und 2012 bin ich an meinen BAler geraten, da hab ich endlich auf meine Freundin gehört, weil ich immer an solche Exemplare geraten bin, das ich mich über Bindungsangst im Internet informieren soll und da fing ich an zu Recherchieren, habe viele Bücher gelesen und so meine Vergangenheit zu Ende verarbeiten können.


    Mein Gefühl hat beim BAler auf Vorsicht mit ihm alamiert, das wäre denke ich mein Aus gewesen und ich wäre endgültig in der Klapse gelandet. Zum Glück ist das mir erspart geblieben und ich ohne Medikamente, Therapien ganz alleine geschafft habe, das man mich, wie ich bin nicht kaputt gemacht hat. Das wollten sie damit erreichen, meiner Mutter, mein Ex-Mann. BAler hat es versucht, aber ich hab gemerkt, da stimmt was nicht und mich gefragt, was sie als mit mir haben, da ich mein Leben immer im Griff habe und immer gut meistern kann :flower:

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

    Einmal editiert, zuletzt von nitamaus ()

  • Meine Mutter und mein Ex-Mann waren von mir abhängig.


    Mein Ex-Mann ist wieder verheiratet und von seiner jetzigen Frau, abhängig. Ich weiss das, weil er mir bei der Scheidung gedroht hat, wenn ich Unterhalt von ihm verlange, wird er auf arbeitslos machen. Ich hab freiwillig abgelehnt, weil ich nicht Schuldig sein wollte, das er arbeitslos wegen mir ist. Ich hab ihm seinen Meisterbrief mitfinanziert und seine Umschulung.


    Und ihr hat er gesagt, wenn sie ihn verlässt, das er auf Hartz IV macht, da sieht man das es richtig war, das ich da nach so vielen Jahren ausgestiegen bin.


    Heute ist er Frührentner bekommt weniger als ich.


    Komme auch so finaziell sehr gut aus, mir geht es sehr viel besser als in den ganzen Jahren mit meinem Ex-Mann und habe meine Freiheit um die ich noch zum Schluss kämpfen musste, weil er mich angreifen wollte, hab aber mein Bein gehoben in die Richtung seine Genitalien, da hat er gemerkt, das ich unberechenbar bin.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Zitat

    ...voller Sehnsucht und hoffnungslos


    Ja und diese Sehnsucht sehen die Menschen in meinen Augen, obwohl ich schon 14 Jahre von meinem Ex-Mann weg bin.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Zitat

    Menschen, die sich ihren Wert von Außen bestätigen lassen, fallen in sich zusammen wie ein Kartenhaus, wenn diese Bestätigung dann mal ausbleibt. Und das tut sie bei solchen Menschen schon bei Kleinigkeiten.


    Stimmt und das sind sehr sehr viele Menschen die von Außen die Bestätigung brauchen, sehr traurig ist das.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Mir fällt auf, das die BAlers öfters heiraten.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • falsches Thread...gelöscht.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Schön wäre es ja gewesen, wenn Eva es nicht nur bei diesem einen Statement von Eva geblieben wäre, sondern sie sich einerseits weiter an diesem Thread beteiligt und vielleicht auch allgemein im Forum engagiert hätte. Frischer Wind und andere Gedankenansätze sind immer gut.


    Klar klingt vieles von uns alten Hasen hier für einen kompletten Neuling zu diesem Thema hart - aber am Ende ist es ja einfach die Realität.


    Man muss Menschen mit Bindungsängsten natürlich nicht pauschal verurteilen - und ich glaube das tut hier auch niemand. Dazu haben sich die meisten von uns viel zu intensiv mit der Materie beschäftigt und kennen die Abläufe, die dahinter stehen. Aber man muss eben auch ganz deutlich abwägen, wie weit es für einen selber gesund ist, sich für das Wohl eines anderen Menschen zu engagieren und wann einfach der Punkt gekommen ist, an dem das eigene Wohl wichtiger ist.

  • Zitat von Leuchtfeuer

    Schön wäre es ja gewesen, wenn Eva es nicht nur bei diesem einen Statement von Eva geblieben wäre, sondern sie sich einerseits weiter an diesem Thread beteiligt und vielleicht auch allgemein im Forum engagiert hätte. Frischer Wind und andere Gedankenansätze sind immer gut.


    Klar klingt vieles von uns alten Hasen hier für einen kompletten Neuling zu diesem Thema hart - aber am Ende ist es ja einfach die Realität.


    Man muss Menschen mit Bindungsängsten natürlich nicht pauschal verurteilen - und ich glaube das tut hier auch niemand. Dazu haben sich die meisten von uns viel zu intensiv mit der Materie beschäftigt und kennen die Abläufe, die dahinter stehen. Aber man muss eben auch ganz deutlich abwägen, wie weit es für einen selber gesund ist, sich für das Wohl eines anderen Menschen zu engagieren und wann einfach der Punkt gekommen ist, an dem das eigene Wohl wichtiger ist.


    :applause:

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Zitat

    eva hat geschrieben:
    Statt diesen Mann also jetzt zu verurteilen (ja! es hat mir emotional des öfteren wehgetan! sehr sehr sehr... Aber das ist genauso wenig seine Schuld wie meine) steht meine freundschaftliche Tür ihm offen. Falls er möchte kann er sich jederzeit versichern dass ich ihn als Person schätze. Dass seine Person es WERT ist geliebt und geschätzt zu werden. Wurst ob er "klar kommt" und völlig unabhängig von einer Beziehung WERT IST.
    Und ansonsten hab ich genug mit mir selbst zu tun. Ich arbeite nämlich daran meine eigene Bindungsangst zu lösen. Ursachen zu finden und meine Muster neu zu strukturieren.


    Hallo Eva, du hast hier mal Dampf abgelassen, warum du sooo wütend bist weiß ich nicht... ich habe hier auf jeden Fall schon xxx mal gelesen, dass die BA Partnern ihren BÄs eine Freundschaft anbieten. Da bist du nicht die einzige. Und du bist auch nicht die einzige die soooo viel Verständnsi hat für IHN und seine Probleme. Das haben fast ALLE Partner. Sonst wären sie nicht hier.
    Darf ich fragen ob dein BA Mann denn eine Freundschaft will? Und wenn ja, wie geht das? Könnt ihr alle Gefühle einfach ausschalten? Öffnet er sich dir?
    Alles Gute!

  • Hallo an Euch,


    ich finde schön, dass dieses Thema nochmal aufgegriffen wurde. Ich stimme zwar nicht mit Evas Ansicht überein, aber auch mir bereitet es manchmal Unbehagen, wie über Menschen mit Bindungsangst gesprochen wird hier. Außerdem wurden in der Diskussion auch Punkte angesprochen, die hier zwar oft geäußert werden, aber ich glaube nicht, dass sie uneingeschränkt wahr sind.
    Aber der Reihe nach:


    Zitat von eva


    Eine Person die bemerkt dass sie sich in einen Bindungsängstlichen verliebt hat - sollte besseres zu tun haben als über diesen zu meckern. Bindungsängstliche verlieben sich in bindungsängstliche. Aus Prinzip. Natürlicher, sinnvoller psychischer SELBSTSCHUTZ.


    Mir leuchtet nicht ein, warum das immer und grundsätzlich so sein soll. Ich denke schon, dass man diese Frage für sich überprüfen muss, wenn man die Erfahrung macht, Partner eines solchen Menschen gewesen zu sein, aber ich weiß nicht, warum es auf jeden zutreffen sollte. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass die Wahrscheinlichkeit, selber Bindungsangst zu haben sich erhöht, je länger man in solch einer unbefriedigenden Beziehung geblieben ist. Ohne eigene Angst wäre man früher ausgestiegen. Aber dass eigene Bindungsangst Voraussetzung für's Verlieben ist, das glaube ich nicht.


    Zitat von SugarLea

    Und ich ( auch du nicht!) bist dazu da, um ihm seinen Wert klar zu machen, den muss er nämlich selbst in sich finden. Er braucht keine Bestätigung von dir um seinen Wert zu erkennen, der braucht eine Therapie um diesen in sich selbst wieder zu finden! Menschen, die sich ihren Wert von Außen bestätigen lassen, fallen in sich zusammen wie ein Kartenhaus, wenn diese Bestätigung dann mal ausbleibt. Und das tut sie bei solchen Menschen schon bei Kleinigkeiten.


    Ich stimme zu, dass niemand einem anderen dessen Wert bestätigen muss, im Sinne einer Verpflichtung, außer Eltern ihren Kindern gegenüber. Aber ich glaube nicht, dass man Selbstwertgefühl als Erwachsener ausschließlich aus sich selbst heraus entwickeln muss.
    Ausgerechnet von meinem BA-Ex hab ich gelernt, dass nicht nur meine praktischen Wünsche, sondern auch emotionale Bedürfnisse wichtig genug sind, um über sie zu reden oder um etwas zu bitten. Ich war geradezu geschockt, als er mich zum ersten Mal fragte, ob er was für mich tun könne, "nur" weil ich einen blöden Tag hatte und etwas traurig war. Aus meiner andern langen Beziehung war ich gewohnt, dass ich vielleicht ein bisschen getröstet werde, oder dass mir gesagt wird, dass ja alles nicht so schlimm ist und der nächste Tag besser wird. Aber dass die Frage, was ich jetzt will, offen gelassen wurde, dass ich selbst entscheiden sollte, dass hat mich in dem Moment überfordert, weil man in meinem Elternhaus mit Gefühlen "vernünftig" umging, und weil meine vorherige Partnerin auch eher praktisch veranlagt war. Ich konnte das also nicht beantworten, weil es neu für mich war, dass jemand meine emotionalen Wünsche genau so wichtig wie praktische Wünsche nahm. Und aus diesem Grund war ich es nicht gewohnt darüber nachzudenken, was ich mir wünschte. Jemanden aus sachlichen Gründen um etwas Praktisches zu bitten, damit hätte ich kein Problem gehabt, aber diese Erfahrung war neu.
    Er hat bestimmte Aspekte von mir anfangs wichtiger und ernster als ich selber genommen. Und wegen seiner Beharrlichkeit glaubte ich es ihm auch, dass dieser Teil von mir es wert ist, ihm Beachtung zu schenken und diesbezügliche Wünsche zu äußern. Und bis zur ersten Krise, von der an ja meist alles den Berg runter geht, verging genug Zeit, dass ich das glauben und verinnerlichen konnte. Und es ist noch immer Teil von mir, obwohl der Ex weg ist.
    Für mich ist das auch ein Selbstwertaspekt. Deshalb glaube ich, dass man Selbstwert nicht im luftleeren Raum und aus sich selber heraus lernen muss, sondern dass man das von anderen Menschen lernt. Wenn man wie ein schwarzes Loch ist, das nicht gefüllt werden kann, dann ist es natürlich ein Problem. Aber wenn man anhand dessen, wie einen andere gut behandeln lernt, wie man sich selber besser behandelt, dann ist das aus meiner Sicht Selbstwert lernen. Und warum das manchen gelingt und anderen nicht, was da für eine zusätzliche Voraussetzung gegeben sein muss, das weiß ich nicht, und das fände ich eine interessante Frage.


    Zitat von Angieohnee

    Hatten hier nicht viele, ich eingeschlossen, eine Phase, in der das Eingestehen der Niedertracht des BA, aus welchen Gründen auch immer, auf einen so heftig zurückgefallen wäre, dass man es zu dem Zeitpunkt noch nicht ertragen konnte?


    Das ist ein Beispiel für die Art von Äußerungen, die ich problematisch finde, weil zu stark verallgemeinernd. Ich finde es legitim zu sagen, dass der eigene Ex niederträchtig war, aber ich finde es nicht richtig zu sagen, dass alle Bindungsängstler "niederträchtig" sind, das ist ein sehr negativ konnotiertes Wort. Wie SugarLea anderswo sagte, BA ist nicht BA, und deshalb möchte ich nicht alle so über einen Kamm scheren. Meiner war aus meiner Sicht vor allem verantwortungslos und vielleicht auch feige. Aber niederträchtig im Sinne von böse war er nicht.


    Und sollte man hier als Mensch mit Bindungsangst neu sein und im Forum einen der Threads erwischen, wo der Ton vorwiegend so ist, dann denke ich auch, dass man sich hier nicht sehr willkommen fühlen wird. Andererseits haben hier viele tatsächlich sehr gelitten, und da ist es verständlich, dass emotional geschrieben und nicht immer differenziert wird. Wie man das letztendlich lösen könnte, keine Ahnung. Aber da sind ja die alten Diskussionen mit RAK oder so, der sich ja anscheinend ziemlich aus seiner Bindungsangst rausgearbeitet hat, der bestimmte Diskussionen hier aber auch ähnlich empfand.

  • Hallo liebe Community,


    obwohl ich mich mit so sehr vielem hier im Forum identifiziere, muss ich auch zugeben: Der erste Blick ins Forum fühlt sich echt schlecht an.


    Wie es auch in den Büchern von Stefanie Stahl steht, BÄ neigen dazu, deren Geschichten in epischer Breite zu erzählen... Alles unnötig, denn alle Geschichten (ja, auch meine) weisen die gleichen Strukturen und Muster auf. Deshalb find ich eine eventuelle Begrenzung der Foren-Posts echt hilfreich. Das würde jedenfalls für sehr viel mehr Übersicht sorgen.


    Außerdem hab ich mir erhofft, Antworten im Forum zu finden. Und nicht nur Fragen.... Erkannt hab ich meine BA schon, daher geht's mir persönlich darum, wie ich die nun überwiende. Stattdessen lese ich selbst im Erfolgsgeschichten-Teil nur elend lange Erzählungen über aktuelle Beziehungen. Also wieder das Gleiche, was auch in anderen Forumteilen steht...


    Vielleicht bin ich viel zu pragmatisch-veranlagt (gleichgültig-vermeidend mit hohen Rationalisierungstendenzen und ohne Objektkonstanz), aber ich finde, dass das Forum irgendwie nicht sein ganzes Potenzial erreicht hat.


    Was meint ihr dazu?


    LG

  • Ich meine, das ich den Mitgliedern hier sicher keine "Mauslsperre" verpassen werde, nur weil sie frei raus ihre Geschichte erzählen möchten.
    Wir wissen doch selbst, das es oft Geschichten sind die man in seinem Umfeld nicht so einfach erzählen kann, sich unverstanden fühlt oder gar noch abwertende Sprüche als Reaktion zu hören kriegt. Also eben hier auf dieser Plattform unter Gleichgesinnten um sich mal alles von der Seele zu schreiben. Die Leute brauchen keine Übersicht, die brauchen Platz für ihre Gedanken, Gefühle und Antworten.


    Diese Erzählungen halte ich zudem für sehr wichtig um zu verstehen. Sicher ähneln sich die Geschichten im Forum aber so viel Geduld die Leute anzuhören sollte man schon mitbringen, wenn man sich aktiv in einem solchen Forum beteiligen möchte.


    Wenn du hier mal genau liest, wirst du viele Antworten finden. Es gibt hier einige der BA (ob aktiv oder passiv), die schon sehr weit sind und hier sowohl ihren Weg, als auch wertvolle Ansätze weitergeben. Ich zum Beispiel - mittlerweile glücklich verheiratet in einer stinknormalen Ehe, verbringe hier extrem viel Zeit um auf (ja, immer und immer wieder die selben) Beiträge zu antworten mit Lösungsansätzen und Hilfestellungen. Ich habe nicht das Gefühl, das es hier zu wenig Lösungsansätze zu finden gibt.
    Ich geb mir hier sogar noch die Mühe zu helfen, obwohl ich mittlerweile sogar mein Geld damit verdiene, Menschen mit Ängsten zu helfen.

  • Oh, vielen Dank für's Willkommenheißen :-)


    Ja, vielleicht haben wir da unterschiedliche Vorstellungen. Für jeden sein Plaisierchen klingt sehr schön. Momentan find ich allerdings, dass vieles hier sehr einseitig darauf ausgerichtet ist, konkrete Geschichten zu entwirren. Da fehlt ein wenig der Gegenpol. Auf dem ersten Blick jedenfalls.


    Bin selber keinesfalls dafür, dass man allen ein Limit setzt. Mehr Struktur in einigen Bereichen fänd ich aber insgesamt hilfreich, damit sich auch wirklich jeder hier auf Anhieb wohlfühlt. Je nachdem, fühlt man sich ja sonst sowieso sehr alleine gelassen mit diesem Thema, nicht nur mit der eigenen Leidensgeschichte. Da hilft es natürlich, wenn man zumindest so eine Wohlfühl-Ecke hat.