Therapie und Dauer

  • Hallo!


    Ich wollte euch mal fragen, wie lange ihr schon mit dem Thema kämpft.
    Aber auch, nach welcher Zeit ihr Fortschritte gemacht habt.
    Wann hattet ihr das Gefühl, dass die Therapie anschlägt?


    Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt!

  • Einige Jahre hab ich Therapie gemacht. Zunächst wegen anderer Ängste und Depressionen ( da hatte ich aber schon Bindungsangst und Verlustangst und steckte permanent in destruktiven Beziehungen fest,- das eigentliche Problem an sich wurde nur leider erst spät erkannt) Therapiebeginn 2001. Ende war 2014, als meine Therapeutin verstorben ist. Dazwischen mal ein bis zwei Jahre therapiefrei...


    BA so richtig als solche erkannt und daran gearbeitet hab ich erst während meiner letzten destruktiven Beziehung mit einem aktiven BA 2012.
    Mittlerweile bin ich verheiratet,lebe mit meinem Mann zusammen und brauche keine Therapie mehr, da ich mit meinen Ängsten ( sofern noch welche da sind) sehr gut umgehen kann.


    Die Therapie wäre wahrscheinich nur halb so lang gewesen ( wenn überhaupt), wenn ich das Problem gleich erkannt hätte (Ba kann sich oft auch echt hinter vielen verschiedenen Masken verstecken, die es schwierig machen das eigentliche Problem zu finden). Diese BA und VA hat mir während dieser Zeit extrem viele Steine in den Weg gelegt und einen ganzen Rattenschwanz an Problemen nach sich gezogen auch in allen anderen Lebensbereichen. Durch die BA/VA war ich ständig unter Strom, ständig voller Angst und ständig mit den Nerven runter.


    Heute hab ich eine eigene Praxis und arbeite genau mit den Leuten, die jetzt noch da stehen wo ich früher stand.


    Also ja, Therapien sind nur zu empfehlen! Die Dauer einer solchen ist ganz unterschiedlich. BA kommt ja meistens nicht alleine, sondern ist ein Teil einer anderen Grunderkrankung ( Depressionen, Persönlichkeitsstörungen o.ä). Manche manchen schnell Fortschritte, sind sehr selbstreflektiert, andere brauchen länger, entdecken auf ihrer Reise noch andere "Baustellen", die vorrangig bearbeitet werden müssen.

  • Ich führe seit zwei Jahren eine Beziehung mit einem BAler. Er hat ebenfalls aus anderen Gründen mit einer Therapie begonnen. Ihm war schon vor unserer Beziehung klar, dass sich dahinter eine Bindungsangst versteckt. Wir hatten also das "Glück", dass die BA schnell erkannt wurde.
    Nach 3 Jahren Therapie in Bezug auf die BA sehe ich Fortschritte:
    Er weiß in vielen Punkten (nicht in allen Punkten), dass er sich dagegen wehrt, weil seine Angst uns dazwischen funkt. Gerade, was die körperliche Zuneigung und die Vorstellung einer gemeinsamen Zukunft angeht, gibt er zu, dass ihm seine BA eine Strich durch die Rechnung zieht. Was seine Gefühle angeht ist er aktuell wie betäubt. Er weiß nicht, ob er mich liebt und ob er überhaupt lieben kann. Hier kann er nicht differenzieren, was BA ist und was er ist.
    Auch, wenn es mich sehr traurig stimmt, dass er in Bezug auf seine Gefühle immer noch nicht zwischen Realität und Angst unterscheiden kann, gibt es positive Dinge, die ich zu berichten habe. Den größten Fortschritt habe ich im letzen Jahr gesehen: Er redet offen mit mir darüber. Er zieht emotional total blank und wir sprechen über alle Seiten seiner BA.

  • Die ersten Fortschritte habe ich bereits einige Monate nach Therapiebeginn wahrgenommen. Da gab es ein Schlüsselerlebnis, das ich auch heute noch in Erinnerung rufe, wenn ich Bedarf habe. Ich sollte damals ein Tagebuch über meine kleinen und großen Fortschritte führen. Dadurch blieben auch die kleinsten Schritte nicht unentdeckt und haben mich motiviert weiter zu machen.


    Insgesamt war ich zwei Jahre in Therapie. Gehe regelmäßig zu BA Treffen und nehme gerne Seminare zur positiven Affirmation mit. Selbstwertgefühl zu stärken und dauerhäfft zu stabilisieren ist mE wichtig.

    Lass dir von Menschen mit zu kleinem Horizont nicht erzählen, dass deine Träume zu groß sind.