Freundschaft nach der Beziehung möglich?

  • Zitat

    Alleine glücklich sein- das ist mein heutiges Ziel.


    Genau :flower:


    Zitat

    " Ne, mein Freundchen. Derjenige der hier ein Problem hat bist du. Mit mir ist alles in Ordnung".


    Das hab ich mir auch gesagt, wo BAler mich mit dem abwerten anfing, das hat mich an meine Mutter und Ex-Mann erinnert, was die von mir wollen, das ich so,wie ich bin okay bin, die sollen erst mal so weit kommen, wie ich dann können wir alle 4 an einem Tisch sitzen und drüber reden.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Zitat

    Also so oder so war es seine Verantwortung für dich nichts kann. Ja es tut mir sehr weh, dass ich doch den Betrug jetzt wieder erleben muss. Und das ist einer der größten Gründe warum ich so stark an der Sache zu knacken habe. Es bringt meinen Selbstwert so stark ins Wanken. All diese Zweifel: was habe ich falsch gemacht? Warum hat er sie mir vorgezogen? War ich schuld daran?


    Hab Dir gestern schon geschrieben, das Du die Schuld nicht bei Dir suchen sollst. Er braucht die Affären und das Flirtern um seinen Ego aufzupuschen.


    Solche Männer sind für mich arme, kleine Würstchen

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Hey,


    Danke euch.


    Heute bin ich sehr traurig. Mich wundert, dass er mich nicht anruft, nicht versucht mich zurückzugewinnen. Hat er mich losgelassen? Es fühlt sich einfach beschissen an, dass ich wohl mehr um ihn traue als er. Obwohl er mich betrogen hat. Ich weiß nicht, ich spüre keine Wut gegen ihn. Sondern einfach nur unendliche Traurigkeit.


    Mir kommen schöne Momente mit ihm in den Kopf, wo noch alles gut war. Werde ich darüber hinweg kommen? Ich habe das Gefühl ich werde es immer vermissen.


    Was mich traurig macht ist die Vorstellung, dass er sich eventuell in die neue Beziehung gestürzt hat, schöne Momente mit ihr genießt, während ich alleine um ihn traue. Das ist so unfair. Das ist so hochgradig unfair, dass ich nicht weiß, wie ich damit klarkommen soll.


    Ich will es auch nicht verstehen, warum es unmöglich ist mit dem Menschen zu sein, den man liebt. Das ist so tragisch, dass ich obwohl ich mich so stark nach ihm Sehne ihn loslassen muss. Aber gut, er wohl auch nicht nach mir. Ich frage mich, ob er auch um mich trauert? Ob er mich zurück haben will? Warum er es nicht versucht, wie er es sonst getan hat? Gut, jetzt hat er nichtmal gute Argumente um mich zurückzugewinnen. Er weiß, er hat Scheiße gebaut. Ich glaube, er geht davon aus, dass ich ihm das nicht verzeihen kann. Kann ich auch nicht. Und trotzdem Sehne ich mich nach ihm. Das ist so ambivalent. Mein Kopf weiß ganz genau: das kann nicht gut gehen. Meinem Herz ist es egal, es will ihn. Wie ich das überwinde?


    Ich bereue das auch im Moment ein Stückchen gegangen zu sein. Ich denke mir ich hätte noch schöne Momente mit ihm genießen können. Ich weiß es ist dumm. Aber es wäre besser als jetzt alleine zu trauern. Zumindest kurzfristig. Ach. Und diese Hoffnung, dass wir es doch evtl hätten schaffen können. Ich weiß auch das entzieht sich jeglicher Logik. Aber es ist das was mich so lange an ihn gebunden gehalten hat..
    Mann ist das schwierig...

  • Ich finde eine Freundschaft nach dem Ende der Beziehung selbst bei großen Vertrauensbrüchen wie Betrug eigentlich echt möglich. Natürlich nur wenn sich beide sicher sind, dass jegliche romantische Gefühle oder Wünsche weg sind. Und genau das ist die Krux dabei.


    Aber grundsätzlich kann man sich ja auch mit Freunden und Freundinnen streiten ohne an der Freundschaft zu zweifeln. Man kann nämlich auch mal verzeihen.


    Und deinem Ex-Partner würd ich auf jeden Fall verzeihen. Er ist bestimmt gleichgültig-vermeidend bä. Das bedeutet zum Beispiel, dass er seine Bindungsangst verdrängt und sie durch neue Verliebtheitsgefühle - oder was er da auch immer für seine neue Affäre empfindet - erlebt. Ist mir auch schonmal passiert. Im Nachhinein hab ich auch kein schlechtes Gewissen meinem Ex gegenüber, denn ich hatte einfach gar keine Kontrolle über den Verdrängungsmechanismus...


    Ich bin auch sehr schnell über alte Beziehungen drüber hinweg. Kann auch nichts wirklich dafür. Es nennt sich fehlende Objektkonstanz. Und hat nichts mit meiner Sympathie für die Person zu tun. All meine Ex-Partner waren tolle Menschen. Hab die halt nur nicht so besonders vermisst, weil ich einfach niemanden lange wirklich vermissen kann...

  • Anhand meiner Erfahrungen kann ich da nur widersprechen.


    Ja, natürlich kann man nach einer Beziehung auch freundschaftlich miteinander umgehen. Aber dazu gehört dann eben auch ein fairer Umgang miteinander. Aber der scheint tatsächlich seitens eines BÄ nur in den wenigsten Fällen tatsächlich möglich zu sein. wenn ich mich an die gebetsmühlenartigen Aussagen meiner beiden Damen erinnere... "Es liegt nicht an Dir", "Du bist mir immer noch so wichtig", "Ich kann wohl einem Partner einfach nicht das geben, was er braucht", "Ich kann wohl keine feste Beziehung führen"... Alles gut und schön. Allerdings stellen sich diese Sätze zu oft einfach nur als Phrasen heraus.


    Spätestens, wenn der Ex-BA nach ein paar Wochen mit einem neuen Partner/in um die Ecke kommt, sollte man sich schon fragen, wie viel Wahrheitsgehalt man den Aussagen eines bindugsängstlichen Menschen am Ende wirklich beimessen kann. Und das eben nicht nur bezogen auf eine Partnerschaft, sondern auch hinsichtlich einer Freundschaft.


    Natürlich kann man verzeihen, aber damit ist irgendwann auch Schluss, wenn man bemerkt, dass bei einem Betroffenen heute das nicht mehr zählt, was er gestern von sich gegeben hat.

  • Ich denke es hängt stark davon ab, wie die Trennung lief und welche Vertrauensbrüche es gegeben hat. Verantwortung, Fairness und Vertrauenswürdigkeit sind für mich auch in einer Freundschaft, die diesen Namen verdient, eine wichtige Grundlage. Wenn ich aber erlebt habe, dass jemand keine Verantwortung übernehmen kann oder will für das, was er gesagt oder getan hat, warum soll ich mir dann Mühe geben, befreundet sein zu wollen? Für eine oberflächliche Bekantschaft würde es vielleicht reichen, aber die kann ich wesentlich unkomplizierter mit Menschen ohne gemeinsame Vergangenheit haben.

  • Interessanterweise kann ich wirklich sehr schnell Ex-Partner vergessen und habe dennoch richtig lange und feste Freundschaften. Ich wäre auch gern mit all meiner Ex-Partnern befreundet, wenn die Voraussetzungen, die ihr benannt habt, wirklich da wären. Zumindest verstehen wir uns noch gut und haben ab und an mal Kontakt.


    Vertrauen und Verantwortung, sowie Ehrlichkeit, Respekt und Austausch sind mir auch sehr sehr wichtig dabei. Hab in Freundschaften die Erfahrung gemacht, dass man sich selbst nach einem gewissen Vertrauensbruch auch wieder versöhnen kann. Und dann die gemeinsamen Werte auf neuer Art und Weise in der Freundschaft finden kann.


    Daher bin ich immer dafür, dass man eine Freundschaft nicht ohne Weiteres aufgibt. Wobei mir auch das natürlich mal passiert ist.


    In Beziehungen habe ich auch - obwohl ich immer das Gefühl hatte, dass es einfach nicht der Richtige ist - versucht, um "uns" zu kämpfen. Und jedes Mal der Beziehung eine zweite Chance gegeben. Hab früher nur nicht gewusst, was das eigentliche Problem war.


    Sobald es auf der romantischen Ebene allerdings aus war, dann war es aus.
    Bei Freundschaften war und ist es anders, da gebe ich quasi nie ganz auf, auch wenn ich niemanden wirklich vermisse (Stichwort Objektkonstanz).
    Klingt das denn so widersprüchlich?..

  • Zitat


    warum setzt du dich da so für Freundschaft und Verzeihen ein?


    ... die eigentliche Frage. Also ich finde, das Leben ist einfach schöner mit Freunden und in deren Gesellschaft. Dennoch hoffe ich, dass mich selbst meine Freunde nicht so verletzlich erleben, wie ich eigentlich bin (wobei wir ganz offen darüber reden können). In diesem Sinne habe ich auch mit den eine gewisse Angst vor Nähe. Ich brauche sie aber auch gleichzeitig, weil ich ein tiefes Bedürfnis nach Nähe habe. Das find ich auch so schön an Freundschaften mit Ex-Partnern: Man kennt sich schon so gut, fühlt sich grundsätzlich wohl beieinander (falls keine Gefühle mehr im Spiel sind), man kann sich mühelos aufeinander verlassen.

  • Loslassen konnte ich bisher meistens nur nach festen Beziehungen. Dort war ich auch immer der aktiv vermeidende Part.


    Bei anderen Geschichten war ich eher die passive Vermeiderin. Da die Personen immer BA hatten und unerreichbar waren, hab ich mich auch nie so sehr gefürchtet um meine Unabhängigkeit bzw. Unversehrtheit. Deshalb brauchte ich nicht so schnell von den wegrennen. Meine Verliebtheitsgefühle hatten freien Lauf. Außer ich hab gar keine Chance für eine eventuelle Beziehung gesehen, also das Geschehen rationalisiert. Dann konnte ich auch diese Verhältnisse schnell abhaken.


    Das beantwortet auch Deine Frage, die ich mir übrigens noch nie bisher gestellt hab und die grad für Erleuchtung sorgt! :cheers:


    Also es ist eine Angst vor der Endgültigkeit und damit auch, dass man dem Partner ausgeliefert ist. Heiraten ist auch nichts für mich übrigens... Im Kern also Angst vor emotionaler bzw seelischer oder häuslicher Gewalt, von der man langfristig nicht loskommen kann.


    Das Problem ist, dass meine Befürchtungen wahr geworden sind und damit hänge ich immer mehr an diese Angst:
    Im letzten Verhältnis war/bin ich emotional sehr abhängig von einem BÄlichen. So sehr dass ich über seine kategorische Weigerung, an seiner BA zu arbeiten, glatt drüber hinweg sehe und innerlich bereit bin, trotzdem bei ihm zu bleiben und mir alles gefallen zu lassen. Nur mein Stolz und der Gedanke, dass ich dies nicht meiner Familie antun kann, halten mich so gerade eben davon ab.


    Emotionale Abhängigkeit gab's auch in der langen Beziehung davor, in der ich sogar eher die aktiv Vermeidende war, indem ich ihm immer sehr klar gezeigt hab, dass er nicht der Eine für mich ist. Er dagegen hat die Nähe in den großen Momenten durch wahnsinnige Eifersuchtsszenen und Skandale zerstört. Er ist sehr agressiv und impulsiv. Ein Balsam für meine Ängste...
    Ich war dennoch abhängig und es hat lange gedauert, bis ich endgültig selbstständig wurde und ausziehen konnte. Die Retter waren wieder mein wenig verbliebene Stolz und auch Schuldgefühle meiner bestehenden sowie noch ungeborenen Familie gegenüber. Ich würd einfach keinem Kind eine solche Familie zumuten.


    Bei Freundschaften bestehen keine solche Gefahren. Da kann man sich immer gut abgrenzen bzw. ich kann das besser dort machen.
    Nachdem ich aber einen anstrengenden Tag auf der Arbeit gehabt habe, saugt mir das die Energie auf, mich von jemandem Zuhause wirklich abzugrenzen und meine Grenzen zu verteidigen.

  • Zitat

    Im Kern also Angst vor emotionaler bzw seelischer oder häuslicher Gewalt, von der man langfristig nicht loskommen kann.


    Ich finde diese Angst auch durchaus berechtigt. Insbesondere Männer neigen dazu, Frauen emotional zu unterdrücken und zu erpressen, so nach dem Motto: wenn du nicht das und das machst oder dich so und so verhältst, liebst du mich nicht genug und ich muss dich bestrafen. Das läuft natürlich viel subtiler, als es sich hier anhört.
    Ich bin absolut allergisch dagegen. Im Gegensatz zu früher, wo ich das habe mit mir machen lassen, reagiere ich jetzt aber unmittelbar und weise das von mir, bis hin zur Bereitschaft, die Beziehung aufzugeben, wenn solche Bedingungen herrschen. Meine persönliche und emotionale Autonomie ist mir sehr wertvoll geworden.


    Die Lösung ist aus meiner Sicht also nicht, diese (durchaus sinnvolle) Angst zu überwinden, sondern vor allem seine Grenzen, auch für sich selber, sehr klar zu ziehen und sich bewusst zu machen, dass man sich solchen Dingen unter keinen Umständen mehr aussetzen wird. Dann schwindet auch die Angst, weil das Szenario keine Bedrohung mehr darstellt - man hat in sich selbst seinen eigenen Beschützer gefunden.


    PS. Natürlich können auch Frauen emotional erpressen und unter Druck setzen, ich weiß nur nicht, wie verbreitet das ist und ob Männer das als Bedrohung empfinden...