• Quelle: verlustangst.de/überwinden


    Verlustängste überwinden: mit diesen Tipps gelingt es!


    Verlustangst ist die übermäßige Angst jemand zu verlieren, sei es der Partner, Freunde oder ein Familienmitglied. Sie kann sich aber auch in einer übermäßigen Angst den Arbeitsplatz zu verlieren äußern. Jeder kennt eine moderate Form von Verlustangst, schließlich zeigt sie uns, dass andere Menschen uns wichtig sind und gehört zum Leben dazu – zum einen als Warnsystem vor gefährlichen Situationen, aber auch, weil jeder in seinem Leben Verlusterfahrungen macht, die oft in schmerzlicher Erinnerung bleiben.


    Während Verlustangst für viele ein Gefühl darstellt, dass sich bewältigen lässt ohne im Alltag oder in der Beziehung zu sehr darunter zu leiden, stellt sie für viele eine große Belastung dar. Dies trifft häufig auf Personen zu, die in ihrer Kindheit prägende Erfahrungen von Verlust oder Vernachlässigung gemacht haben. Auch im Erwachsenenalter haben sie so oft mit starken Verlustängsten zu kämpfen, die sich im Alltag und in Beziehungen äußern und sich sogar bis zu einer Depression steigern können. Verlustängste sitzen oft sehr tief, können mit den richtigen Tipps jedoch bewältigt werden.


    1. Verlustangst erkennen


    Viele wissen häufig nicht, dass ihre schlechten Gefühle oder schwierige Verhaltensweisen auf Verlustängsten beruhen. Diese zu erkennen ist daher der erste Schritt sie überwinden zu können. Häufig machen sich Verlustängste im Kontakt mit anderen Menschen bemerkbar. Menschen mit übermäßiger Verlustangst äußern dies oft in Form von übermäßigem Klammern an ihre Bezugspersonen – auch Misstrauen, Eifersucht und Kontrollzwang sind häufige Verhaltensweisen und Gefühle, die durch Verlustängste auftreten.


    Aber auch das komplette Gegenteil kann der Fall sein, wenn die Verlustängste sich in einer starken Bindungsangst zeigen – Betroffene tun sich hierbei schwer überhaupt nahe Beziehungen zu anderen aufzubauen, da ein Verlust zu sehr schmerzen würde. Distanzierung bis hin zu Feindseligkeit oder auch Beziehungen mit unnahbaren Partnern sind die Folge.


    2. Ursachen finden


    Wer erkannt hat, dass er übermäßige Verlustängste hat und unter diesen leidet, kann sich auf die Suche nach den Ursachen dieser begeben – entweder allein oder auch mit Hilfe einer Psychotherapie. Häufig liegen die Ursachen für Verlustängste in der (frühen) Kindheit. Sie entstehen durch frühe Verlusterfahrungen oder die Vernachlässigung durch Bezugspersonen. Aber auch spätere Erfahrungen können Verlustängste entstehen lassen oder verstärken. Hat man die Ursachen für eigene Verlustängste identifiziert, fällt es manchmal leichter sich von diesen zu distanzieren und nicht mehr gegenwärtige Probleme für die schlechten Gefühle und Ängste, die man zum Beispiel in der jetzigen Beziehung verspürt, verantwortlich zu machen.



    3. Selbstwertgefühl stärken


    Verlustängste gehen meistens mit einem sehr schlechten Selbstwertgefühl einher oder entstehen durch dieses. Durch frühe und auch spätere Verlusterfahrungen und Zurückweisung fühlen sich Betroffene wertlos und können sogar eine Depression entwickeln. Um Verlustängste zu überwinden, ist es daher sehr wichtig am eigenen Selbstwert zu arbeiten. Bei einer ausgeprägten Problematik ist es sinnvoll die Hilfe eines Psychotherapeuten in Anspruch zu nehmen, es gibt aber auch Tipps für den Alltag um den eigenen Selbstwert zu stärken.



    Negative Gedanken umlenken


    Ein schlechter Selbstwert geht mit schlechten Gedanken über sich selbst, die Vergangenheit und die Zukunft einher und diese Gedanken wiederum schwächen den Selbstwert – ein Teufelskreis. Um das Selbstwertgefühl zu stärken ist es daher wichtig diesen negativen Gedankenkreis zu unterbrechen. Da viele Gedanken ein unbewusstes Muster sind, kann es dabei behilflich zu sein eine Art Gefühls- und Gedankentagebuch zu führen.


    Situationen, in denen sich Verlustängste gezeigt haben oder einfach Situationen, die schlechte Gefühle ausgelöst haben, können aufgeschrieben werden mitsamt den Gedanken, die in dieser Situation oder im Nachhinein aufgetaucht sind. So können Betroffene sich selbst auch ein immer wieder kehrendes Muster aufdecken. In einem nächsten Schritt können Betroffene versuchen, die negativen Gedanken in positive Gedanken umzuformulieren. Bei einem Streit mit dem Partner kann so aus dem Gedanken „Mein Partner liebt mich nicht mehr“ der Gedanke „Mein Partner hatte Stress auf der Arbeit, das hat nichts mit mir zu tun“ formuliert werden. Mit der Zeit werden positive Gedanken so zugänglicher, Betroffene können mit schwierigen Situationen gelassener umgehen und der Selbstwert kann verbessert werden.


    Sich selbst Gutes tun


    Menschen mit Selbstwertproblemen und Verlustängsten neigen häufig dazu, sich zu überarbeiten und ausnutzen zu lassen, da sie sich nicht trauen Konflikte einzugehen. Dabei ist es gerade dann wichtig, sich selbst Gutes zu tun und auf die innere Stimme zu hören. Menschen mit Verlustängsten sollten sich daher ganz bewusst Auszeiten nehmen, in denen sie nur das tun, was ihnen gut tut – das kann ein regelmäßiger Abend für sich allein, an dem man ein Bad nimmt, ein gutes Buch liest oder sich etwas leckeres kocht sein, ein neues Hobby oder Workshop oder in einem nächsten Schritt vielleicht sogar ein Wellnesswochenende oder Urlaub allein. Mit der Zeit merkt man, dass diese Zeit, die man allein verbringt und nicht auf andere achtet, keine schwerwiegenden Konsequenzen hat, sondern ganz im Gegenteil viel Entspannung mit sich bringt – so können Verlustängste mit der Zeit gelindert werden.



    4. Achtsamkeit fördern


    Ein guter Weg Verlustängste zu überwinden ist auch, die Achtsamkeit zu fördern. Die Gedanken von Menschen mit Verlustängsten kreisen sehr häufig um negative Erfahrungen in der Vergangenheit oder mögliche schlimme Ereignisse in der Zukunft. Durch Übungen zur Achtsamkeit lernt man in der Gegenwart zu leben und den Moment zu genießen und die Ängste so für eine Zeit einfach zu akzeptieren und so zu überwinden. Einfache Übungen zur Achtsamkeit kann man ganz einfach in den Alltag integrieren, indem man zum Beispiel bewusst isst, beim Spazieren gehen oder Duschen die Konzentration ganz darauf richtet was man gerade hört, sieht, schmeckt, riecht und spürt. Auch Kurse wie Qi Gong, Yoga oder Autogenes Training können helfen.


    Verlustängste zu überwinden ist kein einfacher und kein kurzer Weg, mit etwas Geduld und Gelassenheit können sie jedoch so gemildert werden, dass Betroffene nicht mehr zu sehr im Alltag, am Arbeitsplatz und ihren Beziehungen darunter leiden müssen.