Immer wieder denke ich darüber nach was Liebe für mich eigentlich ist. Und ich komme schon immer wieder auf die gleiche Antwort: Liebe ist für mich gegenseitige Bedürfniserfüllung. Klar kann man nicht jedes Bedürfnis des Partners erfüllen, aber Trost spenden wo nötig, füreinander da sein, auch wenn es gerade nicht so gut läuft und gemeinsam etwas aufbauen oder den anderen unterstützen, wenn er gerade eine Entwicklung braucht gehört für mich zu erwachsenen Liebe definitv dazu und unterscheidet sie auch von anderen Beziehungen.
Meine leeren Eimer, die aus meiner Herkunftsfamilie stammen, führen sicher manchmal dazu dass ich unangemessene Wünsche habe, weil diese Eimer eben gefüllt werden wollen und das ziemlich massiv und ich (noch) nur begrenzt in der Lage bin sie selbst zu füllen. Aber mein Gegenpart verhält sich eigentlich genauso. Er sucht genauso nach einer Liebe, die eigentlich in die Elternbeziehung gehört. Er wurde von seiner Mutter erdrückt und in die Erwachsenenrolle gedrängt und sucht nun jemanden, der ihn liebt und im Hintergrund irgendwo da ist, auch wenn er sich distanziert, seinen Weg geht, neue Partnerinnen sucht und es keine gemeinsame Lebensplanung gibt. Das ist eine Liebe, die aber eher zu einer Eltern-Kind-Beziehung gehört. Ich verbiege mich zu viel um Liebe und Geborgenheit zu sichern (wenn ich der passive Part bin) und springe zu stark auf Menschen an, die erst mal meine inneren Eimer füllen und bin dann zu unkritisch (wie es auch eher in einer Eltern-Kind-Beziehung ist).
Zu meinem Kind habe ich eine andere Liebe, aber auch die wird sich verändern im Laufe unseres Lebens und das hat sie auch schon getan. Ich fordere mehr von meinem Kind, je älter es wird, dass es z.B. auch selbst Lösungen überlegt und sich nicht nur auf andere verlässt.
Dies mal meine Gedanken dazu.