Was ist für euch erwachsene Liebe?

  • Immer wieder denke ich darüber nach was Liebe für mich eigentlich ist. Und ich komme schon immer wieder auf die gleiche Antwort: Liebe ist für mich gegenseitige Bedürfniserfüllung. Klar kann man nicht jedes Bedürfnis des Partners erfüllen, aber Trost spenden wo nötig, füreinander da sein, auch wenn es gerade nicht so gut läuft und gemeinsam etwas aufbauen oder den anderen unterstützen, wenn er gerade eine Entwicklung braucht gehört für mich zu erwachsenen Liebe definitv dazu und unterscheidet sie auch von anderen Beziehungen.


    Meine leeren Eimer, die aus meiner Herkunftsfamilie stammen, führen sicher manchmal dazu dass ich unangemessene Wünsche habe, weil diese Eimer eben gefüllt werden wollen und das ziemlich massiv und ich (noch) nur begrenzt in der Lage bin sie selbst zu füllen. Aber mein Gegenpart verhält sich eigentlich genauso. Er sucht genauso nach einer Liebe, die eigentlich in die Elternbeziehung gehört. Er wurde von seiner Mutter erdrückt und in die Erwachsenenrolle gedrängt und sucht nun jemanden, der ihn liebt und im Hintergrund irgendwo da ist, auch wenn er sich distanziert, seinen Weg geht, neue Partnerinnen sucht und es keine gemeinsame Lebensplanung gibt. Das ist eine Liebe, die aber eher zu einer Eltern-Kind-Beziehung gehört. Ich verbiege mich zu viel um Liebe und Geborgenheit zu sichern (wenn ich der passive Part bin) und springe zu stark auf Menschen an, die erst mal meine inneren Eimer füllen und bin dann zu unkritisch (wie es auch eher in einer Eltern-Kind-Beziehung ist).


    Zu meinem Kind habe ich eine andere Liebe, aber auch die wird sich verändern im Laufe unseres Lebens und das hat sie auch schon getan. Ich fordere mehr von meinem Kind, je älter es wird, dass es z.B. auch selbst Lösungen überlegt und sich nicht nur auf andere verlässt.


    Dies mal meine Gedanken dazu.

  • Habe diesen Beitrag grade gefunden.
    Soll ich mal beschreiben was für mich (idealisiert) Liebe zwischen 2 Erwachsenen ist?
    In meiner Vorstellung werden die "Kenner" schon definitiv BA-Anteile finden *hihihi*
    (Wir gehen von einer nicht toxischen Beziehung = Liebe aus, oder? Also nicht von einer toxischen Beziehung und verzweifelter Liebe, ja?)


    GRUNDVORAUSSETZUNG ist für mich dass beide Partner in der Lage sind sich selber zu "sättigen". Für mich ist es unumgänglich, dass beide sich selber jeweils an 1. Stelle stellen und die (gesunde) Selbstliebe die Liebe zum Partner immer zumindest minimal übersteigt. Damit meine ich eine angemessene Form, keinen Egoismus oder gar Narzissmus. Beide Partner stehen also hinter sich, sind weitestgehend reflektiert (wissen im Idealfall was und wie viel sie brauchen, können dosieren und Grenzen ziehen) und in der Lage zu kommunizieren.


    Sind diese Punkte zumindest weitestgehend erfüllt, fallen in meinen Augen die größten Störfaktoren in der Liebe automatisch weg. Schwuppsdiwuppsdi.
    Die Partner sind nun in der Lage (neben sich) einen (odere mehrere) Menschen zu lieben und sich lieben zu lassen. Sie nehmen und geben die Liebe nicht als existenzielle Abhängigkeit, sondern als Kirsche auf der Torte. Während sie wissen, dass Liebe Etwas bedingungsloses, nicht Forderndes, Kostenloses ist, wissen sie, dass diese Faktoren nicht für eine Beziehung zählen. Dort können sie ihre "Bedingungen" kommunizieren, Kompromisse schließen und ggf. Entschlüsse durchsetzen.
    Der Geliebte wird nicht zu Mama oder Papa umfunktioniert. Das bedeutet, Er/sie ist NICHT zur Lösung der eigenen Probleme zuständig. Das Maß an Trost, Hilfestellung usw. ist eine Variable, die dringend zwischen beiden Partnern kommuniziert werden muss. Das Nähe- und Distanzbedürfnis muss nicht identisch, sollte jedoch ähnlich sein. Grundsätzliche Lebensziele sollten sich ebenfalls nicht gegenseitig ausschließen. Wobei auch das egal wäre, wenn meine Grundvoraussetzungen erfüllt sind. Dann würdenämlich kein Partner seine Ziele für den Anderen vollkommen über Bord werfen, sondern man versuchen Kompromisse zu schließen, oder eben gehen.


    Da fehlt hier und da noch etwas, aber ich denke es ist klar was ich so ca. meine :)

    I can buy myself flowers

    Write my name in the sand

    Talk to myself for hours

    Say things you don't understand

    I can take myself dancing

    And I can hold my own hand

    Yeah, I can love me better than you can

  • Zitat von Anonymus

    Liebe ist für mich gegenseitige Bedürfniserfüllung.



    Lustig. Das wünsche ich mir von jeder menschlichen Beziehung vom Postboten bis zum Arbeitgeber - aber Liebe macht das für mich gerade nicht aus.

  • Doch, für mich geht es da um einfach jede Beziehung, keine ist ausgenommen. Für mich ist das alles auch keine Kirsche auf der Torte. Ich weiß, das: "während sie wissen, dass Liebe Etwas bedingungsloses, nicht Forderndes, Kostenloses ist, wissen sie, dass diese Faktoren nicht für eine Beziehung zählen." ist gerade eine populäre Haltung, die ich aber für mich selbst nicht unterschreiben kann. "Der Geliebte wird nicht zu Mama oder Papa umfunktioniert." das passiert mir leider manchmal, aber ich arbeite daran und mache das nicht bewusst. "Das bedeutet, Er/sie ist NICHT zur Lösung der eigenen Probleme zuständig." Das kann ich unterschreiben. Meine Probleme hat aber eh nie ein anderer gelöst. Maximal dabei geholfen. Kam aber auch selten genug vor.

  • Nun, meine Definition von der idealen Liebe / Beziehung muss keineswegs deine sein! Wirklich absolut nicht.
    Ich halte meine eben für die gesündeste. Zumindest stelle ich mir das so vor.
    In der Realität kenne ich tatsächlich keine einzige Beziehung, die da komplett rein passen würde. Ich beäuge nahezu jede Beziehung in meinem Umfeld. Natürlich. Weil es mich auch interessiert.
    Es gibt einige Beziehungen die ich wirklich sehr schön finde und auch als ausgesprochen positiv betiteln würde. Aber keine die perfekt ist. Das muss scheinbar auch gar nicht sein.
    Mein Bekanntenkreis ist natürlich auch recht jung. Alle knapp an den oder unter 30. Einige haben bereits geheiratet und Kinder. Das sind lustiger Weise die kritischsten und unharmonischsten Beziehungen. Ich weiß nicht ob’s zusammenhängt.
    Fällt mir nur immer wieder auf.


    Meine eigene Beziehung (ja... wo isser denn mal wieder) ist lange keine 100%. Aufgrund verschiedener Faktoren aber aktuell das, was ich möchte. Ich will ehrlich sein, in dieser Beziehung kann ich mich auch am aller besten innerhalb meiner komfortzone bewegen. Nicht gut, natürlich nicht. Aber wo fängt das an und wo hört das auf?

    I can buy myself flowers

    Write my name in the sand

    Talk to myself for hours

    Say things you don't understand

    I can take myself dancing

    And I can hold my own hand

    Yeah, I can love me better than you can

  • Ihr schreibt eigentlich auch nicht über Liebe an sich, sondern wie eine Liebesbeziehung im aussen aussehen sollte .


    Dafür habe ich keine speziellen Ansprüche. Es gibt vieles das ich nicht will, aber wenig das unbedingt sein muss. Wichtig ist gegenseitige Wertschätzung im Verhalten, gerade in Kleinigkeiten, denn die bestimmen den Alltag (= jeden gottverdammten Tag) viel mehr als die grossen Dinge.


    "Meinem" BA habe ich zu Weihnachten geschrieben, dass ich mir wünsche, dass wir niemals aufhören aufeinander zuzugehen.
    Vielleicht ist das sogar wirklich schon alles. Naja, eigentlich ist es viel, oder?

  • Was Liebe ist?
    Wenn man in den Armen des / der Geliebten liegt und sich in dem Moment nichts anderes auf der Welt mehr wünscht.
    Das was ihr beschrieben habt, ist Beziehung. :flower:

  • Wenn ich euch beschreibe wie liebe grade für mich definiert wird, klappt es euch die Fußnägel hoch.
    Die Arme meines geliebten sind dabei so weit weg, dass ich maximal seine Hände beobachten kann um nicht unvorhergesehn angefasst zu werden
    :alien:


    Liebe ist doch eigentlich nur ein Synonym für „annehmen“, nicht?

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    Yeah, I can love me better than you can

  • Den Menschen so annehmen, wie es ist, ja :flower:


    und die Liebe ist bedingungslos :flower:


    Die Liebe spürt man, das kann man einfach nicht beschreiben, es ist einfach schön :flower:

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.