Bitte mal um grobe Einschätzung

  • Hallo,


    es geht um zwei Menschen, die mir sehr nahe sind und sehr wichtig. Bitte helft mir mal anzuschauen, ob das BA sein kann, oder Anteile davon, oder vielleicht nur ein Ergebnis von extrem männlicher Erziehung, also schon Angst, aber eben eher davor, dem nicht zu entsprechen und nicht "hinzukriegen". Ich versuche mich kurz zu fassen...
    Also:
    junge Frau, sehr empathisch, liebevoll, wünscht sich Beziehung wie man sie sich in dem Alter vorstellt: Manchmal gemeinsam was unternehmen, manchmal auch einzeln (jeder seinem eigenen Hobby) entsprechend, aber manchmal eben vielleicht auch gemeinsam abends auf Sofa kuscheln und Film gucken; sonst noch.... geht gerne shoppen, macht gerne Urlaub, ist aber so erzogen, das jeder im Rahmen des möglichen alles macht, also Frau hilft auch bei Gartenarbeit oder beim Reifenwechsel oder bei Wocheneinkauf und erwartet das späterer Ehemann auch mal im Haushalt mithilft/kocht/wäscht/Putzt.....wenn beide berufstätig.


    Hatte Beziehung mit 2 Jahre älterem Freund, eineinhalb Jahre lang, mehrere gemeinsame Urlaube für ein paar Tage, einen gemeinsamen Urlaub 2 Wochen, zusammen mit ihren Eltern.
    Der junge Mann ist nach System "männlich" erzogen, also auch bei den Eltern läuft das so: Mutter macht sich nicht dreckig, ein Sixer-Getränke-Pack ist schon zu schwer zum reintragen, weil Männerarbeit, sie macht Haushalt und Kinder, Vater dafür Renovierungen, Garten, Auto (also Mutter fährt auch nicht zum tanken oder bringt das Auto mal in die Werkstatt - alles Männerarbeit) Vater kocht nie, weiß nicht wie man Waschmaschine und Trockner anstellt etc...


    Die jungen Leute waren augenscheinlich durchgehend happy und glücklich miteinander, liebevolle Begrüßung und Abschied mit Umarmung und Kuss, liebevolles Necken tagsüber, eineinhalb Jahre lang auch nachts das Bett geteilt, er war hilfsbereit, war mit ihr auch bei seiner Familie und bei seiner Verwandtschaft für die Kurzurlaube an der Nordsee und hat bei ihrer Familie eigentlich fast gewohnt, also dort geschlafen, Grillabende mitgemacht, Spieleabende zu viert mit viel Spass, späteres Zusammenleben geplant.
    Es gab ein paar kleine "Merkwürdigkeiten"....wenn sie zusammen unterwegs waren, hat er sie selten mal in den Arm genommen...oder beim Lagerfeuer gesagt, sie soll sich näher ans Feuer stellen wenn sie friert...hat sich aber meist dann nur mit anderen unterhalten (dieser Part ist ja oft auch bei BA aufgeführt). Es ist aber schon so, das alle wussten das sie ein Paar sind. Er hat auch anfangs immer gesagt, er redet nicht über seine Gefühle, er wisse auch nicht wofür das gut sein soll....er wäre halt da wortkarg wie sein Onkel. Heißt also, er hat fast überall zugestimmt, was von ihr vorgeschlagen war, auch wenn sie gefragt hat ob er das gutfindet oder lieber was anderes machen will. Nee war immer gut so...(auch ein part der BA - selber keine Wünsche habendürfen?) Allerdings hatte er zumindest äusserlich immer Spaß bei den Aktionen, dann denkt sich ja keiner was dabei. Nach einem Jahr ungefähr war es ab und zu so, das er sich nicht mehr an seine Zeitangaben gehalten hat, also er fuhr nach Hause zum Duschen oder was am Auto zu schrauben, Verabredet war dann wieder in 2 Stunden beispielsweise, aber er kam dann nicht und meldete sich auch nicht, u.U. erst nach 4 oder 5 Stunden. Aber okay, er war selten zuhause, offiziell wohnte er ja noch zuhause, somit hatten die Eltern auch mal noch Ansprüche, das er mal Rasenmähen sollte oder der Mutter das Tablet etc....
    Wenn die Sprache auf gemeinsame Kinder später kam, war er sehr lustig gelaunt, kam die Sprache auf gegenseitiges Helfen Garten/Haushalt etc....hat er immer gesagt, er könne das aber nicht, das müsse sie ihm zeigen....
    Merkwürdig war dann auch schon mal, das der Kontakt per Whatsapp manchmal - ganz plötzlich - also ohne was zu sagen , das grad was zutun war oder so für Stunden abbrach, aber er kam dann abends ganz normal freudestrahlend und liebevoll wie immer. Wenn ihn jemand fragte ob er glücklich mit ihr ist, strahlte er immer mit den Worten: Sie ist ALLES für mich. ER hat ihr auch immer wieder gesagt, es sei noch niemand so nah an ihn rangekommen wie sie, er kennt das nicht aber findet es toll, wenn auch ungewohnt. Allerdings haben sie nicht sehr oft Dinge ganz alleine gemacht, also Fernsehabend ja manchmal, aber eher zusammen mit ihrer Familie im Wohnzimmer als mit ihr alleine im Zimmer. Dann auch selten kuschelnd, weil ihm immer zu warm war (rannte auch durch ein Schilddrüsenproblem immer in T-Shirt und leichter Bekleidung rum) Im Urlaub am Strand schon ab und zu allein aber auch da nicht sichtbar wie ein Liebespäärchen beim ersten Inselurlaub (zu heiß, okay, waren 40 Grad ...) Aber auch händchenhaltend am Strand oder in der Einkaufspassage bummeln gegangen.


    Er hat mal gesagt seine Eltern haben für alle anderen eine Fassade aufgebaut, und er macht das manchmal auch, eigene Gefühle gehen niemanden was an. Bei seiner Schwester eben umgekehrt, ganz mädchenhaft erzogen.


    Nun fast am Schluss....4 Wochen nach dem großen Urlaub brach plöztlich mittags der Kontakt per Whatsapp ab, kam keine Antwort mehr, er tauchte auch nicht auf, abends um 22 Uhr, hat er ihr geschrieben, das er sie liebt, er aber grad jemandem beim Umzug hilft (hat er tatsächlich, warum abends/nachts mitten in der Woche weiß kein Mensch)...sie hat dann gefragt ob er eine andere hat, kam keine Antwort, das war auch die erste Nacht wo er nicht zu ihr kam zum übernachten....am nächsten Tag hat er Schluss gemacht mit den Worten, er habe keine Gefühle mehr für sie (Wieder eine Parallele zu BA)...Sie hat das nciht verstanden, hat wochen lang gekämpft um ihn, weil er immer mal wieder mit ihr in Kontakt kam, er hat geschaut wo sie ist, was sie macht, mit wem sie unterwegs war....war offensichtlich unglücklich und traurig, bei späteren Gesprächen hat er viel geweint, hat nur immer gesagt, er habe alles kaputt gemacht, er liebt nur sie...er möchte lieber sterben weil er ihr so weh getan hat. Also irgendwie kamen da viele Gefühle auf, er sagte, er wäre noch nie jemandem so wichtig gewesen und ihr würde er als einzige Person überhaupt vertrauen.
    Sie hat dann irgendwann akzeptiert, das sie nur noch Freunde waren, aber plötzlich wollte er wieder mehr. hat nun wochenlang gekämpft um sie (weil mittlerweile da jemand anders auch Interesse hatte), er übt auch und redet immer mehr mit ihr auch über sehr persönliche Dinge, es sieht so aus als sind sie nicht abgeneigt es nocheinmal miteineinander zu versuchen, aber es ist nach wie vor eine Unsicherheit da. Sie haben zwischenzeitig mal zusammen gekocht und auch mal zusammen gelernt (allein zu zweit), sie haben auch über BA gesprochen, da sie eine Ausbildung zur Erzieherin macht und das da Thema war....er hat gesagt, ein paar Dinge würden schon zutreffen, aber er möchte daran arbeiten, allerdings wird er mit keinem Fremden/Therapeuten sprechen; stattdessen hat er ein Hörbuch, Das innere Kind muss Heimat finden...
    Das Reden wird von Tag zu Tag besser (ging anfangs gar nicht, allerhöchsten ansatzweise über Whatsapp - also nebeneinander sitzend geschrieben), jetzt geht reden, er wird offener, sagt auch mal, wenn er andere Dinge machen will oder traut sich zu sagen, das ihm dies oder das unangenehm ist oder er " da nicht weiß was ihn erwartet"..Allerdings war nach einem schönen Abend schon auch wieder ein - ganz kleiner- Rückzug zu sehen...er muss kurz weg, sie wollten sich aber dann später am Abend nochmal treffen....kam aber keine NAchricht mehr von ihm - erst am nächsten Tag nachmittags. War schon extrem verkürzt diese "Auszeit" im Gegensatz zu den Tagen nach der Trennung, da gab es auch mal 10 Tage ohne Reaktion. Aber trotzdem natürlich etwas nachdenklich stimmend.


    Soo...danke für diejenigen die den Roman gelesen haben...was denkt ihr. BA? Anteile davon? Kann das was werden ? oder werden diese Rückschläge immer wiederkommen? Ich weiß, die beiden lieben sich eigentlich wirklcih sehr, aber irgendwie haben beide nun auch Angst ob sie den Schritt nochmal wagen sollen.


    Liebe Grüße und ganz riesigen Dank für eure feedbacks hoffentlich

  • Vielleicht sollte ich noch ergänzend dazusagen, das er das Miteinbeziehen in ihre Familie nie problematisch fand, eigentlich lieber noch bei ihrer Familie war (hat ja dann auch dort gewohnt) als zuhause. Auch einen Tag Weihnachten und Silvester haben sie zusammen bei ihrer Familie verbracht, war kein Problem für ihn, fand er schön....