Es wird sich immer eine Türe öffnen

  • Hallo ihr lieben,
    eigentlich hatte ich vor genau einem Jahr mal vor hier zu posten, dass mein BA und ich es geschafft haben, gemeinsam einen Weg zu finden.
    Naja wollte.... Aber dem ist nicht so. Aber ich meine trotzdem eine Erfolgsgeschichte für MICH zu haben und das ist ja letztendlich das was zählt...
    Nach den ganzen On und Offs mit meinem BA und den damit verbundenen Hoffnungen und teils auch Qualen habe ich begonnen viel umzudenken. Was auch erforderlich war, weil ich selbst kurz vor einer ernsthaften Depression stand. Ich habe begonnen zu akzeptieren, dass ich gegebenenfalls keinen Partner haben werden oder sich eventuell auch mein Kinderwunsch nicht erfüllen wird. Ich habe mich viel mit "erhöhtem Bewusstsein" beschäftigt. An mir selbst habe ich eigentlich gar nicht so viel geschaut wo es haken könnte, um ehrlich zu sein. Aber das war auch nicht mehr nötig mit der neuen Denkweise. Ich bin einfach zu dem Schluss gekommen, dass alles so kommen wird, wie man es selbst braucht im Leben. Man wird nicht viel dagegen tun können, was einem das Leben bringt. Man sollte die Lektionen, die man lernt befolgen und dann einfach offen für Neues sein und sein Glück ergreifen, wenn es vor einem steht. Und das jetzt auch auf alle Bereiche des Lebens bezogen und nicht nur auf die Liebe zu einem anderen Menschen. Mit dieser Einstellung bin ich nun endlich in der Lage loszulassen. Ich denke zwar noch gerne an die schönen Zeiten zurück, teils auch liebevoll, aber es bedeutet mir nichts mehr als einfach eine nette Erinnerung. Ich habe in der letzten Zeit wirklich mehrfach gemerkt, dass der Fluss des Lebens weiter geht. Wenn sich eine Tür schließt wird sich eine neue öffnen. Das wurde mir in den letzten Monaten so richtig bewusst. Und seitdem bin ich einfach wieder glücklich und positiv gestimmt. Kann mich wieder über so viel in meinem Leben freuen.
    Was ich eigentlich sagen will, auch wenn eure Situation noch so ausichtslos erscheint, lasst euch bitte nicht unterkriegen. Tut das was euch gut tut und was ihr in dem Moment braucht: weinen, mit Freunden oder hier reden, etc. Es geht letzendlich um einen selbst.... Und dann wird sich alles fügen, auch wenn es in Minischritten geht und vielleicht langsamer als gedacht :-D
    Ich danke auch allen, die mich hier begleitet haben. Ich habe euch wirklich in mein Herz geschlossen. Bitte bewahrt euch alle, dass ihr tolle Menschen seid

  • Super Worte Bettina!
    Schön, dass es bei dir bergauf geht!


    Darf ich fragen, ob ihr 2 noch zusammen seid?

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  • Hallo! Das ist wirklich schön zu hören. Bei uns ist nen zum dritten mal Schluss und ich versuche mich daran zu gewöhnen, dass es engültig ist und versuche mir zuzureden, dass ich dieses emotionale Gemetzel nicht mehr ertragen möchte und ich bestimmt auch ohne ihn glücklich (viel glücklicher) werde. Es ist nicht leicht, trotz all der Verletzungen. Wie hast du das geschafft? Hast du Lektüretipps? Wie lange hast du gebraucht?
    Liebe Grüße

  • Radieschen: erst mal schön dich zu lesen :-D Nein, wir zwei sind seit 1 Jahr nicht mehr zusammen. Es kam dann zwar im Oktober/November wieder zur Annäherung, aber da hat er dann zwischenzeitlich eine andere gehabt. Das war dann der Punkt an dem es mir auf einmal so leicht fiel von ihm los zu kommen. Ich habe dann kurz darauf jemand neues kennengelernt. Kurz gesagt eine ziemliche Bruchlandung und nur Lügen seinerseits (also des neuen Mannes), nur um es kurz zu umreißen. Als ich da dann dahinter gekommen bin, war ich wirklich kurz vor der Depression. Ich hatte sogar eine Überweisung zu einem Psychologen, aber leider keinen Termin bekommen.
    @ Lena: jetzt kommen wir aber zu dem für dich interessanten Teil: aufgrund der Tatsache, dass es mir wirklich schlecht ging (ich war nicht mal fähig einfache Dinge im Haushalt zu erledigen), habe ich mit einem guten Freund hier aus dem Forum, der zwischenzeitlich einer meiner engsten Vertrauten wurde, angefangen mir positive Gedanken zu machen. Und jeden Tag eine Aktivität mehr, wenn auch nur eine Kleine. Meine Gedanken habe ich auch nur in eine positive Richtung versucht zu lenken. Und irgendwann hat sich das verselbstständigt. Und es wurde immer besser. Ich hab mir dann auch immer gesagt: Bettina mach dir dein Leben schön, dafür brauchst du bestimmt keinen Partner... und meine oben genannte Einstellung hatte ich eh schon immer. Ich habe auch viel in Facebook auf der Seite "erhöhtes Bewusstsein" gelesen oder jeden schönen Spruch, den ich finden konnte so richtig überdacht und genossen. Ferner habe ich auch viel gegoogelt und über Selbstliebe erlernen gelesen. Man muss dazu sagen ich bin auch ein Mensch, der wahnsinnig viel über Gedanken steuern kann. Und siehe da, auf einmal hat es prima funktioniert. Wirklich Fachlektüre gab es nicht. Ich weiß nur nun bei mir, dass ich ein Problem mit Verlustangst habe und muss mich da auch oft zur Vernunft rufen.
    So... und wie geht es weiter? Ich weiß es nicht. Es kommt wie es kommen soll. Ich habe zwischenzeitlich völlig unverhofft auch wieder jemanden kennengelernt, der mir sehr ähnlich ist. Und das schöne ist, wir kennen uns nur via Chat. Seit ca. 1 Monat schreiben wir sehr intensiv und möchten uns erst mal ohne Zwang kennenlernen. Ich weiß nur seinen Namen, Wohnort und Alter. Keiner weiß vom anderen wirklich wie er aussieht und Zeit möchten wir uns auch viel lassen. Erstmal ein echt netter Kontakt. Und der neue Kennenlernansatz gefällt mir auch sehr. Endlich mal niemand der drängelt ein Bild zu schicken oder sich so schnell wie möglich zu treffen. Das gefällt mir ziemlich gut.

  • Zitat

    Man muss dazu sagen ich bin auch ein Mensch, der wahnsinnig viel über Gedanken steuern kann.


    :)


    Zitat

    Endlich mal niemand der drängelt ein Bild zu schicken oder sich so schnell wie möglich zu treffen. Das gefällt mir ziemlich gut.


    Ja, finde ich das auch gut.

    Um in der Welt etwas zu bewirken, bedarf es liebevoller Emotionen, nicht kaltherziges Denken!


    Wenn du mein Licht erst kennst, dann weißt Du, wie hell dein Tag sein kann und wie hinreißend die Freude die Du, durch mich erfährst.

  • Liebe Bettina,


    ich habe in flogdoks Chat die Diskussion mitbekommen, ob es quasi ein noch-nicht-losgelöst-sein ist, wenn man trotz neuem Partner noch an den BA von damals denkt.


    Ich wollte nur unterstützend sagen, dass das bei mir auch so ist. Ich habe auch eine neue Beziehung in ganz ruhigem Fahrwasser (gemessen an den stürmischen Böen mit dem BA fast langweilig, könnte man meinen) und bei mir ist es ähnlich. Ich will ihn um nichts in der Welt zurück und bin so froh, dass diese Zeiten vorbei sind, aber diese Beziehungen sind so nachhaltig prägend, dass man da glaub ich noch sehr lange dran zurück denkt und auch anders als bei normalen Beziehungen und Trennungen. Ich muss auch sagen, dass ich wesentlich mehr Vergleiche als früher - nicht böswillig a la, der BA hatte aber ne schönere Nase und hat im Bett diesunddas besser gemacht oder so - sondern durch den Vergleich fallen mir immer mehr toxische Muster auf. Und ich würde auch weit von mir weisen, dass ich mich von meinem BA nicht gelöst habe. Das ist auch nicht unfair gegenüber dem neuen Partner, sondern nur ein weiterer Schritt der Reflektion und des Lernens und des Lossagens vom Alten, wie ich finde...

  • Lena, ich schließe mich dir an.

    Was du da schreibst, kenne ich ja bekanntlich auch ganz gut. Und wisst ihr was? Das ist irgendwie auch ok für mich.

    In irgendeiner Art und Weise ist eine BA-Beziehung ja auch eine Art Trauma. Zwar löst der BA es in den meisten Fällen nicht absichtlich aus, aber die meisten BA-Geschichten, die ich kenne, sind mit einem echt großen und langem Schmerz verbunden. Schmerz, gebrochenen Herzen, Hoffnung, Angst...

    Irgendwie wird der BA in den meisten Fällen ja wie ein Kranker betrachtet, den man doch heilen könnte. Dem man helfen könnte.

    Und wenn die Beziehung dann zerbricht?! Wer kann einem Kranken schon böse sein? Wer kann ihm den Rücken kehren und auf ihn schimpfen?

    Ich kann es nicht. Ich hab´s versucht, dann spukte er eben als Geist in meinem Kopf weiter herum.

    Es braucht gaaaaanz viel Zeit die Realität sacken zu lassen. Bindungsangst ist keine Krankheit, die man einfach heilen kann. Und es gibt auch keinen "Eigentlich echt liebevollen menschen dahinter", den man daraus formen kann.


    Ich finde es total ok, dass das Lösen ein sehr sehr langer Prozess ist. Und ich kann nur echt raten, sich da auch zu nichts zwingen zu wollen.

    Lasst sie doch einfach irgendwo in euren Köpfen. Der Rest kommt mit der Zeit, die es eben braucht.

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  • Ich glaube sogar, dass die alten Beziehungsgeister GERADE in den neuen Beziehungen wieder auftauchen. Na klar, das triggert, da wiederholen sich Sachen, man selbst ist ja kein neuer Mensch, man unternimmt ja ähnliches und findet gefallen an ähnlichem. Also logisch, dass dann der Ex plötzlich wieder auftaucht. Ich glaube absolut nicht und auf gar keinen Fall, dass diese Gedanken irgendwie ein Hintergehen sind oder ein zeichen, dass man in der neuen beziehung nicht glücklich oder verliebt ist. Ob man das mit dem neuen Partner dann teilt, muss jeder selbst einschätzen, auch wie viel der verträgt. Ich rede schon von meiner Ex-BA Beziehung (obwohl nicht alles davon verstanden wird, klar, wenn man das nicht selbst erlebt hat, ist vieles davion einfach total schwer nachvollziehbar), aber ich rede auch kaum darüber, wenn der Ex in meinen Gedanken auftaucht. Ich weiß das einzuordnen, es hat nichts mit meinem jetzigen Partner zu tun, es muss ihn nicht belasten und deshalb muss ich es auch nicht teilen. Ein Hintergehen ist das sicher nicht.

  • Ich gehe NOCH eins weiter....

    Warum müssen alle Gefühle für einen Menschen enden, nur weil man neue Gefühle für einen anderen Menschen entwickelt?

    Ich meine der eine Partner hat mit dem anderen ja nichts zutun?

    Damit will ich jetzt garnicht der Monogamie in den Rücken fallen, ich finde das nur etwas viel verlangt.

    Selbstverständlich sollte der neue Partner keine Ablenkung für den alten sein, das ist klar. Aber wenn man bereit ist ehrliche neue Gefühle zuzulassen, etwas Neues zu erarbeiten und einen neuen Menschen in sein Leben zu lassen....warum nicht auch Verständnis dafür haben, dass sich Gefühle für den "Alten" nicht einfach per Knopfdruck abstellen lassen.

    Grade Gefühle für einen Ba sind ja nicht selten echt extrem in alle Richtungen. Da ist es doch eigentlich nur verständlich, dass die nicht einfach erlöschen, sondern immer mal wieder so irgendwo auftauchen.

    Finde das garnicht schlimm, solange man dabei eben ehrlich bleibt.

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  • Ja, also ehrlich zu sich selbst. Zu viel Ehrlichkeit in der Beziehung ist ja manchmal gar nicht förderlich. Also ich und meine Verlustängste kämen ÜBERHAUPT nicht klar, würde mein neuer Partner mir ständig aufs brot schmieren, wann, wie oft und in welcher Situation er noch an seine Ex denkt, auch wenn es vielleicht berechtigt und für mich unbedeutend ist. Das sollte man schon einigermaßen einschätzen, was und wie viel man dem anderen zumutet, finde ich. Ich bin damit eher vorsichtig, muss ich sagen - eben weil ich es selbst nicht gut ertragen würde.

  • Ja, genau!

    Ich meine Ehrlichkeit zu sich selbst (Und damit dann auch innerhalb der Beziehung).

    Also nicht 2 Tage nach Beziehungsende mit dem BA direkt in die nächste stürzen und dort eine "ehrliche Zukunft" erwarten.

    Wobei ich jetzt auch nicht pauschal ausschließen kann, dass sowas stürmisches dann zwingend zum Scheitern verurteilt ist.
    Aber ich behaupte mal, dass alles möglich ist, solange man sich erlaubt alles zu fühlen, was es eben so zu fühlen gibt. Das verlangt Mut und einige mutige Schritte, aber dann kanns wundervoll werden!

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  • Ich gebe euch da vollkommen Recht.... Die einstigen Beziehungen sind es nunmal auch, die uns geprägt haben, aus denen wir gelernt haben. Die uns zu dem Menschen gemacht haben, der wir jetzt sind. und da finde ich es wirklich nicht verwunderlich an den BA oder welchen Ex auch immer mal zurück zu denken, v.a. auch in Situationen, die mit der neuen Beziehung total anders laufen. Ich nehme mal als Beispiel das Verhalten in der Öffentlichkeit. Mit meinem BA konnte ich nie Händchenhalten oder sich mal umarmen. Jetzt geht das wie selbstverständlich und darüber freue ich mich jedes mal wahnsinnig. Ich kann einfach manche Situationen wahnsinnig genießen und glücklich sein.

    Diese Gedanken haben nun auch wirklich nichts verletzendes für meinen neuen Partner. Ganz im Gegenteil, sie zeigen mir eigentlich auch ziemlich oft wie glücklich ich doch jetzt bin. Wieviel Freude ich an der neuen Beziehung habe. Die Gedanken an den BA hingegen sind da gemischt, mal wohlwollend mal ziemlich zornig. Aber das ist der Prozess des Lernens und an sich Arbeitens. Es ist Vergangenheit und nur die Zukunft zählt.

    Ja, der BA hat mich wahnsinnig verletzt, sowie andere Exfreunde vielleicht auch, aber ich bin auch irgendwie dankbar. Dankbar dafür mir mal Gedanken um meine Ängste gemacht zu haben und diesbezüglich an mir gearbeitet zu haben und nun soweit zu sein um den Mut aufzubringen, mein Herz zu öffenen und zu sehen, ob die neue Beziehung beständig sein wird.

  • Schön geschrieben, Bettina :)


    In meinem Fall komme ich auch immer mal an den Punkt, an dem ich wirklich staune.

    Also...wie habe ich frühere Beziehungen ausgehalten? Wie furchtbar unpassend sie doch eigentlich waren, und unreflektiert und dadurch total unehrlich.

    Jede Beziehung hat aber natürlich auch schöne Seiten und Momente.

    Ich scheue mich auch überhaupt nicht darüber mit dem neuen Partner zu sprechen. Warum auch? Habe ich doch alles erlebt, ist so passiert. Und wie Bettina es schon schreibt, aus der Vergangenheit lernen wir. Daher finde ich´s sogar wichtig immer mal dran zu denken.

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