Taktikforum

  • In einer Hinsicht würde es in meinen Augen schon Sinn machen:


    Man muss ja mit Bindungsangst mal konfrontiert sein eigenes Verhalten verändern, seine Muster prüfen. Das geht einfach nicht von heute auf morgen, auch nicht mit Therapie, Klinik, ehrlicher Arbeit an sich selbst. Während man an sich arbeitet kann man sich dennoch beraten und neue Strategien sich zu verhalten austüfteln und anwenden/ausprobieren. Um für sich einen neuen Weg zu finden. Weniger um andere Menschen böswillig zu manipulieren. Und beim Erlernen neuer Strategien kann "Fake it till you make it" hilfreich sein. Ehe einem das neue Verhalten in Fleisch und Blut übergegangen ist, muss man ja erst mal mit dem Kopf voran gehen und ggf. überlegter handeln und manchmal (oft) gegen die eigenen Impulse. Man tut ein bißchen so als hätte man es schon drauf, aber ohne sich jetzt total zu verstellen oder zu verbiegen, versteht mich da bitte nicht falsch. Der Grat ist natürlich schmal, aber ohne Ausprobieren kommt man meiner Meinung nach auch schlecht weiter.

  • Sehe ich auch so, daher wäre ich froh, wenn mal einer seine Erfahrungen dazu posten könnte. D.h. nicht unbedingt, dass man es anwenden muss, aber zumindest, dass man versteht, wie man selber sein müsste. Das es toxisch wäre dies anzuwenden steht außer Frage. Aber Beziehungen zwischen VA/BA sind beidseitig von Haus aus bereits extrem toxisch. Ich würde sogar behaupten, dass man damit ein wenig die Kontrolle übernehmen kann und es sogar ein wenig "ent-toxen" könnte damit.

  • Lieber Shox,


    mir ist nicht ganz klar, was Du mit "Erfahrungen" meinst.


    Ich für mich weiß, dass die wichtigste Strategie darin besteht, schon beim Dating permanent mit mir selbst in Kontakt zu bleiben und mich nicht an meiner Datingpartnerin irgendwie zu orientieren, besonders gefallen zu wollen, o. ä. Entweder nimmt sie mich, so wie ich bin oder sie passt eben nicht zu mir. Natürlich strengt man sich bei Dates immer ein wenig an, möchte sie von einer guten Seite zeigen, etc. Das meine ich auch gar nicht. Es geht eher um die Überanpassung, die schnell problematisch werden kann.


    Ich hatte zum Beispiel vor einigen Tagen ein Date und mir war schon nach einer halben Stunde klar, dass die Dame massive VA hat. Sowas hätte ich früher nie geblickt bzw. es sogar noch "anziehend" gefunden, weil ich ja ihr zuverlässiger Retter hätte sein können (Helfersyndrom, "Gefallen-Wollen").


    Stattdessen bin ich nun sehr nüchtern und rational geblieben und das hat sich gut angefühlt. Ich habe nicht mehr in erster Linie auf gemeinsame Interessen, etc. geachtet, sondern vor allem auf ihren Grad an Selbstreflektion und ihren Bindungsstil. Das hat für mich aber alles auch nichts mit Taktik in einem womöglich sogar manipulativen Sinne zu tun. Vielmehr kann ich durch die Arbeit an mir selbst jetzt viel besser die Bindungsstile anderer auch identifizieren. Ich bin natürlich kein Therapeut, Coach oder was auch immer. Aber ich versuche mich mehr auf den gesunden, ruhigen Teil meiner Intuition zu verlassen. Damit will ich auch nicht sagen, dass ich nie mehr an eine Frau mit VA/BA geraten werden. Aber ich bin mir inzwischen sicher, dass ich besser die bindungssicheren Kandidaten erkennen kann im Vergleich zu vor einem halben Jahr oder Jahr.


    Taktik wäre allenfalls, dass ich mir vorgenommen habe, künftig bei Dates auch einmal gezielt nach dem Verhältnis zur Familie, zu Freunden oder vielleicht sogar zu Ex-Partnerschaften zu stellen. Bei meinem Date jetzt war zum Beispiel relativ schnell klar, dass sie ein schlechtes Verhältnis zu ihren Eltern hat und sich deshalb sehr alleine fühlt. Das bedeutet nun nicht, dass ich per se Menschen ausschließe, die kein gutes Verhältnis zur Familie haben. Aber die Kombi aus: Schlechtes Verhältnis zu Eltern/Geschwistern und ich fühle mich sehr oft einsam, ist nicht gesund (hinzu kamen hier weitere Stories zum toxischen Ex, etc.).


    Viele Grüße


    Mylo

  • Sehe ich auch so, daher wäre ich froh, wenn mal einer seine Erfahrungen dazu posten könnte. D.h. nicht unbedingt, dass man es anwenden muss, aber zumindest, dass man versteht, wie man selber sein müsste. Das es toxisch wäre dies anzuwenden steht außer Frage. Aber Beziehungen zwischen VA/BA sind beidseitig von Haus aus bereits extrem toxisch. Ich würde sogar behaupten, dass man damit ein wenig die Kontrolle übernehmen kann und es sogar ein wenig "ent-toxen" könnte damit.

    Schreib doch etwas konkretere Fragen in deinem Strang, dazu muss man ja nicht in ein extra Forum? So allgemein kann ich nicht antworten, wo soll ich denn da anfangen? Und dann versuche ich dir zu antworten. Weniger Toxi insgesamt durch Änderungen am eigenen Verhalten ist defintiv möglich.

  • In einer Hinsicht würde es in meinen Augen schon Sinn machen:


    Man muss ja mit Bindungsangst mal konfrontiert sein eigenes Verhalten verändern, seine Muster prüfen. Das geht einfach nicht von heute auf morgen, auch nicht mit Therapie, Klinik, ehrlicher Arbeit an sich selbst. Während man an sich arbeitet kann man sich dennoch beraten und neue Strategien sich zu verhalten austüfteln und anwenden/ausprobieren. Um für sich einen neuen Weg zu finden. Weniger um andere Menschen böswillig zu manipulieren. Und beim Erlernen neuer Strategien kann "Fake it till you make it" hilfreich sein. Ehe einem das neue Verhalten in Fleisch und Blut übergegangen ist, muss man ja erst mal mit dem Kopf voran gehen und ggf. überlegter handeln und manchmal (oft) gegen die eigenen Impulse. Man tut ein bißchen so als hätte man es schon drauf, aber ohne sich jetzt total zu verstellen oder zu verbiegen, versteht mich da bitte nicht falsch. Der Grat ist natürlich schmal, aber ohne Ausprobieren kommt man meiner Meinung nach auch schlecht weiter.

    Natürlich, da stimme ich dir zu


    Aber wir wissen doch genau, um welche Taktiken es hier gehen soll....


    "Mein BÄ ist auf Distanz/ins off gegangen, was muss ich tun, damit er zurück kommt?"


    "Was muss ich tun um bei meinem BÄ die VA zu triggern"

  • Die aller beste Taktik, um ganz lange in einer toxischen Beziehung zu bleiben, ist die Vermeidung.


    Ich konnte mir über Jahre einreden, dass die Beziehung super toll ist. Bloß nicht in den Spiegel gucken und am besten ne ganze Stange Rettungsboote bereit halten. Ich habe in den Offs direkt mit anderen Männern geschrieben (wenn sie länger als ein paar Wochen gingen).

    Ich habe jeden Tag damit verbracht mich auf ihn zu konzentrieren. Wo ist er online, wann ist er bei WhatsApp online, was mach er wohl wann warum. Bücher lesen, Forum Texten, analysieren.

    Das klappt aus dem Grunde super, weil man dabei wieder den Blick in den Spiegel vermeidet.


    Bloß keine Ansprüche stellen.

    Anpassen!

    Herausfinden, was der Partner wohl mögen könnte. Seid nicht ihr selbst, sondern das, was das gegenüber haben wollen würde.

    VA triggern, ruhig mal irgendwo einen kinky Status posten, ein neues Profilbild usw. (Panikattacke wenn ihr dann aber blockiert seid, garantiert).

    Nutzt alles, um irgendwo zufällig mal gesehen oder gehört zu werden. In den ersten Offs, kann’s gut funktionieren.


    Spiegelt euer Gegenüber.

    Und verlernt die eigenen Bedürfnisse zu fühlen.


    Das liest sich alles so zynisch, aber diese Dinge waren die einzigen, die irgendwo funktioniert haben. „Funktioniert“.

    Wenn ihr das aushaltet, kann’s gehen. :)

    Aber Achtung: die Tests werden schwerer. Wenn die Nähe bleibt, wird das alles irgendwann nicht mehr reichend

    I can buy myself flowers

    Write my name in the sand

    Talk to myself for hours

    Say things you don't understand

    I can take myself dancing

    And I can hold my own hand

    Yeah, I can love me better than you can