Eigene Grenzen setzen-nur wie?

  • Danke :)


    Ja ich denke Punkt zwei wird meine Lösung werden, bei unserer IT nachfragen dann.

    Es regt mich aber einfach auf, bedeutet halt Aufwand für mich der nicht nötig wäre, hätte der Herr genügend Anstand und Schneid mir das zurück zu geben.


    Bin im Homeoffice und könnte mir den Weg sparen.


    Und genau betrachtet ist auch das ja so eine Art "Hintertür", die da offen gehalten wird.

    Ach, ich habe ja noch was von ihr und weiß sie braucht das wieder.

    Möge das Fußvolk bitte hinterher betteln.

    Vielleicht lässt der König Gnade walten.

    Am liebsten würde ich das kaufen und ne Rechnung hin schicken!!!

    :D

    Echt nee, ich denke mich in Rage deswegen, auch das lohnt nicht...

    Aber es ist ein weiterer Punkt auf meiner Liste der Unverschämtheiten mir gegenüber.

    Macht dann andere Dinge einfacher.


    LOSLASSEN... (Auch meine Programme)

    :roll:

  • Huiiii, ich telefoniere mich ja jeden Tag durch ein paar Therapeuten durch um mal irgendwo einen Termin zu bekommen - nun gab mir heute eine Therapeutin den Tipp mit einer Vermittlungsstelle, und tadaaa, die haben tatsächlich nen Termin für ein Erstgespräch gefunden...


    Ich frage dann so obs denn Sinn macht Erstgespräche zu führen wenn dann aber gar kein Platz frei ist, damit es mal weiter gehen kann usw., da erzählte mir die Dame am Telefon, daß es beim Erstgespräch um eine erste "Diagnose" geht, damit auch die Krankenkasse dann entscheiden kann ob die Therapie übernommen wird...

    Und ich dachte immer es geht da vorrangig drum zu gucken obs passen könnte und was man so weiterhin machen kann an Therapieform usw.


    Jetzt fühle ich mich so latent unter Druck.

    Obs denn auch reichen kann für die Kasse.

    Mein "Leiden"

    Ich weiß nicht mal wie ich in EINER Stunde all das zusammen fassen soll was mir wirr über mich durch den Kopf schwirrt.

    Das geht ja von.... Bis... Und keine Ahnung.

    WO ANFANGEN???


    Elternhaus? Geringes Selbstbewusstsein?

    Dann die Beziehung zum BA, die mir selbst nochmal so richtig vor Augen geführt hat, daß auch ich Probleme mit zu viel Nähe habe...? Ich irgendwie nie richtig glücklich bin, immer das Gefühl habe mir fehlt etwas, obwohl ich alles habe?


    Wie soll das alles in eine Stunde passen und zwar so, daß auch tatsächlich die Kasse mal sagt "Die kann etwas Hilfe brauchen."

    Ich habe nämlich die Verhaltenstherapie damals vor 6 Jahren schon für 2 Jahre aus eigener Tasche bezahlt... Und najaaaa, also sagen wir mal so, Geossverdienerin bin ich nicht, das tat schon weh auf dem Konto...


    Wäre cool wenn das dieses Mal anders ginge.

    Habe etwas Kopfpanik gerade, daß ich wieder nicht "ausreiche" daß jmd sagt ich helfe Dir...!

    8|

  • Das Erstgespräch dient nur einen groben Screening. Schildere kurz den aktuellen Leidensdruck. Es ist Aufgabe des Therapeuten das zu strukturieren, nicht deine. Selbst wenn der/die dann keinen Platz hat, die aber Therapiebedarf bestätigt istdas erst Mal gut. Denn ggf. Hast du dann so auch die Möglichkeit einer Kostenübernahme der KV bei einer privat Praxis.

    Mach dich nicht zu doll irre deswegen... Du musst da echt nicht ALLES reinpacken.

    Wichtig ist: was ist das Anliegen (Leidensdruck/Einschränkungen)

    Was soll sich ändern (Ziele)

    Wie hoch ist die Motivation


    Viel Erfolg

  • Super dass Du Erfolg hattest!


    Ich stimme Nele voll zu, FÜGe aber noch hinzu, dass du Dir da wirklich keine Gedanken machen solltest. Als ich gestartet bin, gab es das Verfahren noch nicht. Selbstverständlich gab es da aber schon dieses Antragsverfahren, das muss ja immer gemacht werden. TherapeutInnen wissen natürlich, wie das läuft.


    Mach dich nicht zu doll irre deswegen... Du musst da echt nicht ALLES reinpacken.

    Wichtig ist: was ist das Anliegen (Leidensdruck/Einschränkungen)

    Was soll sich ändern (Ziele)

    Wie hoch ist die Motivation

    Finde ich alles zu "abgedroschen". Das ist doch kein Bewerbungsgespräch. Bei meinem Erstgespräch habe ich nach 30 Sekunden geheult wie ein Baby. Alles, was ich mir vorher zurecht überlegt hatte, war hinfällig. Das sind Therapeuten, die fragen und wissen genau wie sie an ihre Informationen kommen.

    Trau Dich, da einfach mal los zu lassen. Bei anderen Ärzten hälste den gebrochenen Arm ja auch "nur hin" und der Arzt weiß dann, was zu machen ist.

    Wer selbstständig den Weg zur Therapie findet, IST motoviert. Der Weg dorthin ist so lang und mühsam....


    Zu den Kassen; Neu sind die "Gutachter", bzw. das Verfahren dahinter. Aber selbst eine "Ablehnung" bedeutet keine finale Ablehnung. Die Gutachter müssen einen gewissen Schnitt einhalten und auch ablehnen. Hat nichts mit Dir persönlich zutun, oder dass da Jemand der Meinung wäre "du stellst Dich nur an". Sollte das passieren: Nochmal versuchen. Die TherapeuInnen wissen aber eigentlich auch gut, wie da der Hase läuft.

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  • Ich hatte gestern auch mein Erstgespräch und ich habe einfach drauf los gebrabbelt.

    Mach dir nicht zu viele Gedanken und sprich das an was dir auf der Seele brennt. Das mit deiner Mutter ist ja schon ein wichtiger Pfeiler, das würde ich auf jeden Fall mit rein packen.

    Bei mir hat einfach Ich sein und alles was im Kopf war raushauen gut geklappt. Und ganz ehrlich weiss ich garnicht mehr was ich alles gesagt habe :laugh:

    Ich habe jetzt erstmal 5 Sitzungen und dann folgt die Beantragung einer Langzeit-Therapie. Und Leute das Beste ist dass ihre Therapie an der Methode von Stefanie Stahl ausgelegt ist. Hab in ihrem Regal das Arbeitsbuch von "Das Kind in dir muss Heimat finden" erlunzt und mich voll gefreut. Habe in dem Buch auch schon gearbeitet und bringe es beim nächsten Mal mit. Bin richtig glücklich.


    MissBat Das wird schon, nicht zu viele Gedanken im Voraus machen und sich einfach fallen lassen. Wie Radi schon sagt die wissen was die tun und die schreiben das so, dass die therpieren dürfen. Die verdienen ja an uns :)

  • Danke Euch, - - das beruhigt mich schonmal etwas, obwohl ich es dennoch weiterhin irgendwie als eine Art "Prüfung" empfinde.

    Oder Aufnahmetest.


    Echt, ich bin anscheinend so Kontroll - freakig, daß ich mir gestern schon echt dachte ich mache mir eine Liste fertig mit allen Punkten - damit ich bloß nichts vergesse dort...

    Äh Jaaaa!

    Ich versuche mich mal zu entspannen dann, nech...

    :oops: :)

  • Ich finde, das solltest du so auch ansprechen. Also sagen, dass du es als Test oder Prüfung empfindest und dir im Vorfeld Gedanken gemacht hast.


    Da simma dann ja wieder bei Anpassungen, Erwartungen usw.

    Eigentlich gehst du da hin um zu prüfen, ob es für dich die richtige Möglichkeit der Hilfe und Besserung ist.


    Und plötzlich scheint es nur darum zu gehen, ob du „genug krank“ bist, um dort überhaupt Hilfe in Anspruch nehmen zu können?!

    (Krank ist ein doofes Wort. Ersetze durch: „ob es dir schlecht genug geht“)

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  • Ja, das trifft es absolut auf den Punkt...!


    Da schlägt sofort wieder das "Ich muß funktionieren, alle Erwartungen erfüllen" durch, damit man mich "genug lieb hat" um überhaupt Hilfe zu bekommen, oder gehört zu werden.


    Ja ich denke das werde ich auf jeden Fall ansprechen, daß mir das wie ein Test vorkommt, mir Druck macht...

    Genau, - (geht's mir wirklich "schlecht genug..." - - das ist dieselbe Sache, nur fortgesetzt - als ich mal geschrieben habe ich denke immer ich nehme ggf jemandem den Platz weg, dem es noch viel schlechter geht.

    Der oder die vielleicht akute Suizid Gedanken hat...Oder sonstwas. Und dann passiert da was Schlimmes.

    Weil ich den Platz bekommen habe statt der anderen Person.


    Alles eine Sparte...! Immer schlechtes Gewissen wenn ich das eigene Wohl an erste Stelle setze.

  • Fände ich für das Erstgespräch totalwichtig, dass du es so ansprichst, wie du es hier auch schreibst! :thumbup:


    Eine Sache kann dir aber Gewiss sein: Bei akuten psychischen Notfällen gibt es IMMER ambulante Anlaufstellen. Ich hatte damals keine Suizidversuche, aber definitiv die Phase, in der sowas wie der Tod eine passable Alternative zum Leben gewesen wäre. Vormittags angerufen - Mittags saß ich in der Ambulanz und habe dort mit einem spezialisierten Psychologen gesprochen. Du nimmst Niemandem etwas weg, der schneller Hilfe bräuchte, versprochen.

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  • Ja, das hattest Du meinem "Erwachsenem - Ich" Gott sei Dank schonmal gut beschrieben und erklärt, in der Sache, daß ich da jmd ganz akut den Platz "klaue" bin ich auch innerlich beruhigt :thumbup: :)


    Aber das Kindchen in mir findet eben immer wieder Wege die alten Schuldgefühle, die alten Unsicherheiten erstmal auszuleben. So schnell kann ich es manchmal gar nicht auf den Arm nehmen wie das durchkommt...

    Da schreit es schon los, bevor man "alles wird gut" sagen kann....

    ;)

    P. S. Alles wird gut. Bald. Bestimmt!

  • Nein. Das wird es nicht, niemals.

    Es kann gar nicht alles gut werden, dann gibt es auch keine weitere Entwicklung mehr auf der Welt.

    Es muss immer alles eine permanente Baustelle bleiben, mit Pausen und in individuellem Tempo, aber Baustelle.

    Was gut ist, das fängt auch irgendwann wieder an zu wackeln, zu schrumpeln und wird am Ende doch irgendwann wieder saniert.


    Es wird nicht alles gut.

    Aber du wirst besser! Du bekommst Werkzeuge in die Hände, die du dir jetzt nicht einmal vorstellen kannst. Die Probleme bleiben immer die Gleichen, aber das Rad wurde bereits erfunden.

    Warte mal ab, es wird nie einfach alles gut, aber es wird trotzdem großartig. :-)

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  • Damit kann ich leben :P


    Warte mal ab, es wird nie einfach alles gut, aber es wird trotzdem großartig. :-)

    Okay, ich meinte auch eher so... Alles wird gut weil man sich selbst helfen kann zur Ruhe zu kommen, mehr Frieden mit sich selbst schließen kann und einem nicht alles immer doppelt so bedrohlich oder traurig vorkommt wie es vielleicht ist :

    Es kann gar nicht alles gut werden, dann gibt es auch keine weitere Entwicklung mehr auf der Welt

    Stillstand wäre auch laaaaangweilig...

    Dann wäre man ja quasi schon kopftot.

    Nee Danke.

    Einfach ruhiger. Etwas glücklicher.

    Mit 20 dachte ich immer "aaaach, wenn ich so 30 bin und mal richtig erwachsen, dann tangiert mich das bestimmt nicht mehr so!"

    Mit 30 dachte ich... Äh ja.

    Mit 40+ denke ich "ey das wird immer schrulliger hier, nun geht's aber los!"

    =Auf auf, tu was!

    ;)

  • Ich habe grade vorhin das Zitat von Jean-Paul Belmondo gelesen:

    "Die meisten Menschen sind unglücklich, weil sie vom Glück zu viel verlangen"


    Ich kann kaum in Worte fassen, wie sehr ich diesen Satz unterstreichen möchte.

    Ich kenne so viele Menschen, die alles erwarten, nichts verändern und dann den großen Frust schieben.

    Auch ich habe immer gedacht "Pöh! Wenn dieses oder Jenes passiert, dann ist ja alles toll!"

    - Wenn dieser Mann doch nur anders wäre, ja DANN wäre alles perfekt

    - Wenn die Situation ein bisschen anders wäre, jaaaa DANN, dann wäre es super

    - Wenn ich weniger Angst hätte...

    - Wenn ich nicht so traurig wäre...

    - Wenn mich jemand lieben würde...

    - Wenn ich einen Ehemann hätte...


    Jajajaja.

    "Wenn ich weniger erwarten und mehr machen würde...."

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  • Das ist irgendwie beinahe "lustig" :

    Ich habe grade vorhin das Zitat von Jean-Paul Belmondo gelesen:

    "Die meisten Menschen sind unglücklich, weil sie vom Glück zu viel verlangen"

    ... Weil passt ein wenig zu einem Artikel, den ich gestern gelesen habe und zwar über das

    "Paris Syndrom", vereinfacht ging es um die Differenz zwischen Erwartung und Realität und was daraus resultieren kann...


    Ja, diese Liste der "Erwartungen" kann mit allem und ewig fortgesetzt werden....

    Man versucht eine Lücke in sich selbst zu stopfen mit Dingen, die diese Lücke nicht stopfen können.

    Wieder von außen nur.

    Als wäre die Laune/das eigene Glück von ALLEM abhängig.

    Wetter, Personen, Klamotten, Dinge... Keine Ahnung.

    Was ich durchaus zu schätzen weiß, wo der Kopf IMMER ruhig ist und ich glücklich ist auf dem Pferd,beim aus reiten.

    Klingt vll nach "kleine Mädchen Romantik" usw... Jaja, Pferde... Aber das funktioniert für mich tatsächlich als einziges wo echt Seelenfrieden ist.

    Aber... Geht ja nicht 24 /7, da zeigt der mir n absoluten Vogel!

    :D

  • -um mal an den letzten Post anzuknüpfen, zur Zeit ist mein Seelenfrieden etwas gestört und abhanden gekommen.


    Um etwas auszuholen - es war ja einige Zeit relativ ruhig in mir drin.

    Nun bin ich vorletztes Wochenende mit meiner Kollegin an die Küste gefahren weil sie sich dort mal Orte anschauen wollte, die sie noch nie kennt...

    Ich sagte dann mal "da war ich schon öfters, ist ganz süß dort..."

    Ich war da schon öfters weil mit meinem Ex (Partner) und nun ex Freund.

    Sie mich also gefragt ob ich mit komme.


    Ich hab dann zugesagt, dachte mir aber oh oh, mal gucken ob dieser Ort irgendwas triggert.

    Hat er nicht.

    Normale Erinnerungen. Etwas Wehmut.

    Aber nichts Schlimmes was ich als zu viel empfunden hätte. Alles gut.

    Ich hab immer in mich reingelauscht... Nix.


    Letztes Wochenende allerdings... Es sind bei uns im Stall 2 Pferde verstorben.

    Ich hab dann mit meiner Freundin auch drüber geredet, weil wir das beide traurig fanden und wir beide das Gefühl haben es kann so schnell gehen wenns doof läuft, man muß die Zeit viel mehr genießen, Wertschätzen usw...

    Ich war und bin es immernoch - traurig, schonmal prophylaktisch weil ich weiß, daß mein Pferd auch irgendwann gehen wird.

    Also auch Verlustangst.

    Und mit einmal habe ich hier auch den fast

    übermächtigen Wunsch das mit meinem Ex Freund zu bequatschen.

    Aus irgend einem Grund habe ich das Gefühl, daß mir das mehr geben würde,

    als mit den Leuten, mit denen ich schon drüber gesprochen habe.

    Keine Ahnung wieso.

    Als wäre die Verlustangst ums Pferd übergesprungen auf ihn, hat die Verlustangst um ihn wieder gezündet.


    Gott, was würde ich drum geben so viele Dinge des Alltags mit ihm zu bereden.

    Weil er schlau ist. Und beruhigend.

    Und weils mir so fehlt und ich es so hohl finde nicht mehr miteinander zu reden.


    Und ich wünschte ich würde zumindest den Mut finden ihm zu sagen DASS ich es schade finde, und ob es nicht einen Weg gibt Situationen respektvoller (aus meiner Sicht und mir gegenüber) lösen zu können als Stumpf den Kontakt abzubrechen.


    Und da dreht es sich wieder im Kreise.

    Wieso sollte ich dort mehr Trost finden, ausgerechnet?

    Was hat sich geändert, daß es besser laufen könnte in Zukunft und ich nicht wieder angeschwiegen werde?

    Und kann ICH überhaupt soweit "verzeihen", wäre die Freundschaft nicht aus meiner Sicht nun zu sehr belastet?

    Kann ich überhaupt noch vertrauen, so daß das alles Sinn macht?

    Denn vergessen kann ich es nicht wie ich da angebügelt wurde.

    Aber vergessene kann ich auch die ganzen guten Dinge nicht.

    Es kommt ja immer malwieder hoch.

    Auch nach nun 3,5 Monaten keinen Kontakt mehr.

    :(

  • Ich knüpfe hier mal an.

    Das passt auch gut zu dem, was wir in meinem Thread gebonnen haben, finde ich.


    Anfang diesen jahres hatte dann mein Hund schwer Krebs. Die anfängliche Prognose war bitter schwarz.

    Und auch ich bettelte gedanklich um die Anwesenheit von Loverboy, oder sogar dem Vögelchen. Ich sprang von Tierarzt-Termin zu Tierarzt-Termin und sagte meinen Freunden nur recht abgeklärt, was los ist. Natürlich wurden diese sofort aktiv, suchten bessere Kliniken mit fortschrittlicheren behandlungsmethoden und Co. für mich heraus. Sie sprachen mir Mut zu, auch für den schlimmsten Fall der Fälle.

    Aber innerlich fühle ich mich schrecklich einsam und verlassen mit der Situation und der Angst.

    Ich glaube, dass ich nicht einmal hier mein wirkliches Befinden geschildert habe, oder meine emotionale Not.

    Ich war überzeugt, dass diese Einsamkeit weder von meinen Freunden, noch diesem Forum genommen werden könnte. Selbst bei der Therapie fiel es mir schrecklich schwer.


    Und dann. Irgendwann. Gab ich dem ganzen doch die Chance.

    Es kam mir plötzlich völlig wirr vor, dass ich Menschen um Trost fragen will, die emotional NICHT darauf eingehen könnten (Loverboy und Co) und eben nicht um Trost bei Menschen frage, die konstant für mich da sind.

    Ich sprach es also an. Direkt, völlig emotional, weinend und ganz verletzlich. Dass ich Angst habe, dass es mir schrecklich geht. Dass ich diese Wege nicht alleine gehen kann, sollte es zum Schlimmsten kommen. Dass die Tierärzte mir Angst machen, wenn sie so abgeklärt über die Situation sprechen.

    Es weinte teilweise bitterlich und konnte oft nur stammeln. Und doch schaffte ich es eben zu sagen WIE ich mir diesen Trost und die Hilfe wünschen würde. (Das war die schwerste Aufgabe seit Langem).

    Die Antwort war dann natürlich eine völlig neue Nähe. Zu großen Teilen gingen meine Freunde und auch meine Familie wunderbar auf meine Wünsche ein. Jeder so, wie es eben grade möglich war.

    Niemand konnte die Situation nehmen oder die Tatsache, dass ich weiter zu den Tierärzten musste.

    Ich schaffte es aber sogar, den Tierärzten zu sagen, dass ich nicht mit in die Behandlungszimmer gehen mag. Ich habe darum gebeten, dass sie meinen Hund nehmen und ich draußen in der Sonne warten konnte. Wir haben den Hund dann nach den Untersuchungen in das Auto gesetzt und die Ergebnisse in Ruhe in MEINEM Wunschrahmen besprochen.

    Das war eine wunderbare Erfahrung. Als "Dank" stellte sich heraus, dass der Tumor nicht so aggressiv war, wie anfänglich vermutet.


    Spiegeln wir diese Situation auf deinen Text, dann könnte man sich auch hier fragen, warum Du dich nach einem Menschen sehnst, der eigentlich eben nicht die Konstante Stütze wäre, die du dir so sehnst.

    Ich würde nicht fragen, warum du da Trost finden solltest. Eher würde ich die Gegenfrage stellen, warum Du anderen nicht zutraust, dich trösten zu können?


    Besteht die Möglichkeit, dass dort eben eine "bedrohlichere" Situation zu erwarten wäre? Im anderen Thread ging es auch um Pflichtgefühle, um eine unangenehme Enge, ein Verschlucken. Wie könnten wir das hier in den Zusammenhang bekommen? Gibt es einen Zusammenhang?

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  • Ach Mensch, zuerst mal, das tut mir sauleid mit Deinem Hund. Ich hasse Krebs, das ist so eine miese Scheiß Krankheit...

    Ich habe selbst zwei Menschen aktuell im Bekanntenkreis... Und mein erstes Pferd an Krebs verloren, ich kann mir vorstellen wie fertig Du da warst. Bist...? Der Hund lebt noch wenn ich es richtig deute?


    Nuuuun, also die Sache ist die... Ich habe Ende letzten Jahres 1 Chinchilla verloren, dann neuen Partner gesucht und diesen 3 Monate später auch verloren durch Zahnabzesse /Fehlstellungen.

    Bei beiden Fällen war mir dieser Freund eben die größte Stütze. Emotional, sowie auch auf der Suche nach neuen Partnertieren (nehme immer von Privatabgaben, Tierheimen auf).

    Der war da.

    Am Telefon, bei Spaziergängen zur Ablenkung.

    Der ist da nicht geflohen.

    Und ich habe da natürlich mit vielen drüber gesprochen. Und viel Zuspruch erhalten.

    Keine Ahnung, aber ich habe wirklich mit ihm so eine Ebene, die mich beruhigt, die ankommt bei mir.


    Genauso wie jetzt in der Situation mit den zwei Pferden...

    Ich saß Sonntag lange mit meiner Freundin zusammen und habe auch über diese Tier- Themen geredet.

    Wir verstehen diese Sorgen gegenseitig echt gut, jede von uns hat schon viel an Tier- Krankheiten erlebt und die Angst, das Leid, die Traurigkeit.

    Und ich kann mich auch nicht erinnern dort jemals das Gefühl gehabt zu haben von irgend einer Beklemmung oder Verpflichtung... Oder oder... Wir haben uns schon gegenseitig urlaubsvertretungstechnisch um unsere Pferde gekümmert, ich um ihre Katze... Sie hat mir angeboten das auch für die Chins zu tun...

    Und wir können echt gut reden über alles.

    Sie kennt auch den Ex Freund /Partner ganz gut weil wir mal alle in einem Stall standen früher.... Eine, die noch viel Verständnis hat für diesen ganzen "Beziehungskram" mit ihm und ihn auch schätzt.

    Ich kann Dir da momentan echt keine Antwort drauf geben ob das dann auch so ein Ding ist mit nicht zu nahe ran lassen....


    Dennoch kam mir abends der Gedanke es ist so traurig nicht mit DEM Freund das noch bequatschen zu können.

    Ich bin einfach traurig diesen Menschen nicht mehr um Rat und Tat fragen zu können, nen schwarzen Humor Witz los zu lassen mit ihm...

    Mir fehlt das in so vielen kleinen Dingen die passieren,die wir so durch diskutiert haben was passiert in der Welt, Politik... Bis hin zu deep talk usw.

    Nicht nur als Trost, sondern da ist einfach ein wichtiger Mensch nicht mehr da.


    Ich habe vor 4 Jahren eine sehr enge Freundin verloren (die Geschichte ist echt lang, also die lebt noch, ich musste sie aber aus meinem Leben entfernen, daß gings um Betrug, Lügen, Diebstahl am Ende, echt heftig) und ich vermisse auch die noch heute.

    Und DAS was da gelaufen ist sind für mich wirklich Gründe wieso ich sie nie wieder in mein Leben lassen würde.

    Aber ich vermisse sie so wie sie war bevor das alles passierte und ich nichts davon wusste.


    Dagegen kommt mir "abtauchen" weils bei ihm nicht anders ging irgendwie schon fast banal vor. Respektlos mir gegenüber , ja.

    Aber unverzeihlich?

    Unlösbar?

    Wert alles Gute deswegen auf immer zu begraben statt doch zu sagen ich finde es schade, können wir eine andere Lösung finden die für beide klar geht?

    Keine Ahnung....!


    Ich wünschte echt, ich hätte schon nen festen Therapieplatz, wäre schon weiter mit mir selbst und könnte dann mit nochmal mehr Abstand drauf gucken.

    Wenns mich dann noch interessiert.

  • Also ich kann natürlich auch verstehen, dass Dir DIESER Mensch fehlt. Seine Unterstützung und das Gefühl, welches er Dir gegeben hat.


    Auch super, wenn du da Mädels hast, die vielleicht alternativ für Dich da sind.

    Das klang in den ersten Nachrichten darüber für Mich irgendwie anders.

    Als wärst du hauptsächlich auf ihn fokussiert und weniger auf andere.

    Habe ich wohl falsch verstanden :)

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  • Ich glaube Du meinst das, was ich an meiner "besten/längsten" Freundin beschrieben habe, daß ich dort das Gefühl hatte sie konnte meine Gefühle nach dieser Trennung nicht so nachempfinden, und auch jetzt nicht, wieso mir dieser Mensch so viel bedeutet an sich.

    Ja, das ist auch so, was genau DAS Thema betrifft und genau darüber rede ich auch kaum noch.

    Sie hat sich ihr Leben, was sie jetzt führt hart erkämpft auch mit Therapie etc., ich bin da auch total stolz auf sie und bewundere das,nur ist da ein kleines Fitzelchen "freundschaftliches Verständnis" bei weg gekommen, weil sie glaube ich in ihrem Leben so etwas nicht mehr duldet, sie sich mit so etwas nicht mehr belastet und nicht möchte, daß ich das mache.

    Irgendwie soooo...

    Alles andere geht da auch gut. Da ist nur blöde, daß sie fast eine Stunde weg wohnt inzwischen mit Auto... Und daß wir echt schwierig Termine für Treffen finden weil sie selbständig ist, auch an Wochenenden arbeitet, sich fortbildet...

    Das hat sich halt krass geändert zu früher als wir um die Ecke wohnten.


    Die andere Freundin ist eine aus dem Stall, die sehe ich so oder so mehrmals die Woche.

    Die kenne ich nicht so lange, aber das ist so meine zweit engste.


    Auf IHN bin ich irgendwie anders... fokussiert, klar.

    Fokussiert nicht als einzige Person sondern als die Art der Verbindung die wir irgendwie hatten.

    Den Draht zueinander in letzter Zeit.

    Auch weil wir uns doch auch so verdammt ähnlich sind.... In echt Vielem.

    Wir haben eine Vergangenheit als Paar,uns verloren - haben uns wieder zusammen gerauft, sind dann auf eine viel andere, engere Ebene als vorher als Paar zusammen gewachsen, ich kann das nicht anders beschreiben, - aber als wir ein Paar waren hatten wir niemals die Gespräche, die wir in den letzten 1,5 Jahren hatten.

    Da hat er sich 1000 x mehr geöffnet auf einmal. Früher war er nie so der Reder, da war er eher der Meinung man muß nicht alles tot diskutieren.

    Das war komplett anders.

    Ist auf meine Sachen eingegangen.

    Auf einmal gab es sowas wie Selbstreflektion, Entschuldigungen... Einsichten.

    Ich war echt angenehm überrascht.

    Ich nehme an weil der Druck da einfach nicht da war.

    Und dann irgendwann ja doch anscheinend, sonst wäre er ja nicht knall auf Fall weg.


    Nun, ich weiß einfach nicht ob das nun einfach normales Vermissen ist von einem sehr wichtigem Menschen oder aber die ganze Thematik mit der Verlustangst und unserer ganzen Geschichte.

    Beides wahrscheinlich.


    Auch da denke ich oft meine Güte, das Leben ist so kurz und dann versaut man sich gute Sachen wegen... Ängsten.

    Immer wieder. In so vielen Dingen.

    Und irgendwann ists zu spät und man bereut es... Nicht einfach Klartext geredet zu haben.

    Aus Angst, aus Stolz und dem ganzen Kram.


    Amen. Und gute Nacht ^^

  • Beispiel von mir :Mein Ex stellte sich von einem Tag auf den anderen tot. Entweder durch ein herauf beschworenes "Drama" oder aber einfach so aus meiner Sicht. Auf nix mehr reagiert. Anrufe nicht, WhatsApp nicht... Aber nix blockiert. Ging auch von ein paar Tagen bis hin zu Monaten.

    Wir hatten auch das Thema mehrmals besprochen dann, daß ich so ein Verhalten null tolerieren kann... Eigentlich.



    Ich möchte gerne etwas ansprechen, was dich unter Umständen wütend machen könnte. Ich kann Dich da nicht einschätzen, möchte aber dennoch gerne meine Gedanken zu deiner Antwort eben schreiben. Ok?


    Ich musste wirklich eben noch einmal nachlesen, ob dein Ex bei der Trennung gestorben ist. Also ob der Tod der Trennungsgrund war.

    Auch wenn dich das jetzt ärgern könnte, ich finde du idealisierst ihn grade sehr.

    Auch wenn er dir phasenweise sicherlich Halt und Trost geben konnte, so war die Beziehung doch eher unzuverlässig und toxisch? So würde ich es zumindest jetzt aus den älteren Texten entnehmen?


    Du schreibst das alles natürlich sehr klar verständlich, nachvollziehbar… so, dass ich eigentlich sofort zustimmen würde.

    Aber eigentlich war die Beziehung ja eben nicht konstant das, was du gebraucht hättest? Und eigentlich war er eben nicht die Konstante, die du wolltest, oder?

    (Korrigiere mich gerne!)

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