Eigene Grenzen setzen-nur wie?

  • Nein, das macht mich nicht wütend, gar nicht.

    Hab jetzt einige Zeit in mich hinein gelauscht, die einzigen beiden Impulse sind ein leises schmunzeln weil Du Recht hast mit der Idealisierung und der Impuls ihn teilweise in Schutz zu nehmen (geht wohl Hand in Hand mit der Idealisierung)


    Genau, also er ist nicht die Konstante, die ich brauche in Partnerschaften, genauso wie in einer Freundschaft,auch nicht.


    Dass das für mich deswegen nicht als Paar nicht für mich funktioniert habe ich ihm relativ früh, als wir uns wieder enger befreundet haben auch mal an Hand der Beispiele aus der Beziehung erklärt. Weil ich da einfach das Vertrauen verloren habe, daß er nicht wieder weg ist urplötzlich.

    (wir hatten da so einige Themen von früher beackert wo er selbst sagte JETZT versteht er mich endlich, was ich mit verschiedenen Dingen meinte damals)

    Das war das Zitat oben, mit den heraufbeschworenen Dramen, die ich nicht verstanden habe - wo er dann weg war,das war als Paar.


    Und dann war ja auch echt lange Zeit gar nix in der Richtung als wir befreundet waren - länger als wir überhaupt ein Paar waren damals ging das echt gut.

    Deswegen dachte ich echt ja, da hat sich irgendwas getan.

    Er ist offener, sogar reflektiert, das läuft echt richtig gut.


    Und daß jetzt wieder komplett Funkstille ist... Ja das fühlt sich ähnlich an als wäre er tot.

    Es macht ja kaum einen Unterschied ob er lebt wenn er auf gar nix reagiert.

    Und er könnte tatsächlich tot sein, würde ich ja nicht erfahren.

    Der Gedanke ist besonders bitter.

    Der geht wieder Hand in Hand mit ob es das alles wert ist weg zu werfen wenn ein Mensch einem grundsätzlich so viel bedeutet.


    Ob es zu viel Stolz ist das für immer ruhen zu lassen.

    Ob die für mich schlechten Eigenschaften überwiegen oder eher die Guten?

    Da waren also 1,5 Jahre wo es super war und dann grätscht irgendwas da rein (in seinem Kopf) auf Grund dessen alles platt gemacht ist.

    Was ist mehr wert für mich. Gibt er mir mehr als daß mir so ein Verhalten nimmt?

    Weißt?

  • Oh, mir kam gerade bei Kaffee & Kippe (ja, auch nicht gesund aber irgendwie lecker, irgend n Laster braucht man ja :D)

    noch ein Gedanke wieso mir diese "Beziehung" auch fehlt, bzw was sie mir emotional so gegeben hat wie keine andere :


    Ich habe mich so "gesehen" gefühlt, ohne daß ich dafür "kämpfen" muß.

    Ich musste ganz viel nicht erklären, einfach weil wir fast gleich ticken was zwischenmenschliche Beziehungen angeht.

    Und - er hat ja fast immer zuerst auf mich geguckt, egal bei welcher Entscheidung.

    Worauf habe ich Lust, spazieren gehen, einfach abhängen, wo fahren wir mal hin, was essen wir... Ich musste da keine Kompromisse eingehen.

    Ich musste IHN immer fragen was ER denn am liebsten machen würde.

    Das gab mir echt das Gefühl es ist ihm wichtig, daß ich mich wohl fühle.

    Ohne dafür was tun zu müssen.

    Und das hat sich so unglaublich gut, leicht und angenommen angefühlt.


    Und wahrscheinlich hat er dabei 1000 x seine eigenen Grenzen überschritten und sich am Ende auch verschluckt gefühlt.

    Egal ob ich gefragt habe was er will...

    Ist nur eine mögliche Interpretation am Rande jetzt.

  • Guten Morgen,


    2. Käffchen hab ich auch schon hinter mir, die Kippe wurde bei mir allerdings durch ein Franzbrötchen ersetzt :) Zucker...mein Laster.


    Ich nehme an, dass dieses Abtauchen und die Funkstille wahrscheinlich sehr alte Ängste und Gefühle in der wecken müsste? Ich mag den Leuten hier so super ungern schreiben, was sie fühlen, daher in "?". Also ich könnte es mir zumindest gut vorstellen.

    Aber eben weil er diese alten Gefühle in dir wecken könnte, besteht aus meiner Sicht die Möglichkeit, dass dein Kopf da einiges mehr auf den selben Nenner zieht.


    ZB Fällt mir hier im Forum häufig auf (und das kenne ich von mir sehr gut) dass über die Beziehungen zu den Ba gerne so exrem einmalig-positiv gesprochen wird.

    In KEINEM Fall möchte ich Dir jetzt das Gefühl geben, dass das alles eine Illusion war und/oder dieser Mann dich nicht wirklich liebt(e).

    Es ist aber wichtig zu verstehen, dass Menschen mit Bindungsängsten (Verlustängsten, Anpassungs- und Abgrenzungsstörungen) sich eben auch massiv auf den jeweiligen Partner anpassen. Unterbewusst, das merken sie selber garnicht.

    Ach Gott...was war ich nicht schon alles. Was habe ich nicht schon alles gemocht, verändert, mitgemacht. Ich habe mich in meinem Leben dermaßen für meine Partner angepasst, dass ich oft überhaupt nicht wusste, was ICH eigentlich gut finde. Innerhalb der jeweiligen Beziehungen wusste ich das (angeblich) immer haargenau. Nene, DAS mag ich ja auch, das sehe ich auch so, das finde ich auch toll, das mag ich auch nicht, das finde ich auch lustig. Es gab auch (kleine) Unstimmigkeiten, aber große gemeinsame Nenner war immer passend. Bei menschen mit großen verlustängsten muss das sein, weil Abweichungen eine Bedrohung sind. Differenzen sind unaushaltbare Distanzen. Daher wird auch eher vermeidend abgetaucht, statt gesprochen. ES GEHT NICHT, weil es diese Distanzen nicht geben darf, selbst wenn sie sein müssten.

    Am extremsten ist mir meine Anpassung bei meinem Musikgeschmack aufgefallen. Ich hatte keinen. Also schon, aber wenn Man(n) mich danach fragte, dann war die Antwort immer "ach, ich höre alles". Und dann sagte Man(n) was er hörte und plötzlich fand ich genau das auch gut.


    Ich habe praktisch kaum eigeninitiative ergriffen. Weder beim Essengehen, noch bei sonstigen Aktivitäten. Minikleine Vorschläge habe ich mich mal getraut, besonders zu Beginn einer jeden Beziehung war aber viel "Och, mir egal. Entscheide du ruhig". Verantwortung übernehmen? Nahezu unmöglich.

    Zu sagen wir...guten 70% habe ich entscheiden lassen. Nach Treffen fragen lassen. Aktivitäten vorschlagen lassen. Beim Sex führen lassen.

    Das vermittelt natürlich dann schnell das Gefühl, dass es tooootaaaaaal viele Gemeinsamkeiten gibt. Die gab es, weil ich sie gemacht habe.

    Meine Partner mussten da jeweils kaum Kompromisse eingehen. Es war mir sehr wichtig, dass meine Partner sich bei mir wohlfühlten, dass sie sich mir zugehörig und verbunden fühlen. Das musste sein, weil die Angst vor den Verlusten existenziell war.

    Daraus wurde ich im übrigen schwerst depressiv.

    Es gab mich selber kaum noch. Meine Bedürfnisse, meine Sehnsüchte, meine Wünsche und Grenzen.

    Ausgesprochen wurden die immer nur so dosiert, dass sie in keinem Fall mit den der Partner kollidierten. Oder wenn, dann nur in einem möglichst geringen Ausmaß.

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  • Zucker...mein Laster

    Ach, ich halte mit, im nächsten Leben heirate ich nämlich Willie Wonka, oder wie der Typ mit der Schokofabrik so hieß. :P


    Ich kenne dieses Verhalten des "nicht mehr reagierens, Schweigen, sich tot - stellens" ja nur von meiner Mutter. Dabei setzt die Erinnerung aber erst ein mit so 8-10 Jahren, wo sie dann echt im Rollstuhl gelandet ist und dann gar nichts mehr alleine konnte.

    Und sich dann in Streitsituationen so "abgegrenzt" hat. Die Stimme war auch angegriffen, da ging nur noch flüstern. Kein mal lauter werden. Eine Situation verlassen eh nicht mehr.

    Also Schweigen.

    Ich kann mich da aber nicht erinnern ob ich dabei Verlustangst hatte.

    Irgendwie... War meine Mutter ja schon länger nie so wirklich "da" , wie es andere Mütter sind.

    Anwesend meistens, aber... Alles andere war eben stark eingeschränkt.

    Möglich, daß ich da ganz andere Verlustängste schon viel früher aufgebaut habe, aber ich habe echt keine Ahnung.

    Bekannt vorkommen tut mir da eben nur dieses Schweigen.

    Und das hat mich schon damals wütend gemacht.


    Du beschreibst das mit den Verlustängsten und dem sich auf den Partner "einstellen" sehr anschaulich, Danke...

    Wen ich darin wieder finde ist in ganz ganz vielen Dingen IHN.

    Musik, Essen, Unternehmungen... Er hat sich immer rückversichert ob irgendwas OK ist, auch oftmals ob ER so ok ist (nimmst Du mich so mit...? Sowas)

    Mir ist das schon immer aufgefallen und ich habe echt oftmals versucht ihn zu eigenen Wünschen zu animieren ^^

    Mir war da auch null klar, daß das alles

    auch Verlustängste sind und vor allem nicht, wohin das führt oder führen kann.


    Ich weiß nur er sagte als er Schluß machte damals er sei gar nicht mehr er selbst irgendwie.

    Ich hab mir damals nur gedacht "ja aber was kann ICH jetzt dafür, ich zwing Dich ja zu nix"...

    Ich hatte keinen Plan!


    Und obwohl er der erste ist, der bei mir diese fiese, starke Verlustangst ausgelöst hat kann ich bei mir solche Anpassungen nicht feststellen.

    Bis auf, daß ich innerhalb der Beziehung irgendwann anfing mir Gedanken zu machen OB und WIE ich etwas sage, daß er es bloß nicht in den falschen Hals kriegt.

    Aber ansonsten mit nichts.

    Das was ich vorher war, war ich ansonsten auch da an Geschmack und Aussehen usw.


    Als wir dann befreundet waren habe ich dann viel offener mit ihm reden können.

    Da fiel dieses "ob ich das so sagen kann?" weitestgehend weg.

    Das war eine riesen Erleichterung und eben so schön.

    Weil wir auch tatsächlich über Nähe - Distanz Probleme von uns beiden gesprochen haben.

    Da wusste ich schon so viel mehr über das Thema, konnte also ganz viel auch auf mich Münzen und in vielem hat er mir da für sich auch zugestimmt und Parallelen gezogen.


    Aber SEINE Anpassung war eigentlich ansonsten... Dieselbe wie damals in der Beziehung.

    Das hat es anscheinend für mich so wunderbar gemacht, aber es macht mich total traurig jetzt der Gedanke, daß er das gemacht hat weil er denkt er darf keine eigene Meinung haben weil ich sonst weg bin. Das ist so schade.

    Ich wünschte einfach er könnte daraus auch positive Erfahrungen mit nehmen.


    Plus.. Was es noch bekloppter macht... Er grenzt sich ab indem er verschwindet... Und ich bin tatsächlich verschwunden weil DIESE Art seiner Abgrenzung meine Grenzen verletzt.

    Ätzend.


    Darf ich fragen... Hat Dein Partner mal gefragt in Situationen "was möchtest DU denn am liebsten?"... - weil ihm ggf auch aufgefallen ist, daß er fast alles entscheiden soll? Und wenn ja, wie ging es Dir mit so einer Frage, ist das dann Streß pur innerlich? Wie ein Test?

    Weil... Ich hab sowas ja öfter gemacht weil ich dachte ich will ihn eben NICHT übergehen...

  • aber es macht mich total traurig jetzt der Gedanke, daß er das gemacht hat weil er denkt er darf keine eigene Meinung haben weil ich sonst weg bin.

    Mit größter Wahrscheinlichkeit hat er so nicht gedacht. Um so aktiv zu denken, hätte er es im Bewusstsein haben müssen. Da liegt diese Anpassung eigentlich nie, die klemmt im Unterbewussten. Das Bewusstsein ist der kleinste Teil, die Spitze des Eisberges. Alles darunter, ist unterbewusst und dadurch gar nicht so direkt klar. Es kann selbstverständlich an das Bewusste geholt werden, wäre bei vermeidenden Menschen aber sehr ungewöhnlich.

    Meine Freundin, die Hauptberuflich mit psychisch sehr kranken Menschen arbeitet meinte auch mal:

    Wenn man ein Gefühl so massiv verdrängt hat, dann weiß man ja gar nicht mehr, wie es sich anfühllt.

    Bedeutet zum einen, dass man es selber nicht mehr fühlen kann und im Umkehrschluss aber auch nicht in vollem Umfang bei anderen Menschen nachempfinden kann.


    Es ist doch sehr gut möglich, dass Du dich wenig bis kaum angepasst hast. Oder eben erst, als er schon voll dabei war deine VA zu triggern. Das schließe ich ganz bestimmt so nicht aus :)


    Ich weiß nur er sagte als er Schluß machte damals er sei gar nicht mehr er selbst irgendwie.

    Das spricht SEHR für eine massive Anpassung seinerseits. Und das würde mich auch nicht wundern. Ich kenne das wie gesagt gut. Ich konnte irgendwann wirklich nicht mehr sagen, was ich zB gerne esse. In meinem Kopf gab es darauf fast keine Antwort. "Ich esse alles". ja...aber was am liebsten? "Egal. Alles".

    Das ist bis heute geblieben. Ich esse alles, ich trinke alles, ich höre jede Musik, ich mag dicke und dünne Menschen leiden und alle Haarfarben. Ich habe da keinerlei Vorlieben, bei diversen Dingen. ES SEI DENN ich weiß, welche Vorlieben mein Gegenüber hat.


    Inzwischen bekomme ich Panikattacken, wenn ich mit mehreren Menschen zusammen sitze. Nicht immer, aber doch auffällig oft. Da bekommt der Anpassungs-Modus einen Overload. Man kann sich wirklich schlecht an alla gleichzeitig anpassen ;-) Prosecco oder eine sehr sehr lockere Gesellschaft hilft.

    Es ist nicht selten, dass Menschen mit Bindungsproblemen auch einen instabilen Freundeskreis haben.

    Das ist aber kein Muss.


    Ich kenne dieses Verhalten des "nicht mehr reagierens, Schweigen, sich tot - stellens" ja nur von meiner Mutter. Dabei setzt die Erinnerung aber erst ein mit so 8-10 Jahren, wo sie dann echt im Rollstuhl gelandet ist und dann gar nichts mehr alleine konnte.

    Meinst Du, in dem Alter ging das los, oder ab dem Alter kannst du dich aktiv erinnern?

    Darf ich fragen... Hat Dein Partner mal gefragt in Situationen "was möchtest DU denn am liebsten?"... - weil ihm ggf auch aufgefallen ist, daß er fast alles entscheiden soll? Und wenn ja, wie ging es Dir mit so einer Frage, ist das dann Streß pur innerlich? Wie ein Test?

    Weil... Ich hab sowas ja öfter gemacht weil ich dachte ich will ihn eben NICHT übergehen...

    Nein garnicht! Diese Fragen waren nie schwer. Ich habe einfach abgeklopft, was mein Partner da wohl am liebsten mögen könnte. Ganz ganz viel kann man ja aus der Situation ablesen, aus der Mimik oder Gestik oder aus Erfahrungen. Eigene Wünsche einzubringen ist möglich, aber wirklich anstrengend. ICH bin dabei nicht aktiv nervös oder ängstlich, es kostet mich wirklich extrem Kraft.

    Um ehrlich zu sein, ist es aber Niemandem aufgefallen. Ich bin darin sehr geschickt und auch dezent.

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  • Dazu kann ich sagen, dass meine Ex zum Schluss auch sagte, sie selbst habe es vermasselt, da sie sich durch das Verliebtsein selbst aufgegeben hat. Sie sich unbewusst dermaßen anpassen und an diese "Liebe" klammern wollte - und damit die eigenen Grenzen überschritten hat. Zack -> Panik, flüchten müssen.


    Vielleicht fällt mir irgendwann noch auf, wie ich mich angepasst habe. Im Moment weiß ich nur, ich war einfach nur verliebt und habe meinen Alltag und "mich" weitergelebt. Dass sie viel Zeit für ihre Kinder und den Job benötigt, war null Problem für mich und ich habe auch keinen Druck gemacht. Sie hingegen hat alles in Bewegung gesetzt, um mich, respektive uns, irgendwie noch dazwischen zu stopfen. Dass wir uns nur alle 10, 14 Tage sehen, kein Problem für mich. Doch sie wollte komplett alles, am besten jede Minute telefonieren und sehen, wann immer es geht. Und dann, bumms, den Rest kennt ihr ja.

  • Inzwischen bekomme ich Panikattacken, wenn ich mit mehreren Menschen zusammen sitze. Nicht immer, aber doch auffällig oft. Da bekommt der Anpassungs-Modus einen Overload. Man kann sich wirklich schlecht an alla gleichzeitig anpassen ;-) Prosecco oder eine sehr sehr lockere Gesellschaft hilft.

    Es ist nicht selten, dass Menschen mit Bindungsproblemen auch einen instabilen Freundeskreis haben.

    Das ist aber kein Muss.

    Ja das kann ich mir vorstellen, daß das Panik auslösen kann, man kann sich ja unter Umständen schon nicht auf 2 Leute einstellen wenn da gewisse Geschmäcker auseinander gehen.

    Da wüsste ich aber auch nicht, wie ich da ruhig bleiben sollte.

    Mir macht das manchmal Probleme wenn ich zB mit Kollegen essen gehe und weiß da kann ich ja nicht so sein wie unter Freunden. Das stresst mich schon, weil ich ja professionell "spielen" muß.

    Wenn ich das jetzt ausweite... Klingt das echt nach heftiger Arbeit und 3 Tage Urlaub nach so einem Abend...


    Also mein Ex... Der hatte eigentlich kaum nen Bekanntenkreis. Gegen Null.

    Ein paar Mädels aus dem Stall nehmen ihn manchmal mit zum Essen gehen, würden die aber nicht fragen... Dann gäbe es da tatsächlich niemanden.

    Und er sagte mal selbst eigentlich hat er da auch keine Lust mehr zu, weil die sich kaum noch was zu sagen haben...

    Er meidet also im Grunde jede Art von Kontakt und Beziehung.


    Meinst Du, in dem Alter ging das los, oder ab dem Alter kannst du dich aktiv erinnern?

    Ich meine ab dem Alter von 8-10 ging es los, daß es meiner Mama richtig schlecht ging, und sich das ab da irgendwann mit dem Schweigen eingeschlichen hat.

    Vorher konnte sie ja noch selber laufen. Das fing zwar alles an als ich so 3 Jahre alt war, da ging es dann schleichend bergab, aber so früh kann ich mich an zumindest dieses Verhalten zumindest nicht erinnern.


    Hmmm...

    Mit größter Wahrscheinlichkeit hat er so nicht gedacht. Um so aktiv zu denken, hätte er es im Bewusstsein haben müssen. Da liegt diese Anpassung eigentlich nie, die klemmt im Unterbewussten.

    ... Aber irgendwann, wenn das Fass über läuft kommt ein Teil davon ja Dich hoch. Das "ich bin gar nicht mehr ich selbst"... Irgendwie muß ja auch er da gefühlt haben, daß er nicht tut, was er sonst tun würde.

    So wie fremd bestimmten, vereinnahmt.


    Nun, und das waren alles Aussagen als wir ein Paar waren.

    Und jetzt im Nachhinein fallen mir auch viele Situationen ein, wo es geknirscht hat, auch für mich.

    Es war vieles toll, und vieles was seltsam war für mich.

    Das würde ich gar nicht mehr idealisieren.


    Aber all das, was da für mich geknirscht hat fiel in den letzten 1,5 Jahren weg.

    Wirklich.

    Und wenn was geknirscht hat konnten wir das klären. Wirklich drüber reden was sich da komisch angefühlt hat für einen, und es dann lösen.

    Das war aber auch ein ganz anderer Rahmen mit ganz anderen "Erwartungen" oder eben "nicht Erwartungen" , weil eben kein Paar.

    Und ich würde sagen vom Verhalten her hat er sich echt um zumindest 180 Grad gedreht

    gehabt.


    Deswegen - was diesen Teil angeht würde ich nicht sagen da idealisiere ich oder rede was schön.

    Da ist tatsächlich Fakt, daß ich nur Gutes aus dem Kontakt gezogen habe - -

    bis er jetzt so geflüchtet ist.

    Und DAS ist so doof daran.


    Der Gedanke wir hatten echt nen guten Weg gefunden anscheinend wo es passt für jeden und dann so, nee ätsch, auch nicht.

    Falsch gedacht.

    Wieder auf Anfang. Oder Ende.

    Wie man's nimmt.

  • Und hier zu :

    . Sie hingegen hat alles in Bewegung gesetzt, um mich, respektive uns, irgendwie noch dazwischen zu stopfen. Dass wir uns nur alle 10, 14 Tage sehen, kein Problem für mich. Doch sie wollte komplett alles, am besten jede Minute telefonieren und sehen, wann immer es geht

    Das war bei mir sehr ähnlich.

    Aber da ist eben der Partner auch verliebt und hormongesteuert, das überdeckt erstmal alles.

    Ist ja auch nicht so, daß sie nicht wollen.

    Aber wenn die ersten Hormone wieder normaler laufen, dann überdecken die Ängste nicht mehr so gut...

    Dann kommt mehr Alltag, die Beziehung wird "ernster", dauert schon etwas an, wird also fester...

    Los geht's.

    Dazu kann ich sagen, dass meine Ex zum Schluss auch sagte, sie selbst habe es vermasselt, da sie sich durch das Verliebtsein selbst aufgegeben hat. Sie sich unbewusst dermaßen anpassen und an diese "Liebe" klammern wollte - und damit die eigenen Grenzen überschritten hat. Zack -> Panik, flüchten müssen

    Ja, die "Schuld" hat sich meiner auch an allem gegeben.

    Allerdings damals lange nicht so reflektiert.

    Er sagte (O-Ton) "Ich bin auch eben nicht ganz richtig im Kopf"...


    Wenn Deine ex das oben original so gesagt hat, dann hat sie aber ja zumindest gute Ansatzpunkte bei sich selbst erkannt... Wenn sie denn dran arbeiten mag.

    Es kommt eben so auf den Leidensdruck an.


    Mein Ex zB sagte "Ja nee, gut geht's mir damit nicht, aber ich bin eben so. Dann bleibe ich lieber alleine."

    Der Druck ist bei ihm eben nicht groß genug wirklich zu gucken ob es ihm nicht besser gehen KÖNNTE.

    Mit welchen Mitteln auch immer.


    Was auch der Grund ist, daß bei ihm die Chancen, daß er sich selbst meldet gegen Null gehen.

    Nun denn.... Gibt mir genug Zeit zu überlegen was ich überhaupt wirklich will.

    Was ich mit all dem noch anfangen möchte oder überhaupt kann noch...

  • Tja.. und das macht es mir so schwierig, sie endgültig gehen zu lassen. Sie weiß das alles, sagt es genau so, wie ich geschrieben habe. Und da bin ich - trotz allen Schmerzens - (noch) nicht gewillt, aufzugeben. Sie kann ihrem Verhalten einen klaren Namen geben. Und da werde ich schwach und glaube, dass aus der Krise der Mensch hinaus wächst. Dabei geht es mir nicht um ein Miteinander. Nur der Mensch an sich.


    Wenn es hieße: Lieber Daniel, ich kann nicht, weil mein Leben mich ohnehin überfordert; ich gerade die Kraft, die ich habe, für meine Kinder aufbringen muss.


    Würde ich sagen: Ja! Aber bitte ab dafür! Mach, ich bin da, wenn du mich brauchst; ich lebe mein Leben weiter. Kuss


    Aber ist nicht, es kommt die Angst durch. Mit den Worten, ich fühle nichts mehr für dich. Gleichwohl verlasse mich nicht; bin eifersüchtig, es gäbe bald eine "bessere" als mich.


    Ich bin ein unbelehrbarer Optimist. Das hat mich und viele Menschen um mich herum 40 Jahre getragen. Und just tut es nur weh.


    Es ist wohl wirklich so, dass sie nicht das Problem ist, sondern meine eigenen Glaubenssätze, die mich leiden lassen.


    Diese vereinen uns "Verlassenen" wohl miteinander.

  • Sooo :)

    Heute war ja der Tag meines Erstgespräches und ich muß sagen im Moment fühle ich mich... Beseelt! Beruhigt. Sehr zufrieden damit.

    Wollte das hier mal als positives Erlebnis mitteilen.


    Vorher hatte ich sowas wie ich Prüfungsangst, kalte Hände, nervöser Magen, Herzklopfen...

    Aber die Frau war mir tatsächlich gleich sympathisch. Vom Aussehens, die Stimme, ich hatte nicht das Gefühl daß sie denkt ich bin nicht ganz dicht wegen "sowas" zur Therapie zu wollen.

    Sowas... Ich habe mal alles raus gehauen was mir in den Kopf kommt. Was mich traurig macht, wo ich Schuldgefühle habe... Kindheit... Daß mir das Gespräch Streß macht weils mir eben vorkommt wie eine Prüfung... Bzw vorkam. Die Angst hat sie mir gleich genommen.


    Und sie war echt lieb, das Beste daran ist, daß sie mich nicht gleich weg geschickt hat (von wegen ich bin voll, keine Plätze) sondern meinte sie könne mir in etwas unregelmässigeren Abständen von 1-2 Wochen Termine anbieten wo wir dann weiter abchecken wie wir harmonieren und ob wir zusammen arbeiten wollen -

    Bis April, Mai ist sie voll aber ab dann können wir wenns passt fest los legen.


    Und diese OPTION nimmt mir schonmal mega viel Druck.

    Daß ich nicht sofort wieder 100 weitere Praxen abtelefonieren muß sondern dort erstmal weiter schauen kann obs passt. Auf ein paar anderen Wartelisten stehe ich ja zusätzlich als Backup.


    So, finde ich für heute auf jeden erstmal mega cool.

    Nun genieße ich noch die letzten Stunden Sonne und Sommer bis um 22 Uhr oder so ähnlich der Herbst offiziell beginnt nachher..

    :flower:

  • Super!! Das freut mich wirklich sehr für Dich!

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  • Ich danke Dir :)

    Ich freu mich auch noch ne Runde weiter.

    Mal gucken wie es so weiter geht- wenns sackt und ich in 2 Wochen wieder hin bin usw.

    Bin gespannt!

    Auf jeden Fall ist das Gefühl gut mal irgendwas ins Rollen zu bringen für sich.

    Gaaaanz für sich alleine.

  • Bei mir gab es innerhalb der Therapie lange Phasen, in denen es richtig schlimm wurde. Kaum aushaltbar.

    Aber eigentlich ist es ja immer so: Es wird schlimmer, ehe es besser wird.

    Ich dachte mir immer, dass man einen gebrochenen Arm auch erst richten muss, ehe man ihn schienen kann und er heilen kann.

    Das Richten ist vielleicht schmerzhaft?! :)


    Therapien habe ich immer ähnlich betrachtet. Vielleicht tut es weh, wenn man an alte Themen muss.


    Daher um so besser, dass du dich in der ersten Stunde wohl gefühlt hast! Das finde ich so so so so wichtig.

    Darf ich mal fragen, ob du so eine Erstdiagnose erhalten hast? (Musst nicht sagen was drin stand)

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  • Ja, ich finde so der erste Eindruck ist ja Bauchgefühl.

    Da entscheidet sich ja oftmals sympathisch oder nicht. Selten hatte ich das, daß es sich nochmal grundlegend ändert.

    Und JO!! Ich gehe davon aus, daß es

    nicht immer locker flockig wird, sondern wohl ein steiniger Weg wird.

    Erstverschlimmerung, genau.

    Bin ich zumindest kopftechnisch im Klaren drüber. ;)


    Ich habe zum Ende der Stunde so gefragt was sie denn meint in welche Richtung Ihre Diagnose denn gehen würde...

    Sie meinte dann sie würde erstmal, aus dem was ich alles so erzählt habe in Richtung Dysthymie gehen.

    Weiß nicht obs Dir so was sagt, sowas wie chronische depressive Verstimmung, ggf schon sehr lange meinte sie, wenn sie sich das alles aus meiner Kindheit anhört.


    War aber in der Stunde natürlich alles auch nur angerissen.

    Aber das Grundgefühl ist ja passend bei mir.

    Hang zur Melancholie....

  • Ach, spannend!

    Ich finde ja immer gut, wenn man dem Kind einen Namen gibt. Aber da gehen die Geschmäcker total auseinander.

    Hatte auch schon Kritik an diesen Diagnosen, weil die Leute dann ggf. auch in ihrer Diagnose hängen bleiben könnten.

    Also keine Ahnung..."Ich bin BorderlinerIn, ich kann das eben nicht". Weißte wie ich meine?


    Bin ja echt gespannt, wie das bei Dir mit der neuen Therapie weitergeht.

    Fände klasse, wenn Du uns daran teilhaben lässt :)

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  • Ja ich bin da ja auch neugierig und frage jeden möglichen Sch... Nach halt.

    Nun, ob ich drin hängen bleibe, ob das Tatsächlich DIE Diagnose ist oder sich ändert, wer weiß es.

    Fakt ist, ich gehe zum lachen NICHT in den Keller, würde also auch nicht sagen äh sorry, ich bin da jetzt chronisch depressiv, geht nicht.

    :P

    Naja, also weißt wie ichs meine....!


    Na zuerst kommen jetzt ja die Schnuppersitzungen. Hoffe die sind dann auch gut passend... Echt.

    Wäre wirklich cool wenn das harmonisch weiter läuft und ich dort bleiben könnte fest.

    Ich werde berichten, auf jeden.

    Liebes Tagebuch, äh Forum...!

    Na ist ja manchmal wie Tagebuch, und manchmal antwortet es, das ist cool!

    Wäre als Teenie schon so cool gewesen, aber da gab's kein Internet für mich...

    Vielleicht aber auch besser!

    :)

  • Ha, so... Malwieder den eigenen Thread hier etwas bespaßen heute!


    Ich fühle mich heute ein wenig wie ein Glückskind, ich hatte meine 2. Therapie - Kennenlern-Schnupperstunde.

    Erstmal hab ichs wieder als sehr angenehm empfunden. Also was das Miteinander betrifft.

    Ich hab erstmal meine zwei mir aktuell bewussten dunkelsten Punkte anvertraut und abgeladen und mich dabei nicht dämlich, schrecklich oder beschämt gefühlt.

    Erstmal. Ist aber ja soweit eine gute Voraussetzung beim Kennenlernen denke ich.


    Und dann sieht es so aus, daß sie ab in 2 Wochen wohl tatsächlich wöchentlich einen Termin frei hat.

    Ich muß das nochmal genauer hinterfragen ob ich das alles richtig begriffen habe und ob und wie lange das alles noch unter "Sondierung" läuft oder ob das dann ein fester Therapieplatz ist.

    Oder obs einfach ineinander übergeht wenn beide wollen...

    Irgendwie war die Zeit so schnell rum und dann war mein Kopf zu voll das heute alles zu hinterfragen ganz genau...

    Ich hätte noch Stunden weiter einfach "abladen" können...!

    So weit, so gut erstmal.

    Man muß auch mal Glück haben!

    :D :thumbup:

  • Erstmal. Ist aber ja soweit eine gute Voraussetzung beim Kennenlernen denke ich.
    Und dann sieht es so aus, daß sie ab in 2 Wochen wohl tatsächlich wöchentlich einen Termin frei hat.

    Ich finde, das klingt doch erstmal super!


    Und im Übrigen ist das gar kein "Glück", oder wenigstens nicht nur. Du hast Dich ja schon auch wirklich aktiv gekümmert. Die Termine kamen nicht aus dem Nirgendwo.

    Also war es Dein Engagement + ein wenig Glück?! :)

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  • Sozusagen ohne Fleiß kein Preis... :thumbup:

    Hätte ich mich nicht gekümmert hätte es den Termin nicht gegeben.

    Das Glück dabei ist einfach, daß ich bislang noch immer sagen kann sie ist mir sympathisch UND das anscheinend Termine frei geworden sind.

    Und das kann man ja heutzutage bei den Wartelisten tatsächlich nur noch als Glück betiteln...!

  • Für alle die lange auf einen Therapieplatz warten oder auch einfach nicht die Kraft und/oder Ausdauer haben sich durchs Telefonbuch zu wälzen. Wenn man die 116117 anruft wird einem direkt ein freier Platz vermittelt. Dort läuft bundesweit alles zusammen. Gilt übrigens für jede Form von Arzttermin. Entscheiden ob der Therapeut einem passt darf man natürlich trotzdem. Die Terminvermittlung vermittelt nur Ärzte mit freien Terminen im eigenen Umfeld.


    Ich hatte 3 Tage nach Anruf meine erste Sitzung.


    Nur als kleine Randinfo für alle die hier lesen.


    @Miss Bat:

    Freu mich, dass du einen Platz gefunden hast wo du dich mit wohlfühlst.