Bindungsangst überwinden

  • Ich weiß selber nicht was für eine Art Hilfe ich brauche. Ich habe keine Ahnung. Sie versuchen mich abzulenken, aber helfen tut das eher weniger.


    Hatte gestern jetzt ein Telefonat mit einem Therapeuten geführt. Termin hätte ich jetzt erst Anfang/Ende August und selbst da weiß ich nicht, ob ich das machen kann, da ich Angst habe, das meine Krankenkasse dies nicht übernimmt. (Bin bei der Aok) und er sagte mir, wenn die das nicht übernehmen das ich es aus eigener Tasche zahlen müsste, aber so viel Geld habe ich nicht.


    Ich bin jetzt leider wirklich am überlegen es einfach sein zu lassen. "Nützt ja nichts", schlummert es mir die ganze Zeit im Kopf herum. Ich hab angst. Bin komplett überfordert.


    Auch wenn es jetzt mit ihm vorbei ist, fühle ich mich ... besser? Es klingt so gemein, auch wenn ich ihn vermisse, aber trotzdem fühl ich mich "besser" das ich wieder essen kann. Wenn auch nur ein wenig.

  • Es ist definitiv kein einfacher Weg, aber wenn du es schaffen willst dann kannst du auch jetzt schon unwahrscheinlich viel selbst an dir arbeiten. Bin selbst von BA/VA betroffen und die größte Entwicklung hat sich sogar außerhalb der Therapie ergeben.


    Spür erstmal in dich hinein, wovor du genau Angst hast. Ist es die Angst davor, abgelehnt zu werden? Nicht gut genug zu sein? Oder eher davor, deine Freiheit aufgeben zu müssen und dem anderen zu sehr gerecht werden zu müssen, damit er dich wirklich liebt? Alleine das hilft schon mal. Im nächsten Schritt ist wichtig, dem Ursprung dieser Ängste nachzugehen. Zu 99% kommt etwas aus der Kindheit (in meinem Fall z.B. schwere Krankheit der Mutter, Verlusterfahrungen, Mobbing, enorme Anpassung an die Launen der Eltern, da viel Streit herrschte, starker Leistungsfokus um geliebt zu werden, Anpassung an Geschwister um Ärger zu vermeiden, etc.). Achte mal darauf, wann in der Vergangenheit deine Grenzen missachtet wurden und welche Glaubenssätze / Prägungen sich daraus für dich ergeben haben. Dann kannst du schon mal eine Verbindung vom Ursprung der Ängste zu den Ängsten in der heutigen Zeit finden und zumindest kognitiv erkennen, dass sie mit der „Gefahr“ deiner jetzigen Beziehung nichts zu tun haben, sondern aus alten Verletzungen resultieren. Anschließend würde man die alten Emotionen nochmals durchleben und die Glaubenssätze umstrukturieren, das finde ich den schwierigsten Teil, weil der Körper so unbewusst reagiert (bei dir ja auch vollkommen automatisch). Ich führe gerade ein Buch, wo ich jedem Angstgefühl und Glaubenssatz echt auf den Grund gehe und merke, wie in Mini-Schritten Erleichterung einkehrt. Der Selbstwert hat sich auch unglaublich verändert, da solltest du definitiv ansetzen. Bestrafe dich nicht für deine Ängste, indem du aufgibst aus „ach ich schaff das sowieso nicht, das wird nix, ich hab das nicht verdient“ Gedanken. Das ist klassische Selbst-Sabotage im Bindungsangst-Strudel (hab so selbst oft Beziehungen/Anbahnungen davon in den Sand gesetzt).


    Lies gerne Bücher zur Thematik, höre Podcasts, schau mal auf Insta, etc. Es gibt richtig viel Input mit dem man anfangen kann etwas zu tun - bereits bis die Therapie anfängt. AAAABER - es ist Arbeit. Es kommt nicht von allein. Und es ist viel bequemer (!) seinen Ängsten nachzugeben und im alten Muster zu bleiben. Ich gebe dir nur mit, dass es sich unglaublich lohnt. Die Beziehung zu dir wird besser werden und dadurch auch alle anderen Bindungsformen (inzwischen sind meine Freundschaften zB viel inniger und stabiler geworden und ich trete meinen Eltern gelassener gegenüber). Ich wünsche dir alles Liebe und hoffe, ich konnte dich etwas ermutigen :) sieh es als Chance für dich selbst!

  • Warum sollten die Kassen das nicht bezahlen?

    Und sowieso, würden sie es dir wenn - dann rechtzeitig mitteilen und dann musst du natürlich auch nichts bezahlen!

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    Yeah, I can love me better than you can

  • Ich habe vor ein paar Tagen bei meiner Hausärztin angerufen und unter tränen erzählt das ich nicht Arbeiten gehen kann. Mir wird das gerade alles zu viel. Arbeit, Familie, Beziehung. (Arbeit und Familie stresst mich schon sehr sehr lange.. nur seit auch meine Beziehung den Bach runter ging, hat es mir auch einfach den rest gegeben) seitdem esse ich kaum, wenn nur morgens 2 Scheiben Toast und das wars dann auch. Ich hab kein Apetitt, fühle mich innerlich Leer. Ich möchte nichts machen. Meine Hobbys nicht nachgehen, was ich schon seit Anfang des Jahres nicht mehr tue. Ich will nicht rausgehen. Ich will nur in meinem Bett liegen. (Manchmal denk ich sogar noch schlimmer). Ich weiß nicht, ob ich vielleicht nicht doch mehr habe, außer Bindungsangst. Ich bin irgendwie verwirrt.

  • Bindungsangst ist KEINE Diagnose.

    Das Wort ist eine Erfindung, welches in der Schulpsychologie überhaupt nicht benutzt wird.


    Das was du beschreibst klingt ernst!

    Hast du darüber nachgedacht in eine Klinik zu gehen? Oder zu einer akuten psychologischen Hilfe?

    Bitte kümmere dich um dich.

    Unserer Flogdog hier ging es auch dramatisch schlecht (Depression). Sie kann dir dazu vielleicht etwas gutes raten

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  • Ich habe darüber nachgedacht ja, aber auch Angst davor man würde mir nicht glauben. Ich werde es trotzdem versuchen das steht fest. Ich bin an einem Punkt angelangt wo ich nicht mehr kann und etwas ändern möchte.

  • Diese Angst ist „normal“, oder zumindest absolut nichts ungewöhnliches.

    Sie rührt wahrscheinlich daher, dass du irgendwann Mal gelernt haben könntest, dass deine Bedürfnisse nicht „angemessen“ sind.


    Gibt es irgend einen Menschen in deinem Leben, der dir dabei helfen kann? Eine Freundin, ein Freund? Ein Arzt, dem du vertraust? Deine Hausärztin z.B.?

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  • Ich werde morgen mit meiner Hausärztin sprechen. Ich hoffe sehr das sie mich versteht und mir helfen kann irgendwie. Freunde denen ich mich anvertrauen kann habe ich, ja. Sie stehen komplett hinter mir im gegensatz zu meinen Eltern.

    Da kommt immer nur "Stell dich nicht so an. Mir geht es auch schlecht. Jedem geht es so" bla bla

  • Eltern verstehen das oft nicht. Das liegt zu großen Teilen dann aber auch gerne daran, dass sie selber KOMPLETT anders erzogen wurden. Eben genau so: Stell dich nicht so an. Reiß dich zusammen. Steh auf und mach weiter.


    Ich würde also nicht zu viel Gewicht auf ihre Meinung legen. Auch wenn ich gut verstehen kann, dass Dir (als ihr Kind) das wichtig wäre.

    Es ist jetzt leider wohl erstmal an der Zeit, dass du dich selber verstehst. Und dich da auch selber an die Hand nimmst. Inkl. Hilfe von deinen Freunden.

    Deine Hausärztin wird Dir bestimmt helfen. Aber du musst ihr auch die Chance geben, Dich zu sehen. Ich kann nur empfehlen, dass du ihr wicklich klar sagst, wie schlecht es dir aktuell geht. Psychische Leiden sieht man ja leider von außen viel schlechter, als die Körperlichen.

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  • Ich werde morgen versuchen zu sagen wie ich mich fühle. Ich weiß nur nicht so recht wie ich das gespräch anfangen soll, da ich nicht so gut mit Worten bin. Mit ihr wird es dann auch ganz anders sein als mit meinen Freunden zum beispiel, die mir fast alles aus der Nase ziehen mussten damit ich rede.

    Ich hab echt bammel davor.

  • Ich kann gut nachempfinden, dass du etwas Muffen davor hast.

    Das hatte ich auch.


    Ich bin damals auch zunächst über einen Allgemeinmediziner gegangen. Oder war’s ein Neurologe… na, ich weiß grade nicht so 100%. Es fiel mir extrem schwer, danach war ich aber wirklich erleichtert. Es war irgendwo mal richtig ausgesprochen.

    In den darauf folgenden Jahren, habe ich’s immer wieder auch fremden Ärzten erzählt (wenn relevant). Und nicht EINER hat dabei blöd oder abweisend reagiert.

    Können sie auch garnicht, weil es zur Pflicht gehört, den Menschen zu helfen.

    Psychische Krankheiten sind eine extrem ernste Angelegenheit.


    Nimm dich und deine Baustellen ernst!

    Ich bin sicher, dann findest du auch gute Hilfe.


    Vielleicht magst du im Anschluss kurz berichten wie es lief?

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  • Hallöchen Anime1997,


    es macht mich traurig sowas zu lesen!

    Zunächst einmal hab ich einen Schock bekommen, als du sagtest deine Eltern sagen: Stell dich nicht so an.

    Das ist das erste Problem.

    Deine Eltern. Die kannst du schonmal vergessen! Null einfühlsam dir gegenüber! Da ist es kein Wunder, dass du so mit dir zu kämpfen hast.


    Radieschen hat schon sehr viele Tipps gegeben, die lege ich dir auch ans Herz.


    Bei deinen ersten Beiträgen habe ich rausgelesen, dass du Probleme mit Vertrauen hast, kann das sein?


    Lerne dich zu stärken. Du bist wer! Mach dir klar, was du alles bis jetzt erreicht hast.

    Es ist wichtig zu wissen wer man selber ist und was man für Werte hat. Welche Ziele im Leben.


    Frag dich warum du eifersüchtig auf deinen Freund zB bist.

    Bringt er dich absichtlich in dieses Gefühl? Oder bildest du es dir ein?


    Für mich klingt das nach Angst vor dem Verlassen werden. Du machst dich Abhängig von ihm und bist dann sauer wenn er dich quasi enttäuscht.


    Stefanie Stahl kann das alles super gut aufdröseln, ich bin da null Experte, weil das alles so extrem Komplex ist.


    Frag dich wofür du ihn brauchst. Und finde den Weg zu dir.

    Selbst wenn du mal eifersüchtig wirst, weil er dich absichtlich oder unabsichtlich getriggert hat, dann bleib stark und nimm es nicht so ernst. Soll heißen, vertraue ihm.

    Natürlich kommt es immer auf die Situation drauf an. Wenn er mit einer anderen rummacht oder solche Späße, dann solltest du ihm definitiv den Laufpass geben ;)

    Sowas hat niemand nötig.


    Vergiss nicht, dass wir alle Werte haben und wenn er dir nicht das gibt, was du brauchst, dann wirst du jemand neuen kennenlernen, der Wert auf dich legt.

    Die Frage ist, fällt es dir generell schwer „loszulassen“ (vertrauen) oder bringt er dich in das Gefühl des Misstrauens?

    Viele Grüße aus dem Rheingau :flower:

    ______________________________

    "Am Ende wird alles gut.

    Und wenn es nicht gut ist,

    dann ist es noch nicht das Ende."

    (-Oscar Wilde-)

  • Ich hatte nun meinen termin und meine Hausärztin hat mir telefonnummern zu einige Neurologen gegeben. Den frühesten Termin bekomme ich erst im Juli, also heißt es wohl abwarten. Leider.


    Desweiteren hat sie mich noch für diese und nächste Woche Krank gemeldet.



    Schreibe auch hier mal direkt an SailorJupiter.

    Ich mag deinen Nicknamen 😅👍🏻


    Es ist immer leichter gesagt als getan, sich selber Wert zu schätzen. Das habe ich nie wirklich gemacht. Ich war (meiner meinung nach) nie gut genug für etwas gewesen.

    Und was meinen ex angeht.. den einzigen Triggerpunkt den ich habe ist es, wenn er was mit seiner ex macht. Ich glaube ihm, das sie nur freunde sind und das sie nichts tun und ich habe ihm gesagt, das das für mich okay ist, wenn sie befreundet sind und ich habe auch versucht damit klar zu kommen, aber gestört hat es mich im endeffekt trotzdem irgendwie.

    Und ob ich verlustangst habe, könnte durchaus sein, aber irgendwie auch nicht. Es ist so komisch.

    Ich will nähe haben, sehr viel nähe, aber gleichzeitig will ich es auch nicht und möchte einfach meine ruhe haben und nichts fühlen.

  • Hallo Anime1997,


    danke =)


    Macht der Liebe...! und so ;P


    Ja sehr schade das du den Termin erst so spät bekommen hast, aber das ist soweit ich denke so üblich -.-


    Also von vornherein ist das ja schön für deinen Freund, dass er noch was mit seiner Ex zusammen macht. Aber andererseits musst du dir wirklich klar sein, ob du das willst.

    Wenn nicht, dann sag ihm dass es dich stört. Normalerweise sollte er es verstehen und auf dich eingehen. Du kannst ihm am Ende nicht verbieten, mit seiner Ex nichts mehr zumachen aber du kannst jemanden finden, der dich wertschätzt und auf dich eingeht, bzw. der mehr mit dir macht, als mit seiner Ex geliebten. Sowas ist immer heikel.


    Mir half es damals eine Liste zumachen, über einer Beziehung so wie sie sein soll. Probier das doch mal?

    Dabei wäre Punkt 1 für dich schonmal:

    Mein Partner soll keinen Kontakt mehr zur Ex haben


    Wenn du das für dich gemacht hast, sprich die negativen Punkte (wenn du es hinkriegst) bei deinem Freund an. Und frag dich dann, ob du das so für dich durchgehen lassen willst...


    Und bei dem Wertschätzen hilft es (mir) an schlechten Tagen, wenn ich bzw DU dir sagst oder eine Liste machst, mit Taten die du schon vollbracht hast.

    Das kann das einfachste für den Anfang sein: Du hast dir ein Brot geschmiert. Du kannst dich selbständig anziehen. Du hast die Schule geschafft. Dir tolle Kleidung gekauft. Und so weiter.

    Schau stolz zu dir auf. Ich weis , das das voll leicht gesagt als getan ist. Mir fällt das auch schwer, an mich zu glauben. Aber solche Dinge stärken mich, weiter meine Arbeit zu machen und einzukaufen etc.

    Ich glaube jeder hat so seine Tiefs ...


    Jetzt wünsche ich dir aufjedenfall alles gute damit und du packst das! Du bist immerhin nicht allein, mir deinen Zweifeln und Unsicherheiten :D

    Viele Grüße aus dem Rheingau :flower:

    ______________________________

    "Am Ende wird alles gut.

    Und wenn es nicht gut ist,

    dann ist es noch nicht das Ende."

    (-Oscar Wilde-)

  • Vielen Lieben Dank!


    Ich bin nicht mehr mit ihm zusammen seit einigen Wochen. Heute haben wir uns wiedergesehen. Wir haben ersr geschrieben, wie es uns momentan geht und habe ihm dann auch meine Lage erklärt, das es schlimmer ist als ich dachte. Er wollte sich sofort treffen. Ich wollte es eigentlich nicht aber er hat so sehr darauf bestanden das wir uns dann erstmal in einem Stadtpark getroffen haben (ja da war es schon ca 21 uhr). Es war, anfangs, komisch ihn zu sehen, gerade wo meine Laune so im Keller ist, hat er trotzdem die ganze Zeit versucht mich zu unterhalten. Wir haben dann weiterhin darüber geredet wie es mir geht, das ich nicht mehr will und er hat versucht mich aufzubauen. Später dann hatten wir uns mal hingesetzt und ne Sternschnuppe gesehen 😳 Das war krass, zumal ich nie eine gesehen habe. Noch etwas später haben wir uns dann einfach auf eine Wiese gelegt. Er ist oft auf Körperkontakt gegangen, wie z.b über meinen Rücken streicheln, meinen Arm, hat meine Haare durchgewuschelt was ich gar nicht mag 😅

    Und als wir uns hingelegt haben, hat er seinen Arm um mich gelegt, kam mir mit seinem Gesicht immer nahe und ich wusste das er mich küssen will, doch ich hab immer weggeschaut, weil ich nicht weiss ob das nun richtig ist oder nicht. Ich weiss nicht wie, aber später sind wir dann zu der Frage gekommen, ob ich mir denn mal was angetan habe, was ich nicht beantworten wollte. Später dann hab ich es dann doch gesagt (Es ist wie ne Zwangsstörung, wo ich mir meine Haut an der Handinnenfläche abziehe) (Skin Picking heißt es soweit ich weiss, aber ich habe noch nie mit einem Arzt darüber gesprochen) Dann war es Still. Ich hörte ihn die ganze Zeit tief ein und ausatmen und als ich ihn ansah wischte er sich schnell übers gesicht. Er hat geweint.. und das wegen mir. Ich hab ihn gefragt, ob er weint aber er hat es die ganze Zeit lachend abgestritten und schnell das Thema gewechselt. Danach sind wir zu ihm gefahren. Es war fast wie früher, das wir zusammen gekuschelt haben, nur das wir diesesmal sehr ernst miteinander gesprochen haben. Er meinte das er nicht weiss wie er mir helfen will und das das nicht genug ist was er tut. Ich meinte hingegen das er genug tut. Das was er eben tun kann, ist genug. Entweder ich nehme es an, oder ich nicht, das ich es nicht schaffe. Er will nicht das ich mich so fühle. Er will über seine Gefühle nicht reden, nicht über seine Probleme reden, weil ich es ja "schlimmer" habe. Seine Worte. Ich meinte dazu nur, nein. Seine Probleme sind genauso schlimm wie meine und ich finde es blöd, wenn ich mir ständig die augen ausheule, während er sich alles in sich hineinfrisst. Wieder hatte er tränen in den Augen deswegen, weil er nicht wusste wie "schlimm" es mir wirklich geht. Das ich in nichts mehr eine Zukunft sehe. Ich habe ihn gesagt, das er auch über seine Probleme mit mir reden kann. Sie sind genauso wichtig wie meine. Ich hoffe er merkt sich das. Natürlich, wie soll er sonst anders sein, haben wir uns geküsst. Mehr aber auch nicht. Jetzt sitze ich hier, auf meinem Bett, verwirrt, wie das alles jetzt weitergehen soll.

    Ich will ihm nicht noch mehr sorgen machen. Ihm geht es körperlich momentan auch nicht super.

    Deshalb hatten wir auch vor Paar wochen entschieden, erstmal getrennt zu sein. Aber nun?


    Ich weiß es nicht. Es ist alles so kompliziert.

  • Ich bin ja kein Arzt, aber das was Du beschreibst, klingt für mich irgendwie nicht wie ein Fall für einen Neurologen.


    Selbstverletzende Handlungen, keinen Bissen mehr runterbekommen, sozialer Rückzug...


    Ich würde versuchen mich an einen Therapeuten zu wenden. Falls es wirklich zu schlimm wird und akuter Handlungsbedarf und Gesprächsbedarf besteht, kannst Du Dich auch kurzzeitig stationär in die nächstgelegene psychiatrische Klinik einweisen.


    Es gibt Situationen im Leben, in denen man nicht mehr die Kraft hat, 30 Psycholgen anzufunken, jedes Mal den Seelenstrip zu machen und dann Monate bis Jahre auf irgendwelchen Wartelisten zu stehen.


    Wenn es nicht mehr geht, such Dir bitte Hilfe ja? In diesen Kliniken sind Fachleute, die Dir in solchen Lebenslagen gut Helfen können. Ich könnte mir vorstellen, dass man dort auch schneller an eine Therapie herankommt. Wahrscheinlich ist die Chance auch größer, dass die Therapieform dann auch passt.

  • Mir wurde das auch schon einige male geraten, sich vielleicht besser einweisen zu lassen. Ich habe große Angst davor. 1. weil mir das so unmögluch erscheint, das mir jemand helfen könnte und 2. was meine Eltern dazu sagen. Ich bin alt genug, könnte machen was ich will, aber trotzdem haben sie einen RIESEN einfluss auf mich... Es fühlt sich so an als wäre ich in einer Sackgasse.

  • Wenn du dir einen Arm gebrochen hättest, und das operiert werden müsste…. Würdest du dann ins Krankenhaus gehen?


    Du hast ein Problem, und möchtest Hilfe (so habe ich das verstanden). Natürlich kannst du dann jeder Zeit zu einem Arzt gehen/eine Klinik oder Ambulanz aufsuchen.


    Das ist wichtig für dich.

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  • Hey. Ja, ich lebe noch 😅


    Ich war jetzt eine lange Zeit krank gewesen. Konnte wegen meiner Psychen verfassung nicht Arbeiten gehen. Jetzt weiß mein Chef nicht, ob er meinen Vertrag verlängern möchte, wenn ich mich wieder Krankmelde. Also versuche ich es so gut es geht durchzuziehen. In den Jahren, inden ich da Arbeite war ich einmal Krank... seine Aussage hat mich schon etwas fertig gemacht...


    Naja. Hilfe habe ich noch immer keine. Ich hab einfach Angst. Angst davor nicht gehört oder verstanden zu werden, nicht ernstgenommen zu werden, nur um mich dann noch miserabler zu fühlen als ich es sowieso schon tue, aber früher oder später muss ich es tun, allein um meiner Gesundheits willen.


    Ich kann niemanden an mich heranlassen, das macht sich psychisch als auch körperlich bemerkbar, das irgendwas in mir es nicht möchte.

    Dabei will ich es doch eigentlich. Liebe und Zuneigung. Akzeptanz und Verständniss...