Bindungsangst überwinden

  • Ich bin ganz neu hier, hoffe darauf gleichgesinnte zu finden die genau gleichfühlen, oder gefühlt haben und wie sie es überwunden haben.


    Ich habe seit ca. 1 woche einen Freund (besser gesagt, ist es mein ex Freund) wir verstehen uns nachwievor super gut. Damals ist die Beziehung aufgrund mangelnder Kommunikation in die Brüche gegangen, weil ich nie darüber reden wollte wie es mir ging. Denn während unserer ersten Beziehung ging es mir richtig besch*ssen. Ich habe nichts mehr an nahrung runterbekommen. Mir war jeden morgen nach dem Aufwachen schlecht, das ich mich sogar übergeben musste. Ich hatte negative gedanken was unsere Beziehung anging und mir fällt auf das es wieder losgeht. Doch diesesmal spreche ich mit ihm darüber. Ich sage wie ich mich fühle, das ich die beziehung will aber mir das alles auch mit zu viel stress verbunden ist. Damals war ich auch mal bei einem Therapeuten, der aber meinte das es in meinem Fall gar nicht nötig ist, Hilfe zu beantragen. Seitdem war ich auch bei keinem mehr.

    Ich will einfach nur eine normale Beziehung führen können mit jemandem, den ich total gerne habe! Aber alles was ich tue ist die Person mehr und mehr auf abstand zu schicken (so hab ich das Gefühl zumindest)

    Aber er ist total lieb, verständnissvoll und betont andauernd, das wir es gemeinsam schaffen werden, auch wenn es dauert. Angst habe ich trotzdem. Vorallem weil es mir eben Körperlich immer schlechter geht, aber erst, seitdem er mich gefragt hat, ob ich seine Freundin werden will, ging es los. Davor war alles in Ordnung gewesen. Damals war ich auch immer krass eifersüchtig gewesen, war ständig sauer, wenn er mal nicht so geantwortet hat, wie ich es wollte und dachte ständig es sei irgendwas, was jetzt komischerweise nicht so ist. ?(

    Ich hoffe, das ich damit nicht allein bin.

  • Hey!


    Willkommen in der Runde.


    Hast du mal darüber nachgedacht, dir da auch professionelle Unterstützung in Form einer Therapie zu suchen?

    Die körperlichen Symptome unterdrücken zu wollen bzw. nicht darauf einzugehen führt langfristig zu stärkeren Problemen.

    Daraus können auch wirklich schwere Depressionen und andere Beschwerden entstehen. (Nicht dass Essstörungen nicht schon schlimm wären, aber es ist wichtig, dem ganzen Aufmerksamkeit zu schenken)!


    Ich finde spannend, dass du das Wort „normal“ in Verbindung mit „Beziehung“ verwendest.

    Weder für Beziehungen, noch für Menschen gibt es ja wirkliche Normen.

    In Filmen, Serien und Büchern werden meisten vollkommen unrealistische Beziehungen dargestellt, die zwar wahnsinnig Sehnsüchte triggern können, real aber niemals zu erreichen wären.

    Liebe auf den ersten Blick, Seelenverwandte, Liebe zu gleichen Teilen, Passgenauigkeit wie Puzzleteile und „bis dass der Tod uns scheidet“ sind mehr Illusion als wirklicher Beziehungsalltag. Was nicht bedeutet, dass Beziehungen nicht harmonisch sein sollten, aber eben individuell harmonisch für die jeweiligen Partner.


    Es geht also ausschließlich darum, anhand deiner Bedürfnisse zu prüfen, welche Beziehung für dich passend ist.

    Und ja, dein Weg wird da zwar an der Angst entlang führen, sollte aber nicht in permanenten körperlichen Symptomen ausarten.

    Körperliche Reaktion bedeutet, dass du nicht auf dich achtest. Als würdest du deine Hand über eine Flamme halten und dein Körper dir mit einem Schmerz mitteilen „spinnst du?? Da verursachst du ein Problem, bitte nimm die Hand da weg!!!“.

    Der Schmerz fängt ja quasi auch mit der Feststellung von Wärme an, welches erst später bei steigender Temperatur überhaupt Schmerz wird.

    Ähnlich ist es mit allen Dingen. Reagiert dein Körper, bist du quasi zu nah an der Flamme.

    Es gilt dann zu schauen, bis wohin die wohlige Wärme angenehm ist, und wann sie zum Schmerz wird.



    Setzt du dir selber das Ziel „normale Beziehung“ (was auch immer das genau heißt), scheinst du die Flamme und deine Hand/Gefühle dazu überhaupt nicht im Blick zu haben (?). Dein Körper scheint da eine immense Bedrohung wahrzunehmen, und du schenkst ihm offenbar zu wenig Aufmerksamkeit.


    Im Rahmen einer Therapie zB könntest du dich dort deutlich besser kennenlernen. Das kann dazu führen, dass diese körperlichen Reaktionen komplett verschwinden, weil sie eben keinen Grund mehr haben. Du lernst dich zu verstehen = der Körper muss nicht mehr so reagieren.

    :-)

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  • Ich bin momentan auf der Suche nach einem Therapeuten. Da mich der letzte, wegen seiner Aussage ziemlich erschreckt hat, das ich es nicht nötig hätte Therapiert zu werden, habe ich nach keinem mehr gesucht. Kurz darauf war mit meinem Ex schluss gewesen und mir ging es deutlich besser, musste aber trotzdem oft an ihm denken. Bis dahin hätte ich gedacht, das ich keine Therapie mehr brauche. Jetzt sind wir eben wieder zusammen. Ich rede mit ihm über alles, was ich damals nicht getan habe, immer gesagt habe es sei alles okay. Er ist verständnissvoll, zwingt mich zu nichts.

    Wie gesagt, war vorher alles gut, bevor wir offziell zusammen gekommen sind. Wenn er merkt das es mir nicht gut geht (z.b wenn ich schüttelfrost habe) nimmt er mich in den Arm und nach und nach beruhigt sich das irgendwie. Damals war es auch z.b so, das ich wegen jeder kleinigkeit total eifersüchtig war, immer war irgendwas und ich habe Disskusionen angefangen die nicht sein müssten. Jetzt ist es gar nicht mehr so. Es ist so... komisch.

    Ich möchte wirklich das es mit ihm funktioniert und bereue es, das ich nicht eher einen Therapeuten gesucht habe, aber als Single hatte ich diese "probleme" nunmal nicht.

  • Ich schreibe irgendwie viel durcheinander, aber es ist nicht so einfach bei dem Thema seine Gedanken zu Ordnen😅 zumindest ist es bei mir so.

    Und ich meinte unter "Normal" eine gut Funktionierende Beziehung, wo man sich fallen lassen kann, so sein kann wie man ist und man weiss das der Partner einen unterstützt und wo man sich wohl fühlt und ja vielleicht auch mal wo man streitet, das ist normal. Damals wollte ich immer eine Hollywood Romanze, mit allem was dazugehört, aber das ist völliger schwachsinn, zumindest für mich mittlerweile 😅

  • Ich vermute mal, Du bist noch ziemlich jung oder?


    Ich finde es jedenfalls ein Unding, dass jemand zu einem Therapeuten geht, mit Ängsten, die sogar körperliche Symptome zeigen, und der Therapeut ihn abweist; ganz egal in welchem Alter.


    Therapeutensuche ist echt mühsam. Ich habe mindestens 30 Telefonate im Umkreis von 25 km führen müssen und musste Monate warten.


    Ich bin der Meinung, dass immer wenn jemand sich an einen Therapeuten wendet, es einen Grund dafür gibt, den man nicht einfach abschmettern sollte. Diese Meinung habe ich auch von einer Therapeutin gehört.


    Als ich mit Mitte 20 in einer ähnlichen Lage war, wurde mir auch gesagt: "Och, du schaffst das schon". Und jetzt blicke ich mit 38 auf eine Zeit zurück, die nicht sehr schön war. Vielleicht hätte ich mir das ersparen können, wenn ich damals tiefer gegangen wäre. Andererseits war es vielleicht auch noch nicht an der Zeit.... wer weiß.


    Wie sieht denn Deine bisherige Beziehungsgeschichte aus? Ist das Dein erster Freund?

  • Ich bin 25 Jahre alt, also ja, noch Jung, würde ich sagen :D


    Ich fand es damals auch sehr demprimierend, das ich von dem Therapeuten abgewiesen wurde, obwohl man mir sehr stark ansah, wie sehr ich darunter gelitten habe. (Bin 1.65 und wog gerade mal 42 bis 43 kg. Ich war dürr, sah kränklich aus) Das hatte mich wie gesagt, sehr abgeschreckt einen neuen aufzusuchen und habe es dabei belassen.


    Vor ihm hatte ich 2 andere Beziehungen gehabt. Sehr kurz, aber ich würde es trotzdem mal als Beziehung bezeichnen. Meinen aller ersten Freund hatte ich mit 20. Es war eine Fernbeziehung gewesen, trotzdessen hatte ich diese Symptome vei ihm auch gehabt. Ich konnte in seiner gegenwart nichts essen, war nicht ich selbst und habe insgeheim gehofft, das die Tage schnell vorrüber gehen und er nach Hause fährt. (Mit ihm hatte ich meinen ersten Kuss) Meine zweite Beziehung war noch kürzer. Ich bin nichteinmal sicher, ob das wirklich eine Beziehung war. Ich war nie bei ihm gewesen und er nie bei mir. Wir haben uns ständig draussen getroffen sind herumgelaufen, haben geredet. Ich war dort auch sehr versteift, zurückhaltend. Ich habe auch da die selben symptome gehabt. Kein Apettit, flau im Magen, antriebslosigkeit. Ich habe öfters Diskussionen mit ihm angefangen, weil es mich immer gestört hat, das er auf meine Nachrichten nicht reagierte und wenn dann nur so, wie ich es nicht wollte. (Ich hatte es mir im Kopf immer genau ausgemalt, wie er was antwortet, am besten, sehr liebevolle antworten mit tausend emojis) wenn das nicht da war, war ich ziemlich angepisst, aus dem nichts. Diese "Beziehung" ging sehr schnell vorbei. Ich weiss nichteinmal wie lang sie lief. Vielleicht 1 Monat, wenn überhaupt. (Die 1. Beziehung hab ich beendet, um das mal gesagt zu haben. Weiss nicht ob das relevant ist) In meiner 2. "Beziehung" hat er es mehr oder weniger beendet. Er hatte mich einfach blockiert. Nach ca. einem Jahr habe ich mal mit ihm geredet und gefragt wieso er das gemacht hat. Und zwar... jetzt kommts... hatte mein Kumpel ihn aus einer Gruppe geschmissen inder wir alle drinn waren und er dachte, das ich meinem Kumpel gesagt hätte, er solle ihn rausschmeissen, aber anstatt mich darauf anzusprechen hat er mich einfach blockiert gehabt.

    Meine 3. Beziehung war meine längste. Erst da ist mir klar geworden, das mit mir irgendwas nicht stimmt. Ich habe ihm die Schuld gegeben, weil er nicht so war, wie ich es wollte. Ich wollte das er mir ständig schreibt, ständig bei mir ist, mir sagt wo er ist und mit wem. Ich weiss nicht was da in mich gefahren ist. Ich habe mich sogar jedesmal darüber aufgeregt, das er mir keine Herzemojis geschickt hat. Ich habe mir so den Kopf daran zerbrochen. "Er liebt nicht nicht. Ich bin nicht gut genug." Krankhafte eifersucht kam da auch noch ins Spiel, vorallem da er noch Kontakt zur Ex hatte, was ich nicht wollte. Ich habe mich, was das angeht durchsetzen können und er hat sie entfernt. Es war trotzdem nie genug für mich. Und so kamen dann auch die Körperlichen Symptome. Jeden morgen musste ich mich übergeben. Ich habe kaum etwa runterbekommen. Ich fühlte mich so leer, wollte nichts mehr tun, nur zu Hause bleiben und schlafen. Doch ich wollte es weiter versuchen mit ihm. Deswegen wollte ich hilfe holen, aber die Geschichte mit dem Therapeuten brauche ich ja nicht nochmal wiederholen. Dennoch wollte ich weitermachen. Es kam dann auch nach 6 Monaten soweit, das wir miteinander Intim wurden, also wir hatten Sex. Die monate davor gab es auch schon zärtlichenkeiten, aber eben kein Geschlechtsverkehr. Ich weiss nicht ob das eine gute Idee war, aber ich wollte ihn so unbedingt näher bei mir haben. Doch am Tag danach, habe ich einfach schluss gemacht, wegen einem völlig banalen Grund. Er war unterwegs gewesen mit 2 Freunden. Eine davon war eben Weiblich. Das hat mir nicht gepasst und bumm, war es vorbei. Ich habe mir erst die Augen aus dem Kopf ausgeheult, muss aber gestehen das es mir danach besser ging. Ich konnte endlich wieder was essen, mich auf mich selbst konzentrieren, was ich in der Beziehung gar nicht getan habe. Die Zeit verging und ca. etwas mehr als ein halbes Jahr später hat er sich gemeldet. Er wollte mit mir über alles sprechen, warum das so gekommen ist, wie es gekommen ist und das er auch dumme fehler gemacht hat die ihm leid taten. (Am Tag des Schluss machens, hatte er mir nicht gesagt, das er mit diesem Mädchen unterwegs ist, weil er nicht wollte, das ich durchdrehe. Nur durch mein nachhaken, hat er es mir gesagt. Ausserdem war ich wegen meines Zustands 2 mal im Krankenhaus zur untersuchung gewesen, weil sie wohl dachten, ich würde abnehmen wollen, weil ich es so schöner finde. In den 2 malen die ich da war, kam er nichteinmal mit). Ich wusste, das das an mir lag. Nach den gesprächen hatten wir wieder Kontakt und so versuchten wir es erneut. Er war sehr süß zu mir, hat mir öfters geschrieben, haben uns getroffen und es schien alles gut. Doch in meinem Kopf war überhaupt nichts in Ordnung. Das 2. mal, das ich mit ihm zusammen war, ging nur 1 Monat lang. Wieder hatte ich schluss gemacht, weil er mal wieder nicht so war wie ich es gewollt habe. Dann war für 1 Jahr funkstille. Erst letztes Jahr an Weihnachten, war er es wieder, der sich bei mir gemeldet hat. (Ich habe mich immer gefragt, warum er das tut. Obwohl ich so blöd zu ihm bin/war, kommt er trotzdem immer wieder) Wir verstanden uns super gut, hab ihm aber klar gemacht, das ich zu meinen Ex freunden eigentlich keinen Kontakt mehr haben wollte, aber so wie es nunmal gekommen ist, haben wir uns wieder getroffen. Ich weiß nicht genau, wie ich das angestellt habe, aber ich konnte einfach nur ich selbst sein, was ich sonst nie konnte. Wir haben uns richtig gut verstanden, viel gelacht und herumgealbert. Es war alles gut. Ich konnte in seiner nähe essen, hab mich gut gefühlt, sehr gut sogar. Nach dem 3. Oder 4. treffen haben wir uns dann auch wieder geküsst, gekuschelt, aber nicht mehr. (Davor hatte er auch schon kleine annäherungs versuche gestartet z.b, das er mich immer absichtlich am Arm berührt hat, oder seine Hand an meine zu legen nur um zu sehen, wie klein meine Hand doch ist im gegensatz zu seiner)

    Seit dem 22.02 sind wir auch wieder ein Paar. Nocheinmal. Und ab da ging es schon wieder irgendwie los. Was mich allerdings auch erstaunt ist, das ich zwar noch ab und an eifersüchtig bin, aber nicht mehr so krankhaft wie die male davor. Er hat auch weiterhin Kontakt zu seiner Ex, was er mir extra nochmal persönlich gesagt hat und gefragt hat, wie er dann nun damit umgehen soll, wenn sie sich mal treffen oder sich zufällig begegnen. Klar war ich ein wenig genervt, aber ich vertraue ihm da zu 100%, da wir uns versprochen haben über alles zu reden und er mir immer wieder beteuert, das er mich will, niemand sonst. In den 2 malen wo zwischen uns funkenstille war, hatte er auch niemand anderen kennengelernt. Seit ich mich wieder so fühle, spreche ich jetzt auch offen mit ihm darüber, was ich damals nicht getan habe, auch wenn ich Angst hab, das er davon genervt ist oder ihm das zu viel ist. "WIR schaffen das schon, auch wenn es dauert" kommt es von ihm, was ich schon sehr süß finde. Mir ist ebenfalls aufgefallen, das ich mich nur "wohler" fühle, wenn er bei mir ist. Bei ihm zu Hause (er hat das erste mal ne eigene Wohnug) fühle ich mich gar nicht wohl, auch wenn er da ist. Ich kann nicht schlafen, auch nicht neben ihm (konnte nie mit einer person im bett schlafen) und morgens ging es mir dann auch sehr schlecht. Ich habe bis jetzt nur 2 mal dort geschlafen. Das letzte mal, war letzte Woche, wo wir auch Intim geworden sind, ab da ging es dann bei mir den Bach runter. Ich fuhr am Sonntag nachmittag nach Hause. Kein Hunger, nichts. Ich war, als wäre ich total gestresst gewesen. Es ist nicht so, das es blöd war, nein im gegenteil. Die Nacht war sehr sehr schön mit ihm, auch wenn ich sehr aufgeregt war und oft am zittern war, wollte ich es trotzdem. Den Montag danach konnte ich ebenso kaum was essen. Ich war froh das ich überhaupt was trinken konnte sonst wäre ich sicher komplett zusammengebrochen. Gestern ging es teilweise wieder und auch heute fühle ich mich noch etwas besser. Ich weiss nicht ,ob ich mir zu viel stress mache, das wir jetzt offiziell wieder zusammen sind, oder ob es vielleicht doch was ganz anderes ist.



    Ich bin übrigens auch wieder auf der suche nach einem Therapeuten. So geh das für mich nicht weiter.


    (Ich hab jetzt doch sehr viel grschrieben das tut mir leid😅)

  • Hast du mal überlegt den Therapeuten zu melden? Bzw. in jedem Fall eine super-schlechte Google-Bewertung zu drücken?


    Alleine schon, um auch andere vor diesem unprofessionellen Verhalten zu warnen.

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  • Kleines Update:


    Ich habe sowas wie einen kleinen Streit bzw. auseinandersetzung mit meinem Freund. Ich weiss nicht so richtig, warum ich das getan habe, aber ich war gestern morgen einfach richtig p*ssig gewesen und habe ihm dementsprechend auch so geantwortet. Was mich noch wütender gemacht hat ist, das er nichtmal gefragt hat was los ist. Erst, als ich es in eine Story öffentlich gepackt habe, schrieb er mich darauf an und ich meinte dann sowas wie "Ja das interessiert dich doch sowieso nicht". Er hat mir schon mehrmals gesagt, das ich ihm immer sagen kann wenn ich was habe, und das er das in dem moment sehr unfair findet wie ich ihn behandle.

    Jedenfalls weiss er nicht wie er damit umgehen soll. Wir haben etwas hin und her Diskutiert und nun sagte er, er müsse darüber Nachdenken. Das klingt alles so Negativ, das ich seit gestern keinen Bissen mehr runterbekommen habe. Geschlafen habe ich auch sehr sehr schlecht. Ich hab Angst das ich es vermasselt habe.

  • Lllleiiiiider muss ich da etwas schreiben, was dir wahrscheinlich nicht unbedingt gefallen wird…


    Du weißt ja selber, dass es so nicht läuft.

    Es sollte langfristig deine Baustelle sein, dass du an deiner Kommunikation arbeitest.

    Ich selber kann das was du schreibst sehr gut nachempfinden, aber so funktioniert das leider nicht.

    Super wäre, wenn du lernen könntest, dich aktiv zu kommunizieren.

    Statt (passiv) aggressiv zu handeln, weil deine Mitmenschen nicht in dich hinein hören können.

    Das werden sie nie.

    Nicht, seit du ein erwachsener Mensch geworden bist. Bei Kleinkindern ist es etwas anderes, da muss man wirklich nach und nach alle Gründe abklopfen, weil sie sich nicht kommunizieren können.

    Du scheinst damit vielleicht Probleme zu haben (?!) aber da sehe ich eher deine Baustelle, nicht die deines Freundes.


    Einen Partner zu finden, der deine Erwartungen da auf dem Gebiet erfüllt, halte ich für sehr schwer.


    Damit möchte ich allerdings nicht sagen, dass deine Gefühle da irgendwo unangebracht wären. Du scheinst wütend zu sein, dass er dich eben nicht mit deiner aktuellen Kommunikation versteht. Berechtigt!

    Alles nachvollziehbar.

    Ich könnte mir vorstellen, dass du jetzt eben genau wegen dieser Wut Angst bekommst.

    Wenn du langfristig lernst dich besser mitzuteilen, erledigst sich diese Wut quasi von alleine :) zumindest wäre das meine Vermutung.

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  • Ich möchte ihm aufkeinenfall die Schuld geben, aucj wenn ich es vielleicht am Anfang getan habe, habe ich es kurz danach sofort bereut.


    Er schreibt jetzt nicht mehr mit mir, und wenn dann nur kurz und knapp. Ich hab mich für mein verhalten entschuldigt, bin ich mehrere male entgegen gekommen und es kamen nur so kurze antworten, das ich ihn dann komplett in ruhe gelassen habe.


    Sonst schreiben wir immer, aber ich denke von ihm wird heute nichts kommen und ich habe Angst das er jetzt keine Lust mehr auf mich hat. Ich fühl mich so schlecht, das ich deswegen nichts an Essen runterbekommen habe.

  • Ich nehme mal an, du hast leider noch nicht mit einem Therapeuten sprechen können?

    Du warst ja, nach deiner etwas unglücklichen Begegnung mit einem, weiter auf der Suche.

    Konntest du da schon Kontakt aufnehmen?

    Vielleicht gibt es auch bei dir in der Nähe Anlaufstellen für Vermittlung?!


    Ich bin natürlich keine Therapeutin, mir fällt zu deinen Erzählungen aber einiges ein.

    Das, was ich dazu denke, ist dann immer quasi genau der Ansatz, den ich in der Situation für mich suchen würde… wenn ich du wäre.

    Ich versuche mich hier im Forum immer irgendwie in euch hinein zu versetzen :)


    Manchmal, so habe ich das Gefühl, lässt sich erahnen woher das Bindungsproblem kommt. Oder zumindest das Alter in dem es entstanden sein könnte.

    Bei dir zB fällt mir permanent ein gemeinsamer Nenner auf. Ich versuche es mal zu erklären…und ich hoffe, dass es nicht zu abstrakt ist und nicht zu übergriffig, ok?


    Du hättest dir gewünscht, dass er dich und deine Bedürfnisse irgendwo mehr sieht, dein Verhalten mehr hinterfragt und trotz deiner Wut auf dein Befinden eingeht, ja?

    Jetzt, nachdem du wütend wurdest und er zum Wunden lecken etwas schweigsamer ist, hast du Angst und Schuldgefühle.

    Du kannst dadurch nichts essen.


    Das könnte in meinen Augen auf ein Kindheitstrauma hinweisen.

    Kinder sind darauf angewiesen, dass man sich um ihr Befinden kümmert, wenn sie schreien. Sie können sich ja anders gar nicht wirklich ausdrücken. Egal wie sehr sie brüllen, die Eltern MÜSSEN den Grund herausfinden. Meine Therapeutin erklärte mir mal, dass Kinder anfangen sich anzupassen, wenn dieses Urvertrauen einen Knacks bekommt.

    Die Kinder bekommen richtig Stress, wenn die Versorgung durch die Eltern nicht sicher ist. Kinder können Stress kognitiv aber selber nicht abbauen. Wut/Verzweiflung wird quasi geschluckt, um die Eltern nicht noch weiter zu vertreiben. Wären die Eltern weg, wäre ihre einzige Chance auf Versorgung abgebrochen.

    Damit konditioniert man sie quasi in die „Bindungsangst“.


    Leg den Abschnitt, den ich eben geschrieben habe, mal wie eine Schablone über deine Situation grade.

    Du warst wütend. Warum, weißt du selber nicht genau. Du fühltest dich von ihm nicht richtig gesehen, konntest aber in dem

    Moment auch nicht richtig kommunizieren.

    Deine Wut hat ihn (deiner Ansicht nach) nun vertrieben.

    Und deine Versorgung (essen) bricht ab.


    Hast du das so in diesem Muster öfter?

    Also dass Streit dazu führt, dass du dich nicht mehr richtig versorgen kannst?

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  • Danke das du dir dafür die Zeit und Mühe reinsteckst um mir zu helfen!


    Leider habe ich noch keinen Therapeuten gefunden. Den einen, auf dessen Antwort ich gewartet habe, hat leider abgelehnt da er schon zu voll ist.


    Und um deiner Vermutung eine Antwort zu geben, trifft es das ziemlich gut, dass ich nach einem Streit mich nicht versorgen kann. Mir ist dann ganz flau im Magen, mir ist nach Heulen zumute und ich habe Druck auf meinem Brustkorb.

    Wir haben noch nicht persönlich darüber gesprochen und ich zerbreche mir den Kopf dabei, das sich das so ewig hinauszögert. Ich habe Angst, das danach alles anders sein wird. Das er nicht mehr so zuvorkommend und verständnisvoll sein wird...

  • Versuche dich (ich weiß das ist nicht leicht) mehr auf dich zu konzentrieren.

    Du steckst vermutlich in einem Teufelskreis.


    Deine Angst und emotionale Abhängigkeit rührt ja daher, dass deine eigene Um- und Versorgung nicht richtig funktioniert.

    Der Kleber eurer Beziehung liegt also mit großer Wahrscheinlichkeit genau da.

    Der Druck auf dem Herzen könnte aug Angst-/Panikattacken hinweisen. Die wären an dieser Stelle für mich nur logisch.

    Ich hätte als „Inneres Kind“ auch Panik, wenn meine Versorgung von jemandem abhängt, der nicht da ist.

    Was ist dein Lieblingsessen?

    Irgendwas, das dich an ein schönes Gefühl erinnert?

    Versuch Verständnis mit dir zu haben.

    Mehr. Viel mehr.

    Es gibt hier nichts zu überwinden, nichts zu bekämpfen. Es gibt hier aber einiges zu verstehen.

    Deine Kommunikation zu ihm kann nicht besser werden, solange du die zu dir nicht optimierst.

    Den Schlüssel hast du in der Hand :-)

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  • Besser hätte ich es nicht sagen können!

    Du hast da so recht! Gerade eben habe ich einem Freund von mir genau das am Anfang geschrieben. "Ich muss mich mehr auf mich selbst konzentrieren".

    Nur wie mache ich das nun?

    Ich werde weiterhin auf der Suche nach einem Therapeuten sein, aber wie kann ich es denn dann solange selber bewältigen?

    Irgendwelche Tipps? 😅 Das würde mir schon sehr helfen!

  • Es gibt ja Ansätze, ja.

    Ich weiß nicht, auf welcher Stufe deine Weges du grade stehst.

    Ich mag jetzt ungern einen Ratschlag geben, der dich dann vielleicht überfordert.

    Dann wäre das vielmehr ein Schuss nach hinten. Verstehst du, wie ich’s meine?!


    Das soll auch wirklich nicht nach Kritik klingen, weil ich Kritik in dieser Situation total unangemessen finde.

    Aber das mit dem Essen, dich „versorgen“ und umsorgen. Das finde ich einen irrsinnig wichtigen Ansatz. Und ich meine jetzt nicht, dass du zwangsweise essen sollst, wenn dir nicht danach ist.

    Ich meine, dass du in diesen Situationen vielleicht mehr Trost und Verständnis bräuchtest. Gibt es Personen, die du als zusätzliche Unterstützung um etwas Trost bitten/fragen könntest?

    Oder ist dir solche Nähe dann zu viel?

    Kannst du sie vielleicht auch in teilen bei dir selber finden?

    Kannst du verständnisvoll mit dir sein?

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  • Ich wüsste nicht wen ich um Trost fragen könnte. Meine Eltern können mir sowas nicht geben, meine Freunde versuchen es aber es funktioniert irgendwie nicht. Und mein Freund ist seit unserem kleinen Streit nicht mehr so verständnissvoll. Ich bin die ganze Zeit am grübeln, ob ich es nicht vielleicht einfach wieder beenden soll, weil es weder ihm noch mir gut tut.

    Auch wenn es am Anfang so schön war, nahezu perfekt in meinen Augen, hat dieser kleine Streit irgendwas in mich getriggert, das mein Körper dauerhaft gestresst ist.

  • Können sie es dir nicht geben, oder kannst du es nicht gut annehem?

    Und kannst du ihnen dabei helfen?

    Also kannst du sagen, wie du sir Trost wünschen würdest? Wie du ihn bräuchtest?

    Ich weiß nicht ob du da eher Typ "Hör einfach zu" oder Typ "Lenk mich ab" oder Typ "Hilf mir bei Lösungen" bist.

    Ich habe mal gelernt, dass es vielen Menschen einfacher fällt, da ein bisschen abgeholt zu werden, weil die Geschmäcker da massiv auseinander gehen und ja teilweise auch situationsabhängig sind.


    ABER

    Ich habe auch festgestellt, dass dieses "nach Trost fragen" sehr schwer sein kann.

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  • Von meinen Eltern kommt nur sowas wie "Stell dich nicht so an. Das wird schon. Hör auf dir sachen auszudenken". Freunde versuchen mir zu helfen, indem sie mit Tipps geben und/oder versuchen mich abzulenken. Für einen kleinen moment funktioniert es vielleicht, aber sobald das gespräch dann vorbei ist kehren meine Gedanken wieder zur Situation zurück. (Habe keine Freunde in der Nähe. Wir schreiben nur per Whatsapp da sie zu weit wegwohnen).


    Außerdem habe ich vorhin mit ihm gesprochen gehabt und wir sind uns einig geworden es zu beenden. Es tut uns beiden nicht gut, da er gesundheitlich momentan auch viel zu kämpfen hat, auch wenn es was ganz anderes ist als bei mir.

  • mmhm....ne, das meinte ich nicht.

    Ich meinte, dass DU den Leuten aktiv sagst, wie du Hilfe bräuchtest. Dafür müsstest du dir das natürlich auch vorher irgendwie überlegen. Vielleicht können sich deine Eltern nicht gut in deine Themen einfühlen, aber dafür irgendwas anderes, das Dir gut tut?! ODER du konzentrierst Dich auf Deine Alternativen (Freunde).

    Vielleich grade jetzt, wo ihr wohl einen Schlussstrich ziehen wollt. Ich weiß nicht, was DU da jetzt gut gebrauchen kannst....

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