Weg vom Drama

  • Ich bin auch sehr verzweifelt. Vor zwei Wochen war mein Leben noch genau so wie ich es haben wollte! Und jetzt stehe ich schon wieder vor einem Scherbenhaufen und da ist nur noch Verzweiflung und Schmerz darüber, dass ich schon wieder - über Nacht! - etwas verloren habe, das ich sehr liebe. Und nicht nur ihn, sondern auch all die Dinge, die wir zusammen geplant hatten und auf die ich mich gefreut habe!


    Und irgendwie denkt man ja immer, das man sich nie mehr so fühlen wird wie mit diesem Menschen. Alleine wie wohl ich mich in seinen Armen gefühlt habe. Unfassbar. Und wie ich auf seinen Geruch abgefahren bin...


    Ich hab seit er weg ist keine Nacht mehr durchgeschlafen. Nicht eine einzige....


    Leider muss ich da alleine durch. Aber ich vermute fast, danach geht es mir ein kleines bisschen besser. Diese Scheiß Hormone machen mir das Leben gerade noch zusätzlich zur Hölle und diese Warterei bis ich diesen Termin überhaupt ausmachen kann.

  • Ich glaube nicht dass er das damit gemeint hat, das er wieder kommen will. Ich denke selbst wenn er wollte, würde ihn die Tatsache das ich schwanger bin und er absolut kein Kind will davon abhalten zurückzukommen.

    Er hat das auch nicht als Frage formuliert, sondern er hat geschrieben "Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann sagst es."

  • Aus meiner Sicht war die Frage nach deiner Entscheidung schon das erste Anködeln.

    Vorsichtiges abklopfen, ob du noch da bist.


    Darauf hast du nicht geantwortet, was vermutlich schon seine VA getriggert hat.

    Natürlich kann er sich dann erstrecht keine Blöße geben und muss erst mal recht zickig sein und Frage, ob du gar nicht mehr antwortest und dass er wissen will, was nun ist.


    Er KONNTE da noch nicht weicher sein, weil die Gefahr der Zurückweisung aufgrund deines Nicht-Antwortens ja viel zu groß war.

    Als du nun antwortetest konnte er zumindest etwas weicher werden und sagen er hilft, wenn du es sagst. Dreht es also quasi so, dass es ein Hilfegesuch deinerseits und kein Hilfsangebot seinerseits wäre.

  • Ich weiß nicht....


    letzte Woche bevor er in Urlaub gefahren ist hat er sich gemeldet und gemeint das wir wenn er wieder da ist eine Entscheidung über das Kind treffen müssen. Diese Nachricht kam auf Druck von zu Hause ( weiß ich sicher)....dann war er ein paar Tage weg im Urlaub, hat sich am Tag nach dem er wieder da war gemeldet und hat mich gefragt, ob wir uns jetzt nochmal unterhalten sollen oder was ich denken würde....( als Weiterführung von seiner letzten Nachricht) darauf hab ich nicht reagiert. Auf die nächste auch nicht...dann kam drei Tage wieder nix, kam die Frage, ob er jetzt keine Antworten mehr kriegen würde, er wisse schon gerne was nun Sache wäre....


    Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen dass er jetzt auf mich zugehen würde solange ich noch schwanger bin....Die Vorstellung das ich das Kind behalten könnte, ist für ihn die Ausgeburt der Hölle vermutlich...

  • Es dauert halt seine Zeit, bis dieses schreckliche Gefühl vergangen ist. Und es hört leider nicht auf, bis man es überwunden hat, mit allen Hürden.


    Und dass er niiieee wieder kommen wird - davon sind wir immer toootal überzeugt. Die VA lässt diese Gewissheit ganz authentisch wirken. Bis er anklingelt... und man sich jedes mal verspricht, beim nächsten mal nicht in so eine Panik zu verfallen. Das ist Lebensraub. Aber man macht es immer wieder.


    Du warst nicht Du. Und deshalb konnte es niemals das Leben werden, was Du haben wolltest. Du kannst langfristig nur ein Leben führen, in dem Du uneingeschränkt Du selbst sein kannst. Alles andere hältst Du nicht durch. Und macht Dich nicht glücklich.


    Ich gebe zu - mir ist zwischendurch nach mit Dir heulen. Aber unter der Trauer mischt sich bei mir nach einigen Monaten nun auch immer öfter ein klitzekleines bisschen Optimismus. Ich kann sogar mittlerweile Punkte finden, die mich glauben lassen, dass es zwischen uns auf Dauer nicht funktioniert hätte. Und genau so werden diese Lichtblicke auch wieder zu Dir kommen. Du musst Dir erlauben das glauben zu können :knuddel:

  • Meine Erfahrung bisher ist immer, das ich erst wirklich loslassen kann, wenn meine Gefühle tot sind.

    Leider sind sie das gerade so gar nicht ;(


    Und ja, vorstellen dass er nochmal kommt kann ich mir wirklich nicht, nachdem er zweimal so deutlich gesagt hat dass seine Entscheidung stehen würde. Auch wenn ich davon ausgehe, dass er gerade selbst total getriggert ist aufgrund der Schwangerschaft. Die hat das ganze ja erst so richtig hochgehen lassen.


    Genau. Ich war nicht ich. Das bin ich generell nie in einer Beziehung. VA lässt grüßen ;( Und nun bilde ich mir ein, ich könnte jetzt anders sein, weil ich es ja mal wieder und sehr schmerzhaft erfahren musste, dass mir diese ganzen Ängste so gar nichts bringen. Er ist trotzdem weg. Also könnte ich vielleicht dann auch anders reagieren, zumindest was meine Angst nicht zu genügen angeht. Und würde meine Interessen auch nicht mehr schleifen lassen, sondern auch mal sagen "Ich habe heute keine Zeit, weil ...." Das hätte ihm ohnehin sehr gut getan nicht immer das Gefühl zu haben, das ich immer verfügbar bin und das ich ihn nicht so ganz zum Mittelpunkt in meinem Leben mache....

    Mich hat ja zuletzt sogar mein Job genervt weil ich an so vielen Wochenenden arbeiten muss und auch geteilte Dienste dabei waren, wo dann das komplette Wochenende im Arsch ist. Könnte ja von unserer Zeit weggehen und zum Nachteil der Beziehung sein :idea:


    Das war aber echt nicht seine Schuld, sondern ganz alleine meine Baustelle. Er hat nie auch nur im Ansatz was negatives über mich oder mein Leben gesagt oder mir das Gefühl gegeben, das ich an mir was nicht richtig sein könnte...


    Im Gegenteil. Ich kann mich an ein Wochenende erinnern, als er das Essen auf dem Tisch hatte, als ich von der Spätschicht kam oder er ist morgens mit dem Hund gelaufen, das ich in Ruhe zur Frühschicht kann und dabei noch länger schlafen...

  • Was wäre denn, wenn du den Abbruch machst und er kommt dann wieder? Das wäre doch unglaublich schrecklich! Wie könntest du dann mit ihm glücklich sein (neben euren ganzen anderen Baustellen) mit dem Wissen, dass das vielleicht deine letzte Chance auf ein Kind war? Das KANN doch keine gute Beziehung sein! Da sind doch immense Vertrauensbrüche, Vorwürfe, Groll! Wie soll das gehen? Vielleicht knallt spätestens dann auch der Altersunterschied rein, dass du doch immer fürchtest, dass er irgendwann Kinder will, du dann nicht mehr kannst, und er sich dann ne jüngere suchen könnte. Und das ist ja nur ein Gedanke vom unglaublich vielen möglichen (unabhängig davon, ob das je eintreten würde, ich möchte auch jüngeren Männern nichts unterstellen), die deine Verlustangst immens triggern würden. Deine Fantasie würden so schreckliche Blüten treiben! Ihr hättet doch niemals Ruhe...

  • Ich weiß es nicht. Ehrlich. Dass er das Kind nicht will finde ich ja noch legitim. Er darf ja seine Meinung haben. Das einzige was ich ihm wirklich ankreide ist, das er sich einfach so verpisst hat, denn man hätte auch innerhalb der Beziehung über die Situation sprechen können und eine Lösung finden.

    Es soll durchaus Paare geben, die sich gemeinsam gegen ein Kind entscheiden und auch den Abbruch gemeinsam durchstehen und die Beziehung dann überlebt....Er ist aber leider direkt abgehauen und hat mich mit der ganzen Sache alleine sitzen lassen. Damit tue ich mir ehrlich schwerer, als damit das er sich nicht vorstellen kann, das Kind zu kriegen.


    Ich werde in diesem Leben kein Kind mehr kriegen. Mit ihm nicht und auch sonst mit keinem anderen. So viel ist mal sicher. Für mich ist so eine Schwangerschaft mittlerweile was hochtraumatisches und durch die Bank durch schreckliches, etwas das für mich nicht mehr erstrebenswert ist. Zumindest zu der Erkenntnis bin ich jetzt gekommen und mit der Entscheidung fühle ich mich auch nicht mehr schlecht.


    Heute im Stall hat unser Stallhelfer seine Frau dabei gehabt mit Kind. Eine Woche alt die Kleine. Die anderen alle "Ohhhh, aahhh". Hat mich gar nicht interessiert und das obwohl ich selbst schwanger bin. Ich fürchte so ungerne ich mir das eingestehen will, aber so unterschiedlich sind wir gar nicht. Ich habe mir nur jahrelang eingebildet ich müsste die Familie haben, die ich nie hatte aber so ein wirklicher Kindermensch scheine ich doch nicht zu sein...

    Vielleicht wollte ich mit mit diesem Wunsch auch was erzwingen, das gar nicht zu mir passt? In Wahrheit bricht bei mir das pure Entsetzen aus, wenn ich dran denke ich müsste jetzt das Kind alleine kriegen und jahrelang alleine großziehen...


    Bei ihm vermute ich das selbe. Der hat mir selbst gesagt dass Kinder eigentlich schon zu seiner Lebensplanung gehören würden. Jetzt wo er eines haben könnte, geht dem so dermaßen der Arsch auf Grundeis, das jeder um ihn rum merkt, dass da Panik aus ihm spricht. Ich denke auch nicht, dass sich das bei ihm die nächsten Jahre groß ändern würde. Aber ja, falls doch hätte er einen Grund mich auszutauschen und ich würde mir da meine Sorgen drum machen. Da hast du Recht....

  • Ich vermute auch tatsächlich, dass er erst so ganz vollständig angeschissen kommt, wenn die Schwangerschaft nicht mehr besteht.

    Was macht dich eigentlich so sicher, dass er wiederkommen wird? Interessiert mich, weil ich das Gefühl so gar nicht mehr habe dass er nach dieser Geschichte auch nur noch einen einzigen Schritt in meine Richtung geht...

  • Na ich meine das ist doch typisch BA.

    Vollgas geben und dann das plötzliche Zweifeln.

    Und dann nach kurzem Off wieder so ein als wäre nichts gewesen, bis dann dich plötzlich, ohne Vorwarnung wieder Zweifel kommen.


    Hättest du ihm nicht mitgeteilt, dass du Schwanger bist, wäre es vielleicht genauso gewesen wie beim ersten Mal als er zweifelte.


    Und dieses Muster hätte sich immer weiter wiederholt und wäre immer schlimmer geworden bzw. wird es wahrscheinlich so weitergehen, wenn du nicht mehr Schwanger bist. Das klingt total hart, ist aber nicht so gemeint und soll dich auch gar nicht irgendwie Richtung Abbruch drücken oder ähnliches.

  • Da kann man mich nicht mehr drücken in diese Richtung. Ich habe mich ja schon entschieden, dass ich mir das alleine nicht zutraue. In dem Fall wohl generell nicht zutraue, weil eine Beziehung kann immer scheitern und dann stehe ich wieder alleine da. No way. Dafür bin ich zu feige. Dafür hab ich selbst zu sehr unter meinen unfähigen Erzeugern gelitten...


    Ich glaube auch nicht, dass er Schluss gemacht hätte, auch wenn er drüber nachgedacht hat. Ich hab ihn sogar noch gefragt, ob er es getan hätte wäre ich jetzt nicht schwanger und er meinte "Man hätte auf jeden Fall mal drüber sprechen müssen"...


    So eine Scheiße, ehrlich...Ich kann das alles echt nicht fassen...

  • Zitat

    So eine Scheiße, ehrlich...Ich kann das alles echt nicht fassen...



    Ach mann. Das kannst du echt laut sagen...

    Ich hab's schon mal gesagt, aber ich kann jede Zeile von dir ABSOLUT mitfühlen. Und es ist so schrecklich, dass diese Bindungsproblematik etwas zerstört, das ansonsten so schön sein könnte. :(

    Ich frage mich, wie es sein kann, dass man sich immer so zielsicher diese Kandidaten aussucht... Das ist doch wirklich beschissen. Aber es zeigt mir auch wieder und wieder, dass ich mich noch ganz gründlich mit meinen eigenen Mustern auseinander setzen muss. Im Moment weiß ich aber überhaupt nicht, ob ich jemals eine gesunde Beziehung werde führen können.


    Weißt du, in "lichten" Momenten denke ich mir manchmal, dass all die schönen Augenblicke die vielen Ängste und Unsicherheiten niemals aufwiegen könnten. Dass diese Verbindungen nirgendwo hin führen, von Monat zu Monat mehr weh tun und der Abstand deshalb der einzig richtige Weg ist. Schau mal, welchen Preis zahlen wir denn für diese Hochs?

    Ich versuche oft, in Bildern zu denken. Ich stelle mir dann vor, dieser Liebeskummer wäre ein Berg, den ich erklimmen muss. Wenn ich unterwegs bin, sehe ich die wunderschöne Aussicht noch nicht, sondern konzentriere mich eher auf den Weg unter meinen Füßen. Auf die Steine, das Geröll. Manchmal bin ich vielleicht am Ende meiner Kräfte und möchte umkehren, aber mit jedem Schritt, und ist er auch noch so beschwerlich, komme ich meinem Ziel ein Stückchen näher. Und am Ende werde ich für all die Mühen belohnt. Klar, auch ich wünsche mir nichts sehnlicher als eine Beziehung und genau wie du kann ich diese Glücksmomente, die ich mit meinem Kerl hatte, niemals so intensiv fühlen, wenn ich sie alleine oder mit anderen erlebe. Aber wenn der große Schmerz vorüber ist -und ich hoffe, das wird er irgendwann sein- wird mein Leben zumindest ein friedlicheres sein, als mit diesem BA-Hin-und-Her. Zumindest ist das meine große Hoffnung. Auch wenn meine Angst mir einflüstern will, dass ich über ihn niemals hinwegkommen werde.


    Ich habe mich übrigens auch immer mit einer stabilen eigenen kleinen Familie gesehen. Aber wenn ich so darüber nachdenke, spüre ich, wie weit weg von der Realität das tatsächlich ist, wie unpassend sich das in meiner jetzigen Situation anfühlt. Weil ich noch nie stabile Liebesbeziehungen geführt habe, selbst sehr mit mir zu kämpfen habe und mir diese Verantwortung nicht richtig zutrauen würde. Es ist zum Kotzen, was einem durch diese Problematik alles verwehrt wird! Du siehst, auch in diesem Punkt bist du nicht alleine.

    Umso wichtiger, sich sein Leben so gut es geht selbst spannend zu gestalten. Das, was du beschrieben hast, nämlich, dass mit einem Partner alles 100 Mal schöner ist als mit Freunden oder alleine, kann ich absolut nachvollziehen. Aber wir haben am Ende ja keine andere Wahl, als das beste aus unserem Singleleben zu machen... Ich habe mit meinem Kerl ganz viele tolle Dinge unternommen. Und weißt du, von wem die meisten Ideen stammten? Von mir! Das heißt, ich kann mir besondere Erlebnisse einfallen lassen, die noch lange im Gedächtnis bleiben. Wieso nur für uns als "Paar" und nicht für mich alleine? Im Moment ist all das etwas zu viel verlangt, aber ich habe mir vorgenommen, mich in Zukunft genauso toll um mich zu kümmern, wie ich mich um uns gekümmert habe. Möglicherweise ist all das ohne Mann nur halb so schön, aber besser halb so schön als gar nicht schön.


    Ich wünsche dir eine gute Nacht, Lea, und hoffe, du kannst später gut schlafen! <3

  • Danke Philomena, das ist echt so lieb geschrieben! <3


    Die lichten Momente fehlen mir leider gänzlich. Bei mir ist nur Schmerz, Schmerz, Schmerz und der Blick darauf, was ich jetzt alles wieder verloren habe.

    Morgens ist das ganz besonders schlimm, bevor ich dann mal aufstehen kann. Da hat man noch den ganzen elendigen Tag vor sich.


    Mein Noch- Mann hat mit mir die letzten Jahre nie in einem Bett geschlafen. Dann kam er. Ein halbes Jahr und ich habe das so genossen. Zusammen einschlafen, zusammen aufwachen. Jetzt bin ich wieder alleine...Wenn man es streng sehen will, habe ich das vor ihm noch nie gehabt, dass jemand mit mir einschläft. Schon gar nicht so regelmäßig und verbindlich. Vergesse ich nie, wie er sich hat mitten in der Nacht von seinem Vater zu mir fahren lassen, nur um noch drei Stunden neben mir zu schlafen weil ich Frühschicht hatte....Kommt, putzt sich die Zähne, legt sich ins Bett, zieht mich in seine Arme, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und schläft ein. Ich war so überglücklich in diesem Moment... ;(


    Und ja, mir ist jetzt auch klar, dass es die Familie wie ich sie immer haben wollte für mich nicht geben wird. Das ist noch einmal was, das hart zu ertragen ist gerade. Eigentlich sollte man meinen, das gerade Leute wie wir, die schon von Kindesbeinen an ein beschissenes Leben hatten, mal an der Reihe sein dürften mit einem bisschen Glück im Leben. Mein Herz ist so voll mit Liebe und keiner will es haben...


    Das mit den Unternehmungen gestaltet sich noch schwerer. Ich war mal alleine im Kino. Das mach ich nie wieder. Ich hab mich so einsam gefühlt dort alleine. Ich hab mich so sehr auf unseren gemeinsamen Urlaub gefreut. Sowas kenne ich überhaupt nicht. Dass mit mir jemand in Urlaub wollte. Wie ein Schlag in die Fresse, dass er mich eine Woche davor abserviert hat und alleine gefahren ist. War ja klar. Darüber bin ich so traurig.

    Bleibt nur noch das Osterwochenende, als wir einen Kurztrip gemacht haben in die Berge. Das gab es vor ihm auch noch nie.


    Er fehlt mir. So sehr...

  • Heute Morgen nach dem Aufwachen kam mir ein Bild in meinem Kopf.


    Ich sah mein Kind alleine mit einer Torte und einer Kerze drauf am Tisch sitzen. Traurig. Dann fiel mir ein: Geburtstag alleine mit mir, Weihnachten alleine mit mir, Ostern alleine mit mir, Taufe alleine mit mir, Kommunion alleine mit mir, Ferien alleine mit mir usw...Ich hab geheult wie ein Wasserfall...


    Während er die Großfamilie am Start hat. Zweimal Eltern mit neuem Partner, Schwester mit Partner, Onkels, Tanten, Oma ....


    Wie unendlich traurig ist das bitte?! ;(


    Ich komme echt gar nicht mehr klar auf diese ganzen Gedanken und Gefühle. Diese Situation schickt mich in die Hölle runter, schon wochenlang.


    Abgesehen davon fühle ich mich so weggeworfen. Wenn eine Beziehung irgendwie schlecht läuft, man sich merklich voneinander entfremdet, keinen Zugang mehr findet zum anderen, keine Nähe mehr spürt - okay! Aber von heute auf Morgen aus dem Leben geschmissen werden. Ich begreife so was einfach nicht und ich komme nicht klar damit. Er hat mir als wir uns das letzte Mal vor der Trennung gesehen haben noch das volle Brett Nähe gegeben, hat mich Nachts umarmt, morgens geküsst als er ging, sich jeden Tag weiterhin gemeldet, mir Küsse geschickt....und jetzt ist er einfach so weg! Nichts von all dem was ein halbes Jahr zwischen uns gewesen ist, ist noch da....

  • Ich sah mein Kind alleine mit einer Torte und einer Kerze drauf am Tisch sitzen. Traurig. Dann fiel mir ein: Geburtstag alleine mit mir, Weihnachten alleine mit mir, Ostern alleine mit mir, Taufe alleine mit mir, Kommunion alleine mit mir, Ferien alleine mit mir usw...Ich hab geheult wie ein Wasserfall...

    Warum sollte es alleine mit dir so schlimm sein?


    Und überhaupt. Du bist doch nicht der einzige und letzte Mensch, der das Leben deines Kindes bunt und schön machen kann?

    Ich sehe da Kindergeburtstage, mit einer ganzen Rasselbande, Torte, Spielsachen und Topfschlagen.

    Ostereier-Suchen im Garten bei bestem Wetter. Weihnachtsfeier im Reitverein ? mit Kostümen und geschmückten Ponys.

    Klassenfahrten, Oma/Opa/Onkel/Tanten.


    Das ist doch alles wunderbar!

    I can buy myself flowers

    Write my name in the sand

    Talk to myself for hours

    Say things you don't understand

    I can take myself dancing

    And I can hold my own hand

    Yeah, I can love me better than you can

  • Aber es gibt doch etliche Trennungskinder, die mit nur einem Elternteil aufgewachsen sind und die gleichen Geburtstage gefeiert haben, wie alle anderen Kinder, nur halt mit einem statt zwei Elternteilen. Sprich Verwandte, Freunde, Nachbarn usw..

  • Es gibt keine Oma, Opa oder Tanten. Ich würde mich gar nicht so anscheißen, hätte ich ne Familie hinter mir stehen...


    Ich merke gerade auch deutlich dass ich noch nicht mal wirklich Freunde habe in meiner Nähe. Freunde schon, aber alle weiterweg wohnend. Da ist auch nichts mit Unterstützung...


    Und mein Pferd wäre auch direkt Geschichte. Das unnötige Geld (und auch die Zeit) für solch einen Luxus hat man als Alleinerziehende nicht mehr rumliegen.


    Mir ist so schlecht....

  • Lea.

    Du kreiselst. Bittertiefschwarz.

    Ich finde das völlig ok sich auch mal zu drehen, schwarz zu sehen und darin zu verharren. Aber halt es dir vor Augen.


    Es wird ok werden, egal wie du dich entscheidest.

    Leider gehören zum Erwachsenenleben Entscheidungen, die dann so - oder so ihre Konsequenzen mitbringen. Alles ok.

    Es ist auch ok mal keine Antwort zu haben, ratlos zu sein.


    Aber versuch mal den Kreisel anzuhalten. Oder wenigstens Tempo raus zu nehmen.
    Die Realität ist nie nur Schwarz. Wenne s dir irgendwie möglich ist, versuche an das Grau zu kommen.

    I can buy myself flowers

    Write my name in the sand

    Talk to myself for hours

    Say things you don't understand

    I can take myself dancing

    And I can hold my own hand

    Yeah, I can love me better than you can

  • solch einen Luxus hat man als Alleinerziehende nicht mehr rumliegen.

    Wer ist "man" und woher hast du diese Info? :)

    In neun von zehn Fällen ist die Mutter die alleinerziehende. Diese ganzen mamis in Deutschland führen nicht alle ein Leben am Betteltuch und durchleben mit ihren Kindern auch keine Höllenqualen.

    Außerdem ist der papa nicht tot und kann sich auch nicht allen Pflichten entziehen. Ob er will oder eben nicht. Punkt.

    I can buy myself flowers

    Write my name in the sand

    Talk to myself for hours

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    I can take myself dancing

    And I can hold my own hand

    Yeah, I can love me better than you can