Weg vom Drama

  • Na aber du umgehst meine Fragen zu dir ja auch :-)

    Ich meine das nicht provokant oder böse.



    Aber du erwartest von ihm Sicherheiten (egal auf welcher Ebene), die du selber nicht im Ansatz anbietest.

    Du fragst ihn was los ist, was er braucht usw.

    Aber kommunizierst das selbe nicht über dich.

    DU hast doch grade Angst. Nicht er.

    Du erwartest von ihm eine Konstanz, während du alles in Frage stellst.


    Wie soll da denn Ruhe rein kommen?

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    I can take myself dancing

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  • Na ich habe Klarheit gebraucht. Die hab ich mir geschaffen, in dem ich ihn gefragt habe, was los ist?


    Ich hab ihm geschrieben das ich ihn fühlen kann, dass da gerade eine gewisse Distanz ist. Hat er nicht so gesehen und gemeint, dass wir einfach gerade nicht so viel schreiben (also ist ihm das schon mal selbst aufgefallen) und seitdem schreiben wir wieder "normal" heute Abend.


    Ich werde sehen wie er die nächsten Tage ist wenn wir uns sehen. Kann sein, das ich das nochmal anspreche.


    Ich wollte jetzt nicht schreiben, das ich vor Panik am Rad drehe. Schon gar nicht solange ich nicht weiß, ob ich gerade die mit dem Problem bin. Das kann ja auch sein, das ich mich da einfach reingesteigert habe. Im Gespräch letzte Woche hab ich ihm schon von meinen Ängsten erzählt, die ich in der Beziehung mit ihm immer so hege. Also die Angst nicht zu genügen, das ich voll gesponnen habe um ihm zu gefallen zB...Da kann ich dann schon offen sein....

  • Radieschen Du hast vollkommen Recht.

    Ich muss aber, zu Leas Verteidigung, sagen, dass ich mich oft genauso benehme. Und das erst bemerke, wenn Du mich drauf aufmerksam machst. Das ist aber kein bewusst entschiedenes Vorgehen. Sondern resultiert aus der Gewohnheit, dass man es immer allen anderen, ausser sich selbst, Recht gemacht hat. Die eigenen Bedürfnisse hinten ran stellen - das ist doch unsere Königsdisziplin. Und diese Medaille muss man erstmal wieder ablegen können.


    SugarLea Du hast nicht Deine Angst überwunden. Denn dann hättest Du den Mut gefunden, mitzuteilen, was DU gerade brauchst. Du bist nur Deiner Verlustangst nachgekommen, um Kontakt zu ihm aufzunehmen und sicherzustellen, dass er noch da ist. Vielleicht so?

  • Ich hab wohl meine Angst überwunden, weil ich habe eigentlich damit gerechnet, das er mir jetzt schreibt das er wieder zweifelt oder irgendwas in der Art, die mir gar nicht gefallen hätte...Das ist ja oft der Grund warum ich Dinge nicht anspreche, weil ich Angst vor der Wahrheit habe!

    Kontakt hatten wir ja schon, heute Mittag. Danach stundenlang nicht mehr...und als ich so auf dem Weg nach Hause gewesen bin und schon wieder so einen Druck in mir hatte, bin ich rechts rangefahren und hab ihn einfach gefragt....

  • Mit dem riesengroßen Unterschied, dass Lea vor diesem Mann hier im Forum schon von 2 hochgradig toxischen Beziehungen berichtet hat.

    Die beiden, die ich hier im Forum mitlesen konnte, laufen nahezu identisch ab.


    Lea „weiß schon was sie sich zumuten kann“.

    Die Geschichten mit ihrem Ex Mann waren teilweise so schlimm zu lesen, dass sie sich mir in den Kopf eingebrannt haben.

    Und Lea nimmt jetzt diesen Typen in Schutz, der sie auf die selbe Wand zu rennen lässt.



    Ich kann das alles nachvollziehen. Ich kenne die Angst!

    Die Queen ist heute gestorben und ich sitze mit Panik auf meinem Sofa. Weil ich so eine scheiss Angst habe vor Verlusten.

    Aber eben genau deswegen ist früher oder später der Punkt gekommen, an dem man aus diesen toxischen und zerfressenden Dynamiken raus muss! Das Leben ist zu kurz.

    Leas Traum einer Familie mit Kindern ist vielleicht für diesen Typen endgültig zerstört.


    Aber nö - mach doch noch ne Runde.

    Vielleicht, wenn er ganz lieb ist, antwortet er ja. Und ganz vielleicht ist er dann auch 2 Tage wieder ganz nett.

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  • So wie ich das einschätze, spürt er das ganz klar, dass Du voll im VA-Modus bist.


    Vielleicht wäre es ratsam, dass ihr Mal Eure Standards besprecht.


    Wenn dann rauskommt, dass seine Maximaldosis an Schreibereien ohne wirklichen organisatorischen Inhalt weit unter Deinem Bedürfnis ist, dann könntet ihr schauen, wie ihr Euch da einigt.

    Das würde bedeuten, dass Du ihn auch ein Stückweit Mal in Ruhe lässt.


    Aber ein wirklicher Kompromiss bei zwei BAs wäre für mich eine absolute Seltenheit. Leider liegt das Problem oftmals darin, dass BEIDE eben genau das nicht können.


    Denn ein Kompromiss setzt auch eine gewisse Souveränität im Umgang mit den eigenen Ängsten voraus. Bist Du da schon so weit?

  • SugarLea Du hast nicht Deine Angst überwunden. Denn dann hättest Du den Mut gefunden, mitzuteilen, was DU gerade brauchst. Du bist nur Deiner Verlustangst nachgekommen, um Kontakt zu ihm aufzunehmen und sicherzustellen, dass er noch da ist. Vielleicht so?

    Tut mir leid Lea, aber ich sehe das genauso wie Inso.

    Natürlich hattest du Angst, dass er es bestätigt und bist insofern über deinen Schatten gesprungen, darauf kannst du auch stolz sein und das ist bestimmt ein erster Schritt.


    Vielleicht wäre der nächste Schritt nun, dass du an der Art deiner Kommunikation arbeitest.

    Wichtig ist es, bei dir zu bleiben.

    Ich hab zum Beispiel Anfangs gar nicht verstanden, was das bedeutet. Ich war überzeugt ich war die ganze Zeit bei mir. Geht es dir vielleicht auch so?


    Ich weiß nicht, ob dir Friedemann Schulz von Thun etwas sagt, der hat jedenfalls eine Buchreihe geschrieben, in der es um die Arten der Kommunikation geht. Die Buchreihe umfasst 4 Bücher. In den erstem geht es darum, wie Botschaften gesendet werden und wie der Empfänger diese Botschaften versteht. Im dritten Buch geht es um das „innere Team“. Bei mir ist es zb so, dass ein Teil von mir dieses will, ein anderer jenes und ein nächster wieder etwas anderes. Von Thun erklärt im dritten Buch, wie man die verschiedenen „Stimmen“ im Kopf sortieren kann und was man tun kann, um ihn Ordnung in das Chaos in einem zu bringen.

    Das vierte Buch hab ich, ehrlicherweise, selbst noch nicht gelesen. Aber ich denke die ersten beiden könnten dir helfen. Besonders zb das Arbeiten mit „Ich-Botschaften“ hat mir gut geholfen.


  • Er hat ja sonst immer so viel Kontakt gesucht zu mir. Und ja, die letzten Tage hab ich ihn in Ruhe gelassen. Mir ist es halt aufgefallen und irgendwann wollte ich es mal ansprechen, weil es mich getriggert hat. Man muss wissen, das ich schon zwei Beziehungen hatte, darunter eine Ehe, wo es dann irgendwann keinen Kontakt mehr gab unter der Woche und ich darunter sehr gelitten habe. So was würde ich sicher nicht nochmal haben wollen. Ich würde ihm das aber auch gar nicht zutrauen, weil er selbst ein ziemlich kommunikativer Typ ist was Schreiben angeht.


    Er war gestern noch auf einem Geburtstag, kam danach noch zu mir und hat bei mir geschlafen. Hatten viel Nähe heute Nacht, hab in seinen Armen geschlafen, hab ich mich umgedreht, hat er mich wieder umarmt. Also keine Ahnung was das war. Vielleicht ist es gerade halt auch nicht so einfach zur Tagesordnung überzugehen. Vor ner Woche waren wir noch getrennt und hatten drei wochenlang so gut wie keinen Kontakt...


    Ich weiß nur, das ich selbst noch mit so einem Scheiß getriggert werden kann und mir dann eine riesige Murmel mache, was wohl gerade abgeht.


    @flog, Schulz von Thun kenne ich tatsächlich, mit dem arbeiten wir in der Berufsschule in Psychologie "Kommunikation" sogar :-)

  • @flog, Schulz von Thun kenne ich tatsächlich, mit dem arbeiten wir in der Berufsschule in Psychologie "Kommunikation" sogar :-)

    Das ist doch schon mal gut.

    Ich kann mir vorstellen, dass es euch helfen könnte, wenn du in deiner Kommunikation statt Du-Botschaften (die ja eher anklagend wirken) lieber Ich-Botschaften (in denen du dann dein „ICH“ offenbarst) verwendest.

  • Das kann ich heute vermutlich gleich anwenden, habe so das Gefühl, dass heute ein ernstes Gespräch von Nöten ist...


    Wir hatten nachdem er gestern Morgen hier weggefahren ist keinen Kontakt mehr bis zum Abend, wo er mir dann geschrieben hat, das er mit Kumpels weggehen würde und er das vergessen hätte mir zu sagen.


    Ich war gerade bei einer Freundin und hab mir eh schon wieder den ganzen Tag Gedanken gemacht, warum wir keinen Kontakt mehr haben, der ja bis vor der Trennung noch völlig normal gewesen ist. Hab ihm Nachmittags irgendwann ein Bild geschickt über Snap. Da gab es auch keine Reaktion. Die Nachricht das er mit Freunden weggeht, hat mich dann irgendwie wieder bestätigt, dass er es gerade tatsächlich meidet mit mir Kontakt zu haben bzw mich dann noch zu sehen.


    Ich hab daraufhin - ja ich weiß, man soll nichts schreiben, kriege ich aber nach wie vor nicht auf die Reihe in solchen Situationen dann die Füße still zu halten - nochmal das Thema auf den Tisch gebracht mit dem Kontakt und das ich spüre dass er sich zurückzieht und MICH das enorm verletzen würde. Er meinte dann er wüsste es nicht und ich würde mich gerade auch nicht so oft melden. Ich hab ihm dann geschrieben das ich Angst hätte ihn zu nerven. Er wollte dann wissen warum ich das denken würde, das ich ihn nerven könnte. Ich hab dann gemeint weil unsere Kommunikation so brach liegen würde, ich das Gefühl hätte er interessiert sich gar nicht mehr dafür was ich mache oder wie es mir geht und das ich irgendwie auch nicht mehr an seinem Tag teilhaben darf. Da meinte er dann, das wir bis jetzt auch nicht die Gelegenheit gehabt hätten, weil er nur unterwegs wäre. Hab ich gemeint, das wäre ja sonst auch immer so gewesen und wäre kein Problem gewesen sich zu kontaktieren, bei mir ja auch nicht und mich es deswegen schon seit Tagen beschäftigen würde.


    Er meinte dann, er hätte darauf jetzt auch keine Antwort. Ich hab dann gemeint "Ich schon. Nicht nur du hast Angst, sondern ich auch und deswegen musste ich es jetzt echt ansprechen"...Kam zurück "Ja, aber das können wir heute nicht mehr klären"....ich dann: Nein, darüber müssen wir sprechen. Ich wollte nur sagen, dass mir gerade eine ungute Entwicklung auffällt, die ich sehr traurig finde und die mich sehr verletzt. Auch mit Kontakt vermeiden, lässt sich Nähe vermeiden und ich hoffe, dass es sich jetzt nicht in genau so etwas verwandelt...."...


    Dann kam erst Mal nichts mehr bis er dann heute Nacht um halb 3, vermutlich völlig betrunken eine Nachricht geschickt hat, die er dann aber wieder gelöscht hat und ich somit nicht weiß, was er da geschrieben hat....


    Man ist das beschissen! Bei uns war der Kontakt immer so leicht, so selbstverständlich, so fließend, ich habe immer gewusst was er macht und wo er ist (ohne das ich fragen musste!) und er das selbe von mir.


    Gestern war es halt so deutlich wieder spürbar. Verbringt mit mir die Nacht, kuschelt mit mir am Morgen noch bevor er geht und dann höre ich den ganzen Tag nichts mehr von ihm. Das hätte es vor der Trennung nie gegeben! Dann schicke ich ihm das Bild von dem Ort wo ich bei meiner Freundin gewesen bin und er reagiert gar nicht drauf. Da hätte er sonst gefragt "Was machst du da?" oder so ähnlich...aber nichts...


    Jetzt komm ich um ein klärendes Gespräch nicht mehr rum, weil SO kann ich nicht weitermachen. Ich hatte schon zwei Beziehungen ohne wirklichen Kontakt und Austausch, das mache ich zu 100 % nicht nochmal mit. Wenn das jetzt nicht nur so eine Phase ist (Ich meine auch er hat bestimmt was zu verarbeiten von letzter Woche, redet nur nicht drüber), dann ist das für mich nicht tragbar....

  • Wenn mich jemand zwingen würde, mich 24/7 zu melden, hätte ich auch ohne Angst absolut keinen Bock drauf.

    Dann geht der Abwärtsstudel wahrscheinlich einfach nur um ein Vielfaches schneller.

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  • Ich will ihn zu nichts zwingen. Das habe ich auch vorher NIE. Er war derjenige, der sich permanent gemeldet hat! Drum fällt das ja auch so auf, dass gerade was nicht stimmt. Ich will einfach nur wissen, warum wir uns nicht mehr austauschen. Das ist halt nicht so geil für mich wenn ich mit ihm schlafe und dann weiter nichts mehr kommt. Von 100 % auf 0 %- Darauf hab ich keinen Bock.

  • Liebe Lea,


    tut mir Leid, dass du wieder ein solches Gedankenchaos hast.

    Ich bin immer etwas zwiegespalten, was das Mitteilen von Gefühlen und Bedürfnissen angeht... Klar, an sich finde ich es wichtig und richtig, aber es kommt für mich vor allem darauf an, in welcher Form das passiert und ob es auf eine gesunde Weise stattfindet. Ich mach's meist gar nicht. Heißt, in deinem Fall würde ich mich absolut zurückziehen und warten, bis von ihm was kommt, weil meine Angst vor Ablehnung vielleicht sogar noch größer ist als die, verlassen zu werden. Das ist keine gute Idee. Du hingegen bist da eher so das Gegenteil von mir und schreibst ihm mehrfach, dass es dir so nicht gut geht, sich jetzt bitte schnell was ändern muss etc. Vielleicht müssten wir uns in der Mitte treffen. Heißt: Ich denke, Bedürfnisse zu äußern und nach seinem Gefühl zu gehen ist per se gut, andererseits ist es -so finde ich- auch wichtig, zu reflektieren, welches Verhalten nun gesund und welches vermeidend und/oder angstgesteuert ist.

    Ich fürchte, bei euch ist gerade die typische Dynamik in Gange: Er braucht Distanz, zieht sich zurück, du bist völlig verunsichert, gehst deshalb volle Karacho hinterher, er fühlt ganz viel Druck, flüchtet noch mehr, fühlt sich vielleicht genervt, weicht aus, du lässt das nicht zu und schwupps, wird es möglicherweise bald wieder zum großen Knall kommen. Es geht mir NICHT darum, einem von euch die Schuld für irgendetwas zu geben. Eure Muster bedingen sich ganz einfach wechselseitig.

    Weißt du, ich denke, es wäre am sinnvollsten gewesen, wenn du es bei einem Mal Ansprechen belassen hättest. Beispielsweise könnte man in einer solchen Situation sagen:

    "Du, ich merke, dass du mich gerade seltener und knapper kontaktierst, als dies bisher der Fall gewesen ist. Nach der Nähe der letzten Tage kommt das etwas überraschend und unerwartet für mich. Ich spüre, dass ich deshalb verunsichert bin und mit so wenig Kontakt nicht so gut umgehen kann. Daher würde ich mir wünschen, dass wir uns demnächst mal persönlich zusammensetzen und schauen, ob wir einen Weg finden, mit dem es uns beiden gut geht. Okay?"

    Und dann könnte man die Antwort darauf abwarten und es bis zu dem Gespräch dabei belassen, versuchen, sich sich selbst zu widmen. Und bei dem Gespräch müsste man dann in Ruhe(!) überlegen, ob es einen gemeinsamen Weg geben kann. Möglichst ohne Vorwürfe und mit Offenheit für die eigenen Bedürfnisse, aber auch die des anderen. Die müssen natürlich beide gleichermaßen in die Entscheidung mit einbezogen werden. Das fände ich zumindest gesund (obwohl ich -wie gesagt- auch nicht so "mustergültig" handle).

  • Vermutlich hast du Recht. Ich hab gerade einfach echt eine Scheiß Angst und handele dann auch danach. Ich finde es halt auch schwierig dass er das nicht genau so einfach kommuniziert. Ich hab ja schon am Donnerstag gesagt, dass es okay für mich wäre wenn er Raum für sich brauchen würde aber er das dann halt auch kommunizieren soll, damit ich mir eben nicht ständig Gedanken machen muss....


    Ich merke dann so sehr, dass etwas nicht stimmt und er sagt immer nur "Alles okay".....da werde ich verrückt...

  • Mh. Mir fällt auf, dass ihr seid deinem Abbruch irgendwie gar keine Zeit genommen habt, das alles zu verarbeiten - allein oder eben als Paar, sondern direkt wieder in diesen Kontaktthemen drin seid. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege. Ich bin so ein bisschen verwundert, dass nach allem, was passiert ist, das dein Hauptthema ist. Er hatte keine Zeit zu verarbeiten, du nimmst dir keine Zeit zum verarbeiten und statt das vielleicht zusammen zu versuchen geht es direkt ums Aufwiegen, wer sich wann wie oft zu welcher Zeit meldet. Irgendwie geht es nur um dieses Meldebedürfnis aber da müssten doch gerade ganz andere Bedürfnisse obenauf liegen? Vielleicht wirklich mal ein bisschen Zeit für sich? Vielleicht hast du das wirklich nicht, aber er anscheinend ja gerade (so wäre es bei mir auch) und jetzt ist er aber ständig konfrontiert, dass er zu wenig schreibt und macht und sobald es einmal ausgesprochen ist und ihr ne gute Zeit hatte, fängst du direkt wieder an.


    Warte doch erstmal ab, wie es sich entwickelt nach eurem Super GAU, wie er sich entwickelt, was das mit dir macht, was du bräuchtest (und das ist doch sicher keine WhatsApp Nachricht), versuch doch mal fließen zu lassen und schau, was sich da eigentlich so alles auftut nach so einer heftigen Zeit...

  • Ja, du handelst da sehr aus deinen Emotionen raus. Ich fürchte, das führt auch dazu, dass deine Nachrichten teilweise eher vorwurfsvoll und drängend klingen, oder? Mit kühlem Kopf lässt es sich besser reden finde ich. Deshalb habe ich mir irgendwann auch abgewöhnt, in geriggertem Zustand zu handeln, sondern in dem Fall lieber abzuwarten und meinen Fokus auf etwas anders oder mich selbst zu legen (bzw. es zu versuchen, denn oftmals gelingt mir das nicht ganz so gut).

    Dein Wunsch, dass er klarer kommuniziert, was bei ihm los ist, ist absolut nachvollziehbar. Aber genau wie du wird er da gerade auch in seinen Mustern feststecken und sich nicht überwinden können. Vielleicht kann er gerade auch gar nicht benennen, was bei ihm los ist. Oder er weiß, dass er dich damit verletzen würde/es einen Konflikt gäbe und er kann damit nicht umgehen. Klar, im besten Falle würde er das genau so kommunizieren. Aber er muss da für sich eben auch noch einen Weg finden - genau wie du.

  • Ich kann es schlichtweg nicht wirklich verarbeiten. Ich plage mich mit Schuldgefühlen rum und auch einer gewissen Traurigkeit, dass ich das Kind mit dem Menschen den ich liebe nicht haben konnte, weil es für ihn nicht gepasst hat. Ich kann daran ja nichts mehr ändern. Das Kind gibt es nicht mehr und ich kann auch nichts mehr daran ändern. Also versuche ich weiterzugehen und warte bis meine Wunde eine Kruste kriegt.....


    Bei ihm bin ich mir ziemlich sicher, dass er das verdrängt. Der wird darüber auch nie wieder reden. Das zusammen verarbeiten ist auch schwierig, denn er hatte andere Gründe für den Abbruch zu sein, als ich. Ich weiß nicht mal, ob er meine Trauer überhaupt teilt.


    Ich stecke gerade in der Erinnerung drin die ich in meinen beiden letzten Beziehungen hatte. Wo das bis zum Null- Kontakt unter der Woche ging und ich kriege Schweißausbrüche bei dem Gedanken, dass ich das nochmal erleben müsste. Ich hab einfach nur Angst gerade, dass es nicht mehr so werden kann wie es gewesen ist :-(

  • Grundsätzlich ist es vollkommen richtig, Deine Wünsche zu kommunizieren. Deine Bedürfnisse bis zu einem gewissen Teil auch. Bitte prüfe aber vorher nach, ob die Bedürfnisse mit ihm als Partner überhaupt zu tun haben. Oder ob sie allein an Dich adressiert sind. Ich würde da einen Unterschied bei der Kommunikation machen und darauf achten, dass ich meine nicht zu seinen Problemen mache.


    Aber was ich eigentlich sagen wollte - ja - offen kommunizieren, was wichtig ist, ohne Angst. Und zwar dann, wenn man sich zum Gespräch eingefunden hat. Und da haben wir es schon - NICHT in der akuten Verlustangst.

    Absolut nein. Du machst hier gleich auf 2 Ebenen einen grundlegenden Fehler.


    Erstens weißt Du doch nur zu gut, warum er plötzlich so still wird und "weg" ist. Ebenfalls kennst Du die Zusammenhänge gut genug, um zu wissen, warum das vorher alles von seiner Seite möglich war und warum nun nicht mehr. Du weißt das ALLES!

    Und auch wenn es nicht Deine Pflicht ist damit klar zu kommen (überleg nochmal, ob ihr kompatibel seid)...Du weißt, dass er diesen Rückzug benötigt, um selbst wieder klar zu kommen. Vielleicht GERADE nachdem ihr miteinander geschlafen habt. Und Du weißt, dass man in dieser Phase durch hinterher laufen (Kontakt suchen) mehr kaputt als ganz macht. Und zwar für beide Seiten.

    Bitte, bitte versuch im Rückzug, im akuten Zustand der Verlustangst, Deine Gefühle auszuhalten, zu tragen, spüren, hören und zu verstehen. OHNE bei ihm anzudocken. Ohne nach ständiger Versicherung zu betteln, dass er noch da ist. Nutze diese Angst, um Dich mit Dir, nur mit Dir zu beschäftigen. Die Angst bringt Dich nicht um. Die Angst vor der Angst auch nicht.

    Er muss allein zurück kommen "können".

    Und nicht, weil Du Dich betonschwer um ihn wickelst. Stell Dir das bitte mal bildlich vor. Wie traurig ist dieses Bild von Dir, in dem er Dich ans Bein gebunden, mehr schlecht als Recht, kurz vorm Zusammenbruch, hinter sich her zieht. Ist das nicht ein furchtbar unwürdiges Bild von Dir?

    Es ist nicht nett, Dich so zu behandeln.

    Du musst das nicht tun, um zu überleben.

    Wenn er abhauen MUSS und Du dieses Muster sogar verstehst, kannst Du nur damit Leben. Und wenn nicht, ist das auch völlig verständlich. Ich kann damit auch nicht leben! Aber dann gibt es KEINEN Grund an dieser Beziehung festzuhalten. Denn an diesem IST- Zustand kann kaum etwas verändert werden.

  • @Philo, ich bin mir nicht mal sicher, ob er das so bewusst wahrnimmt wie ich gerade. Wobei , wenn er sagt das ich mich gerade auch nicht so oft melde....

    Ich hab ihm mal eine Gute Nacht Nachricht geschrieben, die war ziemlich lieb geschrieben und mit einem guten Start in den neuen Tag gewünscht. Da kam dann von ihm auch nichts zurück den ganzen Tag. Dann schicke ich ihm ein Bild auf Snap, kommt ein Smilie. Schicke ich ihm ein Reel auf Insta, kommt ein Smilie. Da wäre vorher immer was gekommen, was dann ein Gespräch wird. Und ja klar melde ich mich dann weniger wenn ich das Gefühl habe, er will gar nicht wirklich Kontakt....


    Als ich es am Donnerstag angesprochen hatte, ging es seltsamerweise wieder. Da haben wir dann geschrieben und er hat sich Freitag dann auch gemeldet. Dann haben wir uns gesehen und "Bähm" - kein Kontakt mehr. Ich schick ihm ein Bild auf Snap - keine Reaktion...

  • Stimmt, da hast du Recht. Und auch damit, dass ich genau weiß was da gerade bei ihm los ist.

    Die Frage ist nur, ob das jetzt so bleibt, oder ob er sich wieder einkriegt mit der Zeit.

    Ich fürchte die Abtreibung und die Tage danach haben dem so richtig zugesetzt in Sachen Nähe und Bindung...