Weg vom Drama

Danke!

Also ich verstehe ja, dass ich vielleicht manchmal extrem rüber komme aber ich habe mal sicher keine Zwangsstörung! Mein Problem ist diese Scheiß Verlustangst, die gerade ziemlich schnell angetriggert werden kann, nachdem es erst vier Wochen her ist, dass er sich getrennt hatte! Und ich habe noch einen anderen Verlust erlebt wie ihr wisst...

Und ich schiebe auch sicher keine Ängste und Zweifel beiseite, sonst müsste mich mich so ja gar nicht erst fühlen.

Und ich mag echt auch nicht mehr drüber diskutieren und mich rechtfertigen wenn ich sage : Ich möchte diese Beziehung!!!

@Ano, ich hab schon so oft gesagt das er nicht telefonieren möchte! Das hat schon beim letzten Mal nicht funktioniert. Ich hätte warten können, bis ich ihn das nächste Mal sehe ja, hab ich aber nicht mehr ausgehalten so getriggert wie ich war...

Ich habe auch schon erklärt warum ich auf seine Reaktionen "fixiert" bin. Ich suche förmlich nach Anzeichen dass ich wieder verlassen werde wenn mein Trigger gerade abläuft.

Ich beschäftige mich auch mit mir selbst, mache Übungen für das Innere Kind, für den Aufbau meines Selbstwertgefühles. Ich bin die letzten Tage nicht heulend zu Hause gesessen, sondern habe mich mit Freunden getroffen und war trotzdem unterwegs.

Gestern Abend haben wir uns getroffen und er war tatsächlich total normal, wie immer - NULL Distanz.

Hallo Mylo,

danke für die Nachfrage

Mir geht es "gut" soweit. Ich kümmere mich gerade viel um meine eigenen Baustellen und Anteile, mache jetzt auch ein Coaching bei einer Freundin, die eine therapeutische Ausbildung hat. Ich habe einen Stapel Bücher hier liegen, die ich mir am Abend zu Gemüte führe und mein normaler Alltag hat wieder angefangen, nach Beschäftigungsverbot und Krankschreibung...

Ich versuche mein Denken zu ändern, Glaubenssätze zu entschärfen und zu ersetzen, mehr positiv zu denken, bzw mich mehr auf die Dinge zu konzentrieren, die gut laufen, anstatt immer zu trauern, was noch Defizite hat --> Gesetz der Anziehung!

Ich befasse mich mit dem inneren Kind....

Habe wieder Berufsschule derzeit und leider jetzt einige Wochen alles rund um Schwangerschaft, Geburt und Säuglingspflege. Ich habe den Weg genommen und direkt mit meiner Lehrerin gesprochen, die sich sehr viel Zeit genommen hat und mir mit viel Verständnis und Wärme entgegen kam. Ich komme zwar einigermaßen klar mit diesem Thema, aber Übungen wie sich Schwangere fühlen mit mehr Gewicht, oder den Fundus fühlen etc. möchte ich dann doch nicht machen müssen...

Und was eure Frage betrifft, was ich erwarte : Nichts

Ich weiß gerade selbst nicht wo mein Weg hingehen wird, aber ich weiß dass ich ihn mit ihm zusammen gehen möchte. Nach wie vor. Und das ich unsere Beziehung jetzt "nutzen" werde, um mir selbst auf die Schlichte zu kommen. Unabhängiger, weniger bedürftig und klammerig zu werden. Mir selbst Dinge geben zu können, anstatt sie immer nur im Außen zu suchen. Und ich muss mich endlich überwinden, Dinge anzusprechen, die mich bewegen und dabei noch rausfinden, was denn jetzt wirklich einen Wert hat angesprochen zu werden und was nicht sein müsste (weil sie eher aus meinem Angst-Kopf kommen). Ich kann ja nicht nur die unangenehmen Dinge nicht ansprechen, sondern auch die guten nicht. Tatsächlich. Im Prinzip bin ich genauso verschlossen ihm gegenüber wie er generell. Daran möchte ich auch arbeiten, weil es mich selbst stört....

Also, die letzten Tage hab ich mal seeeeeeeeeehr intensiv genutzt, um mal in mir selbst zu forschen. Ich habe einige Bücher gelesen, gegooglet und vor allem meine Tagebücher der letzten Jahre konsumiert.

Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich wirklich selbst auch hochtoxische Anteile mit in jede Beziehung gebracht habe. Da lief und läuft ganz vieles unterbewusst ab aber ich kann zweifelsohne sagen : Ich bin liebessüchtig! Daraus resultieren alle anderen Probleme, die ich so habe wie starke Verlustängste, alles zerdenken und auseinandernehmen, Beziehungen vom ersten Tag an kaputt grübeln, immer und generell Misstrauen zu haben, mich nicht trauen Dinge anzusprechen aus Angst vor den Konsequenzen usw....

Ich habe angefangen ein extra Tagebuch zu führen, wo ich meine Reaktionen auf gewisse Dinge aufschreibe, um die mal genauer zu beleuchten. Ich habe gerade endlose Trigger, ein wahnsinniges Übungsfeld, steigere mich in jeden noch so kleinen Anlass endlos übertrieben rein ( Ich möchte mal vermuten, weil ich durch das Erlebnis mit meiner Abtreibung eine weitere Verlusterfahrung gemacht habe - streng genommen ist es ja eine, obwohl ich es selbst so entschieden habe)...

Heute Nacht hatte ich zB auch wieder eine "Panikattacke", die aus einer Lächerlichkeit heraus entstanden ist und ich mich endlos reingesteigert hatte, bis ich die ganze Nacht nicht mehr schlafen konnte vor lauter innerem Stress.

Ich habe auch festgestellt, das mich so einige Dinge, die mich bei ihm immer triggern auch selbst betreffen. Ich zum Beispiel gerne so ein aktives Leben hätte wie er, gerne so selbstständig wäre wie er, die Dinge verfolgen könnte, die mich interessieren ohne auf jemanden angewiesen zu sein. Da ärgert man sich über die Tatsache, dass Fitness immer vor mir kommt, - aber Scheiße, so ist es ja auch richtig! Ungesund ist es, wenn man wie ich seine Aktivitäten und Verpflichtungen um den Partner herum werkelt, nur damit man ihm nie absagen muss und man sich immer sehen kann Abgesehen davon bin ich schon fast neidisch, das er seinen Schweinehund überwinden kann und sich da hinplagt auch wenn er keine Lust hat. Ich will schon jahrelang ins Fitness und kann mich dazu immer nicht aufraffen

Er war das verlängerte Wochenende mit 15 Bikern auf Tour im Ausland. Seit einem Jahr geplant. Ich wusste das schon seit ich ihn kenne. Ich hatte ultrawenig Kontakt mit ihm (und das obwohl wir die letzten Wochen wieder das "gewohnte" Schreiben hatten) und war gleich wieder eingeschnappt und habe mich unwichtig gefühlt, weil das Interesse an meiner Person geschmälert war. Er hat sich gemeldet um mir zu sagen, dass sie gut angekommen sind. Am Tag drauf hab ich ihn Nachmittags gefragt, ob alles okay ist. Er hat sich zurückgemeldet, ging ein paar Nachrichten hin und her, dann war Funkstille. Kurzum, wir haben jeden Tag kurz geschrieben, kein Vergleich wie ich das sonst gewohnt war.....DRAMA in mir drin ohne Ende....

Ähm, er ist mit 15 Kerlen am Touren fahren den ganzen Tag, wenn nicht auf dem Motorrad, dann hängen die zusammen ab und löten sich zu - nur verständlich das ich da nicht ständig an meiner Freundin hängen muss, richtig? Sonst brauche ich nicht in Urlaub fahren, wenn ich dann ständig mit dem Handy in der Hand da sitze, anstatt mich mit den Menschen vor Ort zu unterhalten. Das war ein echter MÄNNERURLAUB.

Was geht bei Lea wieder ab? Die üblichen Verdächtigen "Glaubenssätze wie : "Ich bin ihm nicht wichtig, er sucht meine Nähe nicht, er interessiert sich nicht mehr für mich Blablabla"...

Ich war die Woche echt mit mir selbst beschäftigt, hab mir meine Gefühle und Reaktionen angeschaut. Hab viel gelesen. Bin an einem Abend sogar tatsächlich mal weggegangen mit einem Freund auf ein Konzert! Und selbst da hab ich gemerkt, das meine Gedanken immer wieder um ihn kreisen ( was er gerade macht, warum er den Kontakt dabei nicht sucht - die waren auch auf einem Fest im Ausland, konnte ich seinem Status entnehmen) , statt das ich genießen kann was ich gerade mache, weil das völlig normal ist auch mal Dinge gänzlich OHNE den Partner zu machen und ohne ihn dabei ständig zutexten zu müssen. Ganz ehrlich, das hatte ich in jeder bisherigen Beziehung, - ob die gut oder schlecht lief und ich glaube deswegen habe ich auch immer so überzogen hohe Erwartungen an meinen Partner, der mir am liebsten 24 / 7 nur Aufmerksamkeit und Bestätigung geben soll, der am besten nur auf mich fixiert sein soll, selbst noch während Aktivitäten an mich denken, sich verbiegen oder sonst was machen, Hauptsache ich bin sein Mittelpunkt des Geschehens...

Dazu kommt, das ich oft erwarte, dass der andere doch bitte merken und wissen möge, was ich mir wünsche oder was ich gerade von ihm erwarte, ich aber nicht in der Lage bin ihm das auch zu kommunizieren. Also nicht immer. Ich sitze da und bin angefressen, weil kein "Gute Nacht" kommt wenn er unterwegs ist (oder wie gestern vermutlich drüber eingeschlafen ist nach 10 Stunden auf dem Bike nach Hause), aber ich habe ihm das nie kommuniziert, das ich das schön finden würde, wenn wir das so machen! Ebenso wie ich noch NIE gesagt habe, wie traurig es mich macht, dass ich seine Mutter noch immer nicht kenne, oder das ich endlich seine Freunde live kennenlernen möchte. Ich erwarte immer, das er das alles wissen und spüren soll....

Ich bin also oft über Dinge traurig und angefressen, die ich gar nie kommuniziert habe!

Meine eigene Unsicherheit und Angst unterstellt auch ganz oft Dinge, die am Ende so gar nicht sind und ich steigere mich unendlich rein bis zur regelrechen Panik aus der ich dann oft tagelang kaum noch aussteigen kann...

An diesen Dingen bin ich gerade dran. Auch dran bin ich, meine ständige Verfügbarkeit zu bearbeiten. Jetzt kann meine Antwort auf ne Nachricht auch mal ne Weile dauern, wenn ich gerade ein Buch in der Hand habe zB. Ich versuche mir Aktivitäten zu schaffen, die MIR Spaß machen, überlege sogar den ein oder anderen Kurs zu belegen an der VHS (immer so schwer wenn man schichtet) ...

Danke!

Ja und ich vermute fast, dass das sein Problem noch verschärft wenn er spürt, das er der Mittelpunkt meines Lebens ist. Das gewisse "Etwas" wäre vermutlich genau das, dass er spürt das er eine eigenständige, auch mal beschäftigte, für ihn mal nicht erreichbare Frau an seiner Seite hat, die weiß was sie will. Geht mir ja auch so, ich konnte mit so "Klammeraffen" auch nicht umgehen

Ich war halt immer der Meinung, dass ich das gut verstecken und ihm gut seine Freiheiten lassen könne. Aber er merkt das schon daran, das er egal wenn er Zeit hatte, ich auch immer für ihn Zeit hatte oder das ich ihm von Anfang an ganz klare Sicherheit gegeben habe, woran er bei mir ist. Er war ja schon damals sehr überrascht wie krass ich ihn vermisst habe, wenn er mal ein paar Tage weg war - ja klar, die Sucht in mir. Die hat er nicht, deswegen ist das für ihn kein so ein Drama, wenn man sich ein paar Tage nicht sieht. Und ich habe ihm gerade auch am Anfang viel zu viel Gefühlsduselei geschrieben - auch die berühmten drei Worte. Damit kam er gar nicht klar und hat ihn nur noch mehr verunsichert, weil er auf meinem Stand noch nicht gewesen ist. Klar, auch wieder die Sucht, sich möglichst schnell "Sicherheiten" abzuholen, dass die Beziehung, die sich gerade entwickelt hatte auch in sicheren trockenen Tüchern steckt. Da ist vieles von mir glaube ich wirklich abgelaufen um mir bei ihm Sicherheiten abzuholen, unterbewusst. Die ihm aber einen spürbaren, vermutlich nicht definierbaren Druck gemacht haben, der sich für ihn nicht gut anfühlen muss...

Ich bin mittlerweile so sensibilisiert auf so beschissene Sachen wie WhatsApp. Er muss nur Mal ne Nachricht lesen und dann nicht gleich antworten. Alter, da geht bei mir das Gedankenkarussell los ohne Ende

Womit ich auch nicht klar komme ist, wenn sich Dinge, die in der Anfangszeit völlig selbstverständlich waren , plötzlich verändern. Zum Beispiel auch gerade das Kontaktverhalten im Urlaub. Er war schon öfters weg mit Freunden und ihm war es immer wichtig, dauernd mit mir zu kontakten. Rund um die Uhr. Jetzt verändert sich das auf einmal und was ist: Direkte Panik....

Meine Freundin sagte das erst kürzlich zu mir, dass ich auch nicht die Anfangszeit als Maßstab nehmen darf, weil so ein Ausmaß kann auf Dauer keiner halten und irgendwann kommt ja der Alltag auch mal mehr in den Vordergrund und dann schreibt man sich auch nicht mehr ständig - was denn auch?

Im Kopf soweit alles klar, meine Angst will sich daraus aber direkt ein Drama basteln

Das ist gerade so schwierig alles, weil ich kenne es ja nicht anders als so zu fühlen. Ich weiß gar nicht wie es sich anfühlt ohne und was eigentlich voll normal ist und was wirklich Anlass zur Sorge wäre...Das macht mir echt oft das Leben schwer

Heute auch wieder ein Meilenstein für mich. Mein Freund ist so richtig krank und liegt flach. Frei nach meinem Muster, wollte ich ihn wieder betütteln und pflegen. In Gedanken habe ich schon die Hühnersuppe gekocht und so Sachen

Hab mich aber dann dafür entschieden ihm zu schreiben, dass er sich melden soll, wenn er bei mir auskurieren will

Das fällt mir richtig schwer (Ich meine ich ja Krankenschwester haha), weil das immer zu meinem Muster gehört hat, das ich mich fast überschlage wenn es drum geht Hilfe anzubieten und da förmlich in Höchstform auflaufe....

Blöderweise werde ich ihn vermutlich jetzt wieder ewig nicht sehen, obwohl Wochenende wäre - das nervt mich schon, weil wir gerade echt wenig Zeit zusammen verbringen, da er voll mit Verpflichtungen steckt die letzte Zeit und ich dachte wir haben jetzt vielleicht mal wieder ein bisschen am Wochenende.

Aber ich werde jetzt mal nicht in Panik verfallen, sondern schauen, wie ich meine Zeit sinnvoll nutze für mich