Weg vom Drama

  • Ja, diese Gefühle teile ich mit dir :-(


    Ich würde ihn gerade am liebsten schütteln dafür, dass er mich so hängen lässt. Ich weiß, dass es seine Angst ist, die ihn so handeln lässt, aber damit schickt er mich halt in meine Ängste. Und das schon bald 7 Tage lang....


    Und ja, ich hab schon immer wieder das Gefühl dass ich es wohl nicht wert sein kann das ich geliebt werde. In guten Momenten denke ich dann wieder, dass ich schon ganz passabel aussehe und das ich einen guten Charakter mitbringe. Also eigentlich schon liebenswert bin.

    Ich habe auch schon viel geschafft, von dem ich dachte dass ich es nicht schaffen kann. Aber an mir selbst scheitere ich offensichtlich weiterhin. Ich weiß einfach nicht wie es geht.


    Das schlimme ist auch, dass sich alles was ich so mache nur so lahm anfühlt. Mein Job, mein Gaul, mein Leben. Alles mach ich irgendwie, aber bei nichts kann ich so fühlen wie mit ihm....

  • Aber ich denke nur wenn ich es da durch schaffe und bereit bin mich weiter zu entwickeln, kann mich am Ende irgendwann Glück in Empfang nehmen.

    Mir kommt gerade der Gedanke, ob es vielleicht weniger darum gehen könnte, sich weiter zu entwickeln, etwas zu müssen, zu einer Version zu werden, die besser wäre, sondern darum, sich mit der Situation anzunehmen, wie sie ist und so lange dieses tiefe Leid auszuhalten, bis es verschwindet.


    Der Gedanke kam mir auch, als ich das von SugarLea gelesen habe

    Ich hab so den Traum, dass wir uns beide gegenseitig helfen können, zusammen wachsen und Muster auflösen. Das hab ich sogar gesagt zu ihm, dass ich der Meinung bin dass wir zusammen unsere Ängste bearbeiten könnten, weil wir uns gar nicht so sehr unterscheiden. Von daher ist er sogar sehr der Richtige für mich. Und ich die Richtige für ihn. Der spiegelt mir meine ganzen eigenen Defizite und andersrum. Wir triggern uns gegenseitig und das stellenweise ganz gewaltig.

    Das spiegelt mich komplett, das hatte ich auch immer zu meinem Ex-Freund gesagt. Wir passten in der Hinsicht wirklich wie die Faust aufs Auge, hätten diese Entwicklung nutzen können, aber wir waren beide nicht so weit, das nutzen zu können. Und trotzdem habe ich mich jahrelang damit abgeplagt. Von daher könnte es vielleicht wirklich ums Annehmen gehen: Annehmen, dass man momentan selbst nicht wachsen und sich entwickeln kann, obwohl man es so gene wollte? Das sind nur spontane Gedanken, die mir beim Lesen kamen.


    Ich kann eigentlich beide Seiten und beide Ansichten total gut nachvollziehen und versuche für mich, durch die Übernahme anderer Perspektiven rauszufinden, was sich für mich 'richtig' anfühlt. Ist also nicht kritisierend oder ablehnend gemeint, sondern eher ein Ausprobieren anderer Gedankengänge. Denn ich hänge ja selbst extrem in meinen Mustern drin.


    Aber ohne Zweifel finde ich die Situationen, die du, SugarLea, schilderst, schrecklich. Vor allem das, wie dich dein Ex-Ehemann behandelt hat. Es ist sehr erleichternd, zu wissen, dass du dich daraus befreit hast!


    Edit: Könnte es vielleicht allgemein gesehen was mit dem Selbstwert zu tun haben, dass man glaubt, sich entwickeln und wachsen zu müssen und sich deshalb auch so kranke Männer sucht? Wobei die Defizite auf der eigenen Seite (nur auf mich gesehen) ja definitiv da sind. Aber manchmal frage ich mich auch, ob ich diese ständigen Herausforderungen nicht auch ein wenig deswegen suche, weil ich mich so leer und an manchen Tagen komplett identitätslos fühle. Um den Selbstwert irgendwie aufzufüllen.

  • Das Leid verschwindet nicht einfach nur durch Aushalten. Denn es handelt sich nicht um normalen Liebeskummer. Sondern um tief sitzende Baustellen, die nur durch Bearbeitung wieder in Ordnung gebracht werden können.


    Einfach abwarten ohne aktive Arbeit an sich selbst - das habe ich fast ein Jahr getan. Es hat mich in die Depression geleitet.


    Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, dass es bei einer intensiven Begegnung mit einem BA nur um die persönliche Weiterentwicklung geht.

    Um die Chance, die einem geschenkt wird. Um den Weg, den der BA Mann öffnet.

    Man entscheidet selbst, ob man etwas sinnvolles daraus für sich macht. Oder für immer an sich und den folgenden Beziehungen scheitert.

  • Ein Stück weit habe ich das ja angenommen. Also zumindest die Tatsache, dass mein Freund nicht plötzlich mit einem Ring dastehen wird und das er nicht der sein wird, der auf einmal einen Kinderwunsch hat und morgen alles rosarot sein wird. Jetzt zeigt sich einmal mehr, warum ich unser Kind nicht kriegen konnte und warum der panisch die Flucht ergriffen hat. Ich sehe alle unsere Defizite und Probleme glasklar.


    Mir ist bewusst, dass diese Beziehung harte Arbeit erfordert -an sich selbst, an uns beiden als Paar. Und mir ist auch bewusst, das ich nur meinen Teil davon erfüllen kann, seinen muss er selbst übernehmen. Wenn er sich zur erneuten Flucht entscheidet, kann ich nichts dagegen machen, was dies verhindern würde.


    Und ja, aussitzen hilft nur für den Moment. Bei ihm vielleicht in so weit, dass er sich wieder beruhigt und fühlt und wieder auf mich zugehen kann. Aber dann müsste er bei sich selbst angreifen, sonst kommen solche Rückzüge wieder beim nächsten Konflikt. Das ist vermutlich sogar das größere Problem bei ihm sogar, als seine BA selbst. Er kann mit Konflikten nicht umgehen, ohne auf irgendeine Art zu flüchten....


    Ich habe vor Konflikten auch Angst, weil ich immer den Verlust wittere, der daraus entstehen könnte. Ich kann es aber zumindest schriftlich kommunizieren, wenn gar nichts anderes mehr geht....


    Ich habe ihm übrigens den Text geschickt, den ich oben geschrieben habe und bin gespannt, ob darauf etwas zurückkommt....

  • Das schlimme ist auch, dass sich alles was ich so mache nur so lahm anfühlt. Mein Job, mein Gaul, mein Leben. Alles mach ich irgendwie, aber bei nichts kann ich so fühlen wie mit ihm....

    Das kann ich total gut nachempfinden. Weil er Dich den Teil fühlen lässt, der Dir selbst fehlt. Diesen Teil wird jeder Mann wieder mitnehmen, sobald die Beziehung um ist. Und Du wirst jedes Mal aufs Neue diese Leere in Dir spüren.

    Bitte finde den Glauben daran, dass es möglich ist, diesen Teil durch Dich ganz alleine finden zu können. Es ist für alle Menschen schwer. Nicht nur für Dich. Nicht nur für mich. Wir sind für uns selbst verantwortlich. Niemand sonst. Wir sind die Erwachsenen. Es wird niemand mehr in unserem Leben kommen, der die Verantwortung für unser Wohlergehen hat.

  • Ich glaube, dass Du noch noch nicht bereit bist für eine Beziehung.

    Und ich glaube, dass seine Reaktion die kleinere Tragweite in dieser Geschichte spielt.

    Du bist ausschließlich in Warteposition.

    Das heisst Du nimmst es, wie es kommt.

    Ohne Selbstwirksamkeit.

    Und das heißt wieder, dass Du Angst vor der Verantwortung zu Dir hast.

    Sei nicht böse, wenn ich das so ungeschminkt schreibe.

    Ich kenne Deine Gedankengänge zu gut. Und am liebsten möchte ich mich schwesterlich mit Dir im Schmerz verbinden und in der Traurigkeit ersaufen.

    Das ist aber eine Form der Selbstzerstörung.

    Und wenn wir uns so verhalten,können wir nichts besseres verdienen

  • Ich weiß, dass Du das alles nicht hören möchtest. Mir fällt die Wahrheit immernoch schwer. Obwohl ich begonnen habe, aktiv an mir zu arbeiten, wünsche ich mir immernoch nichts sehnlicher als mein Leben mit diesem einen Mann verbringen zu können.

    Und hier im Forum wissen wir am besten, wie es uns geht und wie wir ticken.

    Ich denke wir sollten trotzdem nicht müde werden, uns gegenseitig zu ermutigen, das Richtige für uns zu tun.

    Gerade weil fast jeder von uns den Druck und das Leid nachvollziehen kann

  • Vermutlich war ich es noch nie. Schon bei meiner ersten Beziehung lief es genau so. Ich kann mich an gar nichts anderes erinnern, außer bei den wenigen Malen, bei denen ich abgehauen bin weil ich der Meinung war ich fühle nichts mehr und dann auch so ein On-Off abgezogen habe.


    Ansonsten bin ich total der passive Typ, ausgebremst durch so viele Ängste, die da auftauchen sobald ich ernsthaft verliebt bin. Da gilt halt das selbe wie ich ihm gesagt habe, man kann es nur besiegen, in dem man es tut. Haha, leichter gesagt als getan wenn man immer den Verlust fürchtet. Oder denkt man ist nicht genügend so wie man ist. Meine Angst ist immer der Gradmesser meiner Gefühle. Je verliebter ich bin, desto härter meine Ängste.


    Jetzt sitze ich wieder da, draußen die totale Nebelsuppe und fühle mich total hilflos. Keine Ahnung was nun tun.

  • Also ich denke schon, dass man eine BA auch in Beziehung angehen kann. Aber ich persönlich würde es ohne begleitende Therapie nicht auf die Kette kriegen. Kein Buch von Stahl und Co. kann nach meinem Empfinden ab einem gewissen Grad von BA eine Therapie ersetzen.


    Und ich denke in Eurem Fall, Lea, müssten tatsächlich beide Partner gleichzeitig an sich arbeiten. Das ist zumindest mein Eindruck nach dem, was Du hier von Deinem Freund berichtet hast.


    Ich verstehe auch, dass Du Bammel vor der Therapie hast. Seitdem es ans Eingemachte, also an meine PTBS geht, bin ich vor fast jeder Sitzung nervös. Es wird unglaublich viel aufgewirbelt. Das kostet Kraft. Letztes Jahr hätte ich diese Kraft noch nicht gehabt. Insofern kann ich nachempfinden, dass auch Du Angst und Bedenken hast. Ich war zwar die letzten Jahre immer in Therapie, aber es ging noch nie so tief wie jetzt.


    Hast Du denn schon mal einen Kurs von Hemschemeier gemacht?


    Die Wartezeit auf einen Therapieplatz ist ja leider durchaus nicht ohne. Leider!

  • Ich habe viele Jahre Therapie gemacht, aber nie gezielt wegen der BA/VA. Meine Therapeutin ist überraschend 2014 verstorben und seitdem kriege ich es irgendwie nicht mehr gebacken :? Bei ihm mache ich mir da noch mehr Sorgen, weil jemand der sich gefühlsmäßig so gar nicht mitteilen und öffnen kann, soll dann auf einmal über sich und seine Gedanken sprechen? Schwierig...


    Und ja, die Wartezeiten sind enorm fies und dann weißt noch nicht mal, ob derjenige welche sich mit dem Thema überhaupt auskennt. Mit diesen zahlreichen (hurenteuren!) Coachings bin ich auch vorsichtig...


    Ich glaube sogar das man eine BA/VA in einer Beziehung angehen muss, weil ohne triggert mich ja nichts. Die Theorie ist immer viel leichter, das umsetzen die Königsdisziplin. Zusammen wäre das so super. Vor allem hat er ein wahnsinniges Geschenk mit einem Partner wie mir, der von seinen Ängsten weiß, ihm Unterstützung anbietet, ihm die Hand reicht wenn er sich auf den Weg macht. Die Frage ist halt, ob er es annehmen wird.


    Mein Ex Mann ist am Ende der Ehe sogar in Therapie gegangen ein paar Stunden (dass er das jetzt noch macht, möchte ich stark bezweifeln) als die Ehe schon in Schutt und Asche lag und die Scheidung schon eingereicht war


    Einen Kurs nicht, ich habe eines seiner Bücher vor kurzem gelesen und hab mir zig Videos von ihm auf Youtube reingezogen. Gerade auch die von der Steffi Kessler, die ja auch behauptet sich mit Bindungsangst auszukennen....

  • Ich kann Dich verstehen. Ich wurde jahrelang wegen Depressionen behandelt, bis mal jemand auf den Trichter PTBS gekommen ist. Natürlich habe ich auch Depressionen, aber die sind - wie die BA - nur ein Symptom des Traumas. Seitdem fühle ich mich endlich auch verstanden.


    Bezüglich der Wartezeit lohnt immer ein Anruf bei der Hotline der Kassenärztlichen Vereinigung. Die müssen Dir innerhalb weniger Wochen zumindest einen ersten Termin vermitteln. Von Coachings würde ich dringend abraten. Die Preise, auch von Hemschemeier und Co, sind absolut überzogen (bis zu 800 Euro pro Sitzung). Die haben aus BA-Coaching den totalen Kommerz gemacht. Finde ich absolut unethisch.


    Ein sehr gut ausgebildeter Psychotherapeut wird Dir maximal 150 Euro pro Sitzung anknüpfen.


    Natürlich hilft ein Partner als Trigger in der Therapie, aber ich denke, es ist super wichtig, dass der Partner nicht zum Versuchskaninchen wird.


    Bei Deinem Partner habe ich hingegen eher das Gefühl, dass er keinerlei Motivation hat, an sich zu arbeiten. Insofern nutzt es in Bezug auf Deine jetzige Beziehung vermutlich nichts, wenn nur Du in Therapie gehst. Aber es ist sowieso wichtig, dass Du die Therapie in erster Linie für Dich machst und eben nicht für ihn. Vielleicht kann Dir eine Therapie auch helfen, Dich von ihm zu lösen.

  • Ich glaube nicht, das man pauschal sagen kann, dass man BA nur in einer Beziehung oder nur außerhalb einer BA Beziehung heilen kann.


    Es ist ja niemals nur BA.

    Um radi zu zitieren "BA ist nur ein Symptom"


    Ich gehe ein wenig mit Hemschemeier, dass es in einer BA/Va Beziehung wohl schwieriger ist zu heilen, weil eben die Umgebung nicht gesund ist. Hemschi macht da gerne den Vergleich mit einem Fisch im vergifteten Wasser.


    Ich denke der Königsweg wäre tatsächlich erstmal ohne Beziehung zu heilen, jedenfalls wenn man bestimmte Thematiken hat. Aber eben nur der Königsweg, viele Wege führen natürlich nach Rom.


    Ich zb gehörte zu den klassischen VÄ die nicht allein sein können, immer sofort ins nächste sprangen.

    Für mich war es existenziell erstmal alleine zu bleiben, mal lernen mich selbst zu spüren, meine eigenen Bedürfnisse und Grenzen. Das hatte ich nie.


    Ich hab mein Beuteschema noch nicht komplett überarbeitet aber zumindest finde ich die hoch toxischen nicht mehr anziehend.

    Das ist ein großer Fortschritt.


    Irgendwann wäre dann der nächste Schritt in Beziehung weiter daran zu arbeiten.


    Natürlich gibt's die krassesten Trigger fast nur in Beziehung. Aber nicht nur. Ich denke bei allen sehr nahestehenden Personen (Kinder, Eltern, enge Freunde)


    Aber(!) Ich denke, man kann auch in Beziehung daran arbeiten. Es ist nur eben sehr viel schwerer, weil die Trigger halt sehr geballt kommen, mit voller Wucht.


    Sehr sehr wichtig für eine gute Prognose sehe ich allerdings, dass beide Partner an sich selbst arbeiten und gemeinsam wachsen wollen

  • Ik bin janz stolz! :)

    Ich wurde zitiert!



    Ich glaube dass man „BA“ nur verbessern und bearbeiten kann, wenn man sich traut die dafür notwendigen Distanzen im Außen zuzulassen und das Vertrauen in die eigene Person konsequent verbessert.

    Die Lösung des Problems liegt niemals in einer Beziehung im Außen (also zu einem Partner).

    Alle Probleme die hier zu finden sind, sind nur projiziert. Und auf projizierten Dingen lässt sich nichts bearbeiten.

    I can buy myself flowers

    Write my name in the sand

    Talk to myself for hours

    Say things you don't understand

    I can take myself dancing

    And I can hold my own hand

    Yeah, I can love me better than you can

  • Ich stimme Radi hier zu. Natürlich liegt die Lösung im BAler selbst. Der einzelne Partner ist tatsächlich nur Projektionsfläche für alte, verletzende und dysfunktionale Bindungen aus früherer Zeit.


    Ich überlege gerade, ob es in Deinem Fall, Lea, nicht vielleicht doch besser ist, die Angst zunächst außerhalb einer Beziehung zu bearbeiten. Ich weiß zum Beispiel, dass ich sehr gut alleine, also ohne Partnerin sein kann. Ich habe einen großen und seit Jahren gefestigten Freundeskreis. Wenn ich Gesellschaft suche, kann ich sie dort jederzeit finden. Natürlich ersetzen Freunde keine Partnerin, aber ich habe mich als Single nie einsam gefühlt. Mein Endgegner ist letztlich die Paarbeziehung.

    Bei Dir scheint mir der Endgegner das Singleleben zu sein. Ich bleibe zwar dabei, dass BA auch in einer Beziehung bearbeitet werden kann, aber in Deinem Fall wäre wohl der größte Trigger das Alleinsein. Das könnte vielleicht sogar Deine "Heilung" beschleunigen, weil Du Dich zwangsweise auf Dich selbst fokussieren MUSST.

  • Ich war doch streng genommen mein ganzes Leben lang alleine. Sogar noch verheiratet war ich das....


    Genau das ist ja mein Problem, dass ich endlich auch mal jemanden an meiner Seite haben wollen würde, mit dem ich all die Dinge, die das Leben so mit sich bringt gemeinsam angehen kann. Das man gemeinsam Dinge erlebt, in Urlaub geht, gemeinsame Entscheidungen trifft etc. Ich genieße das unendlich, wenn mein Freund bei mir schläft, neben mir liegt. So was hab ich vor ihm gar nicht gehabt und so was kann dir auch kein Freund oder du selbst dir geben.

    Ich habe einiger meiner Freunde auch schon über ein Jahrzehnt, mit einem davon wohne ich im selben Haus sogar. Ich kann schon gut alleine sein und genieße das auch, solange ich es nicht permanent muss.


    Für mich ist der Weg in der Beziehung dran zu arbeiten. Kann nur noch hoffen jetzt, dass er nicht wegläuft aber je länger diese Funkstille dauert, je mehr hab ich das Gefühl (Angst), dass er sich trennt. Die ersten Tage habe ich das noch gut ausgehalten und war noch relativ entspannt für meine Begriffe. Seit gestern finde ich es unerträglich. Gestern kamen auch keine Snaps mehr. Auf meine Nachricht heute Morgen hat er nicht reagiert, aber gelesen (ist allerdings arbeiten)...Alleine die letzten Tage sollten eigentlich reichen sich nie wieder auf einen anderen Menschen einzulassen - diese Schmerzen sind einfach unerträglich ;( Alles nur wegen einer beschissenen Nachricht, in der mal was raus musste...

  • Mylo


    Genau das meinte ich mit "wenn man gewisse Thematiken hat"


    Ich war, wie gesagt eine von denen, die das allein sein gescheut hat , daher war es wichtig genau das mal auszuhalten.


    Es gibt aber viele BÄ zb, die ewig Single und ohne enge Freundschaften sind, da wäre der Weg natürlich nicht allein sein sondern zb mal nähe entstehen zu lassen, zb mit Freundschaften etc.

    Da sind die Thematiken ja individuell


    @Lea

    Ich kenn jetzt nicht deine Geschichte mit deinem ex Mann aber ich war auch in eingeschlafenen Beziehungen und bin nicht raus, weil ich nicht allein sein wollte

  • Ich bin nicht raus, weil ich keine geschiedene Frau sein wollte ;( Damit muss ich jetzt nämlich leben, das man überall als "geschieden" angegeben wird, das eigene "Versagen" also auch noch nach Außen tragen muss für den Rest meines Lebens....

    In dieser "Ehe" auf dem Papier war ich wenn ich mit ihm zusammen war bei weitem einsamer als nachher alleine.


    Bei meinem Freund ist das nicht so. Wenn ich mit ihm zusammen bin, fühle ich mich immer wohl, geborgen. Er ist ja trotz seiner Problematik sehr oft bei mir gewesen und wenn nicht, hatten wir enorm viel Kontakt via Chat. Das schafft auch eine gewisse Form der Nähe.


    Sieht man jetzt wie es andersrum ist. Wir haben keinen Kontakt mehr, das frisst mich fast auf. Nach meiner Nachricht am Freitag, hat er bis Sonntag nicht reagiert ( da gab es nur Bilder über Snap) - dann hat er sich gemeldet und gesagt, dass er wisse das es Scheiße von ihm gewesen wäre sich das ganze Wochenende nicht zu melden, er müsse rausfinden was er wolle...dann bin ich zu ihm gefahren....wieder Funkstille, bis Dienstag noch Snaps, seitdem gar nix mehr...Näheentzug der feinsten Sorte...


    Ich habe übrigens vor 7 Jahren den Kontakt zu meiner narzisstischen Mutter abgebrochen und da auch nie bereut. Ich habe mich gerade ernsthaft gefragt, warum das nichts bewirkt hat in meinem Bindungsmuster. Das war ja auch eine Entscheidung für MICH und mein Wohlbefinden. Und den Kontakt zu seiner Mutter, sei die auch noch so beschissen gewesen abzubrechen erfordert schon auch Mut. Ich habe jahrelang gebraucht diesen Schritt zu gehen. Ich weiß ja, dass sie mit ihrem Verhalten mir gegenüber die Hauptschuld trägt dafür, dass ich mir heute Männer ins Leben hole die ihre Verhaltensweisen nachmachen und auch ihr bin ich oft nachgelaufen nach Aufmerksamkeit, gesehen werden, geliebt zu werden ( was nie der Fall gewesen ist, sie hat mich ständig wieder fallenlassen, hat mich gedemütigt). Eigentlich sollte man doch meinen, dass wenn man sich vom "Hauptgrund" trennen konnte, sollte der rote Faden doch getrennt sein - warum ist das nicht so?! ;(

  • Ich denke der rote Faden ist nicht getrennt, weil Du das Muster über viele Jahre etabliert hast.


    Bei mir knallt die BA sogar erst so richtig rein, seitdem die "auslösende" Person verstorben ist. Davor hab ich primär einfach funktioniert.