Weg vom Drama

Es wird noch Monate dauern, bis das Herz das versteht. Ich kann selbst nach 3 Monaten noch nicht davon reden.

Versuch immer wieder den Verstand hinzu zu nehmen. Das ist wichtig und hilfreich.

Du versuchst Dein inneres Kind zu beruhigen, indem Du Dir sagst, dass er merken wird, was ihm ohne Dir fehlt.

Ich neige auch zu diesem Gedanken.

Vielleicht wird das so kommen.

Vielleicht aber auch nicht. Stell Dich auf zweiteres ein. Denn - und ich weiß, dass sich dieser Satz in Deinem Strang von diversen Usern immer wiederholt - aber es ist halt so: Was er merkt, fühlt oder auch nicht ist irrelevant für Dein Verhalten und Deine Entwicklung. Er hat sich entschieden seinen Weg ohne Dich weiter zu gehen.

Das ist der einzige Fakt, an dem Du jetzt anknüpfen kannst.

Wenn Du nicht erneut in einen derartigen Schmerz fallen willst, bleib für eine längere Zeit alleine und ganz frei von Männergeschichten. Neulich hast Du mal geschrieben, dass Dein Leben ohne Partnerschaft keinen Sinn macht. Nur wenn Dein Leben für Dich alleine Sinn macht, wird eine erfüllte Partnerschaft daraus resultieren können.

Ich finde, auch wenn es im Moment nicht so leicht zu erkennen ist, ist hier einiges auch positiv festzustellen. Ich hoffe das triggert dich nicht an Lea. Natürlich ist die Trennung und alles was in den letzten Monaten passiert ist oberscheisse für dich. Wirklich hart. Das tut mir sehr leid und ich will den Schmerz nicht vergrößern.

Was ich aber positiv finde:

Du hast einen Abschied bekommen, schriftlich und mit Begründung. Das macht es leichter abzuschließen, als wortloses Verschwinden, ohne Begründung und klaren Schlußstrich.

Ich finde es auch gut dass er sich so deutlich ausdrückt. Das tut weh, ist aber klarer und damit leichter zu akzeptieren als die Warteposition, lange On-Off-Geschichten und so weiter.

Ich kann mich gar nicht erinnern dass ein BAler von mir sich mal getrennt hätte. Ich musste das immer machen, was irgendwie mies ist, weil es ja nicht ich war, die zu wenig Interesse hatte. Ich weiß auch grad gar nicht ob ich schon mal aktiv verlassen wurde, zumindest kann ich mich gerade nicht erinnern. Es war immer so ein alles schleifen lassen, bis ich das Thema angesprochen habe dass hier was faul ist. Verrückt eigentlich. Das schiebt mir ja auch eine Verantwortung zu, die der andere tragen müsste. Nämlich sich zu trennen, wenn die Basis nicht stimmt. Und das macht es schwerer seien Gefühle zu sortieren glaube ich. Bei meiner Ehe hat sich mein Exmann dann ja auch als Opfer präsentiert, dabei hatte er die Ehe schon lange innerlich gekündigt.

Aber ich müsste das mal andersrum erleben, damit ich mitreden kann. Es kommt mir auf jeden Fall klarer, gesünder und weniger verstrickt vor wenn der Schluß macht, der die Beziehung nicht fortführen will und nicht umgekehrt.

Zitat von Anonymus

Was ich aber positiv finde:

Du hast einen Abschied bekommen, schriftlich und mit Begründung. Das macht es leichter abzuschließen, als wortloses Verschwinden, ohne Begründung und klaren Schlußstrich.

Ich finde es auch gut dass er sich so deutlich ausdrückt. Das tut weh, ist aber klarer und damit leichter zu akzeptieren als die Warteposition, lange On-Off-Geschichten und so weiter.

Ich finde das auch sehr wertschätzend und positiv. Denn es zeigt, dass du ihm als Mensch nicht egal bist. Dass er dich nicht nur benutzt, sondern dir trotz der Trennung den Respekt erweist, sich anständig von dir zu verabschieden und es dir damit auch leichter macht, dich von ihm zu lösen. So etwas habe ich mir bei meiner letzten Beziehung jahrelang gewünscht und drei Jahre im Nebel verharrt, weil ich immer noch dachte, es würde noch von ihm kommen. Ich hatte immer noch darauf gehofft, dass er mit einem solchen letzten Gruß Frieden schließen würde und auch die Beziehung und mich damit ehrt. Es ist niemals etwas von ihm in der Richtung gekommen, letztendlich war ich nach den drei Jahren Quälerei dann aber auch so weit, ihm diesen Gruß zu geben und die Beziehung freizugeben.

Aber trotzdem sticht so eine Nachricht mitten ins Herz und kann total nachvollziehen, dass es dich vor Schmerz zerreißt. Aber kannst du erkennen, dass er es nicht böse mit dir meint, sondern dass es einfach nicht passend ist bzw. er nicht so weit ist? Er schenkt dir mit seinem Abschiedsbrief und seiner Ehrlichkeit ja auch eine Form von Liebe, die man zwar nicht wie eine Beziehung festhalten kann, aber ich glaube, er gibt dir damit ganz viel. Er repektiert und sieht dich und achtet dich damit als Mensch. Auch wenn er keine Beziehung haben kann.

Zitat von Anonymus

Ich kann mich gar nicht erinnern dass ein BAler von mir sich mal getrennt hätte. Ich musste das immer machen, was irgendwie mies ist, weil es ja nicht ich war, die zu wenig Interesse hatte. Ich weiß auch grad gar nicht ob ich schon mal aktiv verlassen wurde, zumindest kann ich mich gerade nicht erinnern. Es war immer so ein alles schleifen lassen, bis ich das Thema angesprochen habe dass hier was faul ist. Verrückt eigentlich. Das schiebt mir ja auch eine Verantwortung zu, die der andere tragen müsste. Nämlich sich zu trennen, wenn die Basis nicht stimmt. Und das macht es schwerer seien Gefühle zu sortieren glaube ich. Bei meiner Ehe hat sich mein Exmann dann ja auch als Opfer präsentiert, dabei hatte er die Ehe schon lange innerlich gekündigt.

Du beschreibst genau das, woran ich zugrunde gehe: Ich wünschte mir in meiner letzten Beziehung weiter eine Beziehung, aber er (BA) konnte nicht. Es gelang ihm nie, das auszusprechen, die Anzeichen waren überdeutlich, aber mir reichte dies nicht. Ich wollte eigentlich von ihm hören, dass er es nicht kann. Ja, letztendlich ist es ein Verschieben der Verantwortung. Bei mir auch jetzt wieder bei dem Mann: Ihm ist die Nähe bzw. Verbindlichkeit zu viel, aber er kann es nicht sagen, er kann die Sache nicht beenden, sondern reagiert nur mit seinen Rückzügen.. Ich bekomme schon ein schlechtes Gewissen, weil ich liebe und habe die Sache ja beendet, aber gehe daran zugrunde, weil ich immer noch liebe. Ich hab ihm die Aufgabe abgenommen, vielleicht sogar aus Liebe, jedenfalls weil ich unter diesen Qualen nicht mehr weitermachen konnte. Man handelt ja gegen sich selbst: Man liebt, aber weil der andere nicht lieben kann, muss man als Liebende das beenden. Kann es etwas Grausameres geben?

Für mich ist das noch wesentlich schlimmer als verlassen zu werden, wobei ich auch einmal verlassen wurde von einer Stunde auf die andere, aus heiterem Himmel. Das hat auch sehr viel in mir kaputtgemacht, weil es so plötzlich kam.

Hast Du Deinen Arbeitstag überstanden?

Was ich richtig gut finde ist, dass Du zumindest jetzt mal angefangen hast, irgendwas für Dich zu tun.

Mir ist Frau Stahl unangenehm. Bei ihrer Stimme angefangen - wofür die Gutste ja nun mal nix kann. Aber sie hat definitiv auch ein paar gute Ansätze. Und alles ist besser als nichts tun und kaputt gehen.

Trotz der tiefen Traurigkeit und dem Schmerz wirkst Du ruhiger ubd gefasster.

Ruf Dir immer in Erinnerung, was die Erfahrenen (inkl. Dir selbst) hier im Forum sagen. Kann sein, dass es noch dauert.

Aber es wird besser.

Auch wenn es sich manchmal so anfühlt, als würde man für immer im Labyrinth leben.

Liebe Lea,

es tut mir Leid, was du gerade durchmachen musst. Auch mich haben die letzten Ereignisse fassungslos gemacht und tatsächlich auch ziemlich aufgewühlt.

Ja, in der Vergangenheit wurden hier viele Stimmen laut, die dich gewarnt haben, die ein böses Ende prophezeit haben.

Ja, sicher waren gewisse Anzeichen da, dass die Sache abermals krachen gehen würde.

Und dennoch, dennoch finde ich, dass deine Erschütterung, deine Fassungslosigkeit hier keinesfalls fehl am Platz sind. Du hast nicht nur den bindungsängstlichen Mann gesehen. Nein, da war ein Mann, der trotz seiner Schwierigkeiten über einen längeren Zeitraum hinweg eng an deiner Seite war, zu dem du daher eine "echte" Bindung aufbauen konntest (ich bin mir sicher, dass eure Bindung mehr war als das Zusammenspiel eurer Muster) und dem du lange Zeit trotz seiner Zweifel vertraut hast. Er war -so empfinde ich es zumindest- nicht der Typ, der kühl und undurchschaubar blieb, der sich völlig egoistisch verhielt und dir nichts geben konnte. Er hatte offenbar auch viele liebevolle Seiten an sich, hat sich gekümmert, war aufmerksam dir gegenüber und hat gemeinsame Erlebnisse mit dir geschaffen. Natürlich, während deiner Schwangerschaft war er nicht da, aber in Summe war er durchaus meist präsent.

Dass er dir jetzt, wo er sich so schnell eine neue Frau gesucht hat, vorkommt, wie ein anderer Mensch, kann ich verstehen. Da war eine gewisse Innigkeit zwischen euch und es ist kaum zu begreifen, dass die so plötzlich weg sein soll. Trotz aller Prophezeiungen war sogar ich als Außenstehende erschüttert und erschrocken und empfinde deine Wut als voll berechtigt und normal. Ich denke, das hätte jeder so empfunden, VA hin oder her und meiner Meinung nach darf das auch erstmal so stehen gelassen werden.

Würdest du sagen, dass dir sein Brief auf eine gewisse Art hilft? Viele hier hätten ihn ja scheinbar als tröstlich empfunden.

Ich wünsche dir ein erträgliches Wochenende und dass es wenigstens ein paar kleine sonnige Momente bereit hält.

Ab Seite 1, Antwort 8 ging es Lea in der Beziehung nicht gut.

Dort hat sie zum ersten Mal davon erzählt, dass er nicht so verlässlich zu ihr und der Beziehung steht.

Und ab da ging es nur noch in Wellen weiter.

Ja, bei den Wellen gab es auch nette und liebevolle Phasen.

Aber wollen wir jetzt wirklich anfangen uns hier im Forum darüber zu freuen, wenn mal jemand in einer Beziehung „lieb“ behandelt wird?

Das sollte der überwiegende Standard sein. Und Unstimmigkeiten die deutlich untergeordnete Rolle spielen.

Ich kann den Liebeskummer und den Schmerz auch sehr gut nachempfinden! Keine Frage.

Aber ganz nach Leas Bedürfnissen war es schon die ganze Zeit nicht.

Das ist richtig.

Ich meine nur, dass es dadurch wohl umso schwieriger ist, diese Situation greifen zu können.

Ich hatte Männer in meinem Leben, die durchweg kühl und distanziert waren und bei denen mir trotz meines Schmerzes klar war, dass die Sache niemals hätte gut gehen können. Das passte objektiv betrachtet einfach hinten und vorne nicht zusammen. Mein jetziger Kandidat hingegen vereint ganz viele Eigenschaften in sich, die ich wirklich enorm schätze und liebe. Abgesehen von den Bindungsschwierigkeiten würde es super passen, wir haben uns total viel zu sagen, schwingen auf der gleichen Welle in sehr, sehr vielen Bereichen. Er ist in all den Monaten meist relativ verfügbar, liebevoll und aufmerksam gewesen. Und dann plötzlich schob er mich beiseite und war in diesen Gesprächen, die alle paar Monate aufkamen, wie ein anderer Mensch. Natürlich ist auch das ungesund und auf lange Sicht zermürbend. Ich finde es aber viel schwieriger, diese beiden Gesichter im Kopf vereint zu bekommen als wenn Männer von Anfang an und dauerhaft ein recht auffälliges, gleichförmiges Verhalten zeigen. Das meinte ich damit. Ich kann nur von mir sprechen, aber so ähnlich nehme ich das bei Lea auch wahr (Lea, korrigiere mich jederzeit, wenn ich was Falsches sages 🙂).

Ich kann Wirklich nur jedem mit längeren Threds hier empfehlen, diese als das zu nutzen, was sie ja teilweise sind: als Beziehungs-Notizbuch.

Und wenn man vielleicht an einem Punkt steht, an dem man sich selber nicht mehr gut verstehen kann, dann gibt es dieses Buch zum blättern.

Das kann sicherlich sehr dabei helfen, raus aus dem idealisieren zu kommen - ein Stück zurück zur Realität.

Warum solltest Du ihn verurteilen?

Er hat doch nur getan, was für ihn richtig war. Das sollte man sich eher ne Scheibe von abschneiden.

Hab ihn so lieb, wie Du ihn hast.

Man kann in Liebe loslassen.

Das ist zwar noch schwerer.

Aber im Grunde auch gütig und wohlwollend.

Das braucht jede Seele

Ich weiß bei toxischen Beziehungen geht man durch die Achterbahn. Zwischen

Zitat

Ich weiß dass ich mich an einer toxischen Beziehung festgehalten habe, mal wieder. Ich weiß, dass 90 % dieser Beziehung für die Tonne gewesen ist, dass ich die letzten Monate eigentlich außer Dauerkontakt (...) und einige Stunden kuscheln vor der Klotze, hier und da mal ein Essen gekocht kriegen und Sex nichts davon hatte.

und

Zitat

BA/VA hin und her. Aber er hat mir auch genauso viel gegeben und das zig Mal die Woche. Ich hab mich ihm unglaublich nahe gefühlt und tue das auch jetzt noch.

liegen nur wenige Tage.

Ich denke ein Teil deiner Reise kann auch sein diese beiden Sichtweisen zu integrieren und zu einer Haltung zu formen. Klar, in der Wut lässt man auch mal Dampf ab. Aber ich glaube die Idealisierung und die Abwertung dienen dir beide nicht so richtig gut. In der Idealsierung schützt du dich nicht genug und in der Abwertung liegt auch eine Selbstabwertung, daher bestimmt auch kein hilfreiches Gefühl.

Oder sehe ich da was ganz falsch?

Meinst du es ist gut für dich, dass du jetzt schon mit Männern schreibst?

Solange die Trennung noch so intensiv an dir nagt und dein Selbstwert irgendwo ganz unstabil ist!?

Lea, ich glaube du bist grade so extrem in deinem Muster… du gibst dir ja von allen Seiten die vollen Packungen.

Du… nicht diese anderen Menschen, die haben damit eher weniger zutun.

Warum förderst du diese Selbstzerstörung, obwohl du es doch eigentlich zumindest in der Theorie besser weißt?

Warum ablenken?

Und warum mit anderen Männern, deren Schreibverhalten dir dann aber ja noch mehr schadet?

Das scheint doch wirklich nichts zu sein, was dir hilft diese Trennung zu verarbeiten?

Nur kurz, weil ich auf dem Sprung bin: Ich habe den Eindruck, du würdest dich wertvoller fühlen, wenn da - wie bei ihm- auch schon wieder jemand wäre, kann das sein? Du musst aber nicht nachziehen.

Und: Du wünschst dir nun Bestätigung. Von außen, von einem Mann. Aber dadurch begibst du dich ja wieder in eine Art Abhängigkeit. Stell dir vor, da richtet dich nun ein anderer Mann wieder etwas auf und dann ist er doch nicht mehr so da, aus welchen Gründen auch immer. Triggert das dann nicht wieder?

Wäre es eine Möglichkeit, wenn du gerade positiven, bestärkenden Kontakt suchst, dich eher mit Frauen zu vernetzen? Ich denke, die sind nicht so gefährlich für dich. Über Bumble zum Beispiel kann man auch freundschaftliche gleichgeschmechtliche Kontakte finden.

Zitat von SugarLea

Weil mich diese Leere und der Schmerz hier umbringt. Kannst du das verstehen?!

Konnte ich ja auch nicht riechen, dass der sich auch direkt wieder zurückzieht, so wie er geschrieben hatte...

Vielleicht brauche ich gerade in dieser Situation ein bisschen das Gefühl, dass ich nicht ganz so Scheiße bin, wie ich mich gerade fühle...

Überall hieß es, "Geh raus, flirte, such dir was zum spielen, lenk dich ab und wer weiß, vielleicht ergibt sich ja doch das Richtige"...Ich geh nicht raus, weil alleine keinen Bock, also schreib ich halt....

Rebounding ist langfristig für deine Entwicklung aber Gift.

Und du brauchst nicht patzig werden, ich verstehe das alles sehr gut.

Nochmal: Lea es gibt psychologische Notstellen, an die du dich Jederzeit wenden kannst, wenn du das Bedürfnis nach Hilfe hast.

Du musst diesen Schmerz und die Angst nicht alleine aushalten oder irgendwo kompensieren.

Es gibt Hilfe, die auch wirklich hilft.

Dein Problem über Bestätigungen im Außen zu kompensieren ist Benzin im Feuer.

Das funktioniert nicht.

Am Ende… sorry wenn ich’s so sagen muss… würde ein rebound nur in Frage stellen, was du hier über die Liebe zu ihm geschrieben hast.

Das würde dann eher vermuten lassen, dass es um Muster und trigger geht, Nicht um Liebe und Trennung.