Weg vom Drama

  • Keine Ahnung. Läuft genauso wie nach dem ersten Off, Stück für Stück, wenn auch langsam kommen die ganzen Gewohnheiten aus der Beziehung zurück (in der Öffentlichkeit küssen, Gute Nacht Küsse, jeden Tag Kontakt, Zum Valentinstag entsprechende Geste usw) aber niemand spricht irgendwas klar an in diese Richtung...Das einzige was ganz anders ist als früher ist, das wir uns bedeutend weniger sehen derzeit. Allerdings hat er das nach dem ersten OFF schon gesagt, das ihn das oft unter Druck gesetzt hätte, so oft da zu sein und dass es ihm echt schwer gefallen wäre, kaum noch bei sich zu Hause zu sein. Vermutlich nimmt er sich jetzt einfach den Freiraum, den er braucht ohne sich verpflichtet zu fühlen, jeden Tag bei mir auf der Matte stehen zu müssen..

  • SugarLea

    Ich finde es merkwürdig, dass du von 'deinen Freund' sprichst und so tust, als wärt ihr in einer Beziehung, aber für ihn ist es allem Anschein nach überhaupt keine verbindliche Beziehung. An der Stelle verstehe ich nicht, wie du dir so oft selbst was vormachen kannst. Du spielst ja praktisch immer wieder das selbe Spiel mit, wieso lernst du denn nichts daraus? :cry: Wenn du dir gegenüber wenigstens ehrlich wärst und sagen würdest 'ja, ich bin so bedürftig, ich nehme den Sex und die schönen Gefühle mit und stelle mir vor, wir wären ein glückliches Pärchen', aber du glaubst ja offenbar tatsächlich, dass du in einer normalen glücklichen Beziehung wärst und ihr ein Paar seid. Wirklich so komplett die Realität ausgeblendet. Und seine Reaktionen erklärst du dir genau so, dass es in dein Phantasieschema passt ('er braucht nur seinen Freiraum'). Natürlich braucht er seinen Freiraum, weil er kein Mann für eine Beziehung ist. Wenn du ihn jetzt fragen würdest, ob ihr zusammen seid, wette ich mit dir, dass er entweder 'nein' sagen würde oder das als Anlass nehmen würde, um abzutauchen.. Deshalb wirst du es auch nicht probieren, nichts davon ansprechen und dir weiter heile Welt vorgaukeln, bis die Realität so hart einschlägt, dass du es nicht länger ignorieren kannst. Ich find das gleichzeitig traurig, aber auch irgendwie interessant, weil man von außen merkt, wie du dir selbst weh tust, aber wohl nicht anders kannst. Du scheinst vollkommen blind zu sein für das, was in der Realität abläuft. Wahrscheinlich sind das so gut wie alle hier, aber bei dir ist es so krass, dass einem die Muster wirklich auffallen. :cry:

  • Liebe Lea,


    auch auf mich wirkt es so, als würdest Du das Unvermeidliche versuchen zu vermeiden. Du verbiegst Dich, um zu vermeiden, dass es wieder ins Off geht. Dein Unterbewusstsein weiß also offenbar sehr genau, dass die "Bindung" zwischen Dir und ihm auf tönernen Füßen steht.


    Um ihn bzw. das Bindungsminimum, was ihr beiden habt, nicht zu verlieren, vermeidest Du, ihn mit Deinen wirklichen Bedürfnissen und Wünschen zu konfrontieren.


    Du verlierst dadurch von außen gesehen wertvolle Lebenszeit. Ich verstehe, dass Du noch nicht bereit bist, ihn ziehen zu lassen. Aber je länger das zwischen euch dauert, desto schwerer wird es am Ende, sich von ihm zu lösen. Hemschemeier nennt das "Krümelbeziehung". Sie sind extrem toxisch, weil immer wieder kurze intensive Dosen Dopamin konsumiert werden. Dadurch erhöht sich die Abhängigkeit vom "Partner" noch mehr.


    Das ist kein Vorwurf. Und ich möchte damit weder Dich noch das, was ihr gemeinsam habt, abwerten. Es ist lediglich meine Wahrnehmung als Außenstehender, der selbst immer wieder mit Verlustangst zu tun hatte und hat. Ich kenne also den Struggle gut und muss mir auch immer wieder an die eigene Nase packen.


    Viele Grüße


    Mylo

  • Ja, momentan ist das wohl sowas wie eine Krümelbeziehung. An der bin ich aber nicht wenig mit beteiligt, denn ich bringe ziemlich klare Anteile mit.

    Fällt mir immer mehr auf, wie groß meine eigenen Defizite wirklich sind. Allesamt auch wieder nur dieser verdammten Angst geschuldet.

    Ich kann weder meine Bedürfnisse klar vertreten, noch Grenzen setzen, noch kann ich Konflikte riskieren und somit wieder nicht das Maul so aufmachen wie es sein müsste. Er hat es damit auch super einfach vor seiner eigenen Angst wegzulaufen, denn er muss sich denen ja nicht sonderlich viel stellen.


    An dem Punkt bin ich gerade: Stahl Videos auf Youtube, dieses Innere Kind Ding wieder, auch wenn ich mir das echt schwer fällt.


    Wir hatten die letzten Tage echt eine sehr angespannte Situation, mit der ich mir schwer getan habe umzugehen.

    Er ist in Urlaub geflogen, ohne mir ein Wort davon zu sagen. Nach ein paar Tagen, wo er sich nicht mehr wie gewohnt gemeldet hatte ( sich aber die Wochen davor jeden Tag gemeldet hatte auf verschiedenen Kanälen inkl Valentinstag, Küsse etc) ist meine Angst fast durchs Dach geschossen, weil mich das Verhalten schwer an das kurz vor der letzten Trennung erinnert hat...


    Zur Erinnerung: Ich hab spontan Urlaub gekriegt im Herbst und wollte ein verlängertes Wochenende mit ihm wegfahren, er war aber schon wieder verplant worauf mir der Kragen geplatzt ist und ich ihm diese meterslange Nachricht voller Vorwürfe geschickt habe, worauf es dann am Ende zur Trennung kam. Auslöser: Ich wollte in Urlaub....


    Ich hab dann einige Tage gewartet (wollte noch eine wichtige, letzte Klausur schreiben bevor ich in irgendein Loch falle) und hab ihn dann gefragt was los ist, warum er sich nicht mehr meldet und ob es ihm nicht gut gehen würde. Von ihm kam dann, dass bei ihm alles gut wäre. Er wäre im Urlaub und er hätte mir das erzählen wollen, hätte sich aber nicht getraut, weil ich ja auch immer in Urlaub wollte und er wisse, dass sein Verhalten Scheiße gewesen wäre. Er hat sich dafür auch entschuldigt. Ich hab ihm geschrieben, dass er so was nicht mit mir machen soll und das man mit mir reden könnte und das ich es traurig finde, wie wenig Vertrauen er hätte. Er meinte, dass er das eigentlich schon hätte....


    Nachdem er nun 1000 ende Kilometerweit weg ist, habe ich gedacht - dieses Mal nicht per WhatsApp, denn das führt am Ende zu nichts und habe ihm dann nicht mehr geantwortet. (Ein ECHTER Fortschritt für mich, diese Impulsivität zu kontrollieren!) Ich war so wütend (immerhin dachte ich, er hätte mich abserviert oder irgendwas in der Richtung), dass ich ihn die ersten Tage nicht mal gefragt habe, wo er überhaupt ist und wann er wiederkommt. Mittlerweile weiß ich das und er meldet sich wieder regelmäßig.


    Was ich an der Geschichte gemerkt habe? Vieles...


    Wir haben beide Verlustängste, sonst müsste er keine Angst haben mir so was zu erzählen ( ich hätte gerade eh nicht mitkönnen und schon gar nicht so weit weg, da ich noch nie geflogen bin und mir das gar nicht zugetraut hätte, kann gerade kein Urlaub nehmen, mein Hund usw) - ihm scheint auch noch bewusst zu sein, dass ich im Herbst mit ihm wegfahren wollte und dass das der Startschuss zur Trennung war. Ich denke er hatte Angst, dass ihm das alles jetzt wieder um die Ohren fliegt, wenn er mir sagt, das er (ohne mich) in Urlaub fliegen will....Alleine diese Nachricht beantwortet die Frage, ob wir wieder zusammen sind. Wären wir das nicht, müsste er mir NULL Rechenschaft dafür ablegen, ob er in Urlaub geht oder nicht und sich auch nicht entschuldigen dafür, weil er Scheiße gebaut hat...


    Wir haben BEIDE ein Problem mit Konflikten. Möglichst nicht entstehen lassen, Kopf in den Sand stecken. Darin sind wir beide SEHR gut. Ich sitze ja auch immer alles aus, traue mich nicht was zu sagen, nachzufragen etc. Da scheinen wir uns beide nicht zu unterscheiden...

    Sein Weg war zu schweigen, bevor er riskiert das ich wütend auf ihn bin und wir uns wieder trennen. Hab ich zunächst auch ein paar Tage, aus Angst, was ich da zu hören kriege wenn ich frage was los ist. Wir haben uns nicht gestritten über WhatsApp, ABER ich möchte das Thema ansprechen, wenn er wieder da ist und nicht unter den Tisch kehren...


    Und ja, mein altbekanntes Problem, ich gönne ihm total seinen Urlaub. Er ist in einem wunderschönen Land, alleine die Bilder sind schon ein Traum und ich bewundere es, dass er sich so Dinge einfach mal eben völlig alleine erfüllen kann, niemanden für sein Leben braucht. Das unterscheidet uns deutlich. Ich brauche ihn (innerlich) viel zu sehr...


    Diese "Krümelbeziehung", zeigt mir schonungslos wo der Hammer bei mir selbst hängt....

  • Hier sieht man sehr schön deutlich, dass bei euch ganz klar die offene, transparente Kommunikation fehlt.

    Daher eskalieren Dinge.


    Wie verhindert man, dass Dinge so eskalieren? Indem man schon ganz früh Sachen anspricht, die einem auffallen, stören etc. Das tut ihr nicht und zwar so lange nicht, bis die Mücke tatsächlich ein Elefant ist und es schon richtig schmerzt und man leidet.

  • Yep. Da hast du absolut und zu 100 % Recht....


    Ich denke auch aus dem selben Grund aber ich kann nur für mich sprechen: Totale Angst vor Ablehnung und am Ende verlassen zu werden :?

    Ganz schlimm, wirklich ganz schlimm! Das hat sich bei mir über die letzten Jahre so verhärtet und verschlimmert und es fällt mir immer mehr auf, wie viel Schiss ich eigentlich wirklich habe....


    PS: Im übrigen gehe ich Ende April drei Tage auf ein Kommunikationsseminar (mit Übernachtung und Hund haha), wie passend :? Wird mir zwar gegen meine Ängste nicht viel bringen, aber vielleicht kann ich dennoch etwas davon mitnehmen.

  • Ich verstehe dich da sehr gut. Ich hab auch große Angst vor Ablehnung und Verlustangst.


    Da ist natürlich auch viel der Selbstwert gefragt.


    Ich konnte ja früher auch nicht allein sein. Ohne Partner??? Da bin ich ja minderwertig, ein trauriger, einsamer Mensch zweiter Klasse. Und ich brauche jemand der mir Bestätigung gibt, mir den Rücken stärkt, mir Entscheidungen abnimmt.

    Ich kann das alles nicht allein, ich bin zu unsicher, klein, hilflos.


    Jetzt bin ich seit 2-3 Jahren (mehr oder minder (wirklich allein war ich ja auch nicht, da steh ich ja offen zu) aber zumindest ohne feste Partnerschaft) allein.

    Und ich musste vieles selbst regeln, selbst entscheiden, musste alleine durch wirklich schlimme Zeiten. Und ich hab das alles mega gut allein gewuppt.

    Ich habe so viele Jahre nur innehalb meiner Komfortzone gelebt und jetzt prügel ich mich regelmäßig regelrecht raus aus ihr und erlebe so geniale sachen.


    Ich weiß natürlich nicht, wie ich mich verhalten werde, wenn ich wieder in Beziehung gehe aber ich WEISS, dass ich alleine super klar komme. Dass Single sein nicht schlimmes ist, sondern wirklich auch sehr viele Vorteile hat.

    Single zu sein, hab ich keine Angst mehr. Natürlich hab ich Angst davor komplett allein zu sein aber das ist ein anderes Thema (mein Thema).


    Daher frag ich dich, wäre es wirklich so schlimm für dich allein zu sein?


    Ich sage nicht, dass du dich trennen sollst. Nur, dass du die Angst verlieren sollst.


    Und dann denke ich immer, dass ich Bedürfnisse habe und ich möchte eine Beziehung, in der diese erfüllt werden. Alles andere kommt nicht mehr für mich in Frage.

    Aber natürlich muss der Partner diese erstmal wissen, damit er sie überhaupt erfüllen kann.

    Ich möchte in Beziehung authentisch sein, mich nicht verstellen, nicht anpassen.

    Ich möchte zu 100% um meiner selbst geliebt werden.

    Aber dafür muss ich mich auch erstmal authentisch zeigen.

    Wenn derjenige mich dann nicht mehr liebt, dann darf er gehen. Denn er soll ja mich lieben, nicht eine vorgespielte unauthentische Version von mir, die es gar nicht gibt.

  • Wenn man es genau sehen will, war ich eigentlich immer alleine, denn ich hatte ja immer nur so Beziehungen wo ich gelebt habe wie ein Single, weil ich eine wirklich stabile, verlässliche Partnerschaft gar nicht kenne, in der beide wirklich an einem Strang ziehen und die selben Ziele haben.


    Ich lebe seit 2019 alleine in meiner eigenen Bude ( was, das ich mir vorher nicht mal im Ansatz vorstellen konnte!), treffe meine eigenen Entscheidungen, kann meine Rechnungen alle selber bezahlen usw. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was so schlimm wäre?


    Aber ich bringe diese Ängste nicht weg. Mir ist ja auch klar, dass ich irgendwie immer aus Angst heraus handele. Von der Kommunikation bis zu der Tatsache, dass ich voll der "Versorgertyp" bin wenn ich einen Kerl habe. Ich denke ich bin echt zu brav, zu angepasst, als ob ich mir Zuneigung verdienen müsste. Mein Kerl ist Vegetarier, also hat mein Kühlschrank Vegie Wurst und Tofu....Ich weiß gar nicht, wann der das letzte Mal bei mir gekocht oder gegessen hätte, weil er derzeit immer am Abend nach dem Essen erst kommt. Völlig sinnlos das Zeug immer zu kaufen. Aber für den Fall das mal wieder, will ich gerüstet sein. Total dämlich. Könnte unzählige solcher Beispiele machen. Das mach ich glaube ich echt, um eine gewisse "Perfektion" zu liefern, dass es ihm an nichts bei mir fehlt und er keinen Grund hat, mich irgendwie negativ zu bewerten. Total dämlich...


    Ich gewöhne mir gerade auch an, nicht auf meinem Handy zu hocken und gleich immer direkt zu antworten. Auch so ein Ding, das immer eine gewisse Verfügbarkeit signalisiert und auch oft aus einem Druck herauskommt, den anderen nur nicht warten zu lassen. Die Welt wird denke ich nicht untergehen, wenn ich mal ein paar Stunden beschäftigt bin und verpassen werde ich wohl auch nichts.


    Und ja, das ist es. Ich müsste mich mehr zeigen wie ich wirklich bin und riskieren zu sagen, was ich gerade will. Mein Kerl ruft bei mir alle verborgenen Ängste auf den Plan, einfach weil er selbst auch so verschlossen ist (mich wundert es gerade, das er mir ein bisschen was von seinem Erleben aus dem Urlaub geschrieben hat) und ich glaube auch enorm unsicher und diese Unsicherheit in ihm spüre ich endlos und verstärkt dann meine eigene. Ihm wird es ziemlich sicher auch so gehen bei mir. Ich fürchte man strahlt unterbewusst mehr aus, als einem lieb ist...


    Letztens hab ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und ihm am Abend geschrieben "Wäre schön, wenn du jetzt auch hier wärst" (Unter ein Bild von meinem kuschelnden Hund und mir im Bett), hab ihm eine gute Nacht gewünscht und einen Kuss geschickt. Ich hatte voll Angst, das auf diese Zuneigungsbekundung jetzt was negatives kommt :? Seine Antwort war "Leider zu weit weg, gute Nacht :-*" ....Aber Hauptsache erst Mal Panik geschoben mich zu öffnen.... :roll:

  • Aber Lea,


    Nur mal gesponnen.

    Wie würdest du dich denn bei einem Mann fühlen, der dir absolut keinen Nährboden für deine Ängste gibt?

    Einen Mann, wo deine Ängste einfach auflaufen.


    „Schatz, ich würde gerne mal eine Woche für mich den Kopf frei bekommen und alleine in den Urlaub fliegen. Von dann bis dann bin ich weg. Kann sein, dass ich dann nicht immer zu erreichen bin, aber ich melde mich wenn es geht. Ich bin in Hotel XY. Wollen wir dieses Jahr vielleicht auch nochmal zusammen weg fliegen?“


    „Schön, dass du an mich denkst, wenn ihr 2 auf dem Sofa kuschelt. Ich bin an Tag XY wieder bei euch und lege mich dann dazu. Ich freue mich schon darauf.“


    Was würde passieren?

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  • Hatten wir ja schon. Er ist ja nicht das erste Mal alleine weg.

    War er letztes Jahr einige Male und wir wollten ja auch zusammen weg (ist ja geplatzt wegen der Trennung ne Woche vorher, war ja alles schon gebucht)..

    Und anfangs war er mit seinen Gefühlen auch deutlich offener. Da konnte er mir auch mal schreiben, das er mich vermisst bzw dass es ihm nicht so gut gehen würde. Auf die Frage, warum nicht kam dann "Du bist nicht da"...Das hat leider enorm nachgelassen mit jeder Trennung, die kam. Bei mir aber genauso, ich spreche auch kaum noch was aus....


    Ich kann dir versichern, ich habe auch Ängste ohne wirkliche Gründe zu haben. Vor einem Jahr, vor unserem ersten Date, bin ich wie ne Irre in der Stadt rumgelaufen um irgendwelche Klamotten zu finden, die irgendwie in meinen Augen noch was reißen. Also ich wollte möglichst bestmöglichst aussehen weil ich Angst hatte ihm gar nicht erst zu gefallen. Meine Freunde konnten das schon nicht mehr hören, wie oft ich gesagt hab "Ich hab Angst, dass er mich gar nicht mag und nicht toll findet aus xy Gründen"...Ich hatte schon Angst, bevor er mich überhaupt das erste Mal gesehen hatte...


    Dann fährt er mit seinem Auto vor, ich schaue auf das Kennzeichen und denke sofort "Das sind sicher die Anfangsbuchstaben von ihm und seiner Ex und ich war gleich innerlich bedrückt" - die Wahrheit ist, es sind seine eigenen :roll:


    Unzählige solcher Beispiele könnte ich aufzählen. Er mag mir vielleicht wenig Sicherheit geben, aber diese Ängste hab ich wirklich unabhängig von ihm auch ziemlich ausgeprägt.


    Wenn er mehr Gas geben würde über längeren Zeitraum bin ich mir sicher, dass ich dann der aktive Part werden würde. Er hat es tatsächlich auch schon geschafft mich so auf Nähe zu triggern, dass ich eine Weile gefühlstot gewesen bin. Nur erkenne ich das nach allem was ich über mich weiß dann sofort.

  • Ich bin inzwischen der Meinung, dass bei einer „Achterbahnbeziehung“ auch kaum bis gar nicht Ruhe rein zu bringen ist.


    Er würde deine Ängste immer anfeuern.

    Du würdest dich unweigerlich immer an die schlechten Erfahrungen mit ihm erinnern.


    Deswegen habe ich eben bewusst nicht ihn als Beispiel genannt, weil er deine Ängste sehr wahrscheinlich dauerhaft in Schach halten würde. Einfach, weil er stark triggert.

    Du hast mit ihm und in der Beziehung zu ihm bereits schlechte Erfahrungen gesammelt.

    Ich meinte einen fiktiven Partner, der nicht mit dir in die Achterbahn steigt und bei dem du alleine im Wagon sitzt und dich wunderst, warum die Kiste nicht los fährt.

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  • Und Ängste haben immer ihre (Hinter)Gründe.


    Bei ihm hast du reale Gründe.

    In anderen Beziehungen wahrscheinlich vermehrt projizierte und/oder irrationale.

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  • Liebe Lea,


    Ich kann sehr gut verstehen, dass es Dich triggert, wenn er ohne Vorwarnung in den Urlaub fliegt. Da würde sich selbst ein bindungssicherer Mensch sehr ärgern. Nun hast Du natürlich Deine Vorgeschichte und auch mit ihm speziell Deine Vorgeschichte... Ein bindungssicherer Mensch wäre einfach nur wütend und vielleicht etwas verletzt. Bei Dir triggert es nachvollziehbar die VA.


    Ich finde, Du hast offenbar in den letzten Tagen einige Dinge für Dich erkannt, die sehr wichtig sind, um Deine Muster noch besser zu verstehen. Das ist sehr wertvoll. Aber zugleich fürchte ich, dass ein echter Fortschritt mit diesem Mann für Dich nicht möglich ist. Damit meine ich nicht, dass ich Dir keinen Fortschritt zutraue! Im Gegenteil! Aber ich denke, dass es im Zusammenspiel mit ihm nicht möglich sein wird, echten Fortschritt für Dich zu erreichen. Er wird mein seinem fehlenden Commitment immer ein Trigger bleiben.


    Vielleicht wäre genau jetzt der richtige Zeitpunkt, aus dieser Dynamik mit Deinen gewonnenen Erkenntnissen auszusteigen. Ich glaube, dass das Deinem Selbstwert und auch Deiner Weiterentwicklung richtig gut tun könnte.


    Viele Grüße


    Mylo

  • Wenn er mehr Gas geben würde über längeren Zeitraum bin ich mir sicher, dass ich dann der aktive Part werden würde.

    Ach Lea. Ich nicke mal wieder beim Lesen deiner Zeilen. Kenn ich alles.


    Ich hab mir mal das obige Zitat rausgepickt.

    Ist Folgendes nicht erstaunlich?

    Du spürst ganz deutlich, wie sehr seine Unverbindlichkeit dich triggert, wie schlecht es dir in dieser "Beziehung" geht und wie stark du auf dem Zahnfleisch kriechst. Wenn es so bleibt, wie es ist, wird es dir also niemals gut gehen mit diesem Mann. Sollte sich die Bindung allerdings verfestigen -was seeeehr unwahrscheinlich ist, aber gehen wir mal ganz theoretisch davon aus- so würdest du auch damit nicht klar kommen und weglaufen. Dessen bist du dir sogar sicher!

    Was ist also die Quintessenz des Ganzen? Richtig, eine erfüllende Partnerschaft mit ihm ist für dich unter keinen Umständen möglich, denn entweder es ist dir zu wenig und du durchleidest Verlustängste des Todes oder aber es ist dir zu viel und du flüchtest.

    Welche Konsequenz ziehst du daraus?


    Und ja, vermutlich müsste ich diese Konsequenz selbst auch ziehen.

  • Es gibt ja nicht nur schwarz und weiß.

    Die Welt besteht nicht nur aus komplett-Vermeidern oder Klammeraffen :)


    Ich denke, es ginge um ein gesundes Gleichgewicht.

    (Also gesund für Lea und ihren Partner.)

    Ein Mann, der schon klar zu und hinter der Beziehung steht ABER eben nicht erschlägt und klammert.

    Dafür müsset der Mann - meiner Ansicht nach - ziemlich stabil mit beiden Beinen im Leben stehen und auch Leas Unsicherheiten "aushalten", bzw. etwas abfedern können.

    Und das halte ich garnicht für unrealistisch.


    Ich nehme mir aber mal heraus zu behaupten, dass der aktuelle Partner das niemals liefern wird. Lea, bei dem stehst du ja immer alleine mit deiner Angst und musst das für dich alleine lösen. Oder zumindest zum überwiegenden Teil.

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  • Da gebe ich dir natürlich Recht, Radi.

    Ich habe mich in meinem Beitrag ganz klar auf diesen Mann bezogen und das aufgegriffen, was Lea geschrieben hat. "Gas geben" habe ich dabei nicht als Klammern interpretiert, sondern als klares, offenes Zeigen der eigenen Gefühle. Und Lea sagte ganz klar, dass sie in diesem Fall mit Sicherheit switchen würde. Meine Absicht war es lediglich, die Absurdität dieses Festhaltens aufzuzeigen (auch wenn ich's zu 100% nachvollziehen kann).


    Möglicherweise wäre eine erfüllende Beziehung mit einem stabilen, sicheren, unabhängigen und dennoch verlässlichen Mann möglich für Lea, das kann ich nicht beurteilen.