Kommt ein Bindungsängstler immer zurück?

  • Lali,


    mach dir erstmal klar, was du willst. Willst du auf Ewig wie eine grimmige unzufriedene Dame am Fenster sitzen und auf ihn warten oder willst du ein glückliches und zufriedenes Leben führen?


    Meistens kommt er zurück, wenn er genug Freiraum bekommen hat und niemand auf ihn einredet.

    man „merkt“ es nicht, wenn er sich vollständig zurückgezogen hat. Er lebt nämlich sein Leben einfach weiter und lässt dich für immer im Ungewissen. Es ist ihm egal wie es dir dann geht, weil er mit sich selber zutun hat. Er hat Ängste, die ihn knebeln und die du oder wir nicht so einfach lösen können.


    Deshalb ist es soooo wichtig, das man sich selbst stärkt. #Selbstliebe # Selbstwert

    Viele Grüße aus dem Rheingau :flower:

    ______________________________

    "Am Ende wird alles gut.

    Und wenn es nicht gut ist,

    dann ist es noch nicht das Ende."

    (-Oscar Wilde-)

  • Definitiv nicht immer. Ich selbst komme nicht zurück, wenn mir mal jemand zu nahe gekommen ist. Wenn jemand meine Grenze sehr plötzlich überschreitet, sind die Gefühle weg und kommen nicht wieder. Zumindest war es früher so, ich hoffe dass ich mich inzwischen da rausgearbeitet habe. :)


    Umgekehrt war es so, dass ich einem anderen Menschen auch nicht erlaube sich groß zurück zu ziehen und danach wieder zu kommen. 1-2 mal mag das gehen, nach sehr kleinen Rückzügen des Partners, aber wenn jemand zB mehr als einen Tag nicht auf meine Nachrichten oder Anrufe reagiert bin ich raus und komme auch nicht wieder.


    Ich bin nicht so der on-off-Typ, ich kann das sehr schnell nicht mehr ernst nehmen.

  • Definitives nein,

    Ich selber habe da einen neuen Trick, wie ich final weg bleibe.

    Blockieren + Nummer löschen.

    I can buy myself flowers

    Write my name in the sand

    Talk to myself for hours

    Say things you don't understand

    I can take myself dancing

    And I can hold my own hand

    Yeah, I can love me better than you can

  • Definitiv nicht immer. Ich selbst komme nicht zurück, wenn mir mal jemand zu nahe gekommen ist. Wenn jemand meine Grenze sehr plötzlich überschreitet, sind die Gefühle weg und kommen nicht wieder.

    Kannst du mir ein Beispiel nennen, wo jemand so massiv deine Grenze überschritten hat? Das würde mich interessieren!

  • Meinst du als derjenige, der geht, oder als derjenige, der zurückbleibt?

    Beides. Kommt auf die Situation an

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  • Immer nicht, das ist abhängig von der Person und ob man für den anderen noch attraktiv ist. Denke es kommt auch darauf an, was schon alles vorgefallen ist und wie man mit gewissen Situationen umgeht. Aber auch wenn der BÄ wieder zurück kommt, er muss an sich arbeiten, ansonsten geht der Teufelskreis On/Off weiter.


    Das mit dem Blockieren und Nummer löschen habe ich auch schon gemacht - lange hat es nicht angehalten und er hat in der Arbeit bei mir angerufen.

  • Kannst du mir ein Beispiel nennen, wo jemand so massiv deine Grenze überschritten hat? Das würde mich interessieren!

    Ich war in Beziehungen meist eher auf der verlustängtlichen Seite, aber es gab auch Beziehungen in denen es umgekehrt war. Wo der Partner eher geklammert hat und verlustängstlich war. Ich bin da an sich vom Kopf her recht verständnisvoll, aber...


    Wenn mich z.B. jemand anschreit, ausflippt und sich total im Recht fühlt und abreagiert, obwohl ich mir sicher bin korrekt gewesen zu sein, mich nicht falsch verhalten zu haben oder einen eher unwesentlichen Fehler gemacht zu haben ... dann merke ich wie die Gefühle schlagartig in den Keller gehen. Und spätestens wenn das dann noch mal passiert war es das dann. Ich merke in dem Moment richtig wie der andere sein Fass über mir auskippt und mich mit jemand anderem verwechselt und mich gar nicht wirklich wahr nimmt.


    Ich kenne dieses "ausflippen" zwar selbst aus meinen verlustängtlichen Beziehungen und weiß wie das zustande kommt, aber es hat dennoch die Gefühle gekillt.


    Ich glaube man hat beide Ängste in sich (jeder Mensch hat die, aber wenn man ein Thema mit Bindungan hat kann man mit den beiden Ängsten schlechter umgehen) trifft unbewusst eine Entscheidung welche Angst man besser erträgt. Die Angst verlassen oder vereinnahmt zu werden. Ich ertrage es offensichtlich besser verlassen zu werden als vereinnahmt, denn verlassen zu werden killt meine Gefühle nicht so zuverlässig wie mich überrollt zu fühlen. So verstehe ich das.

  • Ich glaube man hat beide Ängste in sich (jeder Mensch hat die, aber wenn man ein Thema mit Bindungan hat kann man mit den beiden Ängsten schlechter umgehen) trifft unbewusst eine Entscheidung welche Angst man besser erträgt. Die Angst verlassen oder vereinnahmt zu werden. Ich ertrage es offensichtlich besser verlassen zu werden als vereinnahmt, denn verlassen zu werden killt meine Gefühle nicht so zuverlässig wie mich überrollt zu fühlen.

    Das ist eigentlich ganz günstig für dich, denn gegen das "vereinnahmt werden" kannst du ganz viel tun, gegen das Verlassenwerden nicht unbedingt.


    Es liegt nämlich an dir, und zwar nur an dir, also zu 100% an dir, ob du "vereinnahmt wirst" oder nicht. Denn du wirst niemals vereinnahmt von jemand anderem, sondern produzierst dieses Gefühl selbst. Das heißt, du kannst es ändern. Deine Schwierigkeit besteht höchstwahrscheinlich darin, dass du in der Beziehung sehr gut auf die Bedürfnisse deiner Partnerin achtest, aber zu wenig auf deine eigenen, bzw. die Balance nicht findest, die 1. für dich, und 2. für die Partnerschaft gut ist. Oftmals liegt die Ursache für ein "zu oft nachgeben" bzw. "zu viele Kompromisse schliessen" an einem zu niedrigen Selbstwertgefühl. Man hat die Sorge/Überzeugung, nicht gut genug zu sein, um so geliebt zu werden, wie man ist, und lehnt sich deswegen zu weit aus dem Fenster. Zu weit bedeutet, zu häufiges Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse für die Bedürfnisse der Partnerin, aus Sorge nicht geliebt/abgelehnt zu werden, wenn man das eigene Bedürfnis durchsetzt. Die Lösung ist nicht, nun nur noch deine Bedürfnisse zu leben, egal wie es ihr damit geht, sondern eine gute Balance zu finden zwischen Ausleben der eigenen Bedürfnisse/Wünsche, und Verzicht darauf zugunsten der Bedürfnisse der Partnerin. Es braucht BEIDES. Zu viel "nur ich" und zu viel "nur du" führt beides zu einer schlechten Beziehung, oder gar zu ihrem Ende.

  • Also ich finde, Ano ist in ihrer Entwicklung schon ziemlich weit.

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  • Danke Radieschen :flower: Meine Thera und ich haben auch gestern wieder gefeiert. Es ist so komisch in der Therapie zu sitzen und im Grunde nix zu besprechen zu haben außer sich einfach mal zusammen zu freuen. Ganz neue Dimensionen hier <3


    Was ich aber spannend finde: Lalilala hat von meiner "Partnerin" geschrieben. Ich wüsste nun gerne mal ob sie denkt dass ich ein Mann bin, denkt dass ich lesbisch bin, denkt dass man ein Mann sein muss wenn man Angst hat vereinnahmt zu werden oder ob der Beitrag eigentlich mehr ein Selbstgespräch war, also ein gespräch mit dem Anteil war, den das betrifft? Oder es war ein inneres Gespräch mit ihrem potentiellen Partner? Vielleicht hat sie ja Lust diese Frage zu beantworten? :) :S :)


    Oder bin ich nun reingetappt und Lalilala ist ein Mann? :hilfe: